Bericht über die Konferenz anlässlich des 50. Jahrestages der Gründung der Luftverteidigung der NVA und des 50. Jahrestages der Gründung des FRR-13

Als während einer Stammtischrunde der Gemeinschaft der 13er die Idee geboren wurde, zum 50. Jahrestag der Gründung des FRR-13 eine Konferenz durchzuführen, gab es durchaus auch Zweifler am Sinn und am Gelingen einer derartigen Veranstaltung. 22 Jahre vergingen mittlerweile seit der Auflösung des Regimentes, fast so viel Jahre, wie die der Existenz des Truppenteils. In der Satzung der 1996 gegründeten Gemeinschaft der 13er wurde unter anderem im §2 festgelegt: “Die Gemeinschaft will die Traditionen der Fla-Raketentruppen der ehemaligen NVA von den Anfängen bis zur Auflösung pflegen” und im §3: “Die Gemeinschaft widmet sich der Geschichte des Truppenteils insbesondere der NVA als eine deutsche Armee...”. So wurde es zur beschlossenen Sache, die Durchführung einer Konferenz in Angriff zu nehmen. In Absprache mit Kurt Kronig einigten wir uns schließlich auf das Thema: “50. Jahrestages der Gründung der Luftverteidigung der NVA und des 50. Jahrestages der Gründung des FRR-13”. Die umfangreichen Vorbereitungen begannen.

Annähernd 200 Einladungen verschickte der Vorstand, neben erfreuten Zusagen erhielten wir auch mit dem Ausdruck des Bedauerns Absagen, meistens aus gesundheitlichen Gründen. Die Zeit fordert eben ihren Tribut. Am 29. September 2012 reisten 113 Personen an, alle Truppenteile der Luftverteidigung nebst MAK Dresden, Offiziershochschule und Unteroffiziersschule waren vertreten. Worüber wir uns besonders freuten, auch Angehörige bzw. ehemalige Angehörige der Bundeswehr waren der Einladung gefolgt. Vom General bis zum Gefreiten reichte das Spektrum der früheren Dienstgrade und mit Barbara Kirchhainer aus Sanitz könnte man eine eigene Gruppe begründen, die der Ehefrauen der Berufssoldaten. Lothar Herrmann, ehemals Stellvertreter Kommandeur und Leiter FRID im FRR-13, dann in der 43. FRBr.,  eröffnete die Konferenz. Nach der Bekanntgabe organisatorischer Angelegenheiten durch Wilfried Rühe begann die Reihe der Diskussionsredner mit Kurt Kronig, Generalmajor a.D. und Chef Fla-Raketentruppen im Kommando LSK/LV der NVA.

Kurt Kronig, Generalmajor a.D. und Chef Fla-Raketentruppen im  Kommando LSK/LV der NVA.	Das Arbeitspräsidium während der Konferenz	Wilfried Rühe übergibt als Vorsitzender der Gemeinschaft der 13er Kurt Kronig die Urkunde für die Ehrenmitgliedschaft

Es folgten weitere zehn Redner. Bernd Biedermann setzte den Schlusspunkt. Er verzichtete zuvor aus Zeitgründen zugunsten von André Fröhlich auf seinen Beitrag. Dieser und die beiden Reservebeiträge von Rolf Stiehler und Waldemar Schellin werden neben den gehaltenen in einer Broschüre veröffentlicht. Diese Broschüre befindet sich in Vorbereitung. Wir werden bemüht sein, sie zu einem günstigen Preis zu produzieren. Bestellungen, soweit noch nicht erfolgt, werden bereits entgegengenommen (siehe Impressum des Kanoniers), das beeinflusst einen kostengünstigen Preis. Alle Diskussionsbeiträge waren sehr interessant und oft sehr emotional vorgetragen. Sie beleuchteten ein breites Spektrum des militärischen Alltags in der NVA-Luftverteidigung. Von den ehemaligen NVA-Angehörigen werden immer wieder mit großer Aufmerksamkeit Berichte entgegengenommen, die persönliche Erlebnisse als BuWe-Angehöriger  schildern. Der Mitautor des vor kurzem veröffentlichten Buches über die 43. Fla-Raketenbrigade und Diskussionsredner während der Konferenz, Dieter Reichelt, vermied aus verständlichen Gründen die Gegenüberstellung seines Dienstes in der NVA und in der Bundeswehr. Zu unterschiedlich sind bzw. waren diese beiden Armeen, äußerte er. Interessant war es auch zu erfahren, dass die Gäste von der Bundeswehr mit vielen Begriffen aus dem NVA-Leben nichts anfangen konnten. Vermutlich wäre das im umgekehrten Falle nicht anders.

Blicke in den Saal des ehemaligen „Großen Clubs“ der NVA-Dienststelle Dargelütz während der Konferenz
Die Diskussionsredner erhielten einen Wimpel der Gemeinschaft der 13er		Peter Ganß überreichte nach seinem Diskussionsbeitrag Exemplare des Buches „Wir über uns – Zeitzeugen berichten über die politische Arbeit in der NVA“

Die Zeit vor und nach der Diskussionsrunde und in den Pausen wurde natürlich ausgiebig zum persönlichen Gespräch genutzt. Viele trafen sich nach langen Jahren erstmals wieder. So kennzeichnete die Konferenz eine aufgelockerte und stimmungsvolle Atmosphäre. Einige bedauerten, dass nicht bereits schon früher eine derartige Konferenz durchgeführt wurde, andere sahen eine Wiederholung in spätestens fünf Jahren für angebracht.

Keine Werbung für Lübzer Bier	Intensiv geführte Gespräche während der Pausen	Die vom Parchimer Harry Kinzel gezeigte Ausstellung von  NVA-Effekten und anderem Zubehör

Der Vorstand der Gemeinschaft der 13er wird nach  dieser Veranstaltung sicherlich noch weitere planen. Im nächsten Jahr dürfte wieder ein Familientreffen auf dem Programm stehen. Mit den Planungen für das nächste Jahr beginnt der Vorstand in der nächsten Zeit. Wir bieten allen Interessierten an, sich an unseren Veranstaltungen, die nach wie vor ihre Ankündigung im Kanonier erfahren, zu beteiligen. Allen, die zum Gelingen der Konferenz beitrugen, darunter insbesondere allen an der Vorbereitung und Durchführung beteiligten fleißigen Helfern sei hiermit noch einmal recht herzlich gedankt, ebenso den beteiligten Unternehmen im früheren NVA-Objekt Parchim-Dargelütz, die die Durchführung an einem für die Luftverteidigung historischen Ort erst ermöglichten.

113 Personen auf ein Bild zu bekommen – das war nicht einfach		Erinnerungsfoto am Gedenkstein Etkar André

                                                                                                           Wilfried Rühe / Burghard Keuthe

Im Dezember 2012 veröffentlichte die Gemeinschaft der 13er ein Heft mit den 14 Diskussionsbeiträgen zu der am 29.09.2012 stattgefundenen Konferenz der Luftverteidigung der NVA. Das Heft umfasst 72 Seiten im A-5-Format. Der Preis einschließlich Porto beträgt 8,- EUR. Das Heft kann bei W. Rühe, Parchim, bestellt werden. Anschrift bzw. Tel.-Nummer siehe Impressum des Kanoniers. Eine Leseprobe findet sich hier (pdf; 108 kb):