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Aufgestellt im Dezember 1953 als 3. Abteilung, am Standort Drewitz (Bezirk Cottbus), am 28. August 1954 umbenannt in 3. Kommando des 2. Aeroklubs der Kasernierten Volkspolizei. Übernahme in die NVA am 26. Dezember 1956 als 9. Fliegergeschwader der 3. Fliegerdivision. Am 16. Mai 1961 Verlegung zum Flugplatz Peenemünde, im Anschluß (09. Juni 1961) Umbenennung in Jagdfliegergeschwader 9 (JFG 9; später JG 9). Zum 10. Jahrestag der NVA, den 01.03.1966, erhält das JG-9 als ersten Jagdfliegergeschwader einen Ehrennamen ("Heinrich Rau"). Ende der 80er Jahre liefen in Wien Abrüstungsverhandlungen, dabei
wurden Marinestreitkräfte auf beiden Seiten nicht mitgezählt. Daher wurde
überlegt, das JG-9 als Marinejagdgeschwader in die Volksmarine einzuglieden. Da es aber
in Europa (Ost und West) wohl keine gleichwertigen Einheiten gab und die Waffensysteme der
MiG-23 nicht gut gegen die dünnwandigen Seeziele in der Ostsee einsetzbar wären, wurde
davon abgesehen. Kommandeure: Episoden: * Anfang 1959 gab es im Geschwader einige wetterbedingte Rückstände bei der Nachtausbildung. Zur Aufholung diser Rückstände wurde in den ersten Monaten ein spezieller Nachtfluglehrgang durchgeführt. Während dieses Lehrganges hatte Oberleutnant Ritter mit seinem Flugleher in einer Mig 15 UTI einen Überprüfungsflug zu absolvieren. In der Zone über dem Luftschießplatz Lieberose angelangt, verlor das Flugzeug das vordere Kabinendach. Daraufhin katapultierte sich der hinten sitzende Fluglehrer und landete sicher am Fallschirm. Oberleutnant Ritter entschied sich jedoch gegen einen Ausstieg ließ sich vom fehlenden Kabinendach und der Abwesenheit seines Fluglehrers nich beirren und landete die Maschine ohne weiter Zwischenfälle sicher auf dem Flugplatz Drewitz. * Im Winter Anfang 1987 dienten 3 Musiker und 3 Techniker der Band von
Frank Schöbel in Peenemünde. Frank und seine damalige Frau Aurora kamen mit dem Rest der
Band für 3 Tage nach Karlshagen. Sie haben dort im "Gesamtbestand" für die
kommende Tour geprobt und als Dankeschön für den zur Verfügung gestellten Saal am
letzten Tag ein Gratiskonzert gegeben. Der 'Luxus' in dem Frank und Aurora - wie in
Resevistenkreisen gemunkelt - die beiden Nächte dort verbracht haben, war offensichtlich
nicht der Rede wert, denn Frank kann sicht nicht daran erinnern ... was irgendwie schwer
verständlich ist, wenn man die Ledigenwohnheime der NVA kennt. Partnerschaftsbeziehungen Im Zeitraum vom 17. Januar bis 01. Dezember 1985 wurden an der SLB Bauarbeiten durchgeführt. In diesem Zeitraum war das JG-9 und sein Fliegertechnisches Bataillon 9 dezentralisiert: Die 1. Staffel war in Trollenhagen, 2. und 3. Staffel in Marxwalde untergebracht. Nach der Rückkehr wurden einige Flugzeuge zwischen den Stafflen "gemischt". So erhielt die 2 Jagdfliegerstallel - bis dahin eine reine "MF-Staffel"auch vier MiG-23ML von der 1. Staffel. Im Jahr 1989 wurden alle vier "ML" wieder an die 1. Staffel zurückgegeben, dafür wurden alle MiG-23UB in der 2. Staffel konzentriert. Ziel war es, die Flugzeugführer der 3. Staffel ("ML") auch auf die MiG-23MF umzuschulen. So sieht die 333, eine MiG-23ML
(Werksnummer 0390324624, Nutzungsbeginn März 1983, BW-Kennung 20+13) im Luftwaffenmuseum
Berlin-Gatow aus: Das letztere Foto zeigt die 567 (Werks-Nr.:0390324033, Nutzungsbeginn Juni 1982, BW-Kennung 20+32) in einer Halle der ehemaligen Kontroll- und Reperaturstaffel (KRS-77) des Geschwaders, noch mit typischer Wandtafel. Die Maschine wurde am 27.03.91 in Ramstein der US - Air Force übergeben (vgl. MFG-28). Flugzeugtypen:
Bestand am 30.09.1990
Von den MiG-23ML wurden am 27. März 1991 fünf Maschinen an die LSK der USA "exportiert". Es handelte sich um die takt.-Nrn.: 338, 339, 467, 567 und 606.
Die MiG-23 ML 488, die Traditionsmaschine des JG9
(Werks-Nr.:0390324255, Nutzungsbeginn Juli 1982, BW-Kennung 20+26): Das große Foto ist ein Hobbycraft-Umbau 1/48 von Thomas Koliwer. Die beiden kleinen Fotos entstanden im Verwahrlager Laage. Dort warteten die MiG-23 aus Peenemünde sowie die Su-22 vom Flugplatz Laage auf ihr weiteres Schicksal. Auf dem ersten Foto ist noch deutlich die "Quali" zu erkennen.
Letzter Flugtag am 26. September 1990 mit der 100 (Werks-Nr.:A 103 8504, Nutzungsbeginn 09/85, spätere BW-Kennung 20+56). Dieser Flug, war der letzte Flug eines NVA-Flugzeuges überhaupt! Die Maschine steht nun im Schwäbischen Bauern- und Technikmuseum, Eschach-Seifertshofen. Das Fliegertechnische Bataillon (FTB) führte seit dem 01. März 1970 den Ehrennamen "Katja Niederkirchner".Die Dienststelle in Karlshagen erhielt in den 80ern die Bezeichnung "Katja-Niederkirchner-Kaserne". Katja (Käte) Niederkirchner war wärend WK II eine deutsche Aufklärerin in sowjetischen Diensten.
03. Oktober 1990 Mit dem Anschluß gem. Art. 23 a.F. GG der BRD wurden die verbliebenden NVA-Angehörigen, Angehörige der Bundeswehr.....
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