|
|
Die 43. Fla-Raketenbrigade (43. FRBr) bestand aus 10
Fla-Raketenabteilungen (FRA), 4321 - 4325 "Wolchow" und 4331 - 4335 "Newa",
der TA-4320, FuTA-4301, der Fla-Raketenabteilungsgruppe (FRAG)"Wega" 431 und der
FRA 4351 "Angara". Letzter Kommandeur:
Der zentrale Gefechtsstand der 43. FRB war in Rövershagen - von hieraus wurden sämtliche FRA geführt (Übungen, Manöver, DHS usw.). Die Struktur der 43. FRBr war wie folgt:
Die Strukturen bei den Fla-Raketenregimentern war die gleiche, Standort des Stabes war auch gleichzeitig Standort der Technischen Abteilung sowie Nachrichtenkomp. und TIK. Der Standort des Gefechtsstandes des FRR - 13 war Dargelütz und FRR - 23 Stallberg. Ebenfalls gehörte die FRAG-431, Prangendorf / Cammin (heute Landkreis Bad Doberan, Bundesland Mecklenburg- Vorpommern) dazu. Die FRAG-431 war mit dem Raketensystem "Wega" S-200 WÄ (NATO-Code: SA-5 "Gammon") ausgerüstet. Das ganze Areal in Prangendorf umfaßte in etwa eine Ausdehnung von 2 km x 1 km. Der pioniermäßige Ausbau erfolgte ausnahmsweise, was für Fla-Raketen völlig untypisch war, durch strukturmäßige Pioniertruppen des Ministeriums für Nationale Verteidigung. Informationen zur Truppenfahne der 43. FRBr bzw. FRR-18
Übergabe der Truppenfahne am 06.10.1963 durch Oberstltn. Manfred
Barthel an den ersten Kommandeur, Major Otto Hering, Sportplatz Gr.
Lüsewitz bei Sanitz, Inschrift: Fla-Raketenregiment 18(Text von Bernd Kirchhainer) Erinnerungsfoto. Bei der Truppenfahne handelt es sich nicht um ein Original, sondern um einen „Nachbau“. 01.12.1971-Umbennung des FRR-18 in 43.Fla-Raketenbrigade, Kommandeur Oberstltn. Peter Prottengeier (später Oberst) 06.10.1972-Verleihung Ehrenname „Erich Weinert“ Dazu insgesamt 7 Ehrenschleifen zur Truppenfahne. 7 EHRENSCHLEIFEN ZUR TRUPPENFAHNE der 43.FRBr sind: Verleihung Truppenfahne 1963 Namensgebung 43.FRBr 1971 Ehrennamen Erich Weinert 1972 Bester Truppenteil 3. LVD 1983 Vaterländischer Verdienstorden in Gold 1984 Bester Truppenteil 1987 Bester Truppenteil 1989 02.10.1990-letzter NVA-Appell, Einrollen der Truppenfahne, Abgabe an das Armeemuseum Dresden 25.08.2012-Eintreffen der Kopie der Truppenfahne in Sanitz nach unserer vorheriger Bestellung/Anfertigung anläßlich der Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ am 01.09.2012 Von den 7 Ehrenschleifen zur Truppenfahne haben wir bisher 3 nachmachen lassen (43.FRBr, Erich Weinert, Vaterländische Verdienstorden in Gold) Matthias Richter Rechts seht ihr.... Zu jeder FRAG konnten bis zu vier Schießkanäle gehören. Die NVA-FRAGs hatten alle zwei. Der Standort Prangendorf (sowie Gransee und Apolda) mit "WEGA" (S-200 / SA-5) wurden in die Bundeswehr übernommen. Das System ist in der Bundeswehr nicht mehr im Dienst. Die endgültigen Schicksale von "DWINA" (NVA Reserve), "WOLCHOW" und "NEWA" sind bekannt: was nicht verschrottet wurde, wurde verkauft. Die "Wolchow" FRA 4324 (Retschow) wurde 1988 umbenannt in die FRA 4351. In Retchow war bis 1986/88 ein Fla-Raketenkomplex (FRK) mit dem Raketensystem "Wolchow", S-75M (NATO-Code: SA-2 "Guidline") stationiert. Ab ca. 1986 wurde der FRK mit dem streng geheimen Raketensystem "Angara", S-300PMU ausgerüstet und etwa 1988 in den Truppendienst übernommen. Im DHS war die FRA-4351 damit nicht, denn es gab kein Zusammenwirken mit den anderen FRA. Der 1988 begonnene pioniermäßige Ausbau des Standortes Retschow für das neue Waffensystem, fand als so genannter Truppeneigenleistung der Brigade statt, d.h. in diesem Zusammenhang wurde aus allen Einheiten der Brigade Personal abkommandiert. Die FRA - 4351 verfügte (noch) nicht über die Radarstation ST-68U. Eine befand sich lediglich auf dem Gefechtsstand (meines Wissens im Bestand der FuTA - 4301). Die gesamte Technik des FRK S-300 PMU übernahm der Personalbestand der Abteilung im
Frühjahr 1989. Die Inbetriebnahme und Ausbildung erfolgte aber ausschließlich in der
Feuerstellung der FRAG - 431 (wegen der gleichen Geheimhaltungseinstufung). Der
Personalbestand der FRA sowie eine Reihe Stabsoffiziere wurden von August bis Dezember
1988 in der UdSSR auf diesem FRK ausgebildet (theoretisch und praktisch),
einschließlich
von Manövern aus der Bewegung. Anfang 1989 begann die Vorbereitungen für das
Gefechtsschießen der Brigade auf dem Schießplatz Aschulk in der SU. Im Juni 1989 musste sich die Abteilung
dann einem realen
Raketenschiessen in der UdSSR stellen (das letzte in der Geschichte der NVA) und erfüllte
es mit sehr guten Ergebnissen. Diesem Schiessen ging keine Manöverbewegung voraus.
Geschossen wurde aber aus keiner pioniertechnisch ausgebauten Stellung. Dabei
hat die Brigade mit allen vier Waffensystemen: Wolchow, Newa, Wega und Angara
ein automatisiertes Gefechtsschießen absolviert. Das heißt die verschiedenen
Fla-Raketenkomplexe waren durch das System "Senesh" über Richtfunkverbindungen
vernetzt, dieses System gehörte zur Ausstattung des Gefechtstandes der Brigade
und war auch relativ neu und Nachfolger der Systeme "Asurk" und "Vector". Mit
diesen Systemen wurden alle FRA, im Feuerkampf, vom Brigadekommandeur vom
Gefechtsstand aus geführt. Dabei führte der Brigadekommandeur seine
Abteilungskommandeure über eine Sprechverbindung und gleichzeitig waren die
Waffensystem-Rechner der Abteilungen mit dem zentralen Rechner von Wostock
verbunden dieser analysierte die Luftlage und machte Vorschläge zur Zuweisung
der Ziele an die FRA, seine Informationen zur Luftlage erhielt dieses System von
einem ähnlichen System mit dem die FuTA 4301 ausgestattet war. Nach meinen
Informationen waren die LSK/LV die einzige Streitkraft des Warschauer Vertrages
die neben der Sowjetunion über diese Waffensysteme verfügte. Die S-300 sind noch vor der Vereinigung als sogenannte "sensitive Technik" von der UdSSR zurückgefordert und übergeben worden! Ein zweiter FRK S-300 war Gerüchten zufolge in der 51. FRB (1. LVD) stationiert. Tatsächlich war "nur" eine Stationierung des FRK-200 in der FRAG-511 geplant. Der pioniertechnische Aufbau dafür erfolgte ab 1984. Der erste Personalbestand wurde II/88 einberufen. Die Ausbildung der Offiziere fand in Badingen statt. Technik wurde aber keine mehr disloziert, die Einheit wurde aufgelöst. Am Standort Eckolstädt befand sich zur Deckung der FRAG noch die FRA-5125, ausgerüstet mit dem Komplex "Wolchow".
Funkorter auf der P-12 in Sievertshagen Ich war 1967/68 als Wehrpflichtiger bei der FLA Raketenabteilung 4321 in Abtshaben. Genau war ich Funkorter auf der zugehörigen RBS (eine P 12) in Sievertshagen. Es war eine recht interessante Arbeit und ich habe schon damals gestaunt welche anspruchsvolle Ausbildung so ein einfacher Soldat erhalten hat. Kann mich aber nicht mehr erinnern, wo der Funkorter-Lehrgang stattfand. Fakt war, daß ich als letzter auf der RBS eintraf und mich deshalb um die noch nicht versorgten Kaninchen !!!!! kümmern mußte, d.h. Futter sammeln usw. Ich war froh, als zu einem RBS-Fest die Kaninchen in die Pfanne wanderten. Wenn Du die Bilder ansiehst, wirst Du glauben, daß es in diesem "Objekt" oft mehr wie im Kleingarten zuging als bei der Armee.... Nachruf auf den langjährigen Kommandeur der 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ Sanitz Oberst a. D. Peter Prottengeier:
|
|
|