AUF
DEM SMARTPHONE
Preußens klügster König baute Berlin zur Hauptstadt einer europäischen
Macht aus - was ist davon noch zu sehen? Der Wegweiser ins Berlin der
Aufklärung erschien zunächst gedruckt im TAGESSPIEGEL, seit März
2011 liegt er stark erweitert und ständig aktualisiert als App vor. Mit
vielen Abbildungen und historischen Stadtplanausschnitten aus der
Zentral- und Landesbibliothek Berlin.
Dieses Angebot ist ab dem 1. Januar 2019 leider nicht mehr verfügbar.
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STADTFÜHRUNGEN
INS AUFGEKLÄRTE BERLIN
Berlin sei zum
„Brennpunkt der Aufklärung und des Lichts“ in
Deutschland geworden, urteilte die französische Schriftstellerin
Germaine de Stael im Rückblick auf die geistige Entwicklung der Stadt
im 18. Jahrhundert. Daran hatte nicht nur Friedrich der Große seinen
Anteil, dessen 300. Geburtstag mit einer Fülle von Veranstaltungen im
Jahr 2012 gefeiert wird. Abseits des Hofes und neben der Akademie
formierte sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts eine bürgerliche
Literatur- und Kulturszene, der nach dem Tod Friedrichs des Großen die
Führungsrolle im geistigen Leben der Stadt zufiel.
Mit
Lessing, Nicolai
und Mendelssohn rückte Berlin ins Zentrum der literarischen Debatte in
Deutschland, Nicolai macht seinen Verlag zu einer aufklärerischen
Institution von europäischem Format. Lessing glückte mit seinem Drama
“Minna von Barnhelm”, angesiedelt in einem Berliner Gasthof am Ende des
Siebenjährigen Krieges, ein brisantes, bis heute spielbares Zeitstück.
Um die Buchillustrationen von
Daniel Chodowiecki rissen sich Verlage in ganz Deutschland. Auch
Dichter wie Ewald von Kleist, Gleim, Ramler, die Karschin und Karl
Philipp Moritz trugen zur Ausstrahlung Berlins bei, nicht umsonst
träumte der junge Schiller von einer Karriere als freier Schriftsteller
an der Spree, „wo, nach dem einstimmigen Urteil aller Menschen, denen
ich meine Umstände vorlegte, mein Glück aufgehoben sein muss.“
Seit
1764 gab es eine feste Hinterhofbühne für die junge deutsche
Gegenwartsdramatik eines Lessing, Goethe und Schiller in der
Behrenstraße. Dieses Theater florierte, während ein von Friedrich dem
Großen gefördertes französisches Komödienhaus auf dem Gendarmenmarkt
bald zur Lagerhalle und Pfropfenfabrik zweckentfremdet wurde. Auf dem
Gendarmenmarkt ließ Friedrich Bücher seines Freundes Voltaire
verbrennen. Die deutsche Literaturszene meldete sich so unüberhörbar zu
Wort, dass der frankophile König 1780 nicht umhin kam, darauf
literarisch zu reagieren: Am Ende seiner vernichtenden Abhandlung über
die deutsche Sprache und Literatur prophezeite er ihr eine große
Zukunft.
■ Dauer des
Stadtspaziergangs: ca. 2 Stunden
■ Treffpunkt: U
Jannowitzbrücke (Bahnsteig)
oder nach Absprache.
■ Endpunkt: Unter den Linden oder Gendarmenmarkt
■ Termine mit Michael
Bienert nur für Gruppen
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Melden sich einfach bei mir, per E-Mail oder Telefon >>>.
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