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Insgesamt waren in der NVA und ihrem Vorläufer, der "Kaderschmiede" KVP, im Laufe Zeit 72 Typen und Modifikationen von Luftfahrzeugen im Einsatz. Die durchschnittliche Einsatzdauer betrug jeweils 14 Jahre. Das waren insgesamt 2.036 Flugzeuge und Hubschrauber. Von diesen Luftfahrzeugen 2.036 gingen in 37 Jahren 265 durch Unfälle am Boden und der Luft verloren (13 %), 129 wurden exportiert. Der Bundeswehr fielen 667 in die Hände, darunter 310 Kampfflugzeuge. Die restlichen 975 Maschinen wurden in der DDR-Zeit normal ausgesondert und regelmäßig verschrottet. Im folgenden die Übersicht über die einzelnen Flugzeugtypen, in alphabetischer Reihenfolge:
Anmerkung zu den Verlusten der LSK/LV: Bei meinen Recherchen über die Luftstreitkräfte / Luftverteidigung der DDR waren zweifellos die Verluste - da mit starker Geheimhaltung belegt - am interessantesten. Die ermittelten Zahlen erscheinen auch mit Hinblick auf den Zeitraum von 36 fliegerische Jahren hoch. So gingen rd. 13 % des Bestandes an Luftfahrzeugen durch Unfälle am Boden und in der Luft. Das waren statistisch rd. 7 Maschinen als Verlust pro Jahr. Dabei waren die Verluste an Verbindungs- und Transportmaschinen naheliegend am geringsten, sie verloren zwischen 6 und 9 Prozent ihres Bestandes. Dagegen gingen rd. 20 % der MiG-21, statistisch knapp 4 Maschinen pro Jahr, verloren. Die höchsten Verluste hatte die MiG-19 mit 38 % zu beklagen, hier ist jedoch die geringe Stückzahl von 24 Maschinen, die kurze Einsatzdauer von 10 Jahren sowie das neuartige Flugregime und die Abwesenheit von Schulflugzeugen zu berücksichtigen. Am tragischsten waren jedoch die Katastrophen, d.h Unfälle bei denen Menschenleben zu beklagen waren. Die NVA verlor zwischen 1956 und 1990 mindestens 150 Besatzungsmitglieder von Luftfahrzeugen, zumeist Piloten. Auch sieben Zivilisten verloren am Boden ihr Leben. Lediglich in den Jahren 1986 und 1987 gab es in der Geschichte der LSK/LV keine Katastrophe.
Folgende Zahlen sollen diesen erschreckenden Eindruck relativieren: Im Zeitraum von 1961 und 1989 verlor die Bundesluftwaffe der BRD allein von insgesamt 916 Starfighter 292 Maschinen, d.h. 32 % durch Totalverlust. Von ca. 2.000 Starfighterpiloten verloren 116 ihr Leben. In diesen Angaben sind Verluste mit anderen Maschinen nicht einbegriffen! Von 946 Flugzeugen der Muster F-84 und F-86, die bei der BRD - Luftwaffe nur neun Jahre lang, von 1957 bis 1966 im Dienst standen, gingen 139 (15 %) verloren. 62 Besatzungsmitglieder kamen dabei um ihr Leben. Bei 508 F-84F und RF-84F gab es 93 Verluste mit 43 Toten, von 388 F-86K, F-86 Sabre 5 und F-86 Sabre 6 gingen 46 verloren, 19 Besatzungsmitglieder kamen um ihr Leben. Eine super, aber aufgrund 30jährigen Veröffentlichungsverbots recht unvollständige, Übersicht zu den Abstürzen der Bundeswehr findest Du unter military-info!
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