FRR-31
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FRA-312

Das Fla-Raketenregiment 31
Jaroslaw Dombrowski“

Standort:  Straßgräbchen, bei Kamenz
                   Kreis Kamenz, Bezirk Dresden (heute: Land Sachsen)

Aufbau ab 1962 als FRR-14.

Aufgabe: Schutz des Luftraumes "Schwarze Pumpe", als das Energiezentrum der DDR

Kommandeure:

mit Beginn der Formierung 1962 bis Ende des 2. AHJ 1974 Oberst Ringelhahn, Bruno
1. AHJ 1974 / 1975 bis 2. AHJ 1976 Oberst Schmidt, Ulrich
1. AHJ 1976 bis 2. AHJ 1977 Oberst Düring, Siegfried
1. AHJ 1977 bis 2. AHJ 1979 Oberst Schwipper, Bernd
1. AHJ 1983 bis 2. AHJ 1984 Oberst Winter, Walter
2. AHJ 1984 bis zur Auflösung Oberst Henning, Dieter
Ein Ausbildungsjahr in der NVA begann am 1. November des laufenden Jahres und endete am 31. Oktober des folgenden Jahres, damit begann das erste Ausbildungshalbjahr (1. AHJ) am 1. November und endete am 30. April, das zweite Ausbildungshalbjahr (2. AHJ ) am 1. Mai und endete am 31. Oktober.

Im Jahre 1956 wurden von der Kasernierten Volkspolizei (KVP) in die Nationale Volksarmee (NVA), Teilstreitkraft Luftstreitkräfte / Luftverteidigung (LSK/LV), auch Fla-Regimenter übernommen. Auf Grundlage eines Planes der Leitung des Ministeriums für Nationale Verteidigung vom 03. Oktober 1958 wurde seit diesem Jahr mit der Aufstellung der Fla-Raketentruppen der LSK/LV begonnen. Vorgesehen war von 1959 bis 1963 der Aufbau von fünf Fla-Raketenregimentern (FRR). Die Regimentsstruktur beinhaltete jeweils vier FRA mit dem Fla-Raketenkomplex SA-75 „Dwina“ sowie zugehörigen Raketen 11D und eine Technische Abteilung. Der Aufbau der Regimenter erfolgte innerhalb des Verteidigungsbündnisses des Warschauer Vertrages, wofür eine Aufgabenstellung „Einheitlichen System der Luftverteidigung der Länder des Warschauer Vertrages" erarbeitet worden war. Durch dieses System sollten vorrangig administrativ - politische und ökonomische Zentren sowie Streitkräftegruppierungen gegen mögliche Schläge durch bemannte und unbemannte Luftangriffsmittel geschützt werden.

   
Der Marschall der Sowjetunion und damaliger Verteidigungsminister der UdSSR,  Rodion Jakowlewitsch Malinowski, besuchte am 03. April 1964 das FRR

Nachdem 1960 das erste Regiment mit der Bezeichnung FRR-16 im Raum Berlin in Dienst gestellt wurde, folgten bis 1962 nacheinander die FRR-17, FRR-18 und FRR-13. Zuletzt begann im Jahre 1962 der Aufbau des FRR-14, Straßgräbchen bei Kamenz. Die Umstrukturierung des Fla-Regimentes 14 erfolgte zum 4. Mai 1963 und der Aufbau wurde im Juli 1963 beendet. Zum FRR-14 gehörten die FRA-141 in Groß Döbbern, FRA-142 in Großräschen, FRA-143 in Kroppen und FRA-144 in Großröhrsdorf. Die Technische Abteilung entfaltete wie auch bei den anderen Regimentern üblich am Standort des Stabes in Straßgräbchen. Das FRR-14 wurde zum Schutz des Raumes Schwarze Pumpe als das Energiezentrum der DDR aufgebaut.

Zu den Abteilungen gehörten die Feuerstellungen (B-Objekte), ab Anfang der siebziger Jahre die sogenannten C-Objekte zur Lagerung vormontierter Fla-Raketen, jeweils ein Kasernenobjekt als A-Objekt und die Wohnsiedlungen für die Berufssoldaten. Das FRR-14 ging nach seinem Aufbau in den Bestand der 1. Luftverteidigungsdivision der LSK/LV ein.

In das Diensthabende System der LSK/LV im Rahmen des Warschauer Vertrages trat das FRR ab dem 1. September 1963 ein. 1964 erhielt das Regiment die Truppenfahne. Im Jahre 1966 wurde der Kaserne in Straßgräbchen der Ehrenname „Jaroslaw Dombrowski“ verliehen. Der Name ging 1973 auf das gesamte Regiment über. Als Truppenteil der 1. LVD erhielt das Regiment am 1. Dezember 1971 die Bezeichnung „FRR-11“. Das wurde am 1. Dezember 1981 noch einmal in „FRR-31“ geändert.

Die Umrüstung vom FRK „Dwina“ auf „Wolchow“ wurde im Jahre 1976 vollzogen. Damit ging die Einführung von Fla-Raketen 20D, 20DSU und 5Ja23 einher. Ab dem Jahre 1984 wurde das Regiment aus dem Diensthabenden System herausgelöst. Der Personalbestand verringerte sich auf Grund der eingeführten neuen Struktur wesentlich.

Das Regiment wäre somit erst mit Auffüllung im Rahmen einer Mobilmachung im vollen Umfang gefechtsbereit geworden. Dem FRR-31 sollten die Raketensysteme "Wolchow" der OHS "Franz Mehring" unterstellt werden, die diese für Ausbildungszwecke verwendete. Die notwendigen Stellungen waren auf dem Übungsgelände in Biehla vorhanden. Das Personal sollte durch Lehrkräfte und Offiziersschüler aufgefüllt werden.

Einer Einheit aus dem FRR wurde ein Artikel von Major Rolf Dressel in der "Armeerundschau" gewidmet, Titel: "Startrampe 136 feuerbereit" - Zum Download im PDF-Format, rd. 2 MB,


Jaroslaw Dombrowski (Dabrowski)
* 13. November 1836 (oder 12. Juli 1836 in Schytomyr)
+ 23. Mai 1871 in Paris

Ein polnischer Adliger und revolutionärer Demokrat, diente als Offizier in der russischen Armee, nahm in den sechziger Jahren des 19. Jahrhunderts an der polnischen Unabhängigkeitsbewegung teil und wurde nach Sibirien verbannt. Nach seiner Flucht ging er nach Frankreich und wurde General der Pariser Kommune und Befehlshaber der 9. Legion der Pariser Nationalgarde und Kommandeur der 1. Armee. Seit Mai 1871 Oberbefehlshaber aller bewaffneten Kräfte der Kommune. Am 21. Mai erlitt er beim Barrikadenkampf eine schwere Verwundung, der er am 23. Mai erlag. Im spanischen Bürgerkrieg kämpfte das Dombrowski - Bataillon als Teil der XI. Internationalen Brigade für die Republik (s.a.: fr. Wikipedia).


 
03. Oktober 1990
Mit dem Anschluß gem. Art. 23 a.F. GG der BRD wurden die verbliebenen NVA-Angehörigen, Angehörige der Bundeswehr.....
verwendete Literatur

Die Page entstand mit dankenswerter Unterstützung durch:
Oberstleutnant Buhr, letzter Kommandeur der FRA-312,
Burghard Keuthe,
Wolfgang Fiedler

-Weitere Angaben werden nachgereicht -

Siehe auch:
Bundesarchiv zum FRR-31
NVA-Futt
Faulkater
lv-wv.de

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Militärflugplätze der NVA