"Heinz Kapelle"
- Standort: Rothenburg / Oberlausitz
- Bezirk
Dresden (heute: Land Sachsen)
Anfang 1957 |
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Aufgestellt als FAG-3, am Standort Brandenburg (Bezirk
Potsdam) |
15.12.1959 |
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Neuformierung in Bautzen (Bezirk Dresden) |
05.-06.01.1960 |
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Eisenbahnverlegung des Geschwaders nach Rothenburg |
01.03.1961 |
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Umbenennung in Jagdfliegerausbildungsgeschwader 15
(JAG-15) und Verleihung der Truppenfahne. Später Umbennenung in FAG-15. |
Kommandeure:
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15.12.1959 - 06.01.1960 |
Hauptmann |
Baustian, |
Gerhard |
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06.01.1960 - 1964 |
Major |
Tröger, |
Manfred |
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1964 - 1967 |
Major |
Krause, |
Rolf |
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1967 - 1970 |
Hauptmann |
Kulitzscher, |
Dieter |
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1970 - 1973 |
Major |
Fiß, |
Gerhard |
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1973 - 1977 |
Oberstleutnant |
Kulitzscher, |
Dieter |
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1977 - 1979 |
Oberstleutnant |
Pippig, |
Manfred |
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1979 - 1981 |
Oberstleutnant |
Kleemann, |
Dieter |
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1981 - 1986 |
Oberstleutnant |
Langener, |
Rainer |
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1986 - 1989 |
Hauptmann |
Glanz, |
Klaus-Peter |
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1989 - 1990 |
Major |
Wetzstein, |
Eike |
Das Geschwader erhält am 01. März 1970 seinen Traditionsnamen
"Heinz Kapelle".
Personalunterkunft, Anfang der 60er Jahre: |
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Flugzeugtypen:
1957 |
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Jak-18 und Jak-11 |
1958 |
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das FAG-III bekommt die Jak-18U der 1. Staffel des FAG-I |
1959/1960 |
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MiG-15bis (5. Staffel), MiG-15UTI, MiG-17F (6. Staffel) |
ab Januar 1962 |
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erste MiG-17, nur für leitendes fliegende Personal, sowie
Zuführung von weiteren MiG-15bis als "Geschenkpackung" |
Februar 1964 |
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Übernahme von zwölf L-29 aus der CSSR für die 2. Staffel,
alle MiGs bleiben im Bestand |
26.06.1964 |
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Abgabe der L-29 an das FAG-25
und Übernahme weiterer MiG-17 aus Bautzen. Die ab Januar 1962 zugeführten
MiG-17 gingen an die 1. Staffel. |
Herbst 1964 |
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Zuführung MiG-21F13 und am 01./05. April 1965 von MiG-21
U sowie Aussonderung von MiG-15bis |
28.07.1966 |
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Letzter Flugdienst mit den Typen MiG-15UTI, MiG-17. Der
letzte Flugdienst mit einer MiG-17F fand am 21. November 1966 in der
6.Staffel statt. Die Maschinen werden Außerdienst gestellt. |
Februar 1978 |
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Zuführung von acht MiG-21SPS und zweier MiG-21US |
Herbst 1978 |
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Aussonderung der MiG-21F13, einige der Maschinen werden
an die
TAFS-47 übergeben. |
Frühjahr 1988 |
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Beginn der Außerdienststellung der MiG-21U (veraltetes
Rettungssystem). der letzte Einsatz erfolgt am 08.03.1990 |
Oktober 1989 |
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Das FAG-15 erhält drei MiG-21USM. |
1990 |
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Zuführung von MiG-21UM |
- Die Hauptaufgabe des FAG-15 war die Ausbildung von
Jagdfliegern und Jagdbombenfliegern.
- Das Geschwader war für die gleichzeitige Ausbildung von etwa
100 Flugschülern ausgelegt. Zur Erfüllung dieser Aufgabe wurden jährlich bis
zu 5.300 Flugstunden geflogen. Ab 1963 nahmen die Fluglehrer
mit ihren Maschinen als Zieldarsteller an Übungen des Kommandos der LSK/LV
teil.
- In der Zeit vom 06.01.1960 - 20.09.1990 absolvierten rd. 900 Flugschüler
in 38 Ausbildungskursen eine Grundflugleistung von 120.000 Stunden auf dem
Flugplatz Rothenburg.
20.09.1990 |
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letzter Flugtag des FAG-15 (von 10.00 bis 16.00 Uhr). Die
letzte Landung erfolgte durch den Geschwaderkommandeur, Major Wetzstein, mit
der 780, einer MiG-21SPS (Werksnummer 944310,
Nutzungsbeginn am 02.08.1966, BW-Nr. 22+30, heute auf dem Flugplatz
Großenhain abgestellt). |
02.10.1990 |
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Letzter Appell und Einholen der Truppenfahne. |
Auf dem Gelände befand sich in den 60ern auch zwischenzeitlich
der Rumpf einer "152", der zwischen der Abstelllinie und SLB lag:
Verluste (unvollstänig
und aufgrund der Geheimhaltung mit Unsicherheit behaftet):
Am 05. Juni 1958
die 127, eine Jak-11 der 6. Staffel des damaligen FAG-3 (Werksnummer
66237, Indienst 1954), erst seit Januar 1958 im FAG-3. Gegen 17.25 Uhr
knickt ihr rechtes Hauptfahrwerk ein und sie ist anschließend nur noch zum
Rollen und Kabinentraining zugelassen. Pilot war Oberleutnant Oskar Brauner
und zweiter Flugzeugführer Offiziersschüler Rudi Jostar.
Am 05. September 1958
die 114, eine Jak-11 des damaligen FAG-3 (Werksnummer 66231, Indienst
1954) macht geg. 8.35 Uhr auf freien Gelände bei Krackow (Kreis Pasewalk)
eine Notlandung. Grund war Orientierungsverlust des Piloten,
Offiziersschüler Dieter Benedikt, und der darauf folgende Kraftstoffmangel.
Die Rumpfunterseite wurde zu 30 Prozent beschädigt, die Maschine nur noch
als Ersatzteilspender verwendet.
Am 06. Dezember 1958
die 59, eine Jak-18U der 6. Staffel des damaligen FAG-3 (Werksnummer
2403, Indienst 1956) kommt geg. 11.56 Uhr nach einem Startabbruch von der
Start- und Landebahn ab, rollt in einen graben und überschlägt sich. Der
Pilot, Oberleutnant Heinz Kubitza, und sein zweiter Flugzeugführer,
Offiziersschüler Peter Fitzner (s.a. 30.07.1962), bleiben unverletzt.
- Am 09. Juli 1959
- die 39, eine Jak-11 des damaligen FAG-3/ZDK
(Werksnummer 67226, Indienst 1954) macht geg. 10.15 Uhr eine Bauchlandung
auf dem damaligen Heimatflugplatz Brandenburg-Briest, da das Fahrwerk
einfuhr. Die Maschine wird abgeschrieben, als Ersatzteilspender genutzt und
wird anschließend verschrottet. Pilot war Unterleutnant Egon Lindemann und
2. Flugzeugführer Ekkehard Freyer.
Am 30. Mai 1962
die 962, eine MiG-17 (Werksnummer 54211898, Indienst 12/61)
stürzt mit Oberst Leander Ratz geg. 12.20 Uhr im Raum Bad Muskau auf
polnischen Gebiet ab. Die Ursache konnte nicht ermittelt werden. Der Absturz
erfolgte aus einem flachen Gleitwinkel heraus. Bei Bodenberührung explodierte
die Maschine. Dieser Absturz war der erste Verlust des JAG-15 in Rothenburg.
Oberst Ratz war zum Zeitpunkt der Katastrophe Chef der Fliegerschule, sein
Stellvertreter war Major Baustian. Er war der ranghöchste DDR-Militär, der bei
einem Flugzeugabsturz um sein Leben kam. Ab 1986 trug das
FAG-25 seinen Namen.
Am 30. Juli 1962
die 957, eine MiG-17 (Werksnummer 54212016, Indienst
17.12.61), tödlicher Absturz von Leutnant Peter Fitzner (s.a.
06.12.1958) geg. 7.15 Uhr bei Kaltwasser. Er war Fluglehrer am JAG-15. Die
Ursache des Absturzes ist leider nicht bekannt. Die Maschine kam in eine
unklare Fluglage beim Kunstflug. Leutnant Fitzner katapultierte sich
vergeblich in 100 bis 150 Meter Höhe. Er wurde in Rietschen zu Grabe getragen.
Am 27. April 1963
die 29, eine MiG-15bis (Werksnummer 623759, Indienst
31.07.56), Absturz geg. 17.20 Uhr beim Kunstflug im Raum Görlitz. Dabei kam
Offiziersschüler Hans-Jürgen Pohlers ins trudeln und stürzte am Stadtrand
von Görlitz ab. Er hatte sich noch in 200 Meter Höhe katapultiert, aber die
Höhe hat nicht mehr zum Öffnen des Fallschirms ausgereicht. Er wurde in
Rochlitz beerdigt.
Am 04. August 1965
die 232, eine MiG-17 (Werksnummer 54211820, Indienst 12/61).
Bei einem Nachtflug hatte Oberleutnant Hans Kleinsteuber die Aufgabe
Kunstflug zu fliegen. Beim durchstoßen der Wolkendecke reichte seine Flughöhe
nicht mehr aus, so dass er geg. 0.37 Uhr auf dem Truppenübungsgelände bei
Nochten tödlich verunglückte. Am 09. Oktober 1965
die 419, eine MiG-17 (Werksnummer 54211960, Indienst 12/61). Der
Bremsschlauch platzt an der Vorstartlinie und die Maschine stößt geg. 17.00
Uhr mit einem Tankwagen zusammen. Pilot war Offiziersschüler Bernd Schneider.
Die "419" wird am 06. April 1966 aus dem Luftfahrtregister gelöscht.
- Am 13. Mai 1967
- die 243, eine MiG-21U, (Werksnummer 66 0920,
Nutzungsbeginn 05. April 1965), Absturz bei Rothenburg. Die Maschine wird in
der Platzrunde beim Anflug überzogen. Der Flugschüler, Offiziersschüler
H.J. Engelhard, verstirbt.
- Am 08. August 1968
- die 675, eine MiG-21F13, (Werksnummer 74 0909,
Nutzungsbeginn 01. Oktober 1963), die Maschine überschlägt sich geg. 18.25
Uhr beim Startabbruch durch einen Bremsdefekt. Pilot war Hauptmann W.
Wagner. Das Flugzeug diente noch an der OHS als Lehrflugzeug und wird erst
später verschrottet.
- Am 10. August 1968
- die 620, eine MiG-21F13, (Werksnummer 740904,
Nutzungsbeginn 01. Oktober 1963), Absturz bei Ullersdorf nach
Triebwerksausfall. Der Pilot konnte sich katapultieren.
Am 31.03.1970
platzt der Reifen des linken Hauptfahrwerkes der 278, einer MiG-21U
(Werksnummer 663316, Nutzungsbeginn 26. September 1966). Die Maschine kommt
ca. 200 m vor dem Ende von der Start- und Landebahn ab und stößt geg.
20.31 Uhr mit einem Kfz zusammen. Die Besatzung war als Flugzeugführer
Hauptmann Alfred Schliep und 2. Flugzeugführer der Kommandeur des Geschwaders
Major Gerhard Fiß. Das Flugzeug wird in der Flugzeugwerft Dresden wieder
instand gesetzt und fliegt weiter, war 1989 für den Export in den Iran
vorgesehen und wird 1991 verschrottet.
- Am 02. April 1970
- die 666, eine MiG-21F13, (Werksnummer 741001,
Nutzungsbeginn 18. Oktober 1963), Absturz östlich von Görlitz in Polen nach
Triebwerksausfall nach Fremdkörper im Ansaugschacht in 100 Meter Höhe beim
Anflug auf den Flugplatz. Der Pilot, Hauptmann Hansjörg Goetz, konnte sich
geg. 07.49 Uhr katapultieren.
- Am 19. Mai 1971
stürzt die 625, eine MiG-21F13 (Werksnummer 1522, Nutzungsbeginn 28.
Mai 1964) auf den Truppenübungsplatz Nochten ab. Aufgrund eines elektrischen
Defektes konnte das Fahrwerk nicht ausgefahren werden. Der Pilot,
Geschwaderkommandeur Major Gerhard Fiß fliegt über den TÜP Platzrunden bis
der Kraftstoff insoweit verbraucht ist, als die Warnlampe "350 Liter"
Restmenge anzeigt und katapultiert sich erfolgreich geg. 18.21 Uhr.
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- Am 25. August 1971
- die 249, eine MiG-21U-400, (Werksnummer 66 1116,
Nutzungsbeginn 15. Dezember 1964), Absturz in Polen nach Triebwerksausfall
beim Erdschießen. Die Piloten konnten sich beide katapultieren.
- Am 09. Juli 1973
- die 255, eine MiG-21U-400, (Werksnummer 66 1018,
Nutzungsbeginn 13. Dezember 1964), Absturz bei Steinbach, da der Gashebel im
Nachbrenner-Regime blockierte. Ein Pilot, Oberleutnant Hans-Gehard Voigt,
verstarb, nachdem er sich noch katapultieren konnte aber der Schirm sich im
Sitz verhedderte.
- Am 20. Juni 1974
- die 263, eine MiG-21U, (Werksnummer 66 2516,
Nutzungsbeginn 09. März 1966), Absturz bei Rietschen nachdem das Bugfahrwerk
nicht ausfährt. Die Piloten, Oberleutnant Falko Rose und Offiziersschüler
Kilian, konnten sich katapultieren.
- Am 04. Juli 1974
- die 273, eine MiG-21U (Werksnummer 66 2620,
Nutzungsbeginn 13. August 1966), Absturz bei Zittau nach Kollision mit
Wetterballon. Beide Piloten, Oberleutnant Siegmar Nenke und
Offiziersschüler Bernd Achtelstetter kommen ums Leben.
- Am 11. Mai 1976
- die 271, eine MiG-21U, (Werksnummer 66 2618,
Nutzungsbeginn 13. August 1966). Absturz auf dem Schießplatz Nochten
aufgrund Generatorausfall (Aggregateantrieb abgebrochen) und Druckabfall in
den hydraulischen Systemen. Der Fluglehrer Hauptmann Wolfgang Schönberg
verstirbt bei versuchter Notlandung in Rothenburg. Der Flugschüler,
Offiziersschüler Lutz Koppe, konnte sich geg. 12.22 Uhr erfolgreich
katapultieren.
- Am 09. August 1976
- die 245, eine MiG-21U (Werksnummer 66 0916,
Nutzungsbeginn 01. April 1965). "BV" (besonderes Vorkommnis) bei Lodenau:
die Maschine konnte nicht abheben, weil die Höhenrudersteuerung blockiert
war. Ursache war ein Fremdkörper (Niet o.ä) im Höhenrudergestänge unter der
Kabine. Piloten waren der Fluglehrer Siegert und Offiziersschüler Ender (Enter?).
- Am 10. Dezember 1976
- die 696, eine MiG-21F13, (Werksnummer 74 2003,
Nutzungsbeginn 07. August 1962), geg. 12.22 Uhr Kollision mit einem Erdwall
bei Paarlandung. Der Pilot Major
Ollhoff verstirbt.
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- Die Maschine kam nach rechts von der Piste ab und rollte durch ein
Waldstück zwischen Piste und Ringrollbahn direkt auf eine Zelthalle der KRS
zu. Die Bäume wurden wie Streichhölzer zerbrochen. Zu diesem Zeitpunkt war
anzunehmen, dass Major Ollhoff noch lebte. Beim Durchbrechen des Zauns zur
KRS durchschlug ein abgeknickter Betonpfosten das Kabinendach und den Helm.
Ein Truppführer der 1. KRS, Hauptmann Schröder, schaltete noch den
Akkuschalter der Maschine aus, die an einem Erdwall eines Bunkers zum
Stoppen kam. Die Maschine, die bereits 1972 einen Bruch gemacht
hatte, wird von der KRS teilweise demontiert und erst am 24. Juni 1993 verschrottet.
- Am 26. Mai 1978
- die 672, eine MiG-21F13, (Werksnummer 74 0912,
Nutzungsbeginn 15. August 1963), Absturz bei Drehsa (Kreis Bautzen) während
der Nachmittagsschicht des Geschwaders, um 17.32 Uhr. Als Ursache gilt
"Kunstflug in zu geringer Höhe" bzw. "überzogener Flugzustand". Der Pilot, Offiziersschüler Uwe Gärz katapultiert sich
zu spät und verstirbt.
Das JAG-15 war zu dieser Zeit nach Bautzen verlegt, da in
Rothenburg die Bahn neu gemacht wurde. Die Maschine stürzte in das Gelände
eines Munitionslagers. Der Pilot wurde tot, ca. 20 - 30 m von der
Absturzstelle entfernt noch in seinem Sitz aufgefunden. Der Fallschirm hatte
sich, wahrscheinlich durch die geringe Höhe, nicht mehr geöffnet. Der Aufprall
muß sehr heftig gewesen sein, ein Bordakku hatte sich ca. 7m Tiefe gebohrt und
lag dort in einer Lache Kerosin. Die Bergung aller Teile dauerte etwa 5 Tage,
einige wurden nie gefunden. Steffen Klott aus Rothenburg
dazu:
Ich hatten zu dem Zeitpunkt, genau wie Uwe Gärtz (wir waren eine Fluggruppe
bei "Fauli") nach Bautzen verlegt, weil der Flugplatz in Rothenburg eine neue
Schwarzdecke erhielt. Auf dem Programm nach erfolgten Freiflug stand u.a. die
Übung 208/209 (Kontroll- bzw. Übungsflug, einfacher Kunstflug u.a. mit
Abschwung-Kampfkurve). Nachdem ich aus dem Speiseraum gg. 17.30 Uhr kam, sagte
mir der "Küchenbulle", welcher gerade eine Zigarette geraucht hatte, dass er
soeben ein Flugzeug hat abstürzen sehen. Ich sagte noch zu ihm: "du spinnst
doch" und begab mich wieder zur Vorstartlinie um mich auf meinen nächsten Flug
"Übung 209" vorzubereiten. Dort herrschte inzwischen Aufregung und es wurde an
der Flugplanung die Erfüllung der Flüge abgestrichen. Uwes Flug blieb "nicht
erfüllt". Spät abends brachte uns unser Staffelkommandeur die traurige
Nachricht. Die genauen Ursachen wurden nie ermittelt. Fakt ist, die
Katapultierhöhe des Katapultsitzes "SK-36" der F-13 war (Uwe hatte sich noch
katapultiert) zum damaligen Zeitpunkt nicht ausreichend. Die Beerdigung waren
für uns alle einprägsam. Das vergisst man nicht.
- Am 08. Mai 1980
- die 730, eine MiG-21PFM/SPS, (Werksnummer 94 4214,
Nutzungsbeginn September 1966). Absturz durch Bodenberührung beim Kunstflug
über dem Schießplatz Nochten. Der Pilot, Offiziersschüler Liebke,
verstirbt.
- Am 30. Dezember 1983
- die 778, eine MiG-21SPS, (Werksnummer 94 4501,
Nutzungsbeginn Oktober 1966). Absturz zwischen 10.30 und 11.30 Uhr nahe dem
Schießplatz Nochten, der Pilot kann sich katapultieren. Der für diese
Maschine zuständige Leutnant der KRS hat jedenfalls den Standort eine ganze
Weile nicht verlassen, obwohl ihn (und die Techniker) keine Schuld traf. Die
Standortgerüchte besagen, daß so gut wie alles gefunden wurde (die Maschine
soll sich sechs Meter tief in den Sand "gegraben" haben), jedoch nie der
Helm des Piloten (ein Major, so ich weiß) den er wohl recht leger umhatte.
Jedenfalls hatte der Pilot eine Kopfplatzwunde davongetragen, konnte aber
noch selbständig laufen. Die Maschine (oder besser die Reste) lagen dann
knapp einen Monat in einem betonierten Bereich nahe des Wäldchens zwischen
Vorstartlinie, Ringrollbahn und SLB. Einige Teile, besonders des Radars
hatten zwar den Weg in meinen Keller gefunden, sind aber in den Wirren der
Zeit verlustig gegangen. Der Lagerplatz befand sich übrigens recht nah der
Stelle, an der 1991 recht medienwirksam die Reste der legendären B-152 "wiederentdeckt"
wurden (jeder, der in Rothenburg war, wußte das eigentlich), nachdem sie 30
Jahre ein Dasein als Geräteschuppen gefristet hatten.
- Am 05. August 1988
- die 240, eine MiG-21US, (Werksnummer 03 68 5139,
Nutzungsbeginn Juni 1969). Absturz aufgrund Vogeleinflug über Polen, bei
Görlitz. Beide Piloten, Major Melzer / Offiziersschüler Saeger, konnten sich
retten ).
Eine Schilderung dazu von
Timo Petzold:
»An diesem Tag hatte ich Flugdienst, Spätschicht, ich glaube die
Steuerleute waren die Majore Füssel und Pfeiffer. Es war ein schöner
Sommertag, keine Wolke am Himmel. Immer im August war für den Gefechtsstand
nicht viel zu tun. Die neuen Flugschüler begannen auf den MiG´s zu fliegen.
(Platzrunden, Landung, Durchstarten) Der Gefechtsstand war ja für die
Streckenflüge zuständig. Also hielt einer der Steuerleute seine Augen aufs
Radar, der Rest musste irgendwie die Zeit bis zum zweiten Frühstück
totschlagen. Der Flugfunk war auf Flugleitung eingestellt, ja wir dösten vor
uns hin. Plötzlich drehte Major Füssel den Funk laut: "Triebwerk steht,
Vogeleinflug, wir katapultieren" - "OS Saeger katapultieren sie" Das kam vom
Fluglehrer. Major Pfeiffer markierte die letzte Reflektion auf dem Radar.
Stille. Stille. Sie können mir glauben, so was beeindruckt. Ich halte momentan
ein Stückchen dieser MiG in meinen Händen. Mit DDR-Filzern habe ich darauf
damals notiert: MIG 21US / abgestürzt 5.8.88 / 15:09 Uhr / Grund: Vogeleinflug
/ Fluglehrer: Major Melzer Schüler: OS Saeger. Glücklicherweise sind beide
heil davon gekommen. Die Standortgerüchte sagten, dass polnische Angler die
zwei Piloten bis zum Grenzübergang Görlitz brachten, von dort wurde in
Rothenburg angerufen. Ja das war damals.«
- Am 09. September 1988
- die 852, eine MiG-21SPS, (Werksnummer 94 5201,
Nutzungsbeginn März 1967), der Pilot Offiziersschüler Schotte machte eine
Bruchlandung in Rothenburg. Die Maschine diente noch kurz als
Trainingsobjekt und wurde dem aufzulösenden JG-7
zugeordnet. Beim Transport zur Verschrottung nach Drewitz, "flog" das
Flugzeug kurz vor Cottbus vom Tieflader. "Autsch" jetzt hatte das JG-7
keine 50 Maschinen mehr zum abrüsten ... Aber man muß einfach clever sein,
die KRS kam auf die Idee ein Schaubild aufzubauen, wie eine abgerüstete MiG
aussehen muß und siehe da mit ein bisschen "tricksen", waren 49 Maschinen im
orig. Zustand und eine bereits "zerlegte" auf der Vorstartlinie :-)
- Am 08. März 1990
- die 935, eine MiG-21PFM/SPS, (Werksnummer 94 5601,
Nutzungsbeginn Juni 1967). Absturz bei Lodenau (ca. 3 km nördlich des
Flugplatzes).
- Kurz nach dem Start, mit Ausschalten des Nachbrenners treten
Drehzahlschwankungen, Vibrationen und ein Brummen auf. Der Kegel des
Lufteingangsteils fährt voll aus. Daraufhin erfolgt der Abbruch der Aufgabe
und Einflug in die Platzrunde (Höhe ca. 500 m). Vor der 4. Kurve Schlag im
Triebwerk, danach Schubabfall, Hydraulikabfall und schwere Steuerung,
Aufleuchten der Leuchtfelder in der Kabine: "Feuer im Triebwerk" und
"Druckabfall im Hydrauliksystem", das Flugzeug dreht sich unveränderbar nach
rechts. Der Pilot, Offiziersschüler Schopka, katapultiert sich aus einer
Höhe von ca. 300 m.
- Die Ermittlungen ergaben:
- Ursache war der Bruch eines Flansches zur Kraftstoff-Einspritzdüse. Die
Folge war eine unregelmäßige Versorgung des Treibwerks mit Kraftstoff. Der
Sekundärluftstrom des Triebwerks wurde mit Kraftstoff durchsetzt, dadurch
kam es zur Beschädigung der Flammrohre, der Turbine und des Turbinengehäuses
sowie von Hydraulikleitungen. Aufgrund der letzteren Beschädigung ging
Hydraulikflüssigkeit verloren, der Kegel fuhr aus und die
Ruderkraftverstärker (Booster) stellten ihre Arbeit langsam aber sicher ein.
Der Flugleiter hat nicht alle Parameter abgefragt. Gute Handlung der
Feuerwehr. SAR wurde nicht ausgelöst. Ein Scheunendach wurde durch den
Katapultiervorgang beschädigt. Die Bergung der Flugzeugtrümmer gestaltete
sich auf Grund der bereits angespannten politischen Lage recht kompliziert.
Bestand am 30.09.1990
-
26 MiG-21SPS
-
15 MiG-21U
-
13 MiG-21US
-
03 MiG-21UM
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Im Oktober 2003 trafen sich 15
ehemalige Kameraden der ersten und zweiten technischen Staffel des JAG-15 in
Rothenburg OL.
Es war für manch einen ein Wiedersehen nach über 38 Jahre nach der
Entlassung. In zwei Jahren, im Oktober 2005, ist erneut ein Treffen geplant.
Auf diesem Bild stehen alle Teilnehmer vor einer Su-22M4 im Flugzeugmuseum
auf dem Flugplatz Rothenburg. |
Am 05.06.2004
haben sich wieder einmal Kameraden vom Flugplatz Rothenburg/Ol auf dem
Gelände des Luftwaffenmuseums Berlin - Gatow getroffen. Es war teilweise ein
Wiedertreffen nach über 40 Jahren. Die Teilnehmer dienten überwiegend in der
Zeit von 1960 bis 1965 im JAG- 15. Alle Teilnehmer vor einer F-4F "
Phantom". |
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Am 17. September 2005 fand wieder
ein Treffen der ehemaligen Kameraden der 1. und 2. technischen Staffel des
JAG 15 auf dem Rothenburger Flugplatz statt. Zu diesem Treffen konnten 21
Teilnehmer begrüßt werden. Auf dem Bild stehen die Teilnehmer vor einer MiG
21U im Flugzeugmuseum Rothenburg OL |
Nach zweijähriger Pause trafen sich im September
2007 wieder die Kameraden der fliegertechnischen Staffeln der
Dienstjahre 1960 bis 1965 auf dem Museumsgelände des Flugplatzes Rothenburg
OL. Ein Gruppenbild der Teilnehmer vor einer Nord American OV-10B Bronco im
Museumsgelände. |
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Zum 5. Mal trafen sich am 16. Mai 2009
ehemalige Kameraden der fliegertechnischen Staffeln vom Flugplatz Rothenburg
zu ihrem traditionellen Kameradentreffen. Aus diesem Anlass waren 17
Kameraden angereist um über ihr Leben in ihrer Dienstzeit auf dem Flugplatz
zu erzählen und alte Freundschaften aufleben zulassen. Alle Teilnehmer vor
einer Aero L-39 "Albatros". |
Auf dem Museumsgelände des Flugplatzes Rothenburg,
trafen sich am 14.Mai 2011 ehemalige Kameraden der techn. Staffeln zu
ihrem 6. Kameradentreffen. Es ist eine gute Tradition geworden, sich in diesem
Rahmen alle zwei Jahre zu einem Gedankenaustausch zutreffen. Auch in diesem
Jahr war mit 22 Teilnehmern die Zusammenkunft gut besucht. |
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Ein Lockheed F 104 "Starfighter" umrahmt diesmal die Teilnehmer des Kameradentreffens am 25.5.2013
auf dem Flugplatz Rothenburg OL. Mit 25 Teilnehmern der ehemaligen
technischen Staffeln, war das Treffen wieder eine gelungene
Veranstaltung. Bei abendlichen Zusammenkünften am Freitag und Samstag
im Rothenburger Ratskeller wurden wieder Erinnerungen von gemeinsam
erlebten Ereignissen ausgetauscht. Es war erfreulich, daß auch dieses
Mal 9ehemalige Kameraden neu in unserer Gemeinschaft begrüßt werden konnten.
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FTB-15
Zum Geschwader gehörte noch das Fliegertechnische Bataillon
15 (FTB-15). Dieser Einheit war noch das Nachrichten-Flugsicherungsbataillon 15
(NFB-15) unterstellt. Teile des NFB (eine Funktechnische
Kompanie) und in lagen auch in Steinbach bei Rothenburg. In Klein-Priebus war
ebenfalls eine Kompanie stationiert.
Sollbestand des FTB-15, Ende der 80er Jahre:
- insgesamt: 414 Mann / Frau
- davon:
- 34 Offiziere
- 24 Unteroffiziere
- 18 Berufsunteroffiziere
- 43 Unteroffiziere auf Zeit
- 225 Grundwehrdienstleistende
- 70 Zivilbeschäfigter
Leider ist über die Fliegertechnischen Bataillone nur sehr
wenig bekannt. So schreibt Matthias,
Grundwehrdienst geleistet vom 02.05.1974 bis 29.10.1975: "Das ist ja mein
Problem, ich kann mich nicht mehr an den Kommandeur erinnern, aber der Stabschef
des Bataillons, der ist mir noch in Erinnerung. Das war damals Major Ing. Wuttke,
mein Kompaniechef hieß Oberleutnant Kauz, der Hauptfeldwebel war Oberfeldwebel
Wodtke (oder Wotke?). Es besteht auch kein Kontakt mehr zu ehemaligen
Kameraden." Inzwischen hat sich das etwas geändert, damals war Oberstleutnant
Fadranski Kommandeur des FTB-15.
Der letzte Kommandeur des FTB-15 war Major Rolf Zimmermann
und des NFB-15 Oberstleutnant Donath.
Heinz Kapelle
- * 1913
- + 1941 (hingerichtet)
- Antifaschistischer Widerstandskämpfer, Leiter einer vorwiegend aus
Jugendlichen bestehenden Widerstandsorganisation in Berlin-Neukölln.
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