Kenne den Mann nicht, kann dazu nichts sagen. Und Stiftungen kann 
    jeder gründen. 
    Es kommt drauf an, ob er methodisch lege artes arbeiet. 
    Im übrigen ist das ja nichts besonderes. Seit eh und je und noch heute 
    heißt es, Harald Schönhaar habe Norwegen durch den Sieg bei 
    Stiklestadt geeint. Das Schlachtendenkmal kann man sehen. Dabei müßte 
    ein Blick auf die Karte zeigen, daß das nicht stimmen kann. Erst in 
    den neuesten norwegischen Geschichtsbüchern wird die Meinung 
    aufgegeben, aber in den deutschen Publikationen sthet das noch als 
    Ursache für die Besiedlung Norwegens. 
    Oder siehe den Kampf um den Schlachtort des Teuteburger Waldes, wo 
    Varus verlor. 
    Oder nimm die Kontroverse um das Nibelungenlied 
    usw. 
  Deine unterstellte Phalanx der "konventionellen Historiker" gibt es so 
    gar nicht. In jeder Generation wird die Geschichte irgendwie 
    umgeschrieben. 
     
    > Der genannte Artikel rekonstruiert sehr genau die Entwicklung des 
    > Nimweger Karlsmythus, die im 15. Jh. begann (vorher ist in keiner Quelle 
    > von einem karolingischen Nimwegen die Rede). Im 16. Jh. begegnet der 
    > Mythos schon in allen größeren historischen Werken - u. A. gestützt 
    > durch die Erwähnung Nimwegens auf der sogenannten Peutinger-Karte (von 
    > der Heinsohn in den neuen ZS gerade wahrscheinlich gemacht hat, daß sie 
    > eine Fälschung des Conrad Celtis ist). 
  Wahrscheinlich gemacht, na klar. Unmöglich ist ja sowieso nichts! 
     
    > Im ganzen Artikel ist nirgendwo etwas zu erkennen von den suggestiven 
    > Zeugenbefragungen, die Du oben meinst ausmachen zu können. Es handelt 
    > sich einfach um gute, gediegene wissenschaftliche Arbeit. 
  Scherzkeks. Ist in dem Artikel was von Polizeiberichten die Rede? 
      (Christian Bickel im Beitrag mit der Message-ID: 
        <3D385461.F44DBFFE@t-online.de>) 
  --------------------------------- 
    > > Ich las gerade einen Artikel über den holländischen Forscher Albert 
    > > Delahaye. Der war in den fünfziger Jahren Stadtarchivar von Nimwegen. 
    > > Nimwegen galt damals als Karlsstadt mit karolingischer Kaiserpfalz. 
    > > Es gab seit dem 19. Jh. einen Kaiser-Karls-Platz, dort wurde nach WK2 
    > > eine Kaiser-Karls-Statue aufgestellt, die Uni hieß zwischenzeitlich 
    > > Kaiser-Karls-Universität, der Kaiser-Karls-Tourismus blühte. 
    > > 
    > > Delahaye war nun - vierzig Jahre vor Illig - aufgefallen, daß es einen 
    > > gewissen Widerspruch zwischen Schriftquellen und archäologischem Befund 
    > > gab. Er ging dem Widerspruch nach und kam immer mehr zu der Überzeugung, 
    > > daß die ganze holländische Geschichte des ersten Millenniums neu auf 
    > > denPrüfstand mußte. 
    > > 
    > > Er wurde von seiten der konventionellen Historiker heftigst persönlich 
    > > angegriffen - in der Sache gab's freilich wenig. Mittlererweile gibt 
    > > es eine Albert-Delahaye-Stiftung, die seine Arbeit fortsetzt. 
    > Kenne den Mann nicht, kann dazu nichts sagen. Und Stiftungen kann 
    > jeder gründen. 
      ((Verweis 
        Delahaye)), wenn Du Lust auf 
    Holländisch hast.  
  > Es kommt drauf an, ob er methodisch lege artes arbeiet. 
  Auf jeden Fall wird er z. B. hier 
        ((Verweis Winnocius)) 
        in der Literaturliste 
    berücksichtigt. Und auch hier 
        ((Verweis Wilhelm)), 
        allerdings mit dem 
    Vermerk "völlig irrig" ... 
  > Im übrigen ist das ja nichts besonderes. Seit eh und je und noch heute 
    > heißt es, Harald Schönhaar habe Norwegen durch den Sieg bei 
    > Stiklestadt geeint. Das Schlachtendenkmal kann man sehen. Dabei müßte 
    > ein Blick auf die Karte zeigen, daß das nicht stimmen kann. Erst in 
    > den neuesten norwegischen Geschichtsbüchern wird die Meinung 
    > aufgegeben, aber in den deutschen Publikationen sthet das noch als 
    > Ursache für die Besiedlung Norwegens. 
    > Oder siehe den Kampf um den Schlachtort des Teuteburger Waldes, wo 
    > Varus verlor. 
    > Oder nimm die Kontroverse um das Nibelungenlied 
    > usw. 
     
  >Deine unterstellte Phalanx der "konventionellen Historiker" gibt 
    es so 
    > gar nicht. In jeder Generation wird die Geschichte irgendwie 
    > umgeschrieben. 
  Diese Phalanx gibt es auch nur in dsg. Ganz vorne brüllt UF, dahinter 
    marschieren TC, MP, PK und einige andere, es folgen in sicherer 
    Entfernung MMG, MK, VE und Du, für den ständigen Nachschub sorgt HE, 
    General FE steuert die Aktionen per Funk aus dem Kloster ...  
  "Konvention" verwende ich in meinen Beiträgen als Bezeichnung für alle 
    verehrten Mitdiskutanten und Historiker, die die PhZT zurückweisen und 
    für eine lange Mittelalterchronologie eintreten. Sie befinden sich damit 
    in Einklang mit einer tausendjährigen kirchlichen Tradition.  
  Ob sie insgesamt eine Phalanx bilden oder nicht, interessiert mich 
    eigentlich weniger. Von Zweifeln an der langen Mittelalterchrolologie 
    habe ich allerdings bei den Vertretern der "herrschenden Lehre" 
    (Heinsohn) noch nichts gemerkt.  
  Nur Johannes Fried gibt gelegentlich etwas von sich, was konventionellen 
    Ohren weh tut. Prompt bezeichnet ihn die FAZ wegen seines methodischen 
    "Radikalismus" als Außenseiter ...  
      (Jan Beaufort im Beitrag mit der Message-ID: <3D3D8BEA.23E0A043@mail.uni-wuerzburg.de>) 
   
      Jan Beaufort (E-Mail 
        Beaufort) wrote: 
  [...] 
    > > > Er wurde von seiten der konventionellen Historiker heftigst 
    > > > persönlich angegriffen - in der Sache gab's freilich wenig. 
    > > > Mittlererweile gibt es eine Albert-Delahaye-Stiftung, die seine  
    > > > Arbeit fortsetzt. 
    > >  
    > > Kenne den Mann nicht, kann dazu nichts sagen. Und Stiftungen kann 
    > > jeder gründen. 
     
      >  
        ((Verweis Delahaye)), wenn Du Lust auf 
        > Holländisch hast.  
         
  > > Es kommt drauf an, ob er methodisch lege artes arbeiet. 
     
      > Auf jeden Fall wird er z. B. hier 
        > ((Verweis Winnocius)) 
        in der Literaturliste 
        > berücksichtigt. Und auch hier 
        > ((Verweis 
        Wilhelm)), allerdings mit dem 
        > Vermerk "völlig irrig" ... 
  Nun, dann war es wohl nicht sehr tragfähig. 
  >  
    > > Im übrigen ist das ja nichts besonderes. Seit eh und je und noch 
    > > heute heißt es, Harald Schönhaar habe Norwegen durch den Sieg bei 
    > > Stiklestadt geeint. Das Schlachtendenkmal kann man sehen. Dabei 
    > > müßte ein Blick auf die Karte zeigen, daß das nicht stimmen kann. 
    > > Erst in den neuesten norwegischen Geschichtsbüchern wird die Meinung 
    > > aufgegeben, aber in den deutschen Publikationen sthet das noch als 
    > > Ursache für die Besiedlung Norwegens. 
    > > Oder siehe den Kampf um den Schlachtort des Teuteburger Waldes, wo 
    > > Varus verlor. 
    > > Oder nimm die Kontroverse um das Nibelungenlied 
    > > usw. 
    > >  
    > > Deine unterstellte Phalanx der "konventionellen Historiker" gibt es 
    > > so gar nicht. In jeder Generation wird die Geschichte irgendwie 
    > > umgeschrieben. 
     
  > Diese Phalanx gibt es auch nur in dsg. Ganz vorne brüllt UF,  
  Uwe Flehmig (warum genau kannst Du eigentlich die Namen nicht 
    ausschreiben?) brüllt nicht, sondern schreibt wissenschaftliche Polemik, 
    der Du allem Anschein nach nicht standhalten kannst. 
  > dahinter marschieren 
  Was genau verstehst du unter "marschieren"? Jeder hier in der news group 
    kann nur schreiben. 
  > TC, MP, PK und einige andere,  
  Nun, ich vermute, ich weiß, wen Du mit TC meinst, aber wen meinst Du 
    mit 
    MP (Michael Pronay?) und PK? 
  > es folgen in sicherer Entfernung  
  Was genau ist in einer news group eine "sichere Entfernung"? Wir sind 
    alle gleich weit oder gleich nah. 
  > MMG, MK, VE und Du, für den ständigen 
    > Nachschub sorgt HE, General FE steuert die Aktionen per Funk aus dem 
    > Kloster ... 
  Bitte um Aufklärung der Kürzel ... 
  >  
    > "Konvention" verwende ich in meinen Beiträgen als Bezeichnung für alle 
    > verehrten Mitdiskutanten und Historiker, die die PhZT zurückweisen und 
    > für eine lange Mittelalterchronologie eintreten. Sie befinden sich 
    > damit in Einklang mit einer tausendjährigen kirchlichen Tradition.  
  Die kirchliche Tradition ist mir sowas von egal bis gegen den Strich 
    gehend (je nachdem, worum es sich im Einzelnen handelt): ist also 
    zumindest irrelevant. 
  >  
    > Ob sie insgesamt eine Phalanx bilden oder nicht, interessiert mich 
    > eigentlich weniger. Von Zweifeln an der langen Mittelalterchrolologie 
    > habe ich allerdings bei den Vertretern der "herrschenden Lehre" 
    > (Heinsohn) noch nichts gemerkt.  
  Warum sollten wir? Hast Du je ein einziges wissenschaftlich 
    nachprüfbares Argument für die Zeitfälschung vorgebracht? 
  >  
    > Nur Johannes Fried gibt gelegentlich etwas von sich, was 
    > konventionellen Ohren weh tut. Prompt bezeichnet ihn die FAZ wegen 
    > seines methodischen"Radikalismus" als Außenseiter ...  
  Meinst Du das Folgende? 
  "Die Informationen über den ältesten Sohn Pippins des Kurzen und seiner 
    Gemahlin Berta begegnen gleichzeitig und unabhängig voneinander überall 
    in der Mittelmeerwelt und im Abendland, in England, Konstantinopel, bei 
    den Arabern im Vorderen Orient und in Spanien, in Rom und im 
    Frankenreich selbst in solcher Dichte, daß seine Existenz zu der in den 
    Geschichtsbüchern verzeichneten Zeit nicht zu bezweifeln ist. Karl der 
    Große hat gelebt. Die 'Karlslüge' ist eine in die Irre führende, 
    unzulässige Illusion." (Zitat aus: Johannes Fried, "Die Garde stirbt und 
    ergibt sich nicht" in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 3.4.1996.) 
      (Tilmann Chladek im Beitrag mit der Message-ID: 
        <1ffsqg0.1dfs7rqff7jb4N%tilmann.chladek@snafu.de>) 
   
  [...] 
    Ich sage das, weil ich mich gerade ein bißchen mit der 
    Entkarolingisierung Nimwegens befaßt habe. Vier Jahrzehnte vor Illig hat 
    der Nimweger Stadtarchivar Delahaye sich daran gemacht, Karls Nimwegen 
    auf den Grund zu gehen. Es blieb nicht viel übrig: 
        ((Verweis 
        Delahaye/Karel)).  
  Erst im 15. Jh. schrieb ein Nimweger Chronist erstmals etwas über ein 
    karolingisches Nimwegen. Schon ein Jahrhundert später stand es dann in 
    allen Geschichtsbüchern. Seither gilt dieser Mythos als reale 
    Geschichte, selbstverständlich archäologisch untermauert.  
  Niemand fragte mehr danach, weshalb vor dem 15. Jh. keine Quelle etwas 
    über eine Karolingerpfalz in Nimwegen wußte. 
      (Jan Beaufort im Beitrag mit der Message-ID: <3D6258A3.28894DDE@mail.uni-wuerzburg.de>) 
   
   
  "Jan Beaufort" (E-Mail Beaufort) 
  schrieb im Newsbeitrag 
  news:3D6258A3.28894DDE@mail.uni-wuerzburg.de...
> snip > 
  > Niemand fragte mehr danach, weshalb vor dem 15. Jh. keine Quelle etwas 
    > über eine Karolingerpfalz in Nimwegen wußte. 
  Soweit ich weiß wurde die Pfalz sowieso nur einmal erwähnt, 804. Das 
    castrum ist dagegen gut belegt. 
  Wenn Du Informationen zum karolingerzeitlichen Nijmegen suchst vgl. H.Clevis, 
    Investigations into the historic topography of Nijmegen, 1990 oder H.Safartij, 
    De vroege topografie van middeleeuws Nijmegen, in: Festschrift D: Blok 1990, 
    321 ff. 
  Die bisherigen Untersuchungen zeigen die Entstehung in Anlehnung an zwei 
    spätrömische Siedlungsstellen in der Merowingerzeit und Siedlungskontinuität 
    bis heute. 
      (Uwe Müller im Beitrag mit der Message-ID: 
        <ak7k0i$ks8$2@news.eusc.inter.net>) 
   
  [...] 
  Die Mönche von Echternach haben ihre ganze Klostergeschichte mitsamt 
  Gründung durch Willibrord erfunden, wenn Albert Delahaye recht hat. Die 
  wundersame Vermehrung der Willibrord-Reliquien geht auch auf ihr Konto. 
  Sie haben nicht blind drauflosgefälscht, sondern durchaus versucht, 
  einen nachvollziehbaren Zusammenhang herzustellen. 
  [...]
      (Jan Beaufort im Beitrag mit der Message-ID: <3DA3154F.BB1824DC@mail.uni-wuerzburg.de>) 
   
  Ich gebe hier gerne weiter, was ich in Albert Delahaye, Ontspoorde 
    historie, Tilburg 1992 gelesen habe. Delahaye (1915-1987) ist 
    bekanntlich jener Nimweger Archivar, der lange vor Illig Nimwegen 
    entkarolingisiert hat. (Er rekonstruierte dazu u. a. die im 15. Jh. 
    beginnende Geschichte der Karolingisierung Nimwegens.)  
  Delahaye also untersucht im genannten Buch die zugrundeliegende 
    Geographie mehrerer mittelalterlicher Heiligenvitae, Chroniken, Annalen 
    usw. Er kommt zum Ergebnis, daß die Erstfassungen vieler Vitae in 
    Nordwestfrankreich spielen, weil sich nur dort die meisten der oft 
    zahlreichen Namen von Städten und Flüssen identifizieren lassen.  
  Solche Heiligenvitae wurden dann - gewöhnlich zusammen mit den Reliquien 
    und der Verehrung der betreffenden Heiligen - auf die neuen Kultstätten 
    übertragen, wobei ihre Geographie kaum überarbeitet wurde.  
  So war nach Delahaye die im nordwestfranzösischen Traiectum (heute 
    Tournehem) heimische Willebrordverehrung die ursprüngliche. Von dort 
    wurde sie nach Echternach und dann nach Utrecht verpflanzt.  
  Oder Bonifatius ist ursprünglich nicht im friesischen Dokkum, sondern 
    in 
    Dünkirchen ermordet worden: In den ältesten Quellen (etwa der Vita S. 
    Willehadi) heißt der Ort noch Dockynchirica. [Delahaye 180 f.]  
  Dasselbe gilt für Willehad und Ansgar, deren Verehrung heute noch in 
    Artois und in der Normandie nachweisbar ist. Ihre Verehrung in Sachsen 
    ist sekundär. Das Brema und Hammaburg der Quellen bezieht sich 
    ursprünglich auf Brêmes-les-Ardres und auf Hames-Boucres (letzteres 
    heißt auch in alten regionalen Quellen noch Hammaburg). [Delahaye 240 u. 
    passim]  
  Für die Übertragung des französischen Brema und Hammaburg auf Bremen 
    und 
    Hamburg ist der Kanoniker Adam von Bremen verantwortlich, der Ende des 
    11. Jh. die Kirchengeschichte Hamburgs schrieb (= erfand): "een 
    schaduw-bisdom met fantoom-bisschoppen ...". [Delahaye 215, 255 f.]  
  Genauso kommt Korvey von Corbie usw. Auch im von Dir genannten "De 
    translatione S. Viti" ist die Übertragung Corbie-Korvey nachweisbar. Die 
    von den Reliquien S. Viti überquerten Flüsse z. B. sind Marne, Aisne, 
    Oise und Somme: Die Reise führte ursprünglich von St. Denis nach Corbie 
  - wie noch aus der späteren auf Korvey zugeschnittenen Überarbeitung 
    erkennbar ist.  
  Freilich geht Delahaye (der Illig nicht kannte) davon aus, daß er mit 
    seiner Rekonstruktion der Geschichte der nordwestfranzösischen Bistümer 
    auf "wahre" Geschichte gestoßen ist. Willebrord, Bonifatius, Willehad, 
    Ansgar usw. hätten wirklich in jener Gegend gelebt und gearbeitet. Die 
    Schriften, die sich direkt oder nach der Rekonstruktion auf diese 
    Bistümer sowie etwa auch auf Corbie beziehen, seien die "authentischen" 
    Vorlagen für die späteren Überarbeitungen und Übertragungen auf andere 
    Orte gewesen.  
  Nach der PhZT müssen wir annehmen, daß auch die von Delahaye für echt 
    gehaltenen Vorlagen noch Erfindungen sind. Da Reims (Pseudo-Isidor) und 
    St. Denis schon anderweitig als Fälscherwerkstätten bekannt sind, könnte 
    man hier die Entstehung jener Heiligenvitae vermuten.  
  Weil Pseudo-Isidor - wie es aussieht - erstmals im späten 10. Jh. im 
    "Reimser Bischofsstreit" zwischen Papst und Mönchtum einerseits und 
    Bischöfen andererseits politisch wirksam wurde, wäre der Beginn des 
    großen Fälschens um diese Zeit anzusetzen. Die ersten Heiligenvitae - 
    also auch die ältesten Vitae S. Bonifatii - wären also im späten 10. und 
    frühen 11. Jh. entstanden.  
  Ein Hauptmotiv für diese und ähnliche Fälschungen und 
    Geschichtserfindungen war m. E. die Durchsetzung der Autorität Roms und 
    des römischen Kreuzchristentums. Du kennst ja die Meinung, nach der es 
    noch im Hochmittelalter ein weitverbreitetes kreuzfreies Christentum gab 
    (gegen das Kreuzzüge geführt werden mußten).  
  Dieses von Rom als ketzerisch verdammte kreuzfreie Christentum war - 
    wie 
    es aussieht - zum einen eine auf persische Einflüsse zurückgehende 
    Feuer- und Geistreligion ("Manichäismus"), zum andern eine johanneische 
    Täuferreligion ("Arianismus") - beide mit gnostischem Charakter, beide 
    über Byzanz vermittelt. [vgl. z. B. Malcolm Lambert, "Ketzerei im 
    Mittelalter. Häresien von Bogumil bis Hus", München 2001 (= "Medieval 
    Heresy - Popular Movements from Bogomil to Hus", London 1977)] 
      (Jan Beaufort im Beitrag mit der Message-ID: <3DC7A9EB.5CF6@mail.uni-wuerzburg.de>) 
   
  Jan Beaufort schrieb: 
   
    > Nach der PhZT müssen wir annehmen, daß auch die von Delahaye für echt 
    > gehaltenen Vorlagen noch Erfindungen sind. Da Reims (Pseudo-Isidor) und 
    > St. Denis schon anderweitig als Fälscherwerkstätten bekannt sind, könnte 
    > man hier die Entstehung jener Heiligenvitae vermuten.  
  Aber klar doch. Die vorgefaßte Meinung legt sich das schon  
    richtig zurecht: Man geht von der PhZT aus, und alles , was  
    nicht hineinpaßt, ist eben notwendiger Weise später erdichtet. 
    Ist das nicht das Geschäft von religiösen Sekten? 
  > Weil Pseudo-Isidor - wie es aussieht - erstmals im späten 10. Jh. im 
    > "Reimser Bischofsstreit" zwischen Papst und Mönchtum einerseits und 
    > Bischöfen andererseits politisch wirksam wurde, wäre der Beginn des 
    > großen Fälschens um diese Zeit anzusetzen. Die ersten Heiligenvitae - 
    > also auch die ältesten Vitae S. Bonifatii - wären also im späten 10. 
    und 
    > frühen 11. Jh. entstanden.  
  Politisch wirksam ist nicht Zeitpunkt der Abfassung. 
    Auch die Briefe von und an Bonifatius? 
  > Ein Hauptmotiv für diese und ähnliche Fälschungen und 
    > Geschichtserfindungen war m. E. die Durchsetzung der Autorität Roms und 
    > des römischen Kreuzchristentums. Du kennst ja die Meinung, nach der es 
    > noch im Hochmittelalter ein weitverbreitetes kreuzfreies Christentum 
    gab 
    > (gegen das Kreuzzüge geführt werden mußten).  
  Nee, also so was habe ich noch nicht gehört. Die Kreuzzüge  
    gingen ja goßenteils ins "Ausland". 
    Aber im Mittelalter war das Gebiet des ehemaligen  
    Karolingereiches nicht durchgängig chrstlich! 
  > Dieses von Rom als ketzerisch verdammte kreuzfreie Christentum war 
    - wie 
    > es aussieht - zum einen eine auf persische Einflüsse zurückgehende 
    > Feuer- und Geistreligion ("Manichäismus"), zum andern eine johanneische 
    > Täuferreligion ("Arianismus") - beide mit gnostischem Charakter, beide 
    > über Byzanz vermittelt. [vgl. z. B. Malcolm Lambert, "Ketzerei im 
    > Mittelalter. Häresien von Bogumil bis Hus", München 2001 (= "Medieval 
    > Heresy - Popular Movements from Bogomil to Hus", London 1977)]  
  Kenn ich. Aber die Heiligenviten nehmen darauf keinen Bezug. 
      (Christian Bickel im Beitrag mit der Message-ID: 
        <3DC7F4A4.1000408@t-online.de>) 
   
   
  Christian Bickel wrote:
> Jan Beaufort schrieb: 
     
    >> Nach der PhZT müssen wir annehmen, daß auch die von Delahaye für echt 
    >> gehaltenen Vorlagen noch Erfindungen sind. Da Reims (Pseudo-Isidor) 
    und 
    >> St. Denis schon anderweitig als Fälscherwerkstätten bekannt sind, könnte 
    >> man hier die Entstehung jener Heiligenvitae vermuten.  
     
    > Aber klar doch. Die vorgefaßte Meinung legt sich das schon richtig  
    > zurecht: Man geht von der PhZT aus, und alles , was nicht hineinpaßt, 
     
    > ist eben notwendiger Weise später erdichtet. 
   
    Schön gesagt. Der Punkt ist, daß das ein nahezu durchgängiges Motiv der  
    Zeitenschlumpfer zu sein scheint. S.u.. 
   
    > Ist das nicht das Geschäft von religiösen Sekten? 
   
    ;-) 
    
    >> Weil Pseudo-Isidor - wie es aussieht - erstmals im späten 10. Jh. im 
    >> "Reimser Bischofsstreit" zwischen Papst und Mönchtum einerseits und 
    >> Bischöfen andererseits politisch wirksam wurde, wäre der Beginn des 
    >> großen Fälschens um diese Zeit anzusetzen. Die ersten Heiligenvitae 
    - 
    >> also auch die ältesten Vitae S. Bonifatii - wären also im späten 10. 
    und 
    >> frühen 11. Jh. entstanden.  
     
    > Politisch wirksam ist nicht Zeitpunkt der Abfassung. 
   
    Gewissermaßen halte ich es für fatal, auf solche aus der Luft gesogenen  
    Behauptungen derartig einzugehen, wie Du das hier tust. Zwar ist es  
    richtig, was Du schreibst, nur: Damit bietest Du Leuten wie Beaufort die  
    Möglichkeit, sich weiterhin in derlei Unsinn zu ergehen, wie er in der  
    Bemerkung zu den ps.-isidor. Dekr. dokumentiert ist. Denn es ist ganz  
    schlicht nicht wahr, was Beaufort hier aufzutischen versucht - und es  
    bedarf, um das nachzuprüfen, nur eines einzigen Blickes in ein  
    g'scheites Handbuch zur Kirchengeschichte oder einer kleinen Recherche  
    bei google, um das zu überprüfen. 
  Die ps.-isidor. Schriften - etwa um 850 verfaßt - waren während der  
    Amtszeit der Päpste Nikolaus I. und Hadrian durchaus ein Politikum, weil  
    mit ihrer Hilfe z.Z. Hinkmars von Reims versucht wurde, die  
    Suffraganbischöfe gegenüber dem Primat der Metropoliten und der  
    Provinzialsynoden zu stärken. Dies kulminierte im Streit zwischen  
    Hinkmar von Reims und seinem Neffen Hinkmar von Laon, in den neben Papst  
    Hadrian auch Karl der Kahle verwickelt war. 
    Nach einer kurzen Periode eines positiven Gebrauches der ps.-isid.  
    Schriften z.Z. Nikolaus' I., der damit unter anderem den Primat Roms  
    gegenüber dem byzantinischen Metropolit durchzusetzen versuchte, wurden  
    die ps.-isid. Dekr. bereits unter Hadrian für irrelevant erklärt:  
    Hinkmar von Reims hatte auf der ganzen Linie gesiegt! 
  Der Witz an der Sache ist also zweierlei: 
    1. Das 9. Jahrhundert hat ganz offenbar eine vollkommen andere  
    Einstellung gegenüber diesen Fälschungen eingenommen als spätere Epochen. 
    2. Jene späteren Epochen (und ihre Protagonisten, die "romhörigen"  
    Benediktiner), die mit einer positiven Auslegung der Schriften Politik  
    gemacht haben, sollen - glaubt man den Einlassungen Beauforts - nun aber  
    gerade auch die Entlarvung der Fälschungen im 9. Jahrhundert fabriziert  
    haben, ineins mit den ps.-isidorischen Schriften! 
  Man sollte sich das mal auf der Zunge zergehen lassen! - Jemand  
    "fälscht" die ps.-isidor. Schriften, um bestimmter politischer und  
    theologischer Ziele wegen - und zugleich "fälscht" er auch noch die  
    Aufdeckung dieses Schwindels ineins mit einem prinzipiell justitiablen  
    Präzedenzfall für deren Ablehnung! 
  Hier ist zum einen zu konstatieren, daß Beaufort & Co. entweder ganz 
     
    offenbar nicht über diese Dinge Bescheid wissen (Stichwort  
    Tertiärquellenausbeutung) oder bewußt selektiv vorgehen, also nur jene  
    Fakten erwähnen, die in ihren phantastischen Kram passen. Letzteres wäre  
    in meinen Augen als billiger Rattenfang zu qualifizieren, ersteres als  
    Dummheit. 
    Zum anderen wiederholt sich in solchem Vorgehen aber auch, was Du  
    bereits oben geschrieben hast: nämlich daß das, was eigentlich zu  
    erweisen sei, bei den Phantomzeitlern stets schon vorausgesetzt wird.  
    Pech für sie nur, daß unter diesen Auspizien das Ganze zum Mumpitz wird:  
    Man könnte ihnen ihre komischen Ableitungen ja noch irgendwie durchgehen  
    lassen, wenn sie wenigstens aufzeigen könnten, daß das alles zumindest  
    sinnvoll geplant und durchdacht forciert worden wäre. - Aber davon keine  
    Spur! Die Fälscher der ps.-isid. Schriften sind auch die Fälscher der  
    Kontroversen zwischen Hinkmar und seinem Neffen, zwischen Eriugena und  
    Gottschalk, zwischen Felix von Urgel und seinen antiadoptionistischen  
    Kontrahenten! - Was für ein Nonsense ist das eigentlich! Was für ein  
    ungeheuerlicher Stuß ... 
   
    [...] 
   
    Produziert wird hier von Seiten der Phantomologen immer und immer wieder  
    nur historischer, philosophischer, theologischer und archäologischer  
    Quark, angereichert mit Versatzstücken und kontextlosen Zitationen aus  
    Untersuchungen und Werken, die irgendwelche - selbstredend vollkommen  
    natürliche - Inkonsistenzen in der Geschichte verantwortungsvoll und  
    wiss. korrekt behandeln. 
    Ein weiteres Beispiel dafür wäre Beauforts fortgesetztes Gelaber zu  
    Pseudo-Augustin. Währenddessen ihm zu unzweifelhaft augustinischen  
    Werken prall gefüllte Argumente *für* deren Echtheit vorgelegt wurden,  
    auf die er bis heute mit keinem Wort eingegangen ist, blamiert er sich  
    hier mit dem Herumreiten auf *seit Jahrhunderten* bekannten  
    pseudoaugustinischen Schriften, dabei immer den Anschein erwecken  
    wollend, er verstünde was von der Materie, derweil er in Wirklichkeit  
    nur Kindereien zum Besten gibt, über die Leute, die, selbst wenn sie nur  
    minimale Kenntnisse der patristischen und scholastischen Philosophie  
    haben, nur müde lächeln können! Der Knaller wäre ja, Beaufort könnte  
    hier Werke als pseudoaugustinisch erweisen, die von Augustin selbst mit  
    seiner Autorschaft signiert wurden (ich vermute aber, wer wüßte noch  
    nicht mal, um welche es sich dabei handeln könnte ;-)); aber davon  
    natürlich keine Spur! Statt dessen werden hier Nebelkerzen geworfen und  
    dann ist in diesen von Illigismen schwangeren Gequalme  
    Fälschungsgeschrei zu vernehmen, so, als wüßte nicht jeder Kundige, daß  
    es sich dabei bloß um verzeifelte Gesundbetungsrituale der chronisch  
    anämischen Phantasiegebilde eines gräfelfinger Systemanalytikers und  
    selbsternannten Privatgelehrten handeln würde. 
  Ich will damit zum Ausdruck bringen, daß es m.A.n. wirklich an der Zeit 
     
    ist, diese seichten Plänkeleien mit Beaufort zu beenden. Dem gehören die  
    Fakten um die Ohren geknallt, bis er nicht mehr weiß, wie er heißt und  
    ihm die Birne glüht! - Irgendwann wird dann der Zeitpunkt gekommen sein,  
    wo er womöglich einsieht, daß er mit diesem unsäglichen Gelall nichts  
    anderes erreicht, als sich grandios zum Hanswurst zu machen. Er hat dann  
    nur noch zu entscheiden, ob er hier als Dublette des GrUGaZ gehandelt  
    und solcherart in googels unergründlichen Archiven abgespeichert wird,  
    oder ob es nicht vielleicht doch besser ist, sich war Vernünftigem  
    zuzuwenden. 
      (Uwe Flehmig im Beitrag mit der Message-ID: <3DC82E73.6060602@tesionmail.de>) 
   
      Jan Beaufort (E-Mail 
        Beaufort) wrote: 
  [ Hagiographisches zu St. Vitus und Corvey gestrichen ] 
    > Ich gebe hier gerne weiter, was ich in Albert Delahaye, Ontspoorde 
    > historie, Tilburg 1992 gelesen habe. Delahaye (1915-1987) ist 
    > bekanntlich jener Nimweger Archivar, der lange vor Illig Nimwegen 
    > entkarolingisiert hat. (Er rekonstruierte dazu u. a. die im 15. Jh. 
    > beginnende Geschichte der Karolingisierung Nimwegens.)  
     
  > Delahaye also untersucht im genannten Buch die zugrundeliegende 
    > Geographie mehrerer mittelalterlicher Heiligenvitae, Chroniken, Annalen 
    > usw. Er kommt zum Ergebnis, daß die Erstfassungen vieler Vitae in 
    > Nordwestfrankreich spielen, weil sich nur dort die meisten der oft 
    > zahlreichen Namen von Städten und Flüssen identifizieren lassen.  
  Hagiographische Texte sind keine Lehrbücher der Geographie. Viele 
    topographische Angaben in Viten sind nicht genauer identifizierbar. 
    Für Vitus hilft Nordwestfrankreich allerdings sowieso nicht, da er 
    gemeinhin als Heiliger aus Sizilien angesehen wird. Für eine ältere 
    Schicht von Heiligen haben wir Texte, die vor der Karolingerzeit 
    entstanden sind; dazu gehören zahlreiche Passiones, aber auch die Vita 
    Sancti Martini des Sulpicius Severus. 
     
  > Solche Heiligenvitae wurden dann - gewöhnlich zusammen mit den Reliquien 
    > und der Verehrung der betreffenden Heiligen - auf die neuen Kultstätten 
    > übertragen, wobei ihre Geographie kaum überarbeitet wurde.  
     
  > So war nach Delahaye die im nordwestfranzösischen Traiectum (heute 
    > Tournehem) heimische Willebrordverehrung die ursprüngliche. Von dort 
    > wurde sie nach Echternach und dann nach Utrecht verpflanzt.  
  Traiectum ist allerdings der schon klassisch belegte Name für Utrecht. 
    Da scheint dann doch ein Fehler in der Argumentationskette zu sein. 
     
  > Oder Bonifatius ist ursprünglich nicht im friesischen Dokkum, sondern 
    in 
    > Dünkirchen ermordet worden: In den ältesten Quellen (etwa der Vita S. 
    > Willehadi) heißt der Ort noch Dockynchirica. [Delahaye 180 f.]  
  Immerhin wird damit die Existenz des Bonifatius zugegeben .... 
  >  
    > Dasselbe gilt für Willehad und Ansgar, deren Verehrung heute noch in 
    > Artois und in der Normandie nachweisbar ist. Ihre Verehrung in Sachsen 
    > ist sekundär. Das Brema und Hammaburg der Quellen bezieht sich 
    > ursprünglich auf Brêmes-les-Ardres und auf Hames-Boucres (letzteres 
    > heißt auch in alten regionalen Quellen noch Hammaburg). [Delahaye 240 
    u. 
    > passim]  
  Das klingt doch alles sehr nach "nationalistischer" Aneignung von 
    Heiligen. 
     
  > Für die Übertragung des französischen Brema und Hammaburg auf Bremen 
    und 
    > Hamburg ist der Kanoniker Adam von Bremen verantwortlich, der Ende des 
    > 11. Jh. die Kirchengeschichte Hamburgs schrieb (= erfand): "een 
    > schaduw-bisdom met fantoom-bisschoppen ...". [Delahaye 215, 255 f.]  
     
  > Genauso kommt Korvey von Corbie usw. Auch im von Dir genannten "De 
    > translatione S. Viti" ist die Übertragung Corbie-Korvey nachweisbar. 
    Die 
    > von den Reliquien S. Viti überquerten Flüsse z. B. sind Marne, Aisne, 
    > Oise und Somme: Die Reise führte ursprünglich von St. Denis nach Corbie 
    > - wie noch aus der späteren auf Korvey zugeschnittenen Überarbeitung 
    > erkennbar ist.  
  Die Reliquien des Vitus kommen im 8.Jh. von Rom nach St. Denis, und im 
    9.Jh. von dort nach Corvey, nicht nach Corbie. Auch wenn Corvey eine 
    Filiation von Corbie ist, wurden die Vitusreliquien direkt aus St.Denis 
    beschafft.  
     
  > Freilich geht Delahaye (der Illig nicht kannte) davon aus, daß er 
    mit 
    > seiner Rekonstruktion der Geschichte der nordwestfranzösischen Bistümer 
    > auf "wahre" Geschichte gestoßen ist. Willebrord, Bonifatius, Willehad, 
    > Ansgar usw. hätten wirklich in jener Gegend gelebt und gearbeitet. Die 
    > Schriften, die sich direkt oder nach der Rekonstruktion auf diese 
    > Bistümer sowie etwa auch auf Corbie beziehen, seien die "authentischen" 
    > Vorlagen für die späteren Überarbeitungen und Übertragungen auf andere 
    > Orte gewesen.  
    >  
     
  Phantasie ist für den Historiker nur dann unschädlich, wenn sich reale 
    und konkrete Elemente ermitteln lassen, die solche Einfälle stützen 
    können. 
      (Horst Enzensberger im Beitrag mit der Message-ID: 
        <1fl6swa.tfr3e41dm71u4N@unihome61.urz.uni-bamberg.de>) 
   
      Jan Beaufort (E-Mail 
        Beaufort) wrote: 
  [...] 
  > Ich gebe hier gerne weiter, was ich in Albert Delahaye, Ontspoorde 
    > historie, Tilburg 1992 gelesen habe. Delahaye (1915-1987) ist 
    > bekanntlich jener Nimweger Archivar, der lange vor Illig Nimwegen 
    > entkarolingisiert hat. (Er rekonstruierte dazu u. a. die im 15. Jh. 
    > beginnende Geschichte der Karolingisierung Nimwegens.)  
  Es ist auffällig, dass Du ältere Themenstränge sehr häufig abbrichst, 
    wenn Du argumentativ nicht mehr weiter weißt, dann aber dafür schnell 
    eine neue sensationelle Behauptung auftischst. 
  Aber macht nichts: es ist immer wieder lustig, zu sehen, was Du nun 
    wieder aus Deinem Hut ziehst. 
  >  
    > Delahaye also untersucht im genannten Buch die zugrundeliegende 
    > Geographie mehrerer mittelalterlicher Heiligenvitae, Chroniken, Annalen 
    > usw. Er kommt zum Ergebnis, daß die Erstfassungen vieler Vitae in 
    > Nordwestfrankreich spielen, weil sich nur dort die meisten der oft 
    > zahlreichen Namen von Städten und Flüssen identifizieren lassen.  
      Ich kannte Delahaye bisher nicht: vielleicht ein Indiz dafür, dass 
        er 
        mit seinen Behauptungen bisher nicht viel Anklang gefunden hat. Aber ich 
        habe im Netz mal ein bisschen nachgeschaut und bin tatsächlich auf 
        eine 
        "Stiftung Albert Delahaye" gestoßen 
        ((Verweis 
        Delahaye)). Mein Niederländisch ist 
        nun nicht das Allerbeste ;-) , und die vorhandenen deutschen und 
        britischen Fahnen führen auf Baustellen. 
  Doch es gibt zum Glück auch noch eine französische Version, die ich mir 
    ein bisschen zu Gemüte geführt habe. Demnach vertritt Delahaye die 
    These, dass man die Geographie eines Tacitus, Cäsars, Strabos und 
    Plinius des Älteren falsch verstanden habe, da man angeblich die alte 
    Ost-West-Orientierung (statt wie heute Nord-Süd) außer acht gelassen 
    habe. Die "Germania" dieser Autoren beziehe sich daher nicht auf das 
    heutige Deutschland, sondern auf ein kleines Gebiet in 
    Nordwestfrankreich, auf Französisch-Flandern um Boulogne. 
  Ich frage mich nur, wer eigentlich den Limes und vieles andere im 
    heutigen Deutschland gebaut hat, wenn die Römer dort nie waren ... Aber 
    Du Jan, findest Delahaye fast so gut wie Illig. Nun ja. 
  Karl der Große hat also laut Delahaye die Sachsen nicht im heutigen 
    Niedersachsen, sondern an der Küste in der Nähe Boulognes bekämpft. Das 
    hätte in der Tat eine Menge Fußmarsch gespart, vor allem, wenn man 
    bedenkt, dass Delahaye Karls Pfalz nicht in Nijmwegen, sondern in Noyon 
    vermutet. 
  Um 900, nach dem Trockenfall der nordöstlichen Küsten, seien die 
    dortigen Bewohner nach Friesland in Deutschland und Dänemark 
    ausgewandert und hätten ihre gewohnten Orts- und Flussbezeichnungen samt 
    ihren Heiligenviten mit diesen Namen mitgenommen. 
  Zur Stütze seiner Staunen erregenden Behauptungen führt Delahaye dann 
    eine Reihe von Namenparallelen an - oder das, was er dafür hält. 
    Spaßeshalber liste ich hier mal ein paar davon auf: 
  
     
      | Lateinisch | 
      Französisch | 
      Niederländisch | 
       
         Deutsch 
       | 
     
     
      | Bremia | 
      Brêmes-les-Ardres (1) | 
      - | 
      Bremen | 
     
     
      | Hammaburg | 
      Hames-Boucres (1) | 
      - | 
      Hamburg | 
     
     
      | Albis | 
      - | 
      Aa | 
      Elbe | 
     
     
      | Amisia | 
      - | 
      Hem | 
      Ems | 
     
     
      | Wisurgis | 
      - | 
      Wimereux | 
      Weser | 
     
     
      | Noviomagus | 
      Noyon (2) | 
      aber nicht: Nijmwegen | 
      - | 
     
     
      | Aefternacum (bis 973) | 
      Eperlecques | 
      - | 
      aber nicht: Echternach | 
     
     
      |   | 
        | 
        | 
        | 
     
     
      | 1: Pas-de-Calais, France | 
        | 
        | 
        | 
     
     
      | 2: Oise, France | 
        | 
        | 
        | 
     
   
    
   Ich überlasse jedem selbst das Urteil, was er davon hält ... 
  >  
    > Solche Heiligenvitae wurden dann - gewöhnlich zusammen mit den Reliquien 
    > und der Verehrung der betreffenden Heiligen - auf die neuen Kultstätten 
    > übertragen, wobei ihre Geographie kaum überarbeitet wurde.  
     
  > So war nach Delahaye die im nordwestfranzösischen Traiectum (heute 
    > Tournehem)  
  Auch das eine interessante Namensableitung. 
  > heimische Willebrordverehrung die ursprüngliche. Von dort 
    > wurde sie nach Echternach und dann nach Utrecht verpflanzt.  
    >  
    [usw.] 
     
  > Freilich geht Delahaye (der Illig nicht kannte) davon aus, daß er 
    mit 
    > seiner Rekonstruktion der Geschichte der nordwestfranzösischen Bistümer 
    > auf "wahre" Geschichte gestoßen ist. Willebrord, Bonifatius, Willehad, 
    > Ansgar usw. hätten wirklich in jener Gegend gelebt und gearbeitet. Die 
    > Schriften, die sich direkt oder nach der Rekonstruktion auf diese 
    > Bistümer sowie etwa auch auf Corbie beziehen, seien die "authentischen" 
    > Vorlagen für die späteren Überarbeitungen und Übertragungen auf andere 
    > Orte gewesen.  
     
  > Nach der PhZT müssen wir annehmen,  
  Nach einer unbelegten Spekulation muss man gar nichts annehmen, oder? 
  > daß auch die von Delahaye für echt 
    > gehaltenen Vorlagen noch Erfindungen sind. Da Reims (Pseudo-Isidor) und 
    > St. Denis schon anderweitig als Fälscherwerkstätten bekannt sind, könnte 
    > man hier die Entstehung jener Heiligenvitae vermuten.  
  Diese Vermutung hat zwar nichts mit Delahaye zu tun, aber wenn es aus 
    der Ferne so aussieht, als könne der Archivar Delahaye (also laut GL ein 
    "Fälschungssortierer"?) die Behauptungen Illigs stützen, dann ist er 
    willkommen. 
  Ein Philosophiedozent jedoch sollte es sich eigentlich nicht so leicht 
    machen. Delahaye geht von der Existenz der sogenannten "Phantomzeit" 
    aus, will die aus dieser Zeit bekannten Ereignisse "nur" in eine andere 
    Gegend legen. 
  Illig behauptet, diese Zeit habe es nicht gegeben, alle in ihr 
    angesiedelten Ereignisse hätten entweder nie oder in einer anderen Zeit 
    stattgefunden. 
  Du musst Dich schon entscheiden, wem Du glauben willst: beides zusammen 
    geht nicht. 
  >  
    > Weil Pseudo-Isidor - wie es aussieht - erstmals im späten 10. Jh. im 
    > "Reimser Bischofsstreit" zwischen Papst und Mönchtum einerseits und 
    > Bischöfen andererseits politisch wirksam wurde, wäre der Beginn des 
    > großen Fälschens um diese Zeit anzusetzen.  
  Aber Jan: wir wissen doch schon, dass Du keine Ahnung hast, wie man 
    mittelalterliche Handschriften datiert! Warum willst Du dies denn wieder 
    und wieder vorführen? 
  > Die ersten Heiligenvitae - 
    > also auch die ältesten Vitae S. Bonifatii - wären also im späten 10. 
    und 
    > frühen 11. Jh. entstanden.  
  Dein "also" beruht auf nichts. 
  >  
    > Ein Hauptmotiv für diese und ähnliche Fälschungen und 
    > Geschichtserfindungen war m. E. die Durchsetzung der Autorität Roms und 
    > des römischen Kreuzchristentums. Du kennst ja die Meinung, nach der es 
    > noch im Hochmittelalter ein weitverbreitetes kreuzfreies Christentum 
    gab 
    > (gegen das Kreuzzüge geführt werden mußten).  
     
  > Dieses von Rom als ketzerisch verdammte kreuzfreie Christentum war 
    - wie 
    > es aussieht - zum einen eine auf persische Einflüsse zurückgehende 
    > Feuer- und Geistreligion ("Manichäismus"), zum andern eine johanneische 
    > Täuferreligion ("Arianismus") - beide mit gnostischem Charakter, beide 
    > über Byzanz vermittelt. [vgl. z. B. Malcolm Lambert, "Ketzerei im 
    > Mittelalter. Häresien von Bogumil bis Hus", München 2001 (= "Medieval 
    > Heresy - Popular Movements from Bogomil to Hus", London 1977)] 
  Dazu hat Uwe Flehmig schon mal einiges geschrieben (vgl die Beiträge 
    mit 
    der Message-ID: <3DC7D682.5020006@tesionmail.de> und der Message-ID: 
    <3DC82E73.6060602@tesionmail.de>). Wirst Du Dich trauen, ihm zu 
    antworten? 
      (Tilmann Chladek im Beitrag mit der Message-ID: 
        <1fl7cbt.w2otacm1bhx9N%tilmann.chladek@snafu.de>) 
   
  Jan Beaufort wrote: 
  [...] 
    
    > Weil Pseudo-Isidor - wie es aussieht - erstmals im späten 10. Jh. im 
    > "Reimser Bischofsstreit" zwischen Papst und Mönchtum einerseits und 
    > Bischöfen andererseits politisch wirksam wurde, wäre der Beginn des 
    > großen Fälschens um diese Zeit anzusetzen. Die ersten Heiligenvitae - 
    > also auch die ältesten Vitae S. Bonifatii - wären also im späten 10. 
    und 
    > frühen 11. Jh. entstanden. 
   
    Wie meinen, sehr geehrter Herr Beaufort? 
  Nach allem, was über die pseudoisidorischen Dekretalien bekannt ist, 
     
    wurden sie *erstmals* von Hinkmar von Reims bezüglich der Echtheit  
    einiger ihrer Teile in Frage gestellt. Dabei drehte es sich um einen  
    Streit mit dem Papst, der Hinkmars Exkommunikation des Hinkmar von Laon  
    (Synode von Donzy) rückgängig machte und damit einen Streit um die  
    Gewichtung von päpstlichen Entscheidungen hier und Synodal- bzw.  
    Metropolitenentscheidungen dort heraufbeschwor! 
  Inwiefern Sie hier behaupten können, eine kirchenpolitische  
    Inanspruchnahme der ps.-isid. Dekretalien wäre erst für's 10./11.  
    Jahrhundert zu konstatieren, bleibt vor diesem gut belegten Zusammenhang  
    natürlich vollkommen schleierhaft! 
    Des weiteren bleibt mir auch schleierhaft, wieso Sie überhaupt in  
    Erwägung ziehen, diese Fälschungen als einen Beleg für die Richtigkeit  
    der sog. "PhZT" heranzuziehen zu wollen: Schließlich sind sie ja genau  
    betrachtet alles andere als ein solcher Beleg, sondern schlicht dessen  
    Gegenteil! Denn da Hinkmar ja noch Auffassung der Zeitenhopser ebenfalls  
    gefälscht sein muß, stellt sich seine Kritik am Gebrauch der ps.-isid.  
    Dekretalien als nichts anderes dar als ein gewaltiger Lapsus der (in  
    Ihrem Sinne) benediktinischen - romkirchenverschwörerischen und hinter  
    geheimnisumwitterten Klostermauern verborgen agierenden - Fälschermönche! 
  Meinen Sie wirklich, Sie tun Ihrem Herzensanliegen, hier für Illigs  
    Spekulationen werben zu wollen, einen Dienst, Herr Beaufort, wenn Sie  
    derartige Konstruktionen unter die Leute zu streuen belieben? 
  Nochmal gaaaaaaaaaanz langsam zum Mitschreiben, Herr Beaufort: Hinkmar 
     
    von Reims, der vorgeblich benediktinisch gefälschte, entlarvt in seinen  
    Entgegnungen auf die Papstpartei zumindest Teile der hier in Rede  
    stehenden Texte als Fälschungen. De facto würden sich damit aber die  
    vorgeblichen Fälscher des Hinkmar undzugleich auch selbst als Fälscher  
    entlarven; und zudem bleibt doch wohl zu fragen, wozu die ps.-isid.  
    Dekretalien im 10./11. Jahrhundert überhaupt hätten gefälscht werden  
    sollen, wenn auch gleich noch der Code zum Entschlüsseln der Fälschung  
    mitgeliefert wird? 
  Ich wäre Ihnen sehr verbunden, Herr Beaufort, wenn Sie mir dazu etwas 
     
    schreiben könnten. 
    Ansonsten sehe ich mich gezwungen, die sog. "PhZT" hinfort für eine  
    kabarettistische Veranstaltung zur Hebung des Lachmuskeltrainings in dsg  
    und anderswo anzusehen. 
    
    > Ein Hauptmotiv für diese und ähnliche Fälschungen und 
    > Geschichtserfindungen war m. E. die Durchsetzung der Autorität Roms und 
    > des römischen Kreuzchristentums. 
   
    Sicher ist's nicht zu weit hergeholt, Ihnen bei ersterem Motiv  
    zuzustimmen. Nur, daß Sie - als Vertreter der sog. "PhZT" - ja gar nicht  
    klarmachen können, wozu dann auch gleich noch die Kritik an diesen  
    Fälschungen mitgefälscht wurde! - Diesbezüglich verhält es sich gerade  
    so wie mit den Fragen, die ich Ihnen zum gleichen Problemkreis  
    hinsichtlich des karolingischen Adaptions- und Prädestinationsstreit  
    vorgelegt habe: Mir scheint, Sie haben keine Antworten auf diese  
    wichtigen Details (oder hatten Sie nur noch keine Zeit, sich darum zu  
    kümmern?); aber vielleicht können Sie das ja jetzt gleich ineins mit der  
    ungelösten Hinkmar-Frage eine näheren und erschöpfenden Erläuterung  
    zuführen ... 
  Ihre "Ideen" zur Entwicklung des Christentums nun aber sind hier auch 
     
    schon Gegenstand diverser Erörterungen gewesen; und es scheint, als  
    ließen Sie sich auch da nicht auf die angemerkte Kritik ein, sondern  
    sind vielmehr bestrebt, ungeachtet der zahlreichen nachgewiesenen  
    Inkonsistenzen dieses "Paradigmas" weiter in somit vollkommen unbelegten  
    Phantasien zu schwelgen. - Ich darf Sie angelegentlich dieser  
    Einschätzung vielleicht wieder einmal daran erinnern, daß *Sie* es  
    waren, der hier innovatives methodisches Vorgehen immer und immer wieder  
    angemahnt hatte, nur bisher jegliche Erfüllung solcher löblichen  
    Vorsätze schmerzvoll vermissen läßt. Oder möchten Sie hier darlegen,  
    Herr Beaufort, daß gerade dies, also die um keinerlei Kritik bemühte  
    Phantasterei, das eigentlich Innovative, Neue an der  
    Zeitenhopserwissenschaft ist? 
  > Du kennst ja die Meinung, nach der es 
    > noch im Hochmittelalter ein weitverbreitetes kreuzfreies Christentum 
    gab 
    > (gegen das Kreuzzüge geführt werden mußten). 
   
    Meinung ist hier wirklich gut, Herr Beaufort! Sicher kennen Sie ja die  
    schöne Auffassung von "Wissen" als "*wahrer*, *gerechtfertigter*  
    Meinung". Und insofern Sie hier auf die für *Wissen* *notwendige*  
    Erfüllung dieser Prädikate großzügig verzichten, kann ich Ihnen voll  
    zustimmen, daß es sich dabei lediglich um eine reine Meinungsäußerung -  
    womöglich in einem Glaubvenskontext - handelt. Das ist nun weder  
    anrüchig noch gar verboten. Es ist nur leider so ganz und gar nicht  
    *wissenschaftlich*. Und insofern hier - in dsg - also eigentlich irrelevant! 
  [...] 
  In freudiger Erwartung Ihrer sicher die bisherige  
    phantomzeittheoretische Düsternis aufhellenden Erläuterungen 
      (Uwe Flehmig im Beitrag mit der Message-ID: <3DC7D682.5020006@tesionmail.de>) 
   
  Tilmann Chladek wrote: 
     
      > Jan Beaufort (E-Mail 
        Beaufort) wrote: 
        [...] 
        > Ich gebe hier gerne weiter, was ich in Albert Delahaye, Ontspoorde 
        > > historie, Tilburg 1992 gelesen habe. Delahaye (1915-1987) ist 
        > > bekanntlich jener Nimweger Archivar, der lange vor Illig Nimwegen 
        > > entkarolingisiert hat. (Er rekonstruierte dazu u. a. die im 15. 
        Jh. 
        > > beginnende Geschichte der Karolingisierung Nimwegens.) 
         
  > Es ist auffällig, dass Du ältere Themenstränge sehr häufig abbrichst, 
    > wenn Du argumentativ nicht mehr weiter weißt, dann aber dafür schnell 
    > eine neue sensationelle Behauptung auftischst. 
     
  > Aber macht nichts: es ist immer wieder lustig, zu sehen, was Du 
    nun 
    > wieder aus Deinem Hut ziehst. 
  (..) 
  > Zur Stütze seiner Staunen erregenden Behauptungen führt Delahaye dann 
    > eine Reihe von Namenparallelen an - oder das, was er dafür hält. 
    > Spaßeshalber liste ich hier mal ein paar davon auf: 
     
  [s. Tabelle oben, T.Ch.] 
  > Ich überlasse jedem selbst das Urteil, was er davon hält ... 
  Ich finde das ganz große Klasse! Nicht gerade neu, die Machart, vielmehr 
    so richtig fomenkomäßig: namensähnlich(für den Autor) ist ein Beleg, und 
    Patriotismus mal sowieso. Das kann jeder, da braucht man nicht so 
    arrogantes Zeugs wie Studium oder papiertrockene Methodik. Und Germanen 
    oder Mongolen haben mal sowieso keine Kultur, das ist ja wohl klar. 
  Ist auch nicht so ein humorlos-verkniffener Quatsch wie Illigs 
    Akademikerbashing/kaum verhohlenes Aufwärmen von Velikovsky selig. 
  (..) 
  Delahaye - made my day. 
      (Florian Eichhorn im Beitrag mit der Message-ID: 
        <3DC9445B.CF9A0674@t-online.de>)  |