Mit Aufstellung der ersten Geschwader Mitte 1952 übernahmen diese auch
bis Mitte 1954 die Anfänger- und danach bzw. parallel dazu die
Fortgeschrittenenausbildung. Erst mit der Bildung der Fliegerschule und des
Fliegerausbildungsgeschwaders 1 (FAG-1) auf dem Flugplatz Kamenz ging man ab 1954 zur
zentralsierten, längerfristigen Ausbildung von Offiziers- und Unteroffiziersschülern
über. Die detaillierte Geschichte der Ausbildung an den Offiziersschulen steht unter
"OHS".
Offiziershochschule "Franz Mehring", Kamenz
An dieser Offiziershochschule (OHS) erfolgte die (in den letzten Jahren
"nur" nichtfliegerische) Ausbildung zu Offizieren der LSK / LV in den
Bereichen:
Fliegeringenierdienst |
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Spitznamen: |
"SPS = Schwarze Pistenschweine" |
Spezialisierungen: |
Flugzeugbewaffnung |
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"Waffens" |
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Elektro-Spezial |
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"Spezies" |
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Funk-, Funkmeß |
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"Funker" |
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Zelle, Triebwerk |
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"Techniker" |
Fla-Raketentruppen |
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"Rampe" |
Führungsorgane |
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"F-Null" |
zeitweise ausländische
Militärkader |
z.B. Lybien, Mosambike |
von 1983 bis Anfang 1990 Politoffiziere |
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"Rotkehlchen" |
Hinzu kam die Ausbildungsrichtung "Funktechnische Truppen",
im sog. Objekt 3 oder "FuTT-Hotel".
Die "Codierung" der o.g. Ausbildungsprofile im Bereich Flieger-Ingenierdienst
(FID) an der Schule, wie dann auch dann in den TT, erfolgte so:
Fachgebiet (FG) 1/2 : Triebwerk / Zelle;
FG 3: Flugzeugbewaffnung;
FG 4 : Elektro-Spezial;
FG 5: Funk-Funk-Meß (FFM)
Die Ausbildung dauerte drei Jahre, ab 1983 erfolgte die Ausbildung im
4-Jahres-Zyklus und schloß mit einem Diplom ab.
Die Fliegertechnische Schule bzw. Offiziers(hoch)schule "Franz
Mehring" hatte zwischen 1952 und 1962 bzw. ab 1986 nichts mit der fliegerischen
Ausbildung zu tun. Im Bestand der Fliegertechnischen Schule gab es auf dem Flugplatz
Kamenz zwar einen sogenannten Lehrflugplatz. Der diente aber ausschließlich der
praktischen Ausbildung von Technikern und Mechanikern (Offiziersschülern und
Unteroffiziersschülern fliegertechnischer Richtungen). Die fliegerische Ausbildung auf
dem Kamenzer Flugplatz lag von 1952 bis 1954 in der Hand einer zum Aeroclub Bautzen
gehörigen Abteilung oder Staffel, von 1955 bis 1962 und von 1986 bis 1990 in der Hand der
Fliegerschule. In der Zeit von 1962 bis 1986 gab es keine Fliegerschule. Die
Fachrichtungen/Sektionen Fliegerische Ausbildung in Bautzen und Brandenburg, die
Ausbildungsgeschwader/-staffeln mit den Fliegertechnischen Bataillonen in Bautzen,
Rothenburg,Brandenburg und Kamenz waren Bestandteile der Flieger-Technischen Schule bzw.
der Offiziersschule oder OHS "Franz Mehring". Die Fachrichtung/Sektion
Grundlagenausbildung (Standort Kamenz) kommandierte Lehrkräfte nach Bautzen und
Brandenburg. Beide Schulen werden oft nicht scharf getrennt, weil sie ja lange Zeit eine
gemeinsame Einrichtung waren.
Offiziershochschule "Otto Lilienthal",
Bautzen
Dieser 1986 errichteten OHS für Militärflieger - sie war
ursprünglich Bestandteil der OHS "Franz Mehring" (Sektion fliegerische
Ausbildung in Bautzen bzw. Brandenburg) - oblag die fliegerische Ausbildung zu Offizieren
der LSK /LV ("Wattebällchen") in den Bereichen:
- Jagd- und Jagdbombenflieger,
- Hubschrauberführer,
- Transportflieger und
- Steuerleute der fliegenden Besatzung (StmB, klingt sehr hochtrabend - dahinter verbarg
sich die Ausbildung zum Navigator für Transportflugzeuge).
Die Ausbildung dauerte nach Übergang zur Diplomausbildung Anfang der
80iger Jahre in der Regel 4 Jahre und endete mit der Ernennung zum Leutnant mit dem
Ausbildungsstand der Leistungsklasse III in der jeweiligen Verwendung. Der Ausbildung bei
der NVA ging in der Regel eine fliegerische Vorbildung bei der GST voraus, die sich aus
Segel- und Motorflug zusammen setzte. Die Motorflugausbildung fand dabei auf Z-42/43
statt.
Im Einzelnen:
1. und 2. Lehrjahr Ausbildung auf L-39ZO im JAG/FAG 25 Bautzen
3. und 4. Lehrjahr Ausbildung auf Mig-21 im JAG/FAG 15 Rothenburg
Bei Notwendigkeit wurde aber auch in der damaligen UdSSR ausgebildet z.B. Su-22 und
MiG-23. Diese Ausbildung fand dann im 4. Lehrjahr statt.
1. und 2. Lehrjahr Ausbildung auf Mi-2
3. und 4. Lehrjahr Ausbildung auf Mi-8 beides in Brandenburg Briest.
Bei den Hubschraubern wurden auch Fähnriche zu fliegendem Personal als 2.
Hubschrauberführer/Operateure ausgebildet.
1. und 2. Lehrjahr Ausbildung auf AN-2
3. und 4. Lehrjahr Ausbildung auf L-410 UVP bei der TAS-45 in Kamenz
- Steuerleute der fliegenden Besatzung (StmB):
1. bis 3. Lehrjahr Ausbildung auf speziell dafür ausgerüsteten AN-2
und L-410 UVP bei der TAS-45 in Kamenz
4. Lehrjahr Umschulung auf die AN-26 und Ausbildung in der TS-24 Dresden.
Die "fliegenden Rechenschieber", wie die StmB's umgangssprachlich auch genannt
wurden, waren die einzige Verwendung, die in einem regulären Truppenteil (TS-24) wärend
des Studiums einen Teil ihrer Ausbildung absolvierten.
Da die DDR-Fluggesellschaft INTERFLUG keine eigene Grundausbildung mehr
durchführte, wurde der Bedarf an fliegendem Personal aus den Reihen der NVA-Absolventen
der Verwendungen Transportflieger und StmB abgedeckt. Nach der Ernennung wurde man in die
Reserve versetzt und zur INTERFLUG abkommandiert, wo dann die Umschulung auf die TU-134A
und das Linetraining bis zur zivilen Lizenz stattfand. Der grosse Unterschied zwischen den
"Interfliegern" und den Piloten der Regierungsstaffel
waren die Werdegänge. So wurde der ausgebildete Pilot bei der Regstaffel Copilot ohne
Beschränkung auf das SW (sozialistische Währungsgebiet) und bald Kapitän. Bei der
Interflug wurdest du vielleicht Copilot und das nur im SW, aber meist erst mal Navigator,
obwohl die Ausbildung zum Pilot erfolgt war. Kapitän war ebenfalls nicht sicher. Ein
ehemaliger "Interflieger" grummelnd dazu: "Belogen wurde man auch noch,
nach dem Motto 'Stasi ist Schuld' (NSW Zulassung) und dann kamen die Kollegen der
Regierungsstaffel ohne Einschränkungen und flogen die Sahnestückchen." ...
Die Weiterbildung der Offziere, zur Erlangung des akademischen Grades
"Diplom-Militärwissenschaftler" bzw. Promotion oder Habilitation, erfolgte u.a.
an der Militärakademie "Friedrich Engels".
Standorte der Ausbildungsgeschwader:
Bezeichnung |
Ort |
Flugzeugtyp |
FAG-15 |
Rothenburg (bei Görlitz) |
MiG-21 |
FAG-25 |
Bautzen |
L-39 ZO |
TAS-45 |
Kamenz |
AN-2 und L-410 UVP |
HAG 35 |
Brandenburg |
Mi-8 und Mi-2 |
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