Die Angaben sind unvollständig und aufgrund der Geheimhaltung mit Unsicherheit
behaftet.
  
    
    - Am  09. Juni 1961
 
    
    
- die 320,
eine MiG-17PF (Werksnummer 1D03-02, Nutzungsbeginn 04/1959). Der
Absturz erfolgte nach durchstoßen einer Gewitterwolke aus großer Höhe
geg. 11.48 Uhr einen Kilometer nördlich der Hafeneinfahrt von
Swinemünde (VR Polen). Der Pilot, Leutnant Hans Freudrich, verliert sein Leben. 
    Er wird m.W. posthum zum Oberleutnant befördert.
 
    
    
  
  
    - Am 18. Juli 1961
 
    
    
- die 568, eine MiG-17PF (Werksnummer 
    1D03-15,
      Nutzungsbeginn 04/1959), Absturz geg. 01.14 Uhr. Beim Nachtflug Peenemünde - Marxwalde -
      Peenemünde und Wolkenuntergrenze von 100m prallt die Maschine auf die Steilküste bei Koserow (800 m nordwestlich
      des Kölpiensees). Der Pilot, Hauptmann Gerd Winkelmann, kommt ums Leben.
 
    
  
  
    
    - Am 07. August 1962
 
    
    
- die 501, eine MiG-17F (Werksnummer IC06-21, Nutzungsbeginn 07/57),
      Absturz geg. 00.50 Uhr aus unbekannter Ursache in die Ostsee. Trotz intensiver Suche durch
      die 1. Flottille, bleibt der Pilot Unterleutnant Harry Deckert vorerst verschollen. Er
      wird posthum zum Leutnant befördert. Seine sterblichen Überreste werden erst 11 Monate
      später bei Altredewitz gefunden.
 
    
    
  
  
    - Am 21. November 1962
 
    
    
- die 906, eine MiG-17F (Werksnummer 7126, 
    Nutzungsbeginn 1962), Havarie (Ausfall der Bordelektronik) mit dem Piloten 
    Leutnant Wilhelm Mattauch. Die Maschine wird nach der
      Instandsetzung in 501 umregistriert.
 
    
  
  
    - Am 30. Januar 1963
 
    
    
- die 516, eine MiG-17F (Werksnummer IC07-20,
      Nutzungsbeginn 1957), Absturz geg. 14.00 Uhr aus 60 m Höhe beim Start in Peenemünde. Die Maschine
      schlägt 1 km hinter der Start- und Landebahn auf die Eisdecke. Der Pilot, 
    Leutnant Max Günther Thews, verliert sein Leben.
 
    
  
  
    - Am 09. Mai 1963
 
    
    - Verlust der 614, einer MiG-17F (Werksnummer 
    0315, Nutzungsbeginn
      am 21.12.1961). Gegen 17.30 Uhr kommt es, während eines Überführungsfluges 
    aus Preschen, beim Landeanflug auf Peenemünde von der Seeseite her 
    zum Kontrollverlust. Der rechte Tragflächenzusatzbehälter hatte sich beim 
    Flug nicht entleert, dadurch ergaben sich erhebliche Schwierigkeiten die zum 
    Überschlagen und Explosion der Maschine führten. Der
      Pilot, Hauptmann Hans Matthai, kommt ums Leben.
 
     
  
    Die 614 soll stets das Problem gehabt haben, über die 
    linke Tragfläche zu hängen, Trimmungen während des Fluges haben nichts 
    gebracht. Zuletzt durfte nur noch ein Flugzeugführer auf ihr fliegen. Dann 
    wurde sie ganz gesperrt und stand monatelang auf der Vorstartlinie. Weil es 
    überall klemmte, sei sie als Ersatzteilspender benutzt worden: Armaturen und 
    TW-Teile ausgebaut. Nach einiger Zeit wurde sie jedoch unter großen 
    Anstrengungen wieder flugtauglich gemacht und die Werkstattflüge jedoch ohne 
    Zusatzbehälter gemacht. Die Ergebnisse waren wohl einigermaßen zufrieden 
    stellend. Zum Überführungsflug JG-3 zum
    JG-9 wurden Zusatzbehälter montiert. Beim Landeanflug 
    soll sie sich dann auf den Rücken gedreht haben. Im JG-3 hielt sich das 
    Gerücht, daß eine Kraftstoffleitung durch die lange Standzeit verdreckt 
    gewesen sein muß.
    - Am 21. Juli 1964
 
    
    - die 608, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 1002,
      Nutzungsbeginn am 16.10.1963), geg. 13.00 Uhr Bruch in Trollenhagen. Das 
    Ende der Start- und Landebahn wurde aufgrund einer Landung mit überhöhter 
    Geschwindigkeit überrollt. Es kam zu Beschädigungen an Triebwerk, Zelle und 
    Fahrwerk. Die Maschine wurde repariert und
      erst am 23.10.1980 außer Dienst gestellt. An der Militärtechnischen Schule (MTS) Bad
      Düben für Unteroffiziere und Fähnriche der LSK/LV diente der Rumpfvorderteil als
      Lehrobjekt. Die Maschine wurde am 23.10.1985 endgültig verschrottet.
 
     
  
  
    - Am 01. Oktober 1964
 
    
    
- die 721, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 1605,
      Nutzungsbeginn am 01.10.1963), abgestürzt bei Oertzhof nach Triebwerkausfall. Der Pilot
      Leutnant W. Seidel konnte sich geg. 12.23 Uhr katapultieren und überlebt.
 
    
  
  
    - Am 23. Juni 1965
 
    
    - die 627, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 0908,
      Nutzungsbeginn am 16.10.1963), abgestürzt beim Landeanflug bei Jarmen, Leutnant Werner
      Döhnert verstarb. Die Maschine war nach einer Platzrunde über den 
    damaligen Stationierungsort des JG-9,
    Tutow 
    [externer Link], noch auf einem Acker
      gelandet und ausgebrannt.
 
     
  
  
    - Am 13. August 1965
 
    
    
- die 631, eine MiG-21F13 (Werksnummer 74 1603,
      Nutzungsbeginn am 01.10.1963), abgestürzt geg. 11.30 Uhr beim Start von Tutow - nach Ausfall der
      Höhensteuerung (ARU-3W) - bei Sassen. Dabei verunglückte der Geschwaderkommandeur des JG-9, 
    Major
      Günther Schmidt, obwohl er sich noch in  500 Meter Höhe katapultieren konnte,
      tödlich. Das Flugzeug stürzte in einen Bauernhof.
 
    
  
  
    - Am 04. November 1965
 
    
    
- die 739, eine MiG-17F (Werksnummer IC07-24,
      Nutzungsbeginn 1957), Brand und Explosion der Maschine und Absturz geg. 18.30 Uhr 10 km nordwestlich
      Greifswalder Oie. Trotz der größten Suchaktion der 1. Flottille, werden die
      sterblichen Überreste des Piloten, Oberleutnant Hubertus Daberkow, nicht gefunden. So waren
      Funker des JG mit dem Bergungsteam über eine Woche auf See, um per Funk die Verbindung
      Luft-See zu ermöglichen, da man damals keine gemeinsame Funkfrequenzen hatte. Oberleutnant
      Daberkow war einer der auch bei den Soldaten beliebten
      Offiziere, um dessen Tod sich noch lange Legenden rankten.
 
    
  
  
    - Am 08. März 1966
 
    
    
- die 678, eine MiG-21F13 (Werksnummer 1615,
      Nutzungsbeginn 1964), geg. 13.20 Uhr Kollision mit der 745 beim 
    Rollen auf der Vorstartlinie des Flugplatzes Peenemünde. Pilot war
      Oberleutnant Maresch. Die Schäden an Zelle und Stabilisator konnten wieder instandgesetzt werden. 
    Die Maschine diente ggf. ab 10.06.1975 als Lehrtechnik.
 
    
  
  
    - Am 08. März 1966
 
    
    
- die 745, eine MiG-21F13 (Werksnummer 
    N74211921, Nutzungsbeginn 1962), geg. 13.20 Uhr Kollision mit der 678 
    auf der Vorstartlinie in Peenemünde. Ihr rechter Tragflügel wird dabei 
    beschädigt. Die Maschine diente ab 1978 im Schein-DHS als "555" auf dem 
    Flugplatz Marxwals und wurde erst 1993 verschrottet.
 
    
    -  
 
    - Am 12. September 1966
 
    
    
- die 183, eine MiG-15UTI (Werksnummer 
    922269, Nutzungsbeginn 1959) verließ aufgrund falscher Steuerung des 
    Flugzeugführers geg. 12.00 Uhr seitlich die Start- und Landebahn. Die 
    Maschine ging anschließend in die "Reserve II" und wurde etwa 1968 
    verschrottet.
 
    
    -  
 
    - Am 14. Oktober 1966
 
    
    
- stürzte die 874, eine MiG-21PFM (Werksnummer 76 0915,
      Nutzungsbeginn 04/65),  durch Kraftstoffmangel nach Fehlbetankung, aus der 
    Platzrunde ab. Der Pilot, Oberleutnant Erich Neumann, katapultierte sich 
    geg. 12.59 Uhr und wurde nach 40 Minuten in seinem Schlauchboot aus der in 
    der Ostsee  mit einem SAR-Hubschrauber geborgen .
 
    
  
  
    - Am 11. August 1967
 
    
    - die 814, eine MiG-21PMF (Werksnummer 
    7600515, Nutzungsbeginn 1964), Absturz aufgrund Triebwerksausfall. Es war 
    ein Nachtflug mit geplanter Zwischenlandung in
    Trollenhagen. Das Triebwerk 
    fiel in 1.500 m Höhe aus. Nach drei erfolglosen Anlaßversuchen katapultierte 
    der Pilot, Hauptmann Alfons Wolters in 1.000 m Höhe geg. 21.12 Uhr und 
    überlebte. Das Flugzeug stürzte bei Burow, Kreis Altentreptow, ab. Da die 
    Absturzstelle morastiger Waldboden war, konnte das Triebwerk nicht geborgen 
    werden.
 
     
    
    
-  
 
    
    - Am 05. Juni 1968
 
    
    
- die 113, eine MiG-15UTI (Werksnummer ?, 
    Nutzungsbeginn ?), springt aufgrund eines Steuerfehlers bei der Landung. Der 
    linke Reifen des Hauptfahrwerkes platzt und die Maschine gerät geg. 21.39 
    Uhr in Brand.
 
    
    
    
-  
 
    
    - Am 20. Juli 1968
 
    
    
- die 972, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer 
    6504, Nutzungsbeginn 1967), stürzt in den Greifswalder Bodden, östlich von 
    Falkenhagen. Nach dem Verlust der Raumorientierung hatte sich der Pilot, 
    Hauptmann Heinz Schubert geg. 13.05 Uhr katapultiert. Nach dem erfolgreichen 
    Katapultiervorgang flog die Maschine noch ca. 25 Minuten führerlos weiter.
 
    
    -  
 
    - Am 16. Dezember 1968
 
    
    
- die 990, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer 
    6805, Nutzungsbeginn 1968), stürzt aufgrund Kraftstoffmangels in Forst / 
    Lausitz, Ortsteil Eulo, ab. Der Pilot, Gerd Bucher, hatte sich nach mehreren 
    mißlungenen Landeanflügen auf den Flugplatz Cottbus bei der 200 Liter 
    Kraftstoffrestanzeige erfolgreich katapultiert. Die Maschine flog führerlos 
    weitere 35 km.
 
    
    -  
 
    - Am 29. Januar 1969
 
    
    
- die 432, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer 
    6707, Nutzungsbeginn 1967), rollt nach Startabbruch aufgrund 
    Triebwerksausfall in die Ostsee. Der Pilot, Hauptmann Christian Günther 
    katapultiert sich geg. 15.31 Uhr als Erster erfolgreich aus 0-Meter Höhe!
 
    
    -  
 
    - Am 08. Juni 1970
 
    
    
- die 592, eine MiG-21M (Werksnummer 0601, Nutzungsbeginn
      ?), Landeunfall geg. 13.15 Uhr in Peenemünde. Der Pilot, Leutnant Karl Heidel, kann sich
      zwar noch katapultieren, verstirbt jedoch.
 
    
  
  
    - Zwischen 1971 und 1973
 
    
    
- Leutnant Harzbecher katapultiert sich beim Nachtflug wegen technischen Defekts der
      Anzeige "Fahrwerk" im Raum Lubmin. Er blieb unverletzt.
 
    
  
  
    - Am 25. Juli 1971
 
    
    
- die 228, eine MiG-21US (Werksnummer 03685134,
      Nutzungsbeginn am 19.12.1968), Absturz geg. 11.05 Uhr auf Rügen, während eines Fluges in
      der Kunstflugzone bei Zirkow. Die Piloten, Major Wilhelm Mattauch und 
    Hauptmann Klaus
      Kunath, verstarben.
 
    
  
  
    - Am 26. Oktober 1971
 
    
    
- die 555, eine MiG-21M (Werksnummer 0408, Nutzungsbeginn 
    14.08.1969).
      Während der Verlegung auf den Flugplatz Garz/Heringsdorf - nach einer Bombenwurfschicht -
      erfolgte der tödliche Absturz bei Landung von Hauptmann Ulrich Handke. Die Landung war
      als Schauvorführung vor dem Berliner Kabarett "Distel" (nicht
      vor dem Berliner Ensemble, wie es z.T. heißt!) gedacht. Im Landeanflug Rolle und
      hochgezogen, ein Steuerfehler führte zum geg. 15.32 zum Strömungsabriß und Aufschlag neben dem Bombenlager. Der eigentlich
      vor den Geschwaderangehörigen geplante Auftritt der "Distel", wurde nahe liegend abgesagt.
 
    
  
  
    - Am 24. März 1972
 
    
    
- die 607, eine MiG-21M (Werksnummer 0709, Nutzungsbeginn 
     
    1969) stürzt aufgrund Triebwerksausfall im Landeanflug ab. Das 
    Differenzdruckventil der Kraftstoffpumpe hatte sich verklemmt. Der Pilot, 
    Major Peter Köhler konnte sich geg. 11.20 Uhr erfolgreich katapultieren.
 
    
    -  
 
    - Am 10. Februar 1973
 
    
    
- die 970, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer 
    6502, Nutzungsbeginn 
     
    1967) stürzt ca. 2 km südwestlich von Neu Boltenhagen, Kreis Greifswald, ab. 
    Grund war ein Defekt an der Fahrwerkssignalisation. Da auch nach mehreren 
    Überflügen und Sichtkontrolle durch den Landeposten ein Defekt des 
    Fahrwerkes nicht ausgeschlossen werden konnte, katapultierte sich der Pilot, 
    Oberleutnant  Hermann Böttger, geg. 20.09 Uhr in der dafür 
    vorgeschriebenen Zone erfolgreich.
 
    
    -  
 
    - Am 31. März 1973
 
    
    
- die 210, eine MiG-21UM (Werksnummer 
    03695165, Nutzungsbeginn 
    1972) fährt bei Rollen zum Start geg. 12.27 Uhr aus ungeklärter Ursache das 
    Fahrwerk ein. Die Piloten waren Oberleutnant Jochen Bergmann und als 2. 
    Flugzeugführer Major Klaus Driesel.  Die Maschiene wird später noch zur 
    Bundeswehr 23+53 und 1993 verschrottet.
 
    
    -  
 
    - Am 14. Mai 1973
 
    
    
- die 998, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer 
    6809, Nutzungsbeginn 
     
    1968) stürzt beim Manöverkunstflug aufgrund Schaufelabriß vor der 
    Insel Vilm, Rügischer Bodden, in die Ostsee. Der Pilot Oberleutnant 
    Hans-Jürgen Bürger katapultiert sich 17.15 Uhr erfolgreich.
 
    
    -  
 
    - Am 26. Juni 1973
 
    
    - die 596, eine MiG-21M
      (Werksnummer 0708, Nutzungsbeginn 08/69). Die Maschine wurde bei einem Landeunfall 
    geg. 17.02 Uhr
      beschädigt, diente dann an der OHS Kamenz als Lehrobjekt.
      Nunmehr steht sie im Luftwaffenmuseum der Bundeswehr Berlin-Gatow.
 
     
  
  
    - Am 01. August 1973
 
    
    
- die 431, eine MiG-21SPS/K (Werksnummer 
    6705, Nutzungsbeginn 
     
    1967) stürzt aufgrund defekter Kegelsteuerung (Lufteingangsteuerung 
    des Triebwerkes) in der Nähe von Zempin, Kreis Wolgast, ab. Der Pilot, 
    Oberleutnant Ingbert Ullrich, katapultiert sich 22.22 Uhr erfolgreich.
 
    
    -  
 
    - Am 25. Juni 1975
 
    
    
- die 512, eine MiG-21M (Werksnummer 8701, Nutzungsbeginn
      30.01.1974). Absturz geg. 17.28 Uhr bei Sargard (Insel Rügen) nach Orientierungsverlust beim Kunstflug.
      Der Pilot, Oberleutnant Konrad Ritter, konnte sich noch katapultieren, 
    verstirbt jedoch.
 
    
  
  
    - Am 29. März 1976
 
    
    
- die 773, eine MiG-21MF (Werksnummer 96001085,
      Nutzungsbeginn 07/75) stürzt aufgrund eines Kurzschlusses und 
    Rauchentwicklung in der Kabine nahe Karsibor (VR Polen) ab.. Der Pilot, Major H. Kast, 
    konnte sich katapultieren und wird mit einem SAR-Hubschrauber vom Eis der 
    Ostsee gerettet.
 
    
  
  
    - Am 02. August 1978
 
    
    
- landete die 564, eine MiG-23MF (Werksnummer 0390213089,
      Nutzungsbeginn 13.07.1978), ca. 20 m vor der Start- und Landebahn, da die Landeklappen
      nicht in Landestellung standen. Auf ein neues Rumpfhinterteil wurde dann mehr als ein Jahr
      gewartet. Als es endlich ankam, wurde es in der Kontroll- und Reparaturstaffel des
      Geschwaders in 2-tägiger Arbeit angepaßt und aufgesetzt.
 
    
  
  
    - Am 18. Dezember 1978
 
    
    
- kollidiert die 535, eine MiG-21MF 
    (Werksnummer 9009, Nutzungsbeginn 1974), während des Rollens am technischen 
    Kontrollpunkt (TKP) geg. 8.50 Uhr mit der 593, einer MiG-23MF 
    (Werksnummer 0390213352, Nutzungsbeginn 1978).
 
    
    -  
 
    - Am 07. Juli 1980
 
    
    
- die 574, eine MiG-23MF (Werksnummer 0390213294,
      Nutzungsbeginn 15.08.1978), wurde geg. 17.22 Uhr bei der Landung in Peenemünde beschädigt, als es bei
      extrem starkem Regen mit verminderter Bremswirkung am Bahnende in die Flugzeugfanganlage
      rollte (kein Triebwerksbrand in Bautzen, wie z.T. behauptet!).
      Pilot war Oberstleutnant Kriegk. Die Maschine geht als Lehrmittel an die OHS nach Kamenz.
      Am 17. Juni 1993 wird sie an die Luftfahrthistorische Sammlung Finowfurt (Eigentum des
      Luftwaffen-Museums) geliefert.
 
    
  
  
    - Am 19. September 1980
 
    
    - die 777, eine MiG-21MF (Werksnummer 
    96002022, Nutzungsbeginn 07/75) stürzt geg. 10.42 Uhr über der Ostsee, nach 
    Manöverkunstflug im Paar, östlich der Insel Ruden [externer Link!] 
    ab. Der Pilot, Oberleutnant Wolfgang Haak,
      katapultiert sich noch im 50°-Sturzflug bei 950 km/h (!) erfolgreich, 
    ertrinkt jedoch in der Ostsee. Sein Leichnam wird durch Taucher der 1. Flotillie geborgen.
 
     
    
    
-  
 
    
    
    
- Die Maschine bitte nicht mit der MiG-17F des JBG-31 (Werksnummer IC
      08-25, Nutzungsbeginn 11/57, am 20.01.1984 vielleicht 1974? verschrottet)
      oder der MiG-29 (Werksnummer 2960526310, Nutzungsbeginn 01/89, tak. Nr. der Bundeswehr
      29-18) verwechseln!
 
    
  
  
    - Am 21. Februar 1983
 
    
    
- wurde die 564, eine MiG-23MF (Werksnummer 0390213089,
      Nutzungsbeginn 13.07.1978), geflogen von Generalmajor Baarß, durch einen
      Brennkammerschaden mit anschließenden Brand beschädigt. Das Flugzeug kam als Lehrmittel
      an die OHS Kamenz. 1993 kam die Maschine zum Luftfahrtmuseum Köln-Butzweilerhof.
 
    
  
  
    - Am 09. März 1983
 
    
    
- die 598, eine MiG-23ML (Werksnummer 0390324044,
      Nutzungsbeginn 02.06.1982) stürzte bei nächtlicher Abfangübung geg. 21.28 
    Uhr in die Ostsee, bei
      Heringsdorf geg. 21.28 Uhr ab. Die Ursache ist ungeklärt, der Pilot Hauptmann Gerhard Burwitz verstarb. 
    Die 598 konnte trotz aufwendiger Suche nie vollständig gefunden werden (nur 
    ein Leitwerksteil mit der Werksnummer wurde von polnischen Fischern 
    entdeckt).
 
    
  
  
    - Am 03. Oktober 1983
 
    
    - die 108, eine MiG-23UB (Werksnummer A
      1038222, Nutzungsbeginn 06/82),  stürzt beim Anflug auf Peenemünde ab. 
    Oberstleutnant
      Wolfgang Wesner und Major Heinz Steinbach verunglückten tödlich.
 
     
  
  
    
    Entgegen der verbreiteten Auffassung betrug die Tragflügelpfeilung der Maschine sehr
      wohl 16°! Bei Stellung 45° und gleichzeitigem Ausfahren des Fahrwerkes währe die SORZ-
      Lampe (Warnlampe) angegangen. Die Piloten haben - warum auch immer - versäumt,
      die Landeklappe in Landestellung auszufahren. Damit blieb auch die Nasenklappe eingefahren
      und der notwendige Auftrieb reichte für einen konstanten Landeanflug nicht aus. Da die
      gewohnten Geschwindigkeitsbereiche im Landeanflug eingehalten wurden (im Glauben an die
      ausgefahrene Landeklappe), vergrößerte sich der Gleitwinkel und es kam etwa 800 m
      vor dem Beginn der Landebahn zur Baumberührung mit nachfolgendem Aufschlag.
  
  
    
    
- Die daraufhin bei allen Flugzeugen mit veränderlicher Tragflächengeometrie des Typ's
      Mig 23 eingebaute zusätzliche SORZ- Lampe im Primärsichtbereich des Piloten war
      mit einer Zeitverzögerung (ca. 5 Sekunden) an das Ausfahren des Fahrwerkes gebunden,
      d.h. wenn nach 5 Sekunden nach dem Ausfahren des Fahrwerkes nicht auch die Landeklappe
      gefahren wurde, kam die zusätzliche SORZ- Lampe.
 
    
  
  
    
    
- Der Absturz war auch deshalb sehr tragisch, weil beide Piloten ihren "goldenen
      Flug" hatten - sprich den letzten Flug vor dem Ruhestand ....
 
    
  
  
    - Am 12. März 1984
 
    
    
- die 599, eine MiG-23ML (Werksnummer 0390324047,
      Nutzungsbeginn 07/82) stürzt geg. 9.50 Uhr nach Triebwerksbrand durch Verdichterschaden in die Ostsee.
      Der Pilot, Oberstleutnant Karl-Heinz Günthel, katapultiert sich 
    noch erfolgreich, ertrinkt jedoch in der Ostsee..
 
    
  
  
    
    
- Nachdem kurz nach dem Start die Kontrolllampe "Überhitzung des Triebwerkes"
      aufleuchtete, schaltete OSL Günthel den Nachbrenner aus und meldetet den Zustand zum
      Flugleiter. Dieser fragte weitere Triebwerksparameter ab. OSL Günthel schilderte
      ausführlich die aktuelle Situation und gab laufend die Veränderung der
      Triebwerksparameter durch. Offensichtlich kam es dann plötzlich zur Explosion eines
      Rumpfkraftstoffbehälters mit nachfolgender starker Fluglageänderung der "599"
      (Übergang in den Sturzflug). Da die entstandene Situation jetzt eindeutig
      lebensbedrohlich war und der Absturz der Maschine drohte, löste der Pilot den
      Katapultiervorgang aus und landete mit dem Fallschirm in der Ostsee.
 
    
  
  
    
    
- Tragischerwise brach er sich beim katapultieren beide Arme und konnte damit den Sitz
      nicht lösen (?)  - 8 Minuten nach Alarmierung war die sofort gestarteten
      Rettungskräfte (SAR- Hubschrauber) vor Ort, eine Mi-8 aus Brandenburg, leider zu spät.
      Sie fanden OSL Günthel im leblosen Zustand. Der Arzt konnte nur noch den Tod durch
      ertrinken feststellen.
 
    
  
  
    - Am 21. Mai 1986
 
    
    
- die 110, eine MiG-23UB (Werksnummer A 1038285,
      Nutzungsbeginn 03/83), stürzt geg. 13.48 Uhr im Wald bei Hanshagen, Kreis 
    Greifswald, ab. Beide Piloten (1. Kabine:
      Oberleutnant Riedel, 2. Kabine: Major Engel) konnten sich katapultieren
      (Katapultierreihenfolge: 1. Dach, 2. Dach, 2. Sitz,1. Sitz).
 
    
    
    
- Gegenstand des Ausbildungsfluges für den Oltn. Riedel war die Durchführung von
      Kunstflugmanövern in geringer Höhe. Ein Sturzflug mit 45° Bahnneigungswinkel war in
      100 m Höhe über der Erdoberfläche auszuleiten (kein Foto-MG- Schuß!). Oltn.
      Riedel verschätzte sich offensichtlich in der Höhe bzw. unterschätzte die Trägheit der
      Maschine beim Ausleiten aus dem Sturzflug. Bereits in horizontaler Fluglage tauchte die
      Maschine in die Baumwipfel des Nadelwaldes ein und zog eine Schneise in armstarke Bäume
      von mehr als 150 Metern. Major Engel (Fluglehrer) überschätzte die Fähigkeiten seines
      Schülers und vertraute ihm sosehr, daß sein Eingriff in die Steuerung zum Abfangen des
      Sturzfluges zu spät kam. Er betätigte mit aller Kraft die Höhensteuerung und hielt die
      Maschine horizontal. Sein Befehl zum Auslösen des Katapultvorganges an Oltn. Riedel wurde
      durch diesen nicht befolgt (wahrscheinlich black out). Major Engel löste daraufhin mit
      der linken Hand den Katapultiervorgang aus. Diese unglückliche Sitzhaltung unmittelbar
      vor dem Herausschießen aus der Kabine führte vermutlich zu den dann aufgetretenen
      langwierigen gesundheitlichen Schwierigkeiten des Major Engel. Er erlangte nachfolgend die
      Flugtauglichkeit nicht mehr. Oltn. Riedel überstand die Katapultierung unverletzt und
      wurde danach auf ein Transportflugzeug umgeschult. 
 
    
  
  
    - Juli oder August 1987 (nicht 1986!)
 
    
    
- die 596, nunmehr die takt.-Nr. einer MiG-23MF
      (Werksnummer 0390213354, Nutzungsbeginn 15.08.1978) wird am Boden schwer beschädigt. Der
      Pilot, Hauptmann Hans-Peter Hebel von der 1. Jagdfliegerstaffel, dazu:
       
    
    
    
- "Ich führte einen Start mit nachfolgendem höheren Kunstflug in der Kunstflugzone
      über dem Flugplatz durch. Die Flugzeit betrug dabei regelmäßig ca. 20 Minuten bis zur
      Landung, da häufig mit maximaler Nachbrennerleistung geflogen wurde. Dieser Flug verlief
      bis kurz vor der Landung normal. Etwa 1 km vor Überflug des Fernfunkfeuers
      (4 km vor Landeschwelle) blinkte plötzlich die Lampe "Überhitzung des
      Triebwerkes" und gleichzeitig auch die SORZ- Lampe auf. An dieser Stelle hatte ich
      keine andere Möglichkeit mehr als den Landeanflug fortzusetzen (Fahrwerk und Ladeklappe
      waren ausgefahren, Geschwindigkeit 320...330km/h, links die Wohnsiedlung Karlshagen,
      rechts Kinderferienlager!). Die Landung verlief normal. Nach meiner Erinnerung stellte ich
      entweder das Triebwerk nach der Landung ab oder die hydraulische Bugradsteuerung
      funktionierte nicht mehr (wahrscheinlich stellte ich das TW ab), auf jeden Fall konnte ich
      nicht aus eigener Kraft die Bahn verlassen. Aus mehreren Öffnungen der Zelle lief sowohl
      Hydraulikflüssigkeit als auch Schmierstoff aus. Es stellte sich heraus, daß ein Riß in
      der Brennkammer aufgetreten war und die ausströmenden heißen Gase Teile der
      Hydraulikanlage und (auch das schlimmere) einen Rumpfspant beschädigt hatten. Die
      thermische Überlastung des Spantes im Rumpf war schließlich nicht zu reparieren und die
      Maschine wurde nicht wieder einsatzbereit. Gut, daß der Brennkammerriß nicht
      5 Minuten eher eingetreten war ...!"
 
    
    - Das Flugzeug ging im  August 1987 in die FWD, die vorgesehene Reparatur
      wird jedoch nicht ausgeführt. Statt dessen wird die Maschine in Dresden als
      "1596"abgestellt, die offizielle Aussonderung erfolgte erst am 30. September
      1990. Noch im Dezemer 1990 wird sie verschrottet.
 
  
  
    - Am 04. November 1988
 
    
    
- die 332, eine MiG-23ML (Werksnummer 0390324625,
      Nutzungsbeginn 12/82), beim Anrollen zum Start platzte eine Leitung. Es kam 
    geg. 13.23 Uhr zur Verpuffung
      und Abriß der Turbine sowie Feuer im Rumpfhinterteil, der Pilot Leutnant Thomas Sparschuh
      sprang aus der Kabine.
      Das Rumpfhinterteil wurde zwar repariert aber das Flugzeug flog nie wieder. Die Maschine
      steht heute im Technisch-Historischen Informationszentrum Peenemünde.
 
    
  
  
    - Am 13. September 1990    (letzter
      NVA-Absturz)
 
    
    
- die 519, eine MiG-23ML (Werksnummer 
    0390324014, Nutzungsbeginn 02.06.1982), Absturz geg. 10.40 Uhr während einer Vorführung vor 
    dem Verteidigungsausschuss des Bundestages der BRD. Bei der 
    Kunstflugvorführung stieg das Flugzeug senkrecht in eine Wolke - kam aus 
    dieser zu tief wieder raus und schlug im Greifswalder Bodden auf. Der Pilot, 
    Major Sascha Syrbe, verstarb und hinterließ eine
      Frau und 3 Kinder.
 
    
  
  
    
    
- Aufgabe dieses Fluges war die Demonstration der Leistungsfähigkeit der Technik und der
      Piloten. Am 12.09.1990 fand die Generalprobe noch bei strahlend blauem Himmel statt. Es
      wurden Flugmanöver mit maximaler Nachbrennerleistung in Bodennähe mit verschiedenen
      Tragflächenpfeilungen demonstriert. Als Abschluß war ein Vorbeiflug an der Tribüne mit
      72°-Pfeilung und maximaler Nachbrennerleistung vorgesehen. Auf der Höhe der Tribüne
      überführte Major Syrbe die Maschine in einen Steigflug mit 60° Steigwinkel. Das
      Flugzeug steigt dabei wie eine Rakete in den Himmel.Während des Steigfluges war die
      Durchführung einer Rolle geplant. Diese Rolle sollte bei schwierigen Wetterbedingungen
      entfallen.
 
    
    
    
- Die
Bewölkung war an dem Tag sehr unterschiedlich. Es gab einige
Wolkenfelder in außreichend großer Höhe mit ca. 3/8, unter denen die
Flugmanöver alle möglich waren. Das Problem waren einzelne
Wolkenfetzen, deren Untergrenze teilweise bei ca. 200m lag. Diese
Wolkenfetzen waren schwer kalkulierbar, wesshalb das Flugprogramm
reduziert wurde. Wie geplant wurden die Rollen bei dem betroffenen
Steigflug gestrichen. Eine ganz normale Entscheidung unter den gegeben
Bedingungen. Der Flug verlief bis zum Steigflug wie geplant. Noch vor
dem Einflug in die Wolkendecke leitete Mj. Syrbe jedoch die Rolle ein
und verschwand dann in der Bewölkung. Offensichtlich verlor er in den
Wolken die Raumorientierung und überführte die Maschine unbewußt in den
Sturzflug. Nachdem er die Wolken in einem Sturzwinkel von etwa 80° nach
unten verließ und die Situation erkannte, gab es keine Rettung mehr.
 
    
  
 
Begriffsklärung entspr. der DV über Flugvorkommnisse und Ansätze zu
Flugvorkommnissen:
Katastrophe: Zerstörung des Flugzeuges mit Todesfolge von
Personen (nicht nur Besatzungsmitglieder)
Havarie: Flugvorkommnis mit totaler Zerstörung des Flugzeuges
(keine tödlich Verletzten)
Bruch: Beschädigung von Flugzeugtechnik, die mit einem
definierten Aufwand wieder herzustellen ist.
Ansatz zum Flugvorkommnis: Ausfall von bestimmten
Flugzeugbaugruppen und -geräten zwischen dem Anlassen des Triebwerkes vor dem Start bis
zum Abstellen des Triebwerkes nach der Landung, Ausfall von definierter
Sicherstellungstechnik während der Flugschicht, Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen
durch fliegendes, technisches oder Sicherstellungspersonal, Ladehemmung der Bordkanone
bzw. Nichtabgang von Raketen u.ä. 
 
 







