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Fla-Raketenregiment 13 (FRR-13)
"Etkar Andre"
Standort: Parchim
Kreis Parchim, Bezirk Schwerin (heute: Land Mecklenburg-Vorpommern)
Ausgaben der Verbandszeitung "Kanonier" der "Gemeinschaft der 13er"
im PDF-Format zum download: "Der Kanonier" (<=
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Das FRR-13 wird im Frühjahr 1961, nach Auflösung des
FR-15 Wolfen, aufgestellt.
Teile des neuen FRR-13 entstehen vorläufig in Altwarp. Das Bedienungspersonal
für den Fla-Raketen-Komplex SA-75 „Dwina“ wird zwischen 02.01.- 22.05.1962 im
LAR-12 ausgebildet. des Types 1 D auf TLF. Am 23. Mai 1962 verlegen alle
Einheiten des FRR-13 an den Standort Parchim (Stab FRR-13, Gefechtsstand - GS,
Technische Abteilung - TA, Nachrichten - Kompanie - NK oder Na-Kp., Transport-
und Instandsetzungs-Kompanie - TIK). Es ergibt sich folgende Dislozierung, die
bis zum Schluß gilt:
Hinweis: "Parchim" bedeutete nicht, daß sich die
Kaserne in Parchim befindet, sondern dazwischen beim Dörfchen Dargelütz. Hier in
diesem riesigen Waldgebiet befand sich der Hauptstandort, der Kasernenbereich
mit Allem: Stab, Verwaltung, Kneipe, Feuerwehr, KFZ-Park, was eben so braucht
wurde. Dann aber gab es die wichtigen Technikbereiche, die abgesetzt in den
Waldgebieten lagen, Gefechtstände usw. das war z.B. die „Technische Abteilung –
130“ , von hier aus gingen alle Befehle an die Feuerabteilungen mit den
Raketenstellungen, diese waren dann auch wieder bei den genannten Dörfern
irgendwo im Wald und jede Abteilung bestand aus drei Einzelobjekten -
Kasernenbereich, abgesetzte Raketenstellung mit RBS und dem
Raketenmontagebunker. Alle damaligen FRR waren fast gleich aufgebaut.
Ab dem Verlegetag arbeiten alle Armeeangehörigen an der
Fertigstellung der Kasernen, technischen Einrichtungen und Feuerstellungen um
diese zum Tag der Republik, dem 07. Oktober 1962 fertig zu stellen.
Am 07. Oktober 1962 wird das FRR-13 (noch
ohne Technik) in den Bestand der 3. Luftverteidigungsdivision
(3. LVD) eingegliedert.
Dezember 1962 - Februar 1963 |
Zuführung der Fla-Raketentechnik, der Fla-Raketen (FAR) und
der Raketentreibstoffe für alle FRA über den Verladebahnhof Parchim/Dargelütz
und von dort per Landmarsch zu den Standorten, nachts bei ausgeschalteter
Straßenbeleuchtung. |
März-April 1963 |
Herstellung Einsatzbereitschaft der Fla-Raketentechnik in
den FRA. Montage von 6 FAR je FRA in der TA in Parchim sowie deren
Überführung per Landmarsch in die FRA. Je 3 FAR wurden vollständig betankt
und bestückt auf die Startrampen geladen, 3 FAR blieben teilbetankt (ohne
Oxydator) auf den Transport- und Ladefahrzeugen (TLF) in den FRA. |
Mai-Juli 1963 |
Intensive Ausbildung aller Soldaten zur Zulassung zum
Gefechtsschießen (Überprüfung durch die 3. LVD, danach durch das Kommando
LSK/LV), Zulassung des Stabes, des GS, TA, der FRA-132 und der FRA-134 zum
Gefechtsschießen in Aschuluk (Kasachstan). |
Juli 1963 |
Gefechtsschießen in Aschuluk mit Überprüfung durch
sowjetische Instrukteure. |
Am 11. November 1963 wird das FRR-13 in das
Diensthabende System (DHS) der LSK/LV der DDR übernommen. Je 2 FRA des FRR-13
befinden sich im Wechsel von jeweils 10 Tagen in der Bereitschaftsstufe 2. Die
Übergangszeit in die Bereitschaftsstufe 1 beträgt 5 min, ab ca. 1970 nur noch
3,5 min. Am selben Tag werden die LSK/LV der NVA vollständig in das
Diensthabende System der Warschauer Vertragsstaaten einbezogen.
Zum Tag der nationalen Volksarmee, am 01. März 1964, erhält das
FRR-13 erhält die Truppenfahne bei einem öffentlichen militärischen Zeremoniell
in Parchim auf dem „Platz der Arbeit“. Übergabe durch OSL Barthel an Major
Prottengeier.
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Der Personalbestand der TA des FRR-13, der am
Gefechtsschießen 1964 teilnahm, vor dem Panorama-Kino in Moskau. |
1. Reihe v.l.: Seppl Wohlfeldt, Max
(Klaus) Kade, K-TA Schönfelder, Hartmut Günther, Jürgen Wentzlaff, Wolfgang
Sigismund, 2. Reihe v.l.: Otto Sommer (Stellvertreter des K-FRR für
Ausbildung), Horst Schloricke (KPS). Einige der noch bekannten
Unteroffiziere: Ufw. Horn zwischen Günther/Wentzlaff, links davon Uffz.
Hügelmann, Gruppenführer "O", rechts außen Ufw. Peters KPS, hinter Hügelmann
Uffz. Hoenig, GF "B". |
Ab diesen Zeitpunkt gibt es für die Einheit jährliche
Gefechtsschießen mit 2 oder 4 FRA, außer 1968 (Kuba- Krise), 1981 (Polen-Krise),
1989 (geplant, dann abgesetzt). Durchführung von Feldlagern der
Fla-Raketen-Truppen in Lieberose (zwischen Cottbus und Peitz) mit den jeweils
zum Gefechtsschießen vorgesehenen FRA für deren bessere Vorbereitung. Bedingt
durch die grenznahe Lage der FRA besaßen diese wenig Möglichkeiten, das
Auffassen realer Ziele zu trainieren.
Am 01. März 1965 erhält die Kaserne in
Dargelütz auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung den Namen „Etkar
Andre“, ab
1972 gilt dieser Traditionsname für das gesamte FRR-13.
1968 |
Beginn des pioniertechnischen Ausbaus der Feuerstellungen der
FRA auf Grund der Kriegserfahrungen in Vietnam und Ägypten. Aus dem gleichen Grund
Aufstellung von Technischen Zügen in den FRA, Auslagerung von je 24 FAR in
Verpackung in die FRA. Ebenso erfolgt die Einlagerung des notwendigen Raketen-
Treibstoffes in den FRA. |
1970 |
Ausrüstung mit dem neuen Waffensystem S-75
Wolchow. Bau der sogenannten C-Objekte (A-Objekt - Kasernenobjekt, B-Objekt -
Feuerstellung) in den FRA für die Einlagerung von 33 vormontierten Raketen in einem
Betonbunker und Bau unterirdischer Lager für Raketen-Treibstoffe. Aufstellung der
Technischen Kompanien in den FRA. |
ab 1970 |
Zusammenwirken des FRR-13 und des in Parchim/Dargelütz neu
aufgestellten Funktechnischen Bataillons FuTB-43 im neuen, aber nicht verbunkerten
gemeinsamen Gefechtsstand. Der alte GS wird WGS. |
1979 |
Ausrüstung mit dem automatisierten Führungssystem (AFS)
ASURK (sog. Zielzuweisung 1 vom GS FRR in die FRA). |
1980 |
Umfassende Strukturveränderungen in den FRA. Aufstellung der
Führungskompanie. Zu deren Bestand gehören: Funkmeßstationen PRW-13, P-18 (beide bilden
die sogenannte Zielzuweisung 2 - im Prinzip 2. Zielkanal für den Fla-Raketenkomplex),
Nachrichtenzug, AFS ASURK, Einmann-Fliegerabwehrrakete Strela auf
Fahrzeug LO 2002 (FASTA). |
1981 |
Die Technische Kompanie wird verringert auf einen Technischen
Zug, welcher der Startbatterie angeschlossen wird. |
ab 1981 |
Die Funktechnische Kompanie wird personalmäßig stark
reduziert. |
ab 1982 |
Modernisierung der Fla-Raketenkomplexe und der FAR 20 DSU für
tieffliegende Ziele entsprechend neuester Auswertung von Kriegserfahrungen. |
1987/88 |
Bau einer neuen Feuerstellung für die FRA-132 Tramm in
Krudopp bei Crivitz. Die Sende-/Empfangskabine der Raketenleitstation (RLS) wird durch
eine halbkugelförmige Überdachung geschützt. |
Pläne zur Auflösung des FRR-13 und Umwandlung in eine Fla-
Raketenbrigade, wie sie 1988 bestanden, werden nicht realisiert. Dagegen beginnt man 1989
mit dem Bau einer neuen Feuerstellung für die
FRA-133 auf dem Dachsberg bei Leppin. Die Feuermöglichkeiten auf extrem tieffliegende
Ziele (Cruise Missile) sind in der alten Stellung im hohen Maße eingeschränkt. Die neue
Feuerstellung wird aufgrund der politischen veränderungen in der DDR nicht mehr
fertiggestellt.
18.01.1990 |
Das DHS mit einer Übergangszeit von 3,5 min in die Bereitschaftsstufe 1
wird faktisch aufgehoben. Neue Übergangszeit 24 Stunden. |
26.01.1990 |
Außerplanmäßige Entlassung des 3. Diensthalbjahres der Soldaten (von 3
DHJ) und des 5.+6. Diensthalbjahres der Unteroffiziere (von 6 DHJ). Die Reservisten sind
bereits entlassen. Keine Neueinberufung, daher akuter Personalmangel. Bereitsschaftsdienst
im DHS wird zum Teil unter Einbeziehung der Ehefrauen der Berufssoldaten organisiert. |
01.03.1990 |
Nur noch 1 FRA des FRR-13 befindet sich im DHS. |
03.09.1990 |
Entmunitionierungsbefehl des Kdr. der 3. LVD, das DHS wird aufgehoben. Die
Startrampen werden entladen. |
Am 02. Oktober 1990 wird der Truppenfahne abgegeben, das FRR-13
hört auf zu bestehen.
Etkar Andre *
17.01.1894 in Aachen
+ 04.11.1936 in Hamburg ermordet.
Etkar (Geburtsname "Edgar") war Kommunist, KPD - Bürgerschaftsabgeordneten
in Hamburg, Kampfgefährte Ernst Thälmanns.
Ab November 1936 kämpfte das erste Bataillon der Xl. Brigade der spanischen Volksarmee
unter dem Namen "Rache für Etkar Andre" gegen den Faschismus. |
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Die verbliebenen NVA-Angehören wurden am 03. Oktober 1990
"automatisch" Angehörige der Bundeswehr. Die meisten Berufssoldaten bitten um
ihre Entlassung. Am 31. Dezember 1990 erfolgt die offizielle Auflösung des FRR-13. Es
verbleiben geringe Kräfte zur Auflösung der Lagerbestände, der Sicherung der FAR/
Raketentreibstoffe und zur Verschrottung/Entsorgung. Von den ca. 300 Berufssoldaten des
FRR-13 sind 2 Jahre später noch weniger als 5 in der Bundeswehr.
Quelle:
Alle Informationen und Fotos aus der Broschüre "FRR-13, Die Chronik des
Fla-Raketen-Regimentes 13 "Ekar Andre", Parchim/Dargelütz".
Herausgeber: Gemeinschaft der 13er e.V.
Autoren: Hartmut Günther, Burghard Keute, Rudolf Wolf
Komplette Broschüre über Wilfried Rühe
für 7,00 plus VKAuszüge mit freundlicher Genehmigung!
Weitere Literatur .... |
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