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INTERVIEW

Michael Bienert befragte Claudia Lux, Generaldirektorin der Zentral- und Landesbibliothek, im Juli 2009 nach dem Stand der Planungen für das Humboldt-Forum und einen Bibliotheksneubau in Tempelhof

Welche Aufgabe hat die Landesbibliothek im Humboldt-Forum?

Lux: Wir ziehen mit unseren lebendigsten Bereichen ein: Musik, Film, Theater, Kunst, Kinder- und Jugenbibliothek. Wichtig ist, das Haus für die Berliner zu öffnen, um eine Lebendigkeit herzustellen.

Haben sie keine Furcht, dass eine Abteilung wie die Jugendbibliothek in diesem Riesenkomplex untergeht?

Lux: Wir glauben, dass wir durch Vernetzung mit anderen Institutionen, die Angebote in der Agora und die Vielfalt der angebotenen Medien auch im Humboldt-Forum für die Jugendlichen sehr attraktiv sein werden.

Nun soll die Landesbibliothek in absehbarer Zeit einen Neubau auf dem Gelände des Flughafens Tempelhofs bekommen, um ihre verstreuten Abteilungen zusammenzuführen. Macht es noch Sinn, Bereiche ins Humboldt-Forum auslagern?

Lux: Im Neubau brauchen wir einmal eine komplette Bibliothek. Wenn es dazu kommt, werden wir in Absprache mit den Partnern im Humboldt-Forum klären, was wir dort weiter anbieten. Jetzt aber geht es erst einmal darum, das Nächstliegende anzupacken. Und mit den Planungen für das Humboldt-Forum sind wir sehr viel weiter als mit denen für einen Bibliotheksneubau.

Sehen Sie keine Gefahr, mit Hinweis auf den Neubau aus dem Humboldt-Forum herausgedrängt zu werden? Das Schloss doch ist eigentlich zu klein für alle Beteiligten.

 Lux: Nein, da sehe ich keine Gefahr. Jeder hat seinen Platz und wir haben eine große Agora. Wir wollen in die neuen Kooperation von Museum, Universität und Bibliothek etwas Attraktives für die Stadt bereitstellen. Die Partner sind in der Zwischenzeit ein eingeschworenes Team. Wir sind nun dabei, mit dem Architekten die Funktionen im Gebäude darzustellen. Da kann man nicht wieder Quadratmeterdiskussionen anfangen, das ist vorbei.

■  Sie betonen wie ihre Partner die Dynamik, die Bewegung, die Offenheit, die das Humboldt-Forum im Innern auszeichnen soll. Man stellt sich unter Lesen eher etwas Kontemplatives vor. Was steckt da für ein Bibliotheksverständnis dahinter?

Lux: Große Metropolenbibliotheken ziehen ein Publikum an, das diesen Raum für sein Lernen erobert. Viele kommen in Gruppen, um sich zu treffen und zu besprechen. Wir müssen passende Raumangebote bereitstellen. Das bringt eine ganz neue Dynamik in die Bibliothek.

© für Text und Fotos: Elke Linda Buchholz und Michael Bienert



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Michael Bienert
Elke Linda Buchholz
Stille Winkel in
Potsdam


Ellert & Richter Verlag

Hamburg 2009

ISBN:
978-3-8319-0348-1

128 Seiten mit
23 Abbildungen und Karte Format: 12 x 20 cm; Hardcover mit Schutzumschlag
Preis: 12.95 EUR

 



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