Die Angaben sind unvollständig und aufgrund der Geheimhaltung mit Unsicherheit
behaftet.
- Am 09. Juni 1961
- die 320,
eine MiG-17PF (Werksnummer 1D03-02, Nutzungsbeginn 04/1959). Der
Absturz erfolgte nach durchstoßen einer Gewitterwolke aus großer Höhe
geg. 11.48 Uhr einen Kilometer nördlich der Hafeneinfahrt von
Swinemünde (VR Polen). Der Pilot, Leutnant Hans Freudrich, verliert sein Leben.
Er wird m.W. posthum zum Oberleutnant befördert.
- Am 18. Juli 1961
- die 568, eine MiG-17PF (Werksnummer
1D03-15,
Nutzungsbeginn 04/1959), Absturz geg. 01.14 Uhr. Beim Nachtflug Peenemünde - Marxwalde -
Peenemünde und Wolkenuntergrenze von 100m prallt die Maschine auf die Steilküste bei Koserow (800 m nordwestlich
des Kölpiensees). Der Pilot, Hauptmann Gerd Winkelmann, kommt ums Leben.
- Am 07. August 1962
- die 501, eine MiG-17F (Werksnummer IC06-21, Nutzungsbeginn 07/57),
Absturz geg. 00.50 Uhr aus unbekannter Ursache in die Ostsee. Trotz intensiver Suche durch
die 1. Flottille, bleibt der Pilot Unterleutnant Harry Deckert vorerst verschollen. Er
wird posthum zum Leutnant befördert. Seine sterblichen Überreste werden erst 11 Monate
später bei Altredewitz gefunden.
- Am 21. November 1962
- die 906, eine MiG-17F (Werksnummer 7126,
Nutzungsbeginn 1962), Havarie (Ausfall der Bordelektronik) mit dem Piloten
Leutnant Wilhelm Mattauch. Die Maschine wird nach der
Instandsetzung in 501 umregistriert.
- Am 30. Januar 1963
- die 516, eine MiG-17F (Werksnummer IC07-20,
Nutzungsbeginn 1957), Absturz geg. 14.00 Uhr aus 60 m Höhe beim Start in Peenemünde. Die Maschine
schlägt 1 km hinter der Start- und Landebahn auf die Eisdecke. Der Pilot,
Leutnant Max Günther Thews, verliert sein Leben.
- Am 09. Mai 1963
- Verlust der 614, einer MiG-17F (Werksnummer
0315, Nutzungsbeginn
am 21.12.1961). Gegen 17.30 Uhr kommt es, während eines Überführungsfluges
aus Preschen, beim Landeanflug auf Peenemünde von der Seeseite her
zum Kontrollverlust. Der rechte Tragflächenzusatzbehälter hatte sich beim
Flug nicht entleert, dadurch ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten die zum
Überschlagen und Explosion der Maschine führten. Der
Pilot, Hauptmann Hans Matthai, kommt ums Leben.
Die 614 soll stets das Problem gehabt haben, über die
linke Tragfläche zu hängen, Trimmungen während des Fluges haben nichts
gebracht. Zuletzt durfte nur noch ein Flugzeugführer auf ihr fliegen. Dann
wurde sie ganz gesperrt und stand monatelang auf der Vorstartlinie. Weil es
überall klemmte, sei sie als Ersatzteilspender benutzt worden: Armaturen und
TW-Teile ausgebaut. Nach einiger Zeit wurde sie jedoch unter großen
Anstrengungen wieder flugtauglich gemacht und die Werkstattflüge jedoch ohne
Zusatzbehälter gemacht. Die Ergebnisse waren wohl einigermaßen zufrieden
stellend. Zum Überführungsflug JG-3 zum
JG-9 wurden Zusatzbehälter montiert. Beim Landeanflug
soll sie sich dann auf den Rücken gedreht haben. Im JG-3 hielt sich das
Gerücht, daß eine Kraftstoffleitung durch die lange Standzeit verdreckt
gewesen sein muß.
- Am 21. Juli 1964
- die 608, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 1002,
Nutzungsbeginn am 16.10.1963), geg. 13.00 Uhr Bruch in Trollenhagen. Das
Ende der Start- und Landebahn wurde aufgrund einer Landung mit überhöhter
Geschwindigkeit überrollt. Es kam zu Beschädigungen an Triebwerk, Zelle und
Fahrwerk. Die Maschine wurde repariert und
erst am 23.10.1980 außer Dienst gestellt. An der Militärtechnischen Schule (MTS) Bad
Düben für Unteroffiziere und Fähnriche der LSK/LV diente der Rumpfvorderteil als
Lehrobjekt. Die Maschine wurde am 23.10.1985 endgültig verschrottet.
- Am 01. Oktober 1964
- die 721, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 1605,
Nutzungsbeginn am 01.10.1963), abgestürzt bei Oertzhof nach Triebwerkausfall. Der Pilot
Leutnant W. Seidel konnte sich geg. 12.23 Uhr katapultieren und überlebt.
- Am 23. Juni 1965
- die 627, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 0908,
Nutzungsbeginn am 16.10.1963), abgestürzt beim Landeanflug bei Jarmen, Leutnant Werner
Döhnert verstarb. Die Maschine war nach einer Platzrunde über den
damaligen Stationierungsort des JG-9,
Tutow
[externer Link], noch auf einem Acker
gelandet und ausgebrannt.
- Am 13. August 1965
- die 631, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 1603,
Nutzungsbeginn am 01.10.1963), abgestürzt geg. 11.30 Uhr beim Start von Tutow - nach Ausfall der
Höhensteuerung (ARU-3W) - bei Sassen. Dabei verunglückte der Geschwaderkommandeur des JG-9,
Major
Günther Schmidt, obwohl er sich noch in 500 Meter Höhe katapultieren konnte,
tödlich. Das Flugzeug stürzte in einen Bauernhof.
- Am 04. November 1965
- die 739, eine MiG-17F (Werksnummer IC07-24,
Nutzungsbeginn 1957), Brand und Explosion der Maschine und Absturz geg. 18.30 Uhr 10 km nordwestlich
Greifswalder Oie. Trotz der größten Suchaktion der 1. Flottille, werden die
sterblichen Überreste des Piloten, Oberleutnant Hubertus Daberkow, nicht gefunden. So waren
Funker des JG mit dem Bergungsteam über eine Woche auf See, um per Funk die Verbindung
Luft-See zu ermöglichen, da man damals keine gemeinsame Funkfrequenzen hatte. Oberleutnant
Daberkow war einer der auch bei den Soldaten beliebten
Offiziere, um dessen Tod sich noch lange Legenden rankten.
- Am 08. März 1966
- die 678, eine MiG-21F13 (Werksnummer 1615,
Nutzungsbeginn 1964), geg. 13.20 Uhr Kollision mit der 745 beim
Rollen auf der Vorstartlinie des Flugplatzes Peenemünde. Pilot war
Oberleutnant Maresch. Die Schäden an Zelle und Stabilisator konnten wieder instandgesetzt werden.
Die Maschine diente ggf. ab 10.06.1975 als Lehrtechnik.
- Am 08. März 1966
- die 745, eine MiG-21F13 (Werksnummer
N74211921, Nutzungsbeginn 1962), geg. 13.20 Uhr Kollision mit der 678
auf der Vorstartlinie in Peenemünde. Ihr rechter Tragflügel wird dabei
beschädigt. Die Maschine diente ab 1978 im Schein-DHS als "555" auf dem
Flugplatz Marxwals und wurde erst 1993 verschrottet.
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- Am 12. September 1966
- die 183, eine MiG-15UTI (Werksnummer
922269, Nutzungsbeginn 1959) verließ aufgrund falscher Steuerung des
Flugzeugführers geg. 12.00 Uhr seitlich die Start- und Landebahn. Die
Maschine ging anschließend in die "Reserve II" und wurde etwa 1968
verschrottet.
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- Am 14. Oktober 1966
- stürzte die 874, eine MiG-21PFM (Werksnummer 76 0915,
Nutzungsbeginn 04/65), durch Kraftstoffmangel nach Fehlbetankung, aus der
Platzrunde ab. Der Pilot, Oberleutnant Erich Neumann, katapultierte sich
geg. 12.59 Uhr und wurde nach 40 Minuten in seinem Schlauchboot aus der in
der Ostsee mit einem SAR-Hubschrauber geborgen .
- Am 11. August 1967
- die 814, eine MiG-21PMF (Werksnummer
7600515, Nutzungsbeginn 1964), Absturz aufgrund Triebwerksausfall. Es war
ein Nachtflug mit geplanter Zwischenlandung in
Trollenhagen. Das Triebwerk
fiel in 1.500 m Höhe aus. Nach drei erfolglosen Anlaßversuchen katapultierte
der Pilot, Hauptmann Alfons Wolters in 1.000 m Höhe geg. 21.12 Uhr und
überlebte. Das Flugzeug stürzte bei Burow, Kreis Altentreptow, ab. Da die
Absturzstelle morastiger Waldboden war, konnte das Triebwerk nicht geborgen
werden.
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- Am 05. Juni 1968
- die 113, eine MiG-15UTI (Werksnummer ?,
Nutzungsbeginn ?), springt aufgrund eines Steuerfehlers bei der Landung. Der
linke Reifen des Hauptfahrwerkes platzt und die Maschine gerät geg. 21.39
Uhr in Brand.
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- Am 20. Juli 1968
- die 972, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer
6504, Nutzungsbeginn 1967), stürzt in den Greifswalder Bodden, östlich von
Falkenhagen. Nach dem Verlust der Raumorientierung hatte sich der Pilot,
Hauptmann Heinz Schubert geg. 13.05 Uhr katapultiert. Nach dem erfolgreichen
Katapultiervorgang flog die Maschine noch ca. 25 Minuten führerlos weiter.
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- Am 16. Dezember 1968
- die 990, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer
6805, Nutzungsbeginn 1968), stürzt aufgrund Kraftstoffmangels in Forst /
Lausitz, Ortsteil Eulo, ab. Der Pilot, Gerd Bucher, hatte sich nach mehreren
mißlungenen Landeanflügen auf den Flugplatz Cottbus bei der 200 Liter
Kraftstoffrestanzeige erfolgreich katapultiert. Die Maschine flog führerlos
weitere 35 km.
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- Am 29. Januar 1969
- die 432, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer
6707, Nutzungsbeginn 1967), rollt nach Startabbruch aufgrund
Triebwerksausfall in die Ostsee. Der Pilot, Hauptmann Christian Günther
katapultiert sich geg. 15.31 Uhr als Erster erfolgreich aus 0-Meter Höhe!
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- Am 08. Juni 1970
- die 592, eine MiG-21M (Werksnummer 0601, Nutzungsbeginn
?), Landeunfall geg. 13.15 Uhr in Peenemünde. Der Pilot, Leutnant Karl Heidel, kann sich
zwar noch katapultieren, verstirbt jedoch.
- Zwischen 1971 und 1973
- Leutnant Harzbecher katapultiert sich beim Nachtflug wegen technischen Defekts der
Anzeige "Fahrwerk" im Raum Lubmin. Er blieb unverletzt.
- Am 25. Juli 1971
- die 228, eine MiG-21US (Werksnummer 03685134,
Nutzungsbeginn am 19.12.1968), Absturz geg. 11.05 Uhr auf Rügen, während eines Fluges in
der Kunstflugzone bei Zirkow. Die Piloten, Major Wilhelm Mattauch und
Hauptmann Klaus
Kunath, verstarben.
- Am 26. Oktober 1971
- die 555, eine MiG-21M (Werksnummer 0408, Nutzungsbeginn
14.08.1969).
Während der Verlegung auf den Flugplatz Garz/Heringsdorf - nach einer Bombenwurfschicht -
erfolgte der tödliche Absturz bei Landung von Hauptmann Ulrich Handke. Die Landung war
als Schauvorführung vor dem Berliner Kabarett "Distel" (nicht
vor dem Berliner Ensemble, wie es z.T. heißt!) gedacht. Im Landeanflug Rolle und
hochgezogen, ein Steuerfehler führte zum geg. 15.32 zum Strömungsabriß und Aufschlag neben dem Bombenlager. Der eigentlich
vor den Geschwaderangehörigen geplante Auftritt der "Distel", wurde nahe liegend abgesagt.
- Am 24. März 1972
- die 607, eine MiG-21M (Werksnummer 0709, Nutzungsbeginn
1969) stürzt aufgrund Triebwerksausfall im Landeanflug ab. Das
Differenzdruckventil der Kraftstoffpumpe hatte sich verklemmt. Der Pilot,
Major Peter Köhler konnte sich geg. 11.20 Uhr erfolgreich katapultieren.
-
- Am 10. Februar 1973
- die 970, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer
6502, Nutzungsbeginn
1967) stürzt ca. 2 km südwestlich von Neu Boltenhagen, Kreis Greifswald, ab.
Grund war ein Defekt an der Fahrwerkssignalisation. Da auch nach mehreren
Überflügen und Sichtkontrolle durch den Landeposten ein Defekt des
Fahrwerkes nicht ausgeschlossen werden konnte, katapultierte sich der Pilot,
Oberleutnant Hermann Böttger, geg. 20.09 Uhr in der dafür
vorgeschriebenen Zone erfolgreich.
-
- Am 31. März 1973
- die 210, eine MiG-21UM (Werksnummer
03695165, Nutzungsbeginn
1972) fährt bei Rollen zum Start geg. 12.27 Uhr aus ungeklärter Ursache das
Fahrwerk ein. Die Piloten waren Oberleutnant Jochen Bergmann und als 2.
Flugzeugführer Major Klaus Driesel. Die Maschiene wird später noch zur
Bundeswehr 23+53 und 1993 verschrottet.
-
- Am 14. Mai 1973
- die 998, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer
6809, Nutzungsbeginn
1968) stürzt beim Manöverkunstflug aufgrund Schaufelabriß vor der
Insel Vilm, Rügischer Bodden, in die Ostsee. Der Pilot Oberleutnant
Hans-Jürgen Bürger katapultiert sich 17.15 Uhr erfolgreich.
-
- Am 26. Juni 1973
- die 596, eine MiG-21M
(Werksnummer 0708, Nutzungsbeginn 08/69). Die Maschine wurde bei einem Landeunfall
geg. 17.02 Uhr
beschädigt, diente dann an der OHS Kamenz als Lehrobjekt.
Nunmehr steht sie im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow.
- Am 01. August 1973
- die 431, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer
6705, Nutzungsbeginn
1967) stürzt aufgrund defekter Kegelsteuerung (Lufteingangsteuerung
des Triebwerkes) in der Nähe von Zempin, Kreis Wolgast, ab. Der Pilot,
Oberleutnant Ingbert Ullrich, katapultiert sich 22.22 Uhr erfolgreich.
-
- Am 25. Juni 1975
- die 512, eine MiG-21M (Werksnummer 8701, Nutzungsbeginn
30.01.1974). Absturz geg. 17.28 Uhr bei Sargard (Insel Rügen) nach Orientierungsverlust beim Kunstflug.
Der Pilot, Oberleutnant Konrad Ritter, konnte sich noch katapultieren,
verstirbt jedoch.
- Am 29. März 1976
- die 773, eine MiG-21MF (Werksnummer 96001085,
Nutzungsbeginn 07/75) stürzt aufgrund eines Kurzschlusses und
Rauchentwicklung in der Kabine nahe Karsibor (VR Polen) ab.. Der Pilot, Major H. Kast,
konnte sich katapultieren und wird mit einem SAR-Hubschrauber vom Eis der
Ostsee gerettet.
- Am 02. August 1978
- landete die 564, eine MiG-23MF (Werksnummer 0390213089,
Nutzungsbeginn 13.07.1978), ca. 20 m vor der Start- und Landebahn, da die Landeklappen
nicht in Landestellung standen. Auf ein neues Rumpfhinterteil wurde dann mehr als ein Jahr
gewartet. Als es endlich ankam, wurde es in der Kontroll- und Reparaturstaffel des
Geschwaders in 2-tägiger Arbeit angepaßt und aufgesetzt.
- Am 18. Dezember 1978
- kollidiert die 535, eine MiG-21MF
(Werksnummer 9009, Nutzungsbeginn 1974), während des Rollens am technischen
Kontrollpunkt (TKP) geg. 8.50 Uhr mit der 593, einer MiG-23MF
(Werksnummer 0390213352, Nutzungsbeginn 1978).
-
- Am 07. Juli 1980
- die 574, eine MiG-23MF (Werksnummer 0390213294,
Nutzungsbeginn 15.08.1978), wurde geg. 17.22 Uhr bei der Landung in Peenemünde beschädigt, als es bei
extrem starkem Regen mit verminderter Bremswirkung am Bahnende in die Flugzeugfanganlage
rollte (kein Triebwerksbrand in Bautzen, wie z.T. behauptet!).
Pilot war Oberstleutnant Kriegk. Die Maschine geht als Lehrmittel an die OHS nach Kamenz.
Am 17. Juni 1993 wird sie an die Luftfahrthistorische Sammlung Finowfurt (Eigentum des
Luftwaffen-Museums) geliefert.
- Am 19. September 1980
- die 777, eine MiG-21MF (Werksnummer
96002022, Nutzungsbeginn 07/75) stürzt geg. 10.42 Uhr über der Ostsee, nach
Manöverkunstflug im Paar, östlich der Insel Ruden [externer Link!]
ab. Der Pilot, Oberleutnant Wolfgang Haak,
katapultiert sich noch im 50°-Sturzflug bei 950 km/h (!) erfolgreich,
ertrinkt jedoch in der Ostsee. Sein Leichnam wird durch Taucher der 1. Flotillie geborgen.
-
- Die Maschine bitte nicht mit der MiG-17F des JBG-31 (Werksnummer IC
08-25, Nutzungsbeginn 11/57, am 20.01.1984 vielleicht 1974? verschrottet)
oder der MiG-29 (Werksnummer 2960526310, Nutzungsbeginn 01/89, tak. Nr. der Bundeswehr
29-18) verwechseln!
- Am 21. Februar 1983
- wurde die 564, eine MiG-23MF (Werksnummer 0390213089,
Nutzungsbeginn 13.07.1978), geflogen von Generalmajor Baarß, durch einen
Brennkammerschaden mit anschließenden Brand beschädigt. Das Flugzeug kam als Lehrmittel
an die OHS Kamenz. 1993 kam die Maschine zum Luftfahrtmuseum Köln-Butzweilerhof.
- Am 09. März 1983
- die 598, eine MiG-23ML (Werksnummer 0390324044,
Nutzungsbeginn 02.06.1982) stürzte bei nächtlicher Abfangübung geg. 21.28
Uhr in die Ostsee, bei
Heringsdorf geg. 21.28 Uhr ab. Die Ursache ist ungeklärt, der Pilot Hauptmann Gerhard Burwitz verstarb.
Die 598 konnte trotz aufwendiger Suche nie vollständig gefunden werden (nur
ein Leitwerksteil mit der Werksnummer wurde von polnischen Fischern
entdeckt).
- Am 03. Oktober 1983
- die 108, eine MiG-23UB (Werksnummer A
1038222, Nutzungsbeginn 06/82), stürzt beim Anflug auf Peenemünde ab.
Oberstleutnant
Wolfgang Wesner und Major Heinz Steinbach verunglückten tödlich.
Entgegen der verbreiteten Auffassung betrug die Tragflügelpfeilung der Maschine sehr
wohl 16°! Bei Stellung 45° und gleichzeitigem Ausfahren des Fahrwerkes währe die SORZ-
Lampe (Warnlampe) angegangen. Die Piloten haben - warum auch immer - versäumt,
die Landeklappe in Landestellung auszufahren. Damit blieb auch die Nasenklappe eingefahren
und der notwendige Auftrieb reichte für einen konstanten Landeanflug nicht aus. Da die
gewohnten Geschwindigkeitsbereiche im Landeanflug eingehalten wurden (im Glauben an die
ausgefahrene Landeklappe), vergrößerte sich der Gleitwinkel und es kam etwa 800 m
vor dem Beginn der Landebahn zur Baumberührung mit nachfolgendem Aufschlag.
- Die daraufhin bei allen Flugzeugen mit veränderlicher Tragflächengeometrie des Typ's
Mig 23 eingebaute zusätzliche SORZ- Lampe im Primärsichtbereich des Piloten war
mit einer Zeitverzögerung (ca. 5 Sekunden) an das Ausfahren des Fahrwerkes gebunden,
d.h. wenn nach 5 Sekunden nach dem Ausfahren des Fahrwerkes nicht auch die Landeklappe
gefahren wurde, kam die zusätzliche SORZ- Lampe.
- Der Absturz war auch deshalb sehr tragisch, weil beide Piloten ihren "goldenen
Flug" hatten - sprich den letzten Flug vor dem Ruhestand ....
- Am 12. März 1984
- die 599, eine MiG-23ML (Werksnummer 0390324047,
Nutzungsbeginn 07/82) stürzt geg. 9.50 Uhr nach Triebwerksbrand durch Verdichterschaden in die Ostsee.
Der Pilot, Oberstleutnant Karl-Heinz Günthel, katapultiert sich
noch erfolgreich, ertrinkt jedoch in der Ostsee..
- Nachdem kurz nach dem Start die Kontrolllampe "Überhitzung des Triebwerkes"
aufleuchtete, schaltete OSL Günthel den Nachbrenner aus und meldetet den Zustand zum
Flugleiter. Dieser fragte weitere Triebwerksparameter ab. OSL Günthel schilderte
ausführlich die aktuelle Situation und gab laufend die Veränderung der
Triebwerksparameter durch. Offensichtlich kam es dann plötzlich zur Explosion eines
Rumpfkraftstoffbehälters mit nachfolgender starker Fluglageänderung der "599"
(Übergang in den Sturzflug). Da die entstandene Situation jetzt eindeutig
lebensbedrohlich war und der Absturz der Maschine drohte, löste der Pilot den
Katapultiervorgang aus und landete mit dem Fallschirm in der Ostsee.
- Tragischerwise brach er sich beim katapultieren beide Arme und konnte damit den Sitz
nicht lösen (?) - 8 Minuten nach Alarmierung war die sofort gestarteten
Rettungskräfte (SAR- Hubschrauber) vor Ort, eine Mi-8 aus Brandenburg, leider zu spät.
Sie fanden OSL Günthel im leblosen Zustand. Der Arzt konnte nur noch den Tod durch
ertrinken feststellen.
- Am 21. Mai 1986
- die 110, eine MiG-23UB (Werksnummer A 1038285,
Nutzungsbeginn 03/83), stürzt geg. 13.48 Uhr im Wald bei Hanshagen, Kreis
Greifswald, ab. Beide Piloten (1. Kabine:
Oberleutnant Riedel, 2. Kabine: Major Engel) konnten sich katapultieren
(Katapultierreihenfolge: 1. Dach, 2. Dach, 2. Sitz,1. Sitz).
- Gegenstand des Ausbildungsfluges für den Oltn. Riedel war die Durchführung von
Kunstflugmanövern in geringer Höhe. Ein Sturzflug mit 45° Bahnneigungswinkel war in
100 m Höhe über der Erdoberfläche auszuleiten (kein Foto-MG- Schuß!). Oltn.
Riedel verschätzte sich offensichtlich in der Höhe bzw. unterschätzte die Trägheit der
Maschine beim Ausleiten aus dem Sturzflug. Bereits in horizontaler Fluglage tauchte die
Maschine in die Baumwipfel des Nadelwaldes ein und zog eine Schneise in armstarke Bäume
von mehr als 150 Metern. Major Engel (Fluglehrer) überschätzte die Fähigkeiten seines
Schülers und vertraute ihm sosehr, daß sein Eingriff in die Steuerung zum Abfangen des
Sturzfluges zu spät kam. Er betätigte mit aller Kraft die Höhensteuerung und hielt die
Maschine horizontal. Sein Befehl zum Auslösen des Katapultvorganges an Oltn. Riedel wurde
durch diesen nicht befolgt (wahrscheinlich black out). Major Engel löste daraufhin mit
der linken Hand den Katapultiervorgang aus. Diese unglückliche Sitzhaltung unmittelbar
vor dem Herausschießen aus der Kabine führte vermutlich zu den dann aufgetretenen
langwierigen gesundheitlichen Schwierigkeiten des Major Engel. Er erlangte nachfolgend die
Flugtauglichkeit nicht mehr. Oltn. Riedel überstand die Katapultierung unverletzt und
wurde danach auf ein Transportflugzeug umgeschult.
- Juli oder August 1987 (nicht 1986!)
- die 596, nunmehr die takt.-Nr. einer MiG-23MF
(Werksnummer 0390213354, Nutzungsbeginn 15.08.1978) wird am Boden schwer beschädigt. Der
Pilot, Hauptmann Hans-Peter Hebel von der 1. Jagdfliegerstaffel, dazu:
- "Ich führte einen Start mit nachfolgendem höheren Kunstflug in der Kunstflugzone
über dem Flugplatz durch. Die Flugzeit betrug dabei regelmäßig ca. 20 Minuten bis zur
Landung, da häufig mit maximaler Nachbrennerleistung geflogen wurde. Dieser Flug verlief
bis kurz vor der Landung normal. Etwa 1 km vor Überflug des Fernfunkfeuers
(4 km vor Landeschwelle) blinkte plötzlich die Lampe "Überhitzung des
Triebwerkes" und gleichzeitig auch die SORZ- Lampe auf. An dieser Stelle hatte ich
keine andere Möglichkeit mehr als den Landeanflug fortzusetzen (Fahrwerk und Ladeklappe
waren ausgefahren, Geschwindigkeit 320...330km/h, links die Wohnsiedlung Karlshagen,
rechts Kinderferienlager!). Die Landung verlief normal. Nach meiner Erinnerung stellte ich
entweder das Triebwerk nach der Landung ab oder die hydraulische Bugradsteuerung
funktionierte nicht mehr (wahrscheinlich stellte ich das TW ab), auf jeden Fall konnte ich
nicht aus eigener Kraft die Bahn verlassen. Aus mehreren Öffnungen der Zelle lief sowohl
Hydraulikflüssigkeit als auch Schmierstoff aus. Es stellte sich heraus, daß ein Riß in
der Brennkammer aufgetreten war und die ausströmenden heißen Gase Teile der
Hydraulikanlage und (auch das schlimmere) einen Rumpfspant beschädigt hatten. Die
thermische Überlastung des Spantes im Rumpf war schließlich nicht zu reparieren und die
Maschine wurde nicht wieder einsatzbereit. Gut, daß der Brennkammerriß nicht
5 Minuten eher eingetreten war ...!"
- Das Flugzeug ging im August 1987 in die FWD, die vorgesehene Reparatur
wird jedoch nicht ausgeführt. Statt dessen wird die Maschine in Dresden als
"1596"abgestellt, die offizielle Aussonderung erfolgte erst am 30. September
1990. Noch im Dezemer 1990 wird sie verschrottet.
- Am 04. November 1988
- die 332, eine MiG-23ML (Werksnummer 0390324625,
Nutzungsbeginn 12/82), beim Anrollen zum Start platzte eine Leitung. Es kam
geg. 13.23 Uhr zur Verpuffung
und Abriß der Turbine sowie Feuer im Rumpfhinterteil, der Pilot Leutnant Thomas Sparschuh
sprang aus der Kabine.
Das Rumpfhinterteil wurde zwar repariert aber das Flugzeug flog nie wieder. Die Maschine
steht heute im Technisch-Historischen Informationszentrum Peenemünde.
- Am 13. September 1990 (letzter
NVA-Absturz)
- die 519, eine MiG-23ML (Werksnummer
0390324014, Nutzungsbeginn 02.06.1982), Absturz geg. 10.40 Uhr während einer Vorführung vor
dem Verteidigungsausschuss des Bundestages der BRD. Bei der
Kunstflugvorführung stieg das Flugzeug senkrecht in eine Wolke - kam aus
dieser zu tief wieder raus und schlug im Greifswalder Bodden auf. Der Pilot,
Major Sascha Syrbe, verstarb und hinterließ eine
Frau und 3 Kinder.
- Aufgabe dieses Fluges war die Demonstration der Leistungsfähigkeit der Technik und der
Piloten. Am 12.09.1990 fand die Generalprobe noch bei strahlend blauem Himmel statt. Es
wurden Flugmanöver mit maximaler Nachbrennerleistung in Bodennähe mit verschiedenen
Tragflächenpfeilungen demonstriert. Als Abschluß war ein Vorbeiflug an der Tribüne mit
72°-Pfeilung und maximaler Nachbrennerleistung vorgesehen. Auf der Höhe der Tribüne
überführte Major Syrbe die Maschine in einen Steigflug mit 60° Steigwinkel. Das
Flugzeug steigt dabei wie eine Rakete in den Himmel.Während des Steigfluges war die
Durchführung einer Rolle geplant. Diese Rolle sollte bei schwierigen Wetterbedingungen
entfallen.
- Die
Bewölkung war an dem Tag sehr unterschiedlich. Es gab einige
Wolkenfelder in außreichend großer Höhe mit ca. 3/8, unter denen die
Flugmanöver alle möglich waren. Das Problem waren einzelne
Wolkenfetzen, deren Untergrenze teilweise bei ca. 200m lag. Diese
Wolkenfetzen waren schwer kalkulierbar, wesshalb das Flugprogramm
reduziert wurde. Wie geplant wurden die Rollen bei dem betroffenen
Steigflug gestrichen. Eine ganz normale Entscheidung unter den gegeben
Bedingungen. Der Flug verlief bis zum Steigflug wie geplant. Noch vor
dem Einflug in die Wolkendecke leitete Mj. Syrbe jedoch die Rolle ein
und verschwand dann in der Bewölkung. Offensichtlich verlor er in den
Wolken die Raumorientierung und überführte die Maschine unbewußt in den
Sturzflug. Nachdem er die Wolken in einem Sturzwinkel von etwa 80° nach
unten verließ und die Situation erkannte, gab es keine Rettung mehr.
Begriffsklärung entspr. der DV über Flugvorkommnisse und Ansätze zu
Flugvorkommnissen:
Katastrophe: Zerstörung des Flugzeuges mit Todesfolge von
Personen (nicht nur Besatzungsmitglieder)
Havarie: Flugvorkommnis mit totaler Zerstörung des Flugzeuges
(keine tödlich Verletzten)
Bruch: Beschädigung von Flugzeugtechnik, die mit einem
definierten Aufwand wieder herzustellen ist.
Ansatz zum Flugvorkommnis: Ausfall von bestimmten
Flugzeugbaugruppen und -geräten zwischen dem Anlassen des Triebwerkes vor dem Start bis
zum Abstellen des Triebwerkes nach der Landung, Ausfall von definierter
Sicherstellungstechnik während der Flugschicht, Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen
durch fliegendes, technisches oder Sicherstellungspersonal, Ladehemmung der Bordkanone
bzw. Nichtabgang von Raketen u.ä.