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TAS-45
JAG-10
Dessau
VK

Chronik der Offiziersschule(n) der LSK/LV
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Auf dem Weg zur Offiziersschule

1952 Übernahme des Flugplatzes Kamenz durch die „Hauptverwaltung Ausbildung / Zweigstelle Johannisthal“ als fast leere und verwüstete Fläche.
ab Anfang 1952 Ausbildung von Flugschülern / zukünftigen technischen Fachlehrern im sächsischen Pirna bzw. Brandenburger Pinnow; größere Kontingente in der UdSSR. Die Lehrgänge dienen der Vorbereitung von Kadern für die in Kamenz zu bildende fliegertechnische Schule sowie von Militärfliegern.
1952 - 1955 Die "Bau-Union Süd" errichtet den Flugplatz Kamenz wieder völlig neu.
19.05.52 Übernahme der Kaserne in Kamenz durch ein Vorkommando der Hauptverwaltung Ausbildung der Deutschen Volkspolizei (ab 06.07.1952 VP-Luft)
Der Lehrflugplatz, ein Strukturelement der Lehrgruppe Flugzeugwartung der Fliegertechnischen Schule (spätere Sektion Fliegeringenieurdienst) wird auf dem Flugplatz disloziert. Flugzeugbestand: flugunfähige fünf Lawotschkin La-9 und fünf Mikojan-Gurewitsch MiG-15.
10.06.1952 Mit Befehl 13/52 des Leiters der Dienststelle Johannisthal erfolgt die Gründung der Fliegertechnischen Schule in Kamenz (Sachsen) zur Unterrichtung zukünftiger Flugzeugtechniker und -mechaniker aller Spezialgebiete (VPD 500). Der zukünftige Lehrbetrieb erfolgte mit den zuvor herangebildeten Fachlehrern. Die Anzahl der ersten Kursanten betrug insgesamt 1.200. Chef der Schule wurde VP-Inspekteur Otto Leopold (bis 1958).
01.07.1952 Beginn des 1. Kurses zur Ausbildung von Flugzeugtechnikern (Offiziere) mit jeweils fünf La-9 und MiG-15. Ausbildungsdauer: 2 Jahre.
01.08.1952 Beginn des 1. Kurses zur Ausbildung von Flugzeugmechanikern (Unterführer) an der La-9 bis zum Stand MiG-15.
Ausbildungsdauer: 1,5  Jahre.
Aufstellung des 2. Fliegerregiments (VPD 600/2) mit einem Flugplatztechnischen Bataillon (VPD 304) auf dem Flugplatz Kamenz, Ausbildung von Flugzeugführern auf dem Flugzeugtyp Jak-18 durch ein sowjetisches Lehrregiment bei der 1. Fliegerdivision Cottbus bis Januar 1953. Bildung der Divisionsmechanikerschule (VPD 600/4 bis 1953)
07.10.1952 Eine Formation der Fliegertechnischen Schule nimmt erstmalig an einem öffentlichen Vorbeimarsch bei der Demonstration zum "Tag der Republik" in Berlin teil.
26.10.1952 Beginn der Ausbildung von Stabsoffizieren (1,5 Jahre), Meteorologen (2 Jahre) und Dolmetscher (1,5 Jahre) in der zuvor zur Schulde für Stabsoffiziere umgebildeten Dienstelle Pirna II auf den Sonnenstein. Die Ausbildung wurde ab 26.10.1953 in Kamenz fortgesetzt.
15.12.1952 Beginn eines Lehrgangs für Nachrichtenoffiziere (2 Jahre) in Augustusbad (VPD 501). Die Schule wurde am 26.10.1953 der Fliegertechnischen Schule Kamenz unterstellt.

        Kamenz4          Kamenz6         Kamenz5
Die Bilder stammen aus einem Artikel der ersten Fliegerzeitschrift der DDR "Flügel der Heimat", eingesandt von Hannes.

1953   Der Lehrflugplatz belegt die zuerst wiedererrichtete östliche Flugzeughalle.
Januar 1953 Lehrgang für Stabsoffiziere, Meteorologen, Dolmetscher und Nachrichtenoffiziere in Augustusbad (Radeberg).
03.01.1953   Ausbildungsbeginn an der Flakartillerieschule Schloß Oranienburg, vorher Heranbildung von Flakoffizieren an VP- bzw. KVP-Schulen in Pinnow und Prora. Kommandeur: VP-Inspekteur Herrmann Lewerenz.
29.01.1953 Besuch des Präsidenten der DDR, Wilhelm Pieck, an der Fliegertechnischen Schule Kamenz.
Februar 1953 Enttarnung der Spionagegruppe "Optisches Visier MiG-15" von Oberleutnant Christian Lange-Werner, seiner Ehefrau und weiteren Lehroffizieren der Fliegertechnischen Schule.
15.04.1953 Verlegung der Ausbildung von Stabs- und Nachrichtenoffizieren von Augustusbad nach Kamenz
09.06.1953 DDR setzt den Aufbau regulärer Streitkräfte aus, Befehl des Chefs der VP-Luft zum Abbruch der Ausbildung auf der MiG-15 und zur Fortsetzung auf JAK-11 und -18.
17.06.1953 Putschversuch in der DDR: Verlegung der 1. Kompanie der Fliegertechnischen Schule nach Augustusbad und Übernahme von Sicherungsaufgaben in Radeberg.
29.09.1953 Formierung der 1. Abteilung des 3. Aeroklubs Bautzen auf dem Flugplatz Kamenz mit einer Technischen Basis "KVPD 304" (Fliegertechnisches Bataillon). Ausbildung für Flugzeugtypen Jak-18, Jak-11, AN-2.
November 1953 Das Bezirksgericht Cottbus verurteilt den Spion des us-amerikanischen Geheimdienstes Lange-Werner zum Tode, Urteilsvollstreckung am 20. März 1954.
1954   Bildung einer Flugzeugreparaturwerkstatt der Verwaltung der Aeroklubs für Motorflugzeuge in der westlichen Flugzeughalle nördlich des Tower, Bezeichnung: Standort VII, später Flugzeugreparaturwerkstatt 24 (FRW-24).
ab 1954 Formierung der Fliegerschule und des Fliegerausbildungsgeschwaders 1 (FAG-1) in Kamenz
    Mit Bildung der Fliegerschule der KVP in Kamenz wurde auf dem dorteigen Flugplatz eine An-2 stationiert.
Die Maschine diente Verbindungszwecken, der Fallschirmsprungausbildung der Piloten sowie der Ausbildung der Offiziersschüler im Fach Navigation.
1954 - 1958   Auf dem Flugplatz Kamenz erfolgt die Grundausbildung der Pilotenschüler auf der Jak-18 sowie die Fortgeschrittenenausbildung auf der Jak-11.
März 1954 Einrichtung einer Flugzeugreparaturwerkstatt in Kamenz.
17.08.1954   Abschluss des ersten Flugzeugtechnikerlehrgangs an der Schule der Verwaltung der Aeroklubs: Von 520 Kursanten bestehen 498 die als Staatsexamen bezeichnete Abschlussprüfung.
09.09.1954 Die 496 Kursanten der Fliegerkräfte des ersten Technikerlehrgang werden zu fliegertechnischen Offizieren mit dem Dienstgrad Unterleutnant ernannt. Versetzung der Absolventen als fliegertechnische Offiziere in die Aeroklubs.
Beginn eines einjährigen Direktstudiums zum Flugzeugtechniker für ca. 80 Offiziershörer aus den Aeroklubs.
01.11.1954   Beginn des 2. Lehrganges (Kurses) mit 273 Techniker- und 409 Mechanikerkursanten in Kamenz. Die Ausbildung zum Offizier an der Fliegertechnischen Schule dauert nunmehr drei Jahre, erster Offiziersdienstgrad: Unterleutnant und erfolgt zum Techniker für Triebwerk/Zelle, für Elektro-/Spezialausbildung, für Funk-/ Funkmeßausrüstung oder für Flugzeugbewaffnung.
12.12.1954   Der bisherige Kommandeur der 1. Abteilung des 3. Aeroklubs, Hauptmann Zieris, erhält den Auftrag zur Bildung der Fliegerschule Kamenz.
01.01.1955   Offizielle Eröffnung der Fliegerschule als "Fliegerschule der Verwaltung der Aeroklubs" (KVPD 5001) mit einer Staffel und einem Lehrgang Flugzeugführer (112 Kursanten in dreijähriger Ausbildung). Die theoretische Ausbildung wird durch eine Ausbildungsabteilung durchgeführt, Leiter: Major Horst Kernchen. Chefs der Fliegerschule war Major Josef Zieris. Verlegung der Fliegerschule nach Bautzen.
Januar 1955   Abschlussexamen von 155 Kursanten der Fliegertechnischen Schule als Nachrichten-, Flugzeugfunk- und Funkmessoffiziere sowie Meteorologen.
30.11.1955   Flugzeugbestand der Fliegerschule: 31 JAK-18 und im Dezember 1953 weitere 12 JAK-11
13.12.1955 Offizielle Gründung des FAG-1 auf dem Kamenzer Flugplatz, Kommandeur soll ebenfalls Major Josef Zieris gewesen sein.
April 1956 Inspektion der Fliegerschule durch die Verwaltung LSK, Leiter Oberst Lehweß-Litzmann.
07.09.1956   Übernahme der Schule der Verwaltung der Aeroklubs als „Fliegertechnische Schule der Luftstreitkräfte“ in die NVA, einen Tag später Übernahme der Fliegerschule als „Fliegerschule der Luftstreitkräfte“ in die NVA.
Herbst 1956   Bildung der Flakartillerieschule Potsdam-Geltow. Kommandeur wird Oberst Hermann Lewerenz, ab 1959 Major Günther Barth.
01.11.1956 Umbenennung des Kamenzer FAG-1 in FAG-10.
Indienststellung MiG-15
Bildung der Funkmeßschule Oranienburg, Kommandeur wird Oberst Schuldt. Die technische Ausbildung erfolgt nunmehr an vier Offiziersschulen: 
  Fliegertechnische Schule
  Flakartillerie-Schule
  Jagdflieger-Schule
   Funkmeß-Schule
März 1957 Formierung der Transportfliegerschule Dessau (TFS), Aufgabe: Ausbildung von Kadern für die Transportfliegerkräfte der Nationalen Volksarmee und die zivile Luftfahrt, Kommandeur Mj. Siegfried Weise.
15.05.1957 Verlegung des Stabes der Fliegerschule und der Ausbildungsabteilung nach Bautzen
Sept. 1957   Aufbau einer Hubschraubereinheit an der Transportfliegerschule und Ausbildungsbeginn für 25 Offiziersschüler auf dem Hubschrauber Mi-4.
21.12.1957 Bildung der Fliegerschule Bautzen mit gleich vier Fliegerausbildungsgeschwadern (FAG) zur Ausbildung in verschiedenen Verwendungen.
31.12.1957 Angliederung der Transportfliegerschule Dessau an die Jagdfliegerschule und Abschluss der Umstrukturierung der Fliegerschule an den Standorten Bautzen, Brandenburg, Dessau und Kamenz. Kommandeur Fliegerschule: Oberst Walter Lehweß-Litzmann (1957 bis 1959).
1957 / 1958 Ausbildung auch von Offizieren für Stäbe der Luftstreitkräfte an der fliegertechnischen Schule
07.08.1958 Oberstleutnant Dowidat wird zum Kommandeur der Fliegertechnischen Schule ernannt (bis 1962).

 

Vorläufer der Offiziersschule

24.10.1958 Befehl Nr. 27/58 des Chefs der LSK/LV: Bildung einer Technischen Schule der LSK/LV als militärische Fachschule mit der Aufgabe der Ausbildung von Offizieren und Unteroffizieren für die Luftstreitkräfte und die Funktechnischen Truppen.
Infolge verlegt die Funkmeßschule von Oranienburg nach Kamenz und verschmilzt mit der Fliegertechnischen Schule zur "Technischen Schule der LSK/LV". Aufgabe: Ausbildung von Offizieren und Unteroffizieren für die LSK und die FuTT.
November 1958   Zuerkennung des Fachschulstatus.
01.01.1959   Das FAG-4 wird aus der Fliegerschule herausgelöst und zum selbständigen Transportfliegerausbildungsgeschwader (TFAG) umgebildet. Aus dem FAG-3 wird die AN-2 Staffel herausgelöst und dem TFAG angegliedert. Die Hubschrauberstaffel wird selbständig und verlegt nach Brandenburg-Briest.
01.09.1959   Oberst Leander Ratz wird Kommandeur der Fliegerschule.
Ende 1959   Bildung des Lehr- und Ausbildungsregiments 12 (FRT) in Pinnow, ab 1961 als "Spezialausbildungsregiment" bezeichnet. Aufgabe: Ausbildung von Kadern für die Fla-Raketentruppen der Luftverteidigung. Kommandeur wird Major Heinz Trautsch (später als Generalmajor "Chef der Fla-Raketentruppen" und als Generalleutnant "Stellvertreter des Chefs der LSK/LV für Luftverteidigung").
01.01.1961 Umbenennung des FAG-10 in JAG-10.
1960/61   Umbenennung der Fliegerschule in Jagdfliegerschule Bautzen mit den Truppenteilen JAG-10, JAG-11 und JAG-15.

 

Die Offiziersschule als Ingenieurschule

15.11.1962

Vollzug:
03.12.1962

Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung zur Umbildung der Flakartillerieschule Potsdam-Geltow, mit dem Spezialausbildungsregiment und der Ausbildungseinheit "Funkmeß" der Technischen Schule Kamenz, zur Funkmeß-Flakartillerie-Schule in Pinnow, Kommandeur wird Oberst Kurt Dowidat (bis 1963). Der genannte Befehl beinhaltete auch die Vereinigung der verbleibenden Ausbildungseinheiten der Technischen Schule mit der Jagdflieger-Schule Bautzen zur "Fliegertechnischen Schule der LSK/LV", Kommandeur wird Oberst Brandt. Vollzug war am 03.12.1962.

Eigentlich hieß die Schule für etwa ein Jahr "Flieger-Technische Schule". Darauf legten die Piloten wert, man wollte nicht einfach so in die Fliegertechnische Schule einverleibt werden.

Die Ausbildung erfolgte somit an der: Fliegertechnischen Schule und
Funkmeß-Flakartillerie-Schule

Die Ausbildung der Flugzeugführer (Piloten) dauerte damals noch drei Jahre.
  • Das erste Jahr war bei Flugzeugführern und technischen Offizieren analog: naturwissenschaftliche, politische, militärische und spezialfachliche Grundlagenausbildung.
  • Im zweiten Jahr wurden die zukünftigen Piloten auf der Jak-18A am Tage unter einfachen Wetterbedingungen in der Steuertechnik und Navigation ausgebildet.
  • Das dritte Jahr war, nach einem theoretischen Zwischenspiel, angefüllt mit Ausbildung auf der MiG-15 oder MiG-17 in den gleichen Ausbildungselementen.
Das ganze erste Jahr theoretische Ausbildung (in Kamenz) für die künftigen Militärflieger wurde nur wenige Jahre durchgehalten. Dann gab es in jedem Lehr- oder Studienjahr theoretische und Fliegerische Periode. Die Ausbildung in den Gefechtselementen sowie unter allen Wetterbedingungen am Tage und der Nacht erfolgte erst nach Absolvierung der Offiziersschule in den Verbänden der LSK/LV.
ab Dezember 1962 Die Ausbildung der Flugschüler wurde auf vier Jahre erweitert und Abschluß mit der Leistungsklasse III. Nach der Ausbildung verfügten sie den Ausbildungsstand mit Gefechtselemente, wie: "Schießen auf Erdziele", "Abfangen von Luftzielen" und "Freier Luftkampf". Das hatte zur Folge, daß die jungen Piloten in der Truppe sofort zur Erfüllung von Gefechtsaufgaben eingesetzt werden konnten.

Die Lehrkräfte der bisherigen Ausbildungsabteilung der Fliegerschule werden in die Fliegertechniklehrstühle der bisherigen Technischen Schule eingegliedert. Eine Fachgruppe Lufttaktik, Flugsicherung, Navigation bleibt selbständig.

Ausbildung der ersten Flugzeugführer und Teilen des Ingenieurtechnischen Personals eines FAG in der CSSR auf der damals neuen L-29.
10.01.1963 Bildung der Abteilung "Schulen" im Kommando LSK/LV
24.05.1963   1. Kaderkonferenz der NVA: Heranbildung qualifizierter militärischer Kader ist ureigenste und wichtigste Aufgabe der Offiziershochschulen. Allgemeine Hebung des Bildungsniveaus ist objektives Erfordernis und wesentliche Voraussetzung für die weitere Erhöhung der Gefechtsbereitschaft der NVA.
17.06.1963 Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung Nr. 45/63 über die Bildung von zentralen Schulen der Landstreitkräfte, LSK/LV, der Volksmarine und der Grenztruppen der DDR, aus den bestehenden Offiziersschulen.
11.07.1963   Grundsätze für die Bildung einer Offiziersschule der LSK/LV, Standorte:
Kamenz: Stab der Offiziersschule, Fachrichtungen "Fliegertechnische Ausbildung" und "Funkmeß-Flak-Ausbildung"
Bautzen: JAG-11 und FTB-11
Rothenburg: JAG-15 und FTB-15
25.10.1963   Auflösung des JAG-10 und FTB-10 als eine Konsequenz des neuen, an die Einführung der L-29 in Bautzen gebundenen, Konzepts der zweistufigen Ausbildung auf Strahlflugzeugen ohne vorherige Motorflugausbildung als Offiziersschüler. Im JAG-10 war "lediglich" die Motorflugausbildung auf der Jak-18 erfolgt, die wegfiel, weil sie bereits in der GST absolviert wurde und die fliegerische Anfangsausbildung der Offiziersschüler sofort auf der L-29 erfolgte.
08.11.1963 Auflösung der Funkmeß-Flakartillerie-Schule und Eingliederung in den Bestand der Offiziersschule der LSK/LV im Standort Kamenz.
26.11.1963 Übergabe der Fliegertechnischen Schule an den Kommandeur der Offiziersschule Oberst Dowidat.
  Personalbestand der Offiziersschule der LSK/LV: ca. 3.300 Armeeangehörige und Zivilbeschäftigte
30.11.1963 Beendigung der befohlenen Umgliederung und Aufstellung der Offziersschulen der Teilstreitkräfte sowie der Grenztruppen.
02.12.1963 Beginn der Ausbildung an den zentralen Offiziersschulen und damit auch an der "Offiziersschule der LSK/LV". In Kamenz erfolgte der "feierlichen Appell" und Übergabe der Truppenfahne unter Anwesenheit des Ministers für Nationale Verteidigung und Chefs der LSK/LV Generalleutnant Keßler. Am Abend wurde ein Großer Zapfenstreich auf dem Platz der Befreiung in Kamenz gegeben.
Die Standorte Bautzen und Rothenburg für die Ausbildung der Flugzeugführer.
 
Aufgabe der Schule: Ausbildung von Offizieren und Unteroffizieren für die Luftstreitkräfte und die Luftverteidigung. Die Ausbildung erfolgte nunmehr in 14 Ausbildungsprofilen. Drei Jahre dauerte die Ausbildung zum Offizier in den 13 Profilen des Abschlusses "Techniker/Zugführer". Die Techniker- und Zugführerbezeichnungen entsprachen den ersten Offiziersdienststellungen, für die truppennah ausgebildet wurde. Flugzeugführer schlossen nach vier Jahren als "Flugzeugführer-Ingenieur" ab. Der entsprechende Fachschulabschluß der anderen Profile war "Militäringenieur". Die Unteroffiziere wurden in fünf Ausbildungsprofilen innerhalb von fünf bzw. zehn Monaten ausgebildet.
Ab 1963/64
wurden für alle Ausbildungsprofile nur noch Offiziersbewerber zugelassen, wenn sie Abitur bzw. mittlere Reife mit artverwandter Berufausbildung besaßen.
01.03.1964 Verleihung des Ehrennamens "Franz Mehring"; Kommandeur ist weiter Oberst Kurt Dowidat.
Juli 1964   Konsultationsbesuch verantwortlicher Offiziere der Offiziersschule unter Leitung des Stellvertreters des Kommandeurs für fliegerische Ausbildung, Oberstleutnat Kiefel, an der Höheren Fliegerschule Odessa.
August 1964   Ernennung von 181 Absolventen zum Unterleutnant, davon 30% mit guten und sehr guten Ergebnissen. Jedoch auch hohe Fluktuation unter den Offiziersschülern, 32 Entpflichtungen im Ausbildungsjahr, davon 7 aus dem 3. Lehrjahr.
01.09.1964 Umfassende Umstrukturierungen an der Schule:
  • Bildung der dem Stellvertreter des Kommandeurs der Offiziersschule für politische Arbeit unterstellten Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung (GWA). Leiter: Oberstleutnant Poppitz.
  • Bildung der dem Stellvertreter des Kommandeurs der Offiziersschule für Ausbildung unterstellten Fachrichtung Naturwissenschaftliche und Allgemeine Grundlagenausbildung (NAG) für Militärische Körperertüchtigung, Allgemeinmilitärische Ausbildung, Sprachausbildung, mathematische, naturwissenschaftliche und technische Grundlagenausbildung, Militärpädagogik/-psychologie. Leiter: Oberstleutnant-Ing. Gerhard Thielecke.
  • Trennung der Fachrichtung Funkmeß-Flak-Ausbildung in zwei Fachrichtungen: Fachrichtung Funkmeßausbildung und Fachrichtung Flakausbildung.
Oktober 1964   Das JAG-11 in Bautzen erhält 50 Strahlschulflugzeuge L-29 "Delphin". Umstellung der fliegerischen Ausbildung von bisher drei Zyklen (Flugzeuge mit Kolbenmotoren, strahlgetriebene Flugzeuge MiG-15 und MiG-17) auf zwei bei sofortigen fliegerischen Ausbildung auf Strahlflugzeugen.
November 1964   Erprobung der sofortigen fliegerischen Ausbildung auf dem Strahlflugzeug L-29 im JAG-11 in Bautzen.
07.01.1965   Konzeption zur besseren Befähigung der Offiziersschüler als politische Erzieher in der Truppe wird erarbeitet.
Februar 1965   Eine Analyse der 3. LVD ergibt, daß die Anlaufzeit der bisherigen Absolventen in ihrer 1. Dienststellung in der Truppe zu lang ist, sie betrage regelmäßig 1,5 bis 2 Jahre. Daraus wird die Forderung "Erhöhung der Truppenbezogenheit der Ausbildung" aufgestellt.
10.03.1965 Der Militärrat der LSK/LV schätzt ein, daß die Voraussetzungen zum Beginn der Ausbildung von Offizieren mit staatlicher Anerkennung als Ingenieur ab 01.09.1965 noch nicht voll erfüllt seien, dennoch beginnt die Ausbildung planmäßig.
25.03.1965 Kommandeur der Offiziersschule wird Oberst Siegfried Haufe (bis 1970)
01.09.1965   Beginn der Ausbildung von Militär- und Flugzeugführer-Ingenieuren.
03.09.1965 Anordnung Nr. 22/65des Ministers für Nationale Verteidigung über die Grundlagen für die Organisation der Ausbildung an den Offiziersschulen. Danach hatte die Offiziersschule der LSK/LV auszubilden:
Für die: Jahre      Ausbildungsprofil
LSK 4 Flugzeugführer-Ingenieur
  3 Ing. für Flugzeugzelle und Triebwerk
  3 Ing. für Flugzeug-Elektrospezialausrüstung
  3 Ing. für Flugzeugfunk- und Funkmeßausrüstung
  3 Ing. für Flugzeugbewaffnung
Raketentruppen 3 Ing. für Feuerabteilung der Fla-Raketentruppen
  3 Ing. für technische Abteilung der Fla-Raketentruppen
Funktechnische Truppen 3 Ing. für Funkmeßtechnik der Funktechnischen Truppen
Truppenluftabwehr 3 Fla-SFL-Zugführer
  3 Zugführer der leichten bzw. mittl. Flak-Artillerie
  3 Ing. für GRS bzw. Kommandogerät der Flak-Artillerie
         
Februar 1966   Abschluß der erstmaligen sofortigen fliegerischen Ausbildung auf der L-29.
März 1966   Erprobung des des sofortigen Übergangs in der fliegerischen Ausbildung von der L-29 auf das Kampfflugzeug MiG-21 im JAG-15 in Rothenburg.
  Anteil der Lehrkräfte mit Hoch- oder Fachschulabschlüssen den Fachrichtungen beträgt inzwischen:
Fachrichtung Gesellschaftswissenschaftliche Ausbildung: 89%
Fachrichtung Fliegertechnische Ausbildung: 53%
Fachrichtung Funkmeßausbildung: 71%
Fachrichtung Flakausbildung: 62%
Fachrichtung Naturwissenschaftliche und Allgemeine Grundlagenausbildung: 67%
12 / 1966 Flugzeug-Bestand der Offiziersschule:

4

Jak-18A
4 MiG-15UTI
50 L-29
25 MiG-21F-13
20 MiG-21U
Anfang 1967 war die die Umrüstung der FAG auf die L-29 und MiG-21 abgeschlossen. Die Offiziersschüler absolvierten in der zweiten Hälfte ihrer Ausbildung die Ausbildung auf der MiG-21 im Umfang von etwa 70 Flugstunden.
Oktober 1967   Erstmaliger Abschluß eines Flugzeugführerlehrganges mit fliegerischer Ausbildung ausschließlich auf Strahlflugzeugen (L-29 und MiG-21) mit der Berufsbezeichnung "Flugzeugführer-Ingenieur".
01.09.1968   Bildung der Fachrichtung Truppenluftabwehr an der Offiziershochschule der Landstreitkräfte in Löbau und Verlegung der Flakausbildung unter Leitung von Major Siegmund Tober von Kamenz nach Löbau.
11.11.1968 Bildungskonferenz der NVA: Übergang zur Hochschulausbildung.
August 1969 Beginn der Vorbereitungen zur Bildung der Fachrichtung Führungsorgane durch eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Major Dipl.-Mil. Raue u. Dipl.-Phys. Hoppe.
17.12.1969 Konzeption für den Übergang zur Offiziershochschule wurde erarbeitet.
20.02.1970 Studie über das wissenschaftlich-produktive Studium vorgestellt.
Mai 1970 Kommandeur wird Oberst Manfred Lange (später Generalmajor; Kommandeur bis 1978).
01.09.1970   Bildung der Sektion "Fliegerische Ausbildung" in Bautzen zur Gewährleistung einer fundierten theoretischen Ausbildung der zukünftigen Militärflieger. Erster Kommandeur dieser Sektion wird Oberst Krause. Die 1962 in die spätere Sektion FID eingegliederten Fachgebiete für die theoretische Ausbildung der Flugzeugführer gehen in die Sektion "Fliegerische Ausbildung" zurück.
  Bildung der Sektion "Führungsorgane". Kommandeur wird Oberstleutnant Dipl.-Mil. Heinrich Wolf, später Oberst Dipl.-Mil. Waldemar Titscher.
1971 Umbenennung des JAG-11, Bautzen, in JAG-25.

 

Die Offiziersschule als Hochschule

25.02.1971 Die Offiziersschule der LSK/LV "Franz Mehring" erhält den Status einer Hochschule. Die Absolventen erhalten mit Abschluß der Ausbildung den Dienstgrad Leutnant und die Berechtigung die Berufsbezeichnung Hochschulingenieur zu führen.

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Januar 1972 Konstituierung des Wissenschaftlichen Rates der OHS.
Erstmalige Ausbildung von Offizierschülern der Sektion "Führungsorgane" in der Garnison Wünsdorf der GSSD am Trainingskomplex Elektron.
05.11.1972 Bildung der Transportfliegerausbildungsstaffel (TFAS) in Kamenz als 3. Staffel des JAG-25 in Bautzen.
Ausbildungsbeginn für Piloten der Transportfliegerkräfte der LSK und der Interflug auf der AN-2 der TFAS.
Sommer 1973 Der Ausbildungskurs 1970/73 beendet als erster das Studium nach dem vollen Hochschulprogramm, fast 70 % der Absolventen mit dem Abschlußprädikat "Gut" oder besser.
01.01.1974 Herauslösen der Unteroffiziersausbildung und Verlegung nach Bad Düben
02.04.1974 Auszeichnung der OHS mit dem Vaterländischen Verdienstorden in Gold.
Ab 1975 besteht für Abgänger der 10. Klasse, nach einer Facharbeiterausbildung, direkt an der OHS die Hochschulreife in einem 1-Jahres-Kurs zu erwerben. Da sie keinen Balken auf den Schulterstücken tragen, werden sie volkstümlich "Nullis" genannt.
August 1976 Zur Qualifikation des Lehrkörpers: 78 % der Lehrkräfte haben mindestens den 1. akademischen Grad erworben, 92 % des des fliegenden Stammpersonals die Leistungsklasse I Militärflieger.
27.02.1977 Auszeichnung der OHS mit der Franz-Mehring-Ehrenmedaille durch den Verband der Journalisten der DDR. Einführung des Übungsjagdflugzeuges L-39 "Albatros" im JAG-25.
01.11.1978 Oberst Hans Süß (Generalmajor ab 07.10.1979, ab 1988 Generalleutnant) wird Chef der Schule.
August 1979 Erstmalig legen die Absolventen bei der Ernennung zum Offizier ein Offiziersgelöbnis ab.
01.09.1979 Bildung der Sektion "Ausländische Militärkader", Kommandeur wird Oberst(?) Fadranski. Beginn des Studiums ausländischer Militärkader an der OHS der LSK/LV nach Vorbereitung in Bad Düben.

        Vereidigung 1982                 re.: Süß 1982 bei einer Vereidigung                 Vereidigung 1982
Vereidigung 1982 auf dem Kamenzer Marktplatz

01.12.1981 Übergabe der Transportflugzeuge L-410 an die TAS.
Dezember 1981 Hubschrauberstaffel HAS-34 wird der OHS unterstellt.
02.04.1982 Der OHS wird durch den Stellvertreter des Ministers für Hoch- und Fachschulwesen, Prof. Schwanke, das Diplomrecht übertragen.
August 1982   Bildung der Sektion Fliegerische Ausbildung Hubschrauberführer in Brandenburg/Havel, Kommandeur wird Oberst Dipl.-Mil. Heinrich Schäfer. Die Lehrkräfte für die theoretische Ausbildung der Hubschrauberführer wechseln von der Sektion "Fliegerische Ausbildung" in Bautzen zur Sektion "Fliegerische Ausbildung" nach Brandenburg.
06.01.1983 Die theoretischen und fliegerische Perioden der Ausbildung zum Hubschrauberführer werden nunmehr in Brandenburg durchgeführt.
01.09.1983 Beginn der ersten Vierjahresausbildung mit dem Ziel des Diplomabschlusses. Die Ausbildung erfolgt für die folgenden Jahrgängen in folgenden Profilen:

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Vereidigung am 10. September 1983 auf dem Kamenzer Marktplatz

Sektion Profil Abschluß
Gesellschaftswissenschaften Politoffizier von Einheiten der FRT, FuTT, RD, NFT Diplomgesellschaftswissenschaftler
          Kommandeur: Oberst Dr. sc. mil., Dr. paed. Eberhard Freymuth
Führungsorgane Steuermannsleitoffizier LSK, Offizier für Automatisierte Führungssysteme LSK Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
Offizier Flugsicherungseinheiten LSK, Offizier Flugzeugzeugversorgungstechnik Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
Offizier Flugzeugwartungstechnik / Rückwärtige Dienste LSK Dipl.-Ing. Maschinenwesen
Operativoffizier der RD der LSK Dipl.-Ing.oec.
          Kommandeur: Oberst Dipl.-Mil. Waldemar Titscher
Fliegeringenieurdienst Offizier des FID für
Zelle/Triebwerk Dipl.-Ing. Maschinenwesen
Elekto-Spezial-Ausrüstg. Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
Funk-Funkmeß-Ausrüstg. Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
Flugzeugbewaffnung Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
          Kommandeur: Oberst Dipl.-Ing. Claus Kippenhahn
Funktechnische Truppen Offizier der FuTT für
Funkmeßstationen Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
automatisierte Führungs- und Leitsysteme Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
          Kommandeur: Oberst Dipl.-Mil. Norbert Dunst
Fla-Raketen-Truppen Offizier der FRT für
Raketenleitstationen Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
automatisierte Führungssysteme Dipl.-Ing. Elektrotechnik/Elektronik
Fla-Raketen- und Bodenausrüstung Dipl.-Ing. Maschinenwesen
          Kommandeur: Oberst Dr. rer. mil. Alfred Balcerowiak
Fliegerische Ausbildung Jagd- und Jagdbombenflieger
(in Bautzen)
Militärflieger der Verwendungen
Jagdflieger / Jagdbombenflieger Dipl.-Ing. Verkehrswesen
Transportflieger Dipl.-Ing. Verkehrswesen
Steuermann der Besatzung Dipl.-Ing. Verkehrswesen
Fliegerische Ausbildung Hubschrauberführer
(in Brandenburg)
Hubschrauberführer Dipl.-Ing. Verkehrswesen
          Kommandeure, die Oberste Dipl.-Mil. Klaus Bieneck (Bautzen) / Heinrich Schäfer in Brandenburg
    Die Sektion "Allgemeine Grundlagenausbildung" ist verantwortlich für die allgemeinmilitärische, physische, mathematisch-naturwissenschaftliche, technische und sprachliche Grundlagenausbildung aller Profile. Kommandeur ist Oberst Dr. Ing. Wolfgang Scheibner.
01.03.1984 An diesem Tag erscheinen zwei Postkarten mit Sonderstempel, zum "20. Jahrestag der Namensverleihung Franz Mehring an die Offiziershochschule Franz Mehring":

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02.03.1984 Zu o.g. "20. Jahrestag" findet eine Festveranstaltung unter Teilnahme des Verteidigungsministers, Armeegeneral Heinz Hoffmann, statt. Die OHS wird mit dem "Scharnhorst-Orden" ausgezeichnet.
01.09.1984 Die ersten weiblichen Offiziersschüler nehmen ihr Studium auf, jedoch nur in den nichtfliegerischen Fachrichtungen (Gesellschaftswissenschaften, Führungsorgane und Fliegeringenieurdienst).

Eine Einheit weiblicher Offiziersschüler der LSK/LV                 Zur Erinnerung für die Offiziersschüler im Kohle-Einsatz 1987

06.08.1986 Beschluß der Regierung der DDR zur Bildung einer OHS für Militärflieger.
24.11.1986 Abtrennung der Ausbildung von Militärfliegern von der Offiziershochschule der LSK/LV.
01.12.1986 Errichtung der Offiziershochschule für Militärflieger mit Stab in Bautzen, Kommandeur: Oberst Thonke (bis 10.01.1990). Die Dislozierung der Sektionen und Truppenteile für die Ausbildung der Militärflieger in Bautzen, Brandenburg, Kamenz und Rothenburg bliebt unverändert.

Der damalige Chef der indischen Luftwaffe, Hauptmarschall LaFontaine, besucht auf Einladung unseres LSK/LV - Chefs, Generaloberst Reinhold die OHS. Das Foto enstand im Hubschrauberkabinett der "Ruhlandhalle". Die "Ruhlandhalle" befand sich im Objekt 1 der OHS in Kamenz und sah von außen aus, wie eine normale Sporthalle. Drinnen stand allerdings eine MIG-23 in voller Größe, in die ein Probelauftrainer integriert war. Das Triebwerksgeräusch wurde hierbei elektronisch erzeugt, um das Ganze möglichst realistisch zu gestalten. In den Anbauten der Halle, in denen sich bei Sporthallen die Umkleiden etc. befinden, waren verschiedene Fachkabinette untergebracht. So auch das Hubschrauberkabinett mit Systemtafeln (Im Bild das Druckluftsystem des Mi-24D) und einer Mi-24D - Cockpitnachbildung aus echten Armaturentafeln.
(Besserwisserische Anmerkung des Webmasters zum Bild: Die Oberste Fiß und Reichert waren nie Stabschefs. Fiß ist hier 1986 Stellvertreter des Kommandeurs der OHS für Ausbildung und Forschung. Reichert hat die gleiche Dienststellung in der Sektion FID.)

01.03.1987 Bildung der TAS-45, Kommandeur Oberstleutnant Ripl
15.08.1987

Die ersten Absolventen mit Diplomabschluß verlassen die OHS "Franz Mehring".

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01.05.1988 Generalmajor Zieris wird Kommandeur der OHS der LSK/LV (bis 02.10.1990)
August 1988 Die ersten Frauen werden zu Offizieren ernannt und kommen als Leutnant in die Truppenteile.
01.03.1989   Die OHS der LSK/LV für Militärflieger in Bautzen erhält den Traditionsnamen "Otto Lilienthal".
Sommer 1989 Im Rahmen der Anfang des Jahres angekündigten einseitigen Abrüstungsmaßnahmen wird ein kompletter Zug an frisch ernannten Leutnants der OHS "Otto Lilienthal" zu den Agrarfliegern in die Reserve versetzt... 

 

Das Ende der Offiziersschule

Herbst 1989 Umsturz in der DDR - zur Unterstützung der Volkspolizei bei Sicherungsmaßnahmen in Dresden werden Hundertschaften gebildet, die jedoch nicht zum Einsatz kommen.
14.12.1989 Zurückbeorderung der nordkoreanischen Offiziersschüler in die Koreanische Demokratische Volksrepublik.
Dezember 1989 Parteiorganisationen der SED/PDS an der OHS stellen ihre Tätigkeit ein. Einzelne Mitglieder organisieren sich in ihrem Wohngebiet (von der Grund- zur Basisorganisation).
01.01.1990   Oberst Dipl.-Mil. Rainer Langener wird Kommandeur der OHS für Militärflieger "Otto Lilienthal".
06.01.1990 Schaffung von Organen für die "Staatsbürgerliche Arbeit".
Januar 1990 Befehl des Kommandeurs der OHS zur Entwaffnung der Angehörigen der "Verwaltung 2000" (AfNS) im Kasernenbereich, Aussprechen eines Hausverbotes, Übernahme der Ausrüstung durch die Dienste der OHS.
Anf. 1990 Der Wissenschaftliche Rat beschließt die Kürzung oder Streichung militärischer Ausbildung und die Annäherung der Ausbildungsprogramme an die der TU Dresden. Umgesetzt wurde alles auf Befehl des Kommandeurs der Offiziershochschule, Generalmajor Zieris, entsprechende Vereinbarungen werden zwischen der TU Dresden und der OHS der LSK/LV getroffen.
15.02.1990   Auflösung der Politabteilung der OHS, Einstellung der Ausbildung im Profil "Politoffizier".
26.05.1990   Teilnahme von Offiziersschülern und Lehroffizieren am Wartburgtreffen (deutsch-deutsches Jugend- und Studententreffen, deutsch-deutsche Begegnung der Hochschullehrer).
Mitte 1990 teilweise bitten Offiziersschüler und Angehörige des Stammpersonals um Entlassung
11.08.1990   Letzte Ernennung zum Offizier der NVA an der OHS  „Franz Mehring“ und „Otto Lilienthal“ sowie Übergabe der Diplome aller Profile an die Absolventen des Kurses 1986/90. Einstellung der fliegerischen Ausbildung an der OHS für Militärflieger
25.08.1990 Eine offizielle Inspektionsgruppe des Luftwaffenamtes der BRD besichtigt die OHS, eine Inspektionsgruppe des LTG-62 der Bundesluftwaffe den Flugplatz Kamenz.
29.09.1990 Letzte Flugschicht der TAS-45 mit Postflug "Konversion Transportfliegerausbildungsstaffel".
02.10.1990 Appell der Offiziershochschule der LSK/LV zum Einholen der Dienstflagge der NVA, zur Verabschiedung der Truppenfahne und des Kommandeurs Generalmajor Zieris, Neuer Kommandeur wird Oberst Andrews. Er war vorher Kommandeur der Sektion Fla-Raketentruppen an der OHS. Eintreffen des "Bundeswehrberaters" Oberst der Bundeswehr Schlegtendal an der OHS. Nach dem Appell fuhr Generalmajor Zieris nach Strausberg und nahm noch am gleichen Tage seine Entlassung aus der - noch wenige Stunden existierenden - NVA entgegen.

Offiziersschüler im Sauerierpark Kleinwelka, bei Bautzen                     Ernennung von Offiziersschülern zum Leutnant auf dem Sportplatz in Kamenz 1985


03.10.1990    Anschluß der DDR an die BRD. Übernahme der OHS in die Bundeswehr und Fortsetzung des Studiums der verbliebenen Offiziersschüler zum Diplomabschluss. Der Lehrflugplatz und die FRW-24 gehen in das Nachkommando Kamenz ein.
04.10.1990   Erster Appell im Bestand der Bundeswehr, Hissen der Dienstflagge der Bundeswehr, Personalbestand der OHS rund 350 Studenten und 1.000 Angehörige des Stammpersonals einschließlich Zivilbeschäftigte.
01.11.1990   Vereidigung von Angehörigen der OHS in der Bundeswehr durch Oberst Lange, 5. Luftwaffendivision.
30.12.1990   Formelle Auflösung der OHS "Otto Lilienthal".
15.02.1991   Übergabe des Flugplatzes Kamenz an das Bundesvermögensamt durch die Bundesluftwaffe der BRD.
20.03.1991   Verlegung der L-410 nach Neu-Hardenberg (Marxwalde).
23.03.1991   Gründung des Vereins Technikum Kamenz e.V. durch Lehrkräfte aus früheren Sektionen AG und FID, Vereinsziel: Förderung von Umschulung und Fortbildung in Kamenz und Umgebung im Rahmen einer technisch-wirtschaftlichen Fachschule „Technikum Kamenz“,Vorsitzender: Dr. paed. Klaus Strickert.
26.07.1991   Feierliche Exmatrikulation des Studienganges 1987/1991:
Letztmalige Verleihung des inzwischen vom Sächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst anerkannten Diploms der Offiziershochschule der LSK/LV "Franz Mehring" an 72 Absolventen des Kurses 1987/91,
Verleihung des Vordiploms der TU Dresden an Studenten des Matrikels 1989 mit Immatrikulationsmöglichkeit an der TU Dresden und Hochschulen mit ähnlichen Studiengängen.
Überführung der bisher an der OHS verbliebenen ehemaligen Offiziersschüler des Matrikels 1988 in eine besondere Fortbildungsmaßnahme in Koordination zwischen dem Bundesministerien der Verteidigung sowie für Arbeit und Sozialordnung Arbeit und der Technischen Universität Dresden.
31.07.1991 Schließung der Offiziershochschule und Überführung in das Regionale Nachkommando Kamenz, Leiter OTL Ball.
Weiterführung der Ausbildung von aus Bad Düben hinzu versetzten Fähnrichschülern durch Lehrkräfte aus dem Nachkommando am "Technikum Kamenz", Leiter: Oberstleutnant a.D. Dr. Strickert.
01.08.1991   Oberst Dr.-Ing. Karl Milthaler wird als „Beauftragter zur Realisierung des Ausbildungsauftrages“ eingesetzt.
31.12.1991 Entlassung der letzten Lehroffiziere der Offiziershochschule der LSK/LV. Für die Weiterführung des Studiums benötigte Lehrkräfte arbeiten als Gastlehrkräfte an der Außenstelle der Technischen Universität Dresden in Kamenz weiter.
31.07.1992 Sieben ehemaligen Fähnrichschülern erhalten ein Fachschulzeugnis als Energietechniker und acht als Techniker für Hydraulik/Pneumatik.
27.03.1993   Schließung der Geschäftsstelle der Technischen Universität Dresden, Außenstelle Kamenz.
30.03.1993   Beginn der Verteidigungen der Diplomarbeiten an den Fakultäten der Technischen Universität Dresden. 96 ehemalige Offiziersschüler der Offiziershochschule der LSK/LV „Franz Mehring“ beenden ihr Studium an der Technischen Universität Dresden erfolgreich mit zivilem akademischen Abschluss.
     

Die Entwicklung der Offiziersausbildung läßt sich weiterhin aus meiner Sicht an drei Kommandeuren strukturieren, in deren Zeit entscheidendes bewirkt wurde:

  • VP-Inspekteur Leopold mit Formierung einer Fliegertechnischen Schule,

  • Oberst Lehweß-Litzmann mit Formierung einer Fliegerschule und

  • Generalmajor Süß, der die OHS zu einer wissenschaftlichen Einrichtung machte.

Herr Leopold war später Vorsitzender des Rates des Bezirkes Halle. Generalleutnant Süß war von 1978 Kommandeur der Offiziershochschule der LSK/LV, ab 1988 Hauptinspekteur der NVA und 1990 Chef der Militärakademie "Friedrich Engels" Dresden.


verwendete Literatur

Die Page entstand mit dankenswerter Unterstützung durch:
Dr. Bellanger und der Initiativgruppe zur Geschichte OHS der LSK/LV,

Kay

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Militärflugplätze der NVA