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Die Truppenstärke der NVA variierte nicht nur im Laufe der
Zeit, sondern die jeweiligen Angaben hängen auch stark von den vorgenommenen Abgrenzungen
ab. Da das im Vergleich zwischen Armeen immer so ist, waren auch deshalb die
Abrüstungsverhandlungen - mit dem Ziel der Truppenreduzierung in Europa - so chronisch
erfolglos. Die Personalstärke der Kaderschmiede für die NVA, der Kasernierten Volkspolizei, betrug kaum mehr als 90.000 Mann. Für den 01. März 1956 - dem offiziellen Gründungstag der NVA - werden rd. 100.000 Mann angegeben. Den ersten und größten Sprung wird die NVA 1962 mit Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht gemacht haben. Plötzlich kamen junge Männer aus allen Schichten der Gesellschaften, ohne unbedingt davon "begeistert" zu sein. Die Planungen sahen Anfang der 60er Jahre lediglich folgende Friedensstärke - ohne gerade neugebildete Grenztruppen - vor. Demnach betrug die Soll-Stärke der NVA, in den 60er Jahren ohne Schulen, Armee-Filmstudio u.a. unterstützende Kräfte - 84.622 Mann an Kampftruppen und 38.318 Mann Grenztruppen.
Für die letzten "normalen" Jahre könnten folgende Ist-Zahlen stimmig sein. Demnach verfügte die DDR, Mitte der 80er Jahre mit der NVA - ohne Schulen, Armee-Filmstudio u.a. unterstützende Kräfte - 135.000 Mann an Kampftruppen und 38.600 Mann Grenztruppen.
Beim Vergleich mit Truppenstärken anderer Armee, ist unbedingt die unterschiedlichen Aufgaben und die diesem folgende andere Struktur zu beachten. So können in anderen Staaten bestimmte Aufganben, wie die Wehrverwaltung (WKKs) durch zivilen Behörden wahrgenommen werden, die somit in eine solche Aufstellung nicht einfließen würden. Zudem war die NVA als Massenarmee zur Landesverteidigung eine Mobilmachungs-Armee, die daher viele aktive Kader (Offiziere und Unteroffiziere) vorhielt. Von der Sowjetarmee wurde zudem das Konzept übernommen, Waffensysteme von vergleichsweise wenig Personal bedienen zu lassen. Das Bedienpersonal bestand dann vornehmlich aus Längerdienenden, mit entsprechendem KnowHow - nur so konnte auch über Jahrzehnte die sehr hohe Gefechtsbereitschaft sichergestellt werden. An Bewaffnung und Ausrüstung wurde für Ende der 80er Jahre u.a. angegeben:
Das Ende Anfang 1989 begann die noch scheinbar stabil existierende DDR mit einseitigen Abrüstungsschritten, so wurde eine Panzerdivision und das JG-7 abgerüstet. Hinzu kamen demographischen Probleme, auch ohne Wende usw. sollten allein zwischen 1986 und 1991 die Einberufungen (GWD und UaZ) um 10 % reduziert werden. Das hätte allein in den LaSK ca. 9.600 Mann ausgemacht. Die Bundeswehr übernahm kurzfristig 93.000 Mann und 48.000 Zivilbeschäftigte. Im Ergebnis fanden von den Längerdienenden der NVA ca. 2.800 Offiziere und 5.700 Unteroffiziere ihren Platz in der Bundeswehr. Die übernommene Bewaffnung und Ausrüstung wurde größtenteils verschrottet und verscherbelt. |
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