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Teil A Der Unteroffizier als Vorgestzter, Ausbilder und Erzieher eines militärischen Kollektivs 1. Anforderungen an den Unteroffizier als Vorgestzter, Ausbilder und Erzieher in der Nationalen Volksarmee 1.1. Ziele und Aufgaben der Führungstätigkeit des Unteroffiziers Unter den Bedingungen eines modernen Krieges gewinnt das Handeln des Unteroffiziers als Führer kleiner und Kleinster militärischer Kollektive ständig an Bedeutung. Die Gruppen, Bedienungen, Besatzungen und Trupps lösen im bewaffneten Kampf Aufgaben, die vom Unteroffizier ein hohes Maß an Initiative und Ausdauer, hohe physische und psychische Belastbarkeit bei der Führung seines Kollektivs, bei der Wartung technischer Einrichtungen und der Bedienung komplizierter Anlagen erfordern. Aber auch im Frieden trägt der Unteroffizier als unmittelbarer Vorgesetzter seiner Unterstellten eine hohe Verantwortung für Mensch und Technik und nimmt stündlich und täglich Einfluß auf das sozialistische Bewußtsein sowie auf das militärische Denken und Handeln der Armeeangehörigen. Deshalb muß der Unteroffizier: von der Richtigkeit der marxistisch-leninistischen Weltanschauung zutiefst überzeugt sein; sich in seinem Handeln vom Vertrauen zur Arbeiterklasse und zu ihrer marxitisch-leninistischen Partei, der SED, leiten lassen; seine Unterstellten gut kennen und sich um ihre persönlichen Belange sorgen; die militärischen, politische-moralischen, psychischen und physischen Anforderungen des modernen Gefechts kennen und seine Unterstellten befähigen, diese erfolgreich zu bewältigen; dafür sorgen, daß die Unterstellten die Bewaffnung, Kampftechnik und Ausrüstung meisterhaft beherrschen und ständig einsatzbereit halten; ständig sein eigenes politisches, militärisches und militärpädagogisches Wissen und Können vervollkommnen. Der Unteroffizier führt nach dem Prinzip der Einzelleitung (s. Seite 23, Abschnitt 2.2. "Die militärische Einzelleitung - grundlegendes Prinzip der Truppenführung der Nationalen Volksarmee"). Die Ausbildung und Erziehung sozialistischer Soldatenpersönlichkeiten, die fähig und bereit sind, an der Seite der Sowjetarmee und der anderen sozialistischen Bruderarmeen den Sozialismus zuverlässig zu schützen, ist eine der wichtigsten Aufgaben des Unteroffiziers. Dabei geht es vor allem um die Entwicklung stabiler politisch-moralischer Eigenschaften, wie hohes politisches Bewußtsein und feste Treue zur Arbeiterklasse und zur sozialistischenn Heimat, Siegeszuversicht, internationalistisches Denken und Handeln, Haß auf den imperialistischen Feind, Überzeugtheit von der Überlegenheit der eigenen Waffen und Kampftechnik und hohe Diszipliniertheit; ausgeprägter militärfachlicher Eigenschaften, wie festes militärisches Grundwissen, anwendungsbereite Spezialkenntnisse, stabile militäfachliche Fähigkeiten und Fertigkeiten; psychischer Eigenschaften, wie Beobachtungsfähigkeit, Denk- und Reaktionsschnelligkeit, Selbstbeherrschung, Entschlossenheit, Zielstrebigkeit und Tapferkeit; physischer Eigenschaften, wie der körperlichen Widerstandskraft und der Fähigkeit, die großen körperlichen Belastungen auf sich zu nehmen, die die militärische Pflichterfüllung im Frieden und im Krieg erfordert. Der Prozeß der Formung sozialistischer Soldatenpersönlichkeiten erfordert geduldige und beharrliche Arbeit mit den Unterstellten und klare Kenntnisse über das Wesen (die Eigenschaften) der Soldatenpersönlichkeiten, über Mittel und Wege der Persönlichkeitsformung, aber in erster Linie ideologische Klarheit. Dieser Prozeß vollzieht sich insbesondere im Diensthabenden System, in der politischen und in der Gefechtsausbildung, beim Wachdienst, in der Zeit der kulturellen Massenarbeit und in der Freizeit. Das militärische Kollektiv ist eine Kampfgemeinschaft zur Verteidigung des sozialistischen Vaterlandes. Deshalb sind die wichtigsten Kriterien seines Entwicklungsstandes die hohe Kampfkraft und die ständige Gefechtsbereitschaft, in denen sich politische Bewußtheit und militärische Meisterschaft vereinigen. Diese werden durch die Wahrung der Einheit von überzeugender klassenmäßiger Erziehung und harter militärischer Ausbildung erreicht. Das militärische Kollektiv löst Gefechtsaufgaben, die eine koordinierte Tätigkeit aller Kollektivmitglieder im bewaffneten Kampf erfordern. Deshalb muß großer Wert auf Geschlossenheit und eingespielte Perfektion beim Handeln gelegt werden. Die Fähigkeit, auf veränderte Lagebedingungen richtig und schnell zu reagieren, ist ebenso erforderlich wie gegenseitige Ersetzbarkeit und kollektive Fertigkeiten zur Bedienung der Waffen- und Gerätesysteme. Im militärischen Kollektiv bestehen sozialistische Beziehungen auf der Grundlage der Dienstvorschriften und militärischen Verhaltensnormen. Zu ihren Wesenszügen gehören die Einheit des Willens und des Handels bei der Erfüllung der Befehle, gegenseitige Achtung der Armeeangehörigen als Klassengenossen, freundliche Hilfe und Unterstützung, Vertrauen und Kameradschaft, Parteilichkeit und Prinzipientreue, Einordnung und Unterordnung im Kollektiv. 1.2. Die Autorität des Unteroffiziers Die Autorität des Unteroffiziers ist eine notwendige Bedingung für eine wirksame Führungstätigkeit sowohl im Frieden als auch im Krieg. Sie ergibt sich nicht automatisch aus der Dienststellung oder dem Dienstgrad, sondern muß sich im Verlaufe gemeinsamer Tätigkeiten auf der Grundlage beispielhafter Persönlichkeitseigenschaften des Unteroffiziers entwickeln. Das sind vor allem: seine politische Überzeugung, parteiliche Prinzipienfestigkeit und Aktivität im gesellschaftlichen Leben; seine Fähigkeiten zur Führung militärischer Kollektive, zur gefechtsnahen Gestaltung der Ausbildung und zur Erziehung der Unterstellten; seine Liebe zum Beruf und seine schöpferische initiative; seine Ehrlichkeit, Wahrhaftigkeit und Bescheidenheit, sein Verantwortungsbewußtsein und sein würdiges Verhalten im täglichen Leben; seine organisatorischen Fähigkeiten und praktischen Fertigkeiten, seine Aufgeschlossenheit gegenüber allem Neuen; seine Diszipliniertheit, Zielstrebigkeit, Sachlichkeit, Ausdauer, Selbstbeherrschung, Beharrlichkeit, Kühnheit; die Fähigkeit, alle Belastungen des militärischen Dienstes auf sich zu nehmen; seine Fähigkeit, hohe Forderungen mit der Fürsorge um die Unterstellten zu verbinden und stets die persönliche Würde der Soldaten zu achten; seine Überzeugungskraft und sein Taktgefühl; sein pädagogisches und psychologisches Wissen und Können; seine Fähigkeit, die Kraft der Partei- und aktivsten FDJ-Mitglieder zu mobilisieren. Im Prozeß des Einwirkens auf den Unterstellten kommt es stets zu einer Wechselbeziehung zwischen Vorgesetzten und Unterstellten. Der Unteroffizier kann die Wirksamkeit seines Einflusses an den Reaktionen der Unterstellten erkennen, Anerkennung, Wertschätzung und Achtung, die ihm die Unterstellten entgegenbringen, sind Ausdruck seines erfolgreichen Bemühens. Beim Erwerb von Autorität berücksichtigen: Das persönliche Verhalten und Benehmen, ganz besonders als "Neuer", steht ständig im Blickpunkt der Unterstellten. Besonders die ersten Tage und Wochen des gemeinsames Dienstes mit den Unterstellten sind ausschlaggebend. Die gemeinsamen Klasseninteressen sind entscheidend für ein Autoritätsverhältnis entsprechend den gesellschaftlichen Normen des Sozialismus. Die objektiv vorhandene Interessengemeinschaft wird nicht im Selbstlauf wirksam. Die gemeinsamen Klasseninteressen müssen für den Unterstellten konkret erlebbar gestaltet werden. Sie müssen sich in den sozialistischen Beziehungen zueinander ausdrücken und gekennzeichnet sein von gegenseitiger Achtung, Vertrauen, Hilfe und Unterstützung. Neben dem Vertrauen in die eigene Kraft muß der Unteroffizier seinen Unterstellten vertrauen. Dieses Vertrauen erfordert einen klaren Klassenstandpunkt und erwächst aus der Erkenntnis, daß der junge Armeeangehörige sein Klassengenosse ist, der einen guten Dienst leisten und allen Anforderungen gerecht werden will. Die Autorität des Unteroffiziers wird neben seinen persönlichen Eigenschaften, seinem Wissen und Können auch bestimmt von der öffentlichen Meinung des Kollektivs, vom Verhalten der Vorgesetzten und von der Arbeit der Partei- und FDJ-Organisation. Zur Sicherung der Autorität: Stets als Einzelleiter die Verantwortung für die Gruppe (Bedienung, Besatzung, Trupp) und deren Aufgaben übernehmen. Sie nie auf höhere Vorgesetzte oder gar auf Unterstellte abwälzen. Nicht alles selbst machen. Jeden Unterstellten entsprechend seinem Spezialgebiet, seinen Erfahrungen und Fähigkeiten einsetzen und ihm Verantwortung übertragen. Nicht versuchenn, durch übertriebene Nachsicht und niedrige Forderungen bei den Unterstellten Achtung zu gewinnen. Für die Belange der Unterstellten stets ein offenes Ohr haben, ihre Meinung achten und ihre Erfahrungen nutzen. Niemals als Vorgesetzter durch Stil und Ton die Gefühle der Unterstellten verletzen. Gegebene Versprechen unbedingt einhalten und sich niemals im Zustand der Erregung zu Unbesonnenheit hinreißen lasse. Auch die Disziplin der Gruppe hängt wesentlich von der Autorität ihres unmittelbaren Vorgesetzten ab. Diszipliniertes Verhalten der Armeeangehörigen gemäß den Befehlen, Dienstvorschriften, militärischenn Normen und den ihnen entsprechenden Forderungen des Unteroffiziers setzt Autorität voraus. Beachte deshalb: Autorität muß ständig neu erworben werden durch eine selbstkritische Einstellung zur eigenen Arbeit; unablässiges Streben nach Vervollkommnung des eigenen politischen und militärischen Wissens und Könnens; methodisch richtige Anwendung der Kenntnisse in der Ausbildung und Erziehung; sozialistische Beziehungen zueinander, so daß jeder Unterstellte die gegenseitige Achtung, Hilfe und Unterstützung spürt. Autorität duldet keine Popularität. Scheinbare Autorität vermeiden. Auf dem Boden von Kumpelei, Unterdrückung der Meinung der Unterstellten, von Versprechungen und prinzippienloser Duldsamkeit entwickelt sich kein echtes Autoritätsverhältnis, sondern Disziplinlosigkeit! Hohe Forderungen und gerechte Strenge, verbunden mit der ständigen Sorge des Unteroffiziers um die Entwicklung der Unterstellten zu sozialistischen Soldatenpersönlichkeiten, führen zu Vertrauen und Achtung der Armeeangehörigen gegenüber dem Vorgesetzten. 1.3. Berücksichtigung der Einheit von Ausbildung und Erziehung bei der allseitigen Vorbereitung der Unterstellten und des militärischen Kollektivs auf die Erfüllung von Gefechtsaufgaben Zur allseitigen Vorbereitung der Unterstellten auf die Erfüllung des militärischen Klassenauftrags müssen die Weltanschauung und die sozialistischen Überzeugungen der Armeeangehörigen systematisch gefestigt werden. Ihnen muß das militärische Wissen und Können vermittelt werden, das für erfolgreiches Handeln im Gefecht unabdingbar ist, ihnen müssen Mut, Standhaftigkeit, Offensivgeist, Diszipliniertheit, ein unerschütterlicher Kampf- und Siegeswillen anerzogen sowie ihre körperliche Ausdauer entwickelt werden. Allseitige Vorbereitung der Armeeangehörigen ist so mit darauf gerichtet, jeden Kämpfer fähig und bereit zu machen, seine militärischen Pflichten vorbildlich zu erfüllen. Diese Einheit von Fähigkeit und Bereitschaft ist Ziel und Ergebnis des Ausbildungs- und Erziehungsprozesses in der Nationalen Volksarmee. Ein fähiger, aber nicht bereiter Soldat kann seine militärischen Aufgaben ebensowenig erfüllen wie ein bereiter, aber unfähiger Soldat. Erziehung als eine Seite des militärpädagogischen Prozesses ist auf die Herausbildung der Leistungsbereitschaft, auf die Entwicklung sozialistischer Überzeugungen und Einstellungen, positiver Gefühle und Motive sowie wertvoller Charaktereigenschaften sozialistischer Soldatenpersönlichkeiten gerichtet. Ausbildung ist stets auf die Herausbildung der Leistungsbefähigung, auf die Vermittlung und Aneignung bestimmten Wissens und Könnens, auf die Entwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten gerichtet. Ausbildung und Erziehung müssen in allen Bereichen des militärischen Leben kontinuierlich als einheitlicher Prozeß entwickelt werden. Dabei ist immer davon auszugehen, daß jede Maßnahme, jede Tätigkeit, die in der Ausbildung, im allgemeinen Dienst, in der Freizeit oder auch bei der Erfüllung von Gefechtsaufgaben organisiert und durchgeführt wird, auf die ganze Persönlichkeit des Armeeangehörigen wirkt, sein gesamtes Erleben und Verhalten beeinflußt und ihn zugleich erzieht und bildet. Das Ergebnis wird dabei um so größer sein, je besser es gelingt, das Zusammenwirken dieser vielfältigen Einwirkungen bewußt, planmäßig und zielstrebig zu gestalten. Politische und militärische Ausbildung und Erziehung verwirklicht werden muß. Das erfordert eine gewissenhafte Vorbereitung, Durchführung und Auswertung jeder Ausbildungsstunde. 2. Der Unteroffizier als Vorgestzter eines militärischen Kollektivs Gruppen, Bedienungen, Besatzungen und Trupps (im weiteren als Gruppe bezeichnet) sind die kleinsten militärischen Kollektive. Das militärische Kollektiv wird durch den Einzelleiter politisch und militärisch geführt; ist unter der Führung der Partei der Arbeiterklasse zusammengeschlossen; orientiert sein bewußtes klassenmäßiges Handeln in Übereinstimmung mit den Interessen der sozialistischen Gesellschaft auf die Erfüllung des Fahneneides; strebt durch gegenseitige Erziehung und Selbsterziehung nach dauerhaften, hohen militärischen Leistungen; ist jederzeit bereit und fähig, die ihm gestellten militärischen Aufgaben zu erfüllen. Der Entwicklungsstand der einzelnen Kollektive wird unterschiedlich sein, je nachdem wie lange das Kollektiv besteht, welche Aufgaben es löst, wie es geführt wird und wie groß die Leistungsbereitschaft jedes Kollektivmitglieds ist. 2.1. Die Übernahme einer Gruppe (Bedienung, Besatzung, Trupp) durch den Unteroffizier Beachte bei der Übernahme eines Kollektivs: Das Kollektiv nicht nebenbei übernehmen, sondern erst nach dem Vorstellen durch den Vorgestzten. Bewaffnung, Technik und Ausrüstung gewissenhaft übernehmen, denn ihr Zustand ist eine wichtige Voraussetzung für die Einsatzbereitschaft der Gruppe. Taktvoll bei der Übernahme sein und nicht auf den Vorgänger schimpfen, denn die Armeeangehörigen müssen sich erst an den neuen Vorgesetztenn gewöhnen. Daran denken, daß jede neue Aufgabe neue Probleme bringt, die nicht sofort verständlich sein werden. Klarheit schaffen, denn erst wenn die Probleme genau bekannt sind, können sie richtig gelöst werden. Die Erfahrung des Vorgängers ausnutzen. Die eigene Meinung darf nicht durch Sympathie oder Antipathie gegenüber dem Vorgänger beeinflußt werden. Vorgefaßte Meinungen wirken auf die spätere Beurteilung bestimmter Sachverhalte wesentlich und können zu falschen, gefühlsmäßigen Schlußfolgerungen führen. Nicht sofort mit Veränderungen beginnen, sondern alles genau und kritisch beobachten. Die Ergebnisse mit den eigenen Erfahrungen vergleichen. Daran denken, daß die örtlichen Bedingungen und die Eigenschaften der Unterstellten noch nicht so bekannt sind, um die Zweckmäßigkeit dieser oder jener Sache sofort einzuschätzen. Ungenügende Kenntnis kann zu unzweckmäßigen, verfrühten Maßnahmen führen. Für die erfolreiche Ausbildungs- und Erziehungstätigkeit des Unteroffiziers ist es wichtig, daß er seine Unterstellten gründlich kennenlernt, damit er sie mit der Kraft des gesamten militärischen Kollektivs zu sozialistischen Soldatenpersönlichkeiten erziehen kann, die bereit und in der Lage sind, ihren militärischen Klassenauftrag stets zu erfüllen (s. Teil A, Abschnitt 4.). Da die Armeeangehörigen mit unterschiedlichen Voraussetzungen, Vorstellungen und Einstellungen zur Armee kommen und sich im Verlaufe des Wehrdienstes ihre Leistungen und ihr Verhalten verschieden entwickeln, konzenntriert sich der Unteroffizier beim Kennenlernen und Einschätzen seiner Unterstellten stets auf folgende Fragen:
Methoden zum Kennenlernen der Unterstellten Die Beobachtung ist die Hauptmethode zum Kennenlernen der Unterstellten. Sie erfordert: Aufmerksam verfolgen, wie sich die Unterstellten verhalten, was sie tun, wie sie sich gegenseitig helfen, wofür sie Interesse haben usw. Kein passiver Betrachter sein, sondern im Verlaufe der Ausbildung und Erziehung der Unterstellten solche Angaben sammeln, die auf individuelle Besonderheiten schließen lassen. Nicht zufällig beobachten, sondern vorher Schwerpunkte für das Beobachten des betreffenden Armeeangehörigen festlegen. Solche Situationen wählen, in den sich die Einstellung, das Können und die Charaktereigenschaften des Armeeangehörigen am deutlichsten zeigen. Nicht nur in der militärischen Ausbildung beobachten, sondern auch in der gesellschaftlichen Arbeit, im Freundeskreis des Armeeangehörigen und im Ausgang. Das persönliche Gespräch dient ebenfalls dem Kennenlernen der Unterstellten und ihrer individuellen klassenmäßigen Erziehung. Gleichzeitig ist es eine wirksame Form der politisch-ideologiscen Erziehungsarbeit. Das persönliche Gespräch kann, wenn es zielstrebig geführt wird, wertvolle Aufschlüsse über die positiven und negativen Eigenschaften, die Interessen und Sorgen des Armeeangehörigen geben und Hinweise bringen, welche Erziehungsmaßnahme wirksam sein kann. Dabei nie auf Unterhaltungen über die Familie, die bisherige Arbeitsstelle oder die Interessen der Unterstellten verzichten. Spürt der Unterstellte dabei, daß der Vorgesetzte nicht nur hohe Forderungen stellt, sondern sich auch um die persönlichen Belange kümmert, ihm hilft und ihn achtet, wird sich ebenso das Vertrauen zu seinen Vorgesetzten ständig festigen. 2.2. Die tägliche politische Arbeit des Unteroffiziers Bestandteil der täglichen Arbeit des Unteroffiziers ist das politische Gespräch. Es trägt im unmittelbaren persönlichen Kontakt mit den Unterstellten in erheblichem Maße bei, den Standpunkt der Partei zu erläutern, die Fragen der Armeeangehörigen zu beantworten und zugleich einen Einblick in ihre politische Haltung zu gewinnen. Das politische Gespräch soll die marxistisch-leninistischen Kenntnisse der Armeeangehörigen erweitern und festigen, ihr klassenmäßiges Denken und Urteilen fördern, ihre Überzeugungen vertiefen und sie zu diszipliniertem Verhalten und richtigem Handeln mobilisieren. Das politische Gespräch kann geführt werden: in Ausbildungs- und Übungspausen; während der gemeinsamen Arbeit an Wirtschafts- oder Parktagen; abends auf der Stube; während des Ausgangs. Das politische Gespräch stellt Anforderungen an die politisch-ideologischen Kenntnisse und das methodische Geschick des Unteroffiziers. Er muß sich sorgfältig darauf vorbereiten, um das politisch Richtige auch überzeugend darlegen zu können. Dabei berücksichtigen: Mit wem spreche ich? Was bewegt meine Gesprächspartner, an welchen Fragen, Antworten, Entscheidungen sind sie interessiert? Welches Ziel will ich mit dem politischen Gespräch erreichen? An welche Kenntnisse und Erfahrungen meiner Gesprächspartner kann ich anknüpfen? Welche Argumente sind geeignet, um Veränderungen im Denken zu erreichen? Beachte beim politischen Gespräch: Stets auf den Gesprächspartner einstellen. Überzeugend und beweiskräftig argumentieren, nicht überreden. Einfach, verständlich und lebensnah sprechen. Dem Gesprächspartner vertrauen und prinzipienfest auftreten. Die Zeit nutzen und das Gespräch effektiv leiten. Nach dem Gespräch in Form einer persönlichen Auswertung einschätzen, ob und wie das gestellte Ziel erreicht wurde. Spezielle Probleme der politischen Arbeit des Unteroffiziers: In der politischen Arbeit des Unteroffiziers muß die Gefechtsausbildung einen wesentlichen Platz einnehmen; denn sie ist in ihrer Einheit mit der politischen Ausbildung und Erziehung das Hauptfeld der Vorbereitung der Armeeangehörigen auf erfolgreiches Handeln im Gefecht. Die politische Arbeit des Unteroffiziers in der Gefechtsausbildung soll: die kommunistische Erziehung der Armeeangehörigen fördern und ihre sozialistischen Überzeugungen ausprägen; den politischen Sinn sowie das gesellschaftliche Ziel hoher Ausbildungsergebnisse bewußt machen und die Armeeangehörigen zur Erringung militärischer Meisterschaft mobilisieren; stabile gesellschafts- und kollektivbezogene Motive für vorbildliche Leistungen entwickeln. Die politische Arbeit des Unteroffiziers als Ausbilder kann vielfältig sein. Stets muß sie auf die folgenden Formen orientiert sein: In der persönlichen Vorbereitung auf die Ausbildung eine hohe ideologisch-erzieherische Wirksamkeit jeder Ausbildungsmaßnahme sichern. Wo das politische Wort mit einer solchen Organisation und inhaltliche Gestaltung der Ausbildung übereinstimmt, bei der die psychischen und physischen Kräfte der Armeeangehörigen voll beansprucht werden, sie das Wachsen ihrer Kenntnisse und Fähigkeiten verspüren und ihnen die Kraft des Kollektivs und die Leistungsfähigkeit der Waffen und Kampftechnik bewußt wird, hat auch die politische Arbeit des Unteroffiziers die größte erzieherische Wirksamkeit. Deshalb: bei der persönlichen Vorbereitung überlegen, welche Anforderungen das Ausbildungsthema an die Überzeugungen und die moralisch-kämpferischen Eigenschaften der Armeeangehörigen stellt und auf welche Weise die Herausbildung von Diszipliniertheit, Mut, Willensstärke, Entschlossenheit und Standhaftigkeit gefördert werden kann; vor Beginn der Ausbildung das Ausbildungsziel bekanntgeben und den Armeeangehörigen erläutern, wie dieses Ziel gemeinsam zu erreichen ist. So wird von vornherein eine aufgeschlossene Mitarbeit gesichert. Mit individuellen Gesprächen während der Gefechtsausbildung die Armeeangehörigen anspornen, ihre Meinung herausfordern und ihnen helfen, einen klassenmäßigen Standpunkt einzunehmen sowie die Forderungen und Aufgaben der Gefechtsausbildung als Klassenauftrag zu verstehen. In kollektiven Beratungen mit der Gruppe die Ausbildungsaufgaben und die daraus erwachsenden militärischen Anforderungen erläutern. Für bestimmte Ausbildungsthemen die Erfahrungen und methodischen Kniffe der Besten sowie der Armeeangehörigen des dritten Diensthalbjahres erschließen und nutzen. Die Zeitungsschau klug in die ideologisch-erzieherischen Anstrengungen einordnen. Sie wird vom Unteroffizier in der für die Einheit festgelegten Zeit als kurze Information zu wichtigen politischen Ereignissen durchgeführt und dient als Grundlage für ein nachfolgendes Gespräch. Den sozialistischen Wettbewerb zielstrebig führen. Indem der Unteroffizier stets die Übersicht über den Erfüllungsstand der Verpflichtungen seines Kollektivs hat, kann er bei Schwierigkeitenn rechtzeitig eingreifen und erforderliche Hilfe organisieren. Das Vorbild des Unteroffiziers als Grundlage für die Wirksamkeit seiner politischen Arbeit gewährleisten. Nicht nur das überzeugende Wort wirkt auf die Armeeangehörigen anspornend, sondern auch die Klarheit im Denken und Handeln des Unteroffiziers, seine Sicherheit in der Befehlsgebung und durchsetzung sowie sein Beispiel an Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten und bei der Erfüllung von Forderungen der militärischen Vorschriften und Befehle. Die gesellschaftliche Arbeit des Unteroffiziers Neben seiner Arbeit als Gruppenführer hat der Unteroffizier auch gesellschaftliche Verpflichtungen. Dazu gehört, daß er entsprechend seinen Neigungen und Fähigkeiten aktiv das gesellschaftliche Leben der Kompanie ünterstützt. Wichtig ist, daß der Unteroffizier die ihm übertragene gesellschaftliche Funktion gewissenhaft ausführt, damit er auch in der gesellschaftlichen Arbeit Vorbild ist. Deshalb müssen alle Maßnahmen, ganz gleich auf welcher Ebene, entsprechend vorbereitet werden. Dazu muß der Unteroffizier die Mitgliederversammlungen und andere gesellschaftliche Maßnahmen nutzen, um Probleme zu diskutieren und zu klären, wie die Parteiorganisation bzw. die Parteigruppe ihrer Verantwortung allseitig gerecht werden und wie die FDJ-Organisation bzw. die anderen Massenorganisationen am wirksamsten zur Lösung vor der Einheit stehender Aufgaben beitragen können; das ganze Kollektiv in die Realisierung der gesellschaftlichen Aufgaben einbeziehen und nicht im Alleingang arbeiten; gesellschaftliche Maßnahmen, für die er verantwortlich gemacht wurde, mit den jeweiligen Vorgesetzten inhaltlich und zeitlich abstimmen, damit die Hauptprobleme der politisch-ideologischen, geistig-kulturellen und sportlichen Arbeit im Zusammenwirken aller erzieherischen Kräfte gelöst und Überschneidungen mit dem Diensplan verhindert werden; nicht nur Maßnahmen organisieren, sondern entsprechend seinen Möglichkeiten selbst Sport treiben, im Kabarett mitspielen, im Fotozirkel mitarbeiten, im Chor mitsingen usw.; seinem Alter entsprechend "jugendgemäß" auftreten und informiert sein über aktuelle Erscheinungen des Jugendlebens. 2.3. Die differenzierte Arbeit des Unteroffiziers mit den Armeeangehörigen der verschiedenen Diensthalbjahren 2.3.1. Arbeit mit den Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahren In der Arbeit mit den Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahres muß der Unteroffizier grundsätzlich davon ausgehen, daß sie die hohen Anforderungen des Wehrdienstes in Ehren erfüllen wollen. Gleichzeitig muß er aber in Rechnung stellen: Jeder von ihnen durchlief im Zivilleben eine unterschiedliche individuelle Entwicklung und kommt folglich mit unterschiedlich ausgeprägten Überzeugungen, mit verschiedenen Erwartungen, Vorstellungen und Erfahrungen, aber auch mit verschiedenen Charaktereigenschaften in das Kollektiv. Darüber hinaus stehen die Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahres oft vor Anforderungen und Pflichten, die besonders in den ersten Tagen und Wochen eine Fülle Fragen nach dem Warum und Wieso vieler Dinge des militärischen Lebens mit sich bringen und zu einer grundlegenden Umstellung bisheriger Lebensgewohnheiten zwingen. Der Unteroffizier muß viel Zeit, Sachkenntnis und Einfühlungsvermögen aufbringen, damit sich die Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahres so schnell wie möglich an das militärische Leben gewöhnenn. Die Anstrengungen sollten sich dabei auf jene Probleme konzentrieren, die erfahrungsgemäß die größten Schwierigkeiten bereiten, wie die militärische Ordnung (widerspruchslose Erfüllung der Befehle zur festgelegten Zeit, streng geregelter Tagesablauf, Heraus- und Antreten auf Kommando, festgelegte militärische Umgangsformen, befohlene Uniformarten und ihre Trageweise u.a.m.); die ungewohnten psychischen und physischen Anforderungen des militärischen Lebens (Anforderungen an Charaktereigenschaften, deren Entwicklung bisher nicht so stark im Mittelpunkt stand, wie Mut, Willensstärke, Reaktionsschnelligkeit, Diszipliertheit u. a.; Anforderungen an politisches und militärisches Denken, an den Ausprägungsgrad der Grundüberzeugungen und an die körperliche Leistungsfähigkeit); die ungewohnten zwischenmenschlichen Beziehungen im militärischen Kollektiv (ständiges Zusammenleben, neue Verantwortung im und für das militärische Kollektiv, hohe Anforderungen an militärische Kameradschaft, gegenseitige Ersetzbarkeit u. a. m.); die oft erstmalige Trennung von Elternhaus, Freundin oder Ehefrau (persönliche Sorgen und Konflikte, neue Anforderungen an Selbständigkeit); die knapp bemessene Freizeit. Beachte bei der Arbeit mit den Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahres: Durch systematische ideologische Arbeit gewährleisten, daß sich die Armeeangehörigen des 2. und 3. Diensthalbjahres stets davon leiten lassen, daß die Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahrs Klassengenossen sind, die im Interesse der Gefechtsbereitschaft schnell in das Kollektiv einbezogen und zur Erfüllung der militärischen Aufgaben befähigt werden müssen. Gemeinsam mit den Armeeangehörigen des 2. und 3. Diensthalbjahrs das Eintreffen, den Empfang, die Unterbringung u. ä. der Neuzugänge vorbereiten. Von Anfang an die Bereitschaft zu ihrer Unterstützung und eine solche öffentliche Meinung im Kollektiv schaffen, die keinerlei unkameradschaftliche Verhaltensweisen gegenüber den Armeeangehörigen des 1. Diensthalbjahrs duldet. Einen engen Kontakt zu den fortschrittlichsten Armeeangehörigen, besonders zu den Parteimitgliedern und jenen FDJ-Mitgliedern herstellen, die sich in der gesellschaftlichen Arbeit und in der Produktion bereits bewährt haben. Ihre Aktivität zur Entwicklung des Kollektivs nutzen. Nicht voreingenommen gegenüber einzelnen Armeeangehörigen sein. Aufmerksam beobachten, wie sie die ersten Forderungen aufnehmen und durchführen. Nicht zuviel voraussetzen, sondern immer bedenken: Erst erklären, vormachen und wiederholen lassen, dann aber fordern und exakt durchsetzen. Korrekt und bestimmt auftreten. Nicht grob und unbeherrscht sein! Ein freundliches Wort, ein guter Ratschlag, eine kleine praktische Hilfe spornen mehr an als übertriebene Lautstärke. 2.3.2. Arbeit mit den Armeeangehörigen des 2. Diensthalbjahres Im 2. Diensthalbjahr haben sich die Armeeangehörigen an die Bedingungen des Armeelebens gewöhnt. Sie haben neue Freunde gefunden, sind fest im militärischen Kollektiv verwurzelt und kennen die Forderungen der Dienschvorschriften sowie ihre militärischen Pflichten. Ihnen wird ihre Entwicklung auf politischem, militärischen, militätechnischem und kulturellem Gebiet bewußt.Viele von ihnen zeigen gute Leistungen in der politischen und militärischen Ausbildung, besitzen das Bestenabzeichen oder solche Soldatenauszeichnungen wie die Klassifizierung, die Schützenschnur, das Abzeichen für gutes Wissen oder das Sport- und Militäsportabzeichen. Eine wichtige Aufgabe des Unteroffiziers besteht bei der Arbeit mit den Armeeangehörigen des 2. Diensthalbjahres darin, ihre Entwicklungsperspektive so festzulegen, daß die erworbenen Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten gefestigt und systematisch erweitert werden. Diese Entwicklungsperspektive muß er ihnen bewußtmachen und ihnen täglich bei der Verwirklichung helfen. Entwicklungsperspektiven sind Ziele, die für das Handeln des Armeeangehörigen richtungweisend sind. Sie fördern seine Initiative und Schöpferkraft, wenn sie als persönlich bedeutsame Ziele erlebt und so zu inneren Antrieben werden. Beachte deshalb: Bei der Festlegung der Entwicklungsperspektive von den Anforderungen der militärischen Funktion des Armeeangehörigen ausgehen und gleichzeitig seinen Entwicklungsstand und seine persönlichen Interessen berücksichtigen. Schwierigere Aufgaben als im 1. Diensthalbjahr übertragen. Perspektiven wirken nur dann als Triebkraft, wenn sie realisierbare Aufgaben beinhalten, an deren Erfüllung hartnäckig und angestrengt gearbeitet werden muß. Entwicklungsperspektive in persönlichen Aussprachen mit den einzelnen Armeeangehörigen beraten, so daß er sie als selbst gestellt erlebt und in seine Wettbewerbsverpflichtung aufnimmt Helfen, anleiten und kontrollieren bei der Verwirklichung der Perspektive. Erfolgserlebnisse als Ansporn zur Persönlichkeits- und Kollektiventwiklung nutzen. 2.3.3. Arbeit mit den Armeeangehörigen des 3. Diensthalbjahres Die Armeeangehörigen des 3. Diensthalbjahres verfügen über ein umfangreicheres militärisches Wissen und Können als die anderen Armeeangehörigen. Sie wollen ihre Erfahrungen weitergeben und sich mit ihrem Wissen und Können im Kollektiv Anerkennung verschaffen. Gleichzeitig denken sie immer häufiger an die Zeit nach dem aktiven Wehrdienst, an ihre künftige Tätigkeit. Beachte bei der Nutzung dieser Erscheinungen zur Festigung des gesmten Kollektivs: Den Armeeangehörigen des 3. Diensthalbjahres höhere Verantwortung übertragen und diese auch bewußtmachen. Erleben lassen, daß einerseits der Vorgesetzte das umfangreichere Wissen und Können im Interesse des gesamten Kollektivs nutzen will und andererseits die größeren Aufgaben keinen Stillstand im Lernen und in der gegenseitigen Erziehung dulden. Die Armeeangehörigen des 3. Diensthalbjahres gerecht behandeln, weder bevorzugen noch benachteiligen. Keinem Diensthalbjahr Vorrechte einräumen, weder in der Ausbildung noch in der Freizeit. Im Kollektiv immer wieder klarmachen, daß die militärische Aufgabe der Gruppe nicht von einem einzelnen Diensthalbjahren, sondern von einem militärischen Kollektiv erfüllt wird, in dem jeder sein Bestes leistet, sich füreinander verantwortlich fühlt und einer sich auf den anderen verlassen kann. Dazu im Dienst und in der Freizeit Aufgaben übertragen, die für die Festigung des gesamten Kollektivs bedeutsam sind. 2.4. Die Aufgaben des Unteroffiziers bei der Führung des sozialistischen Wettbewerbs Zur Führung und Organisation des sozialistischen Wettbewerbs in der Nationalen Volksarmee hat der Minister für Nationale Verteidigung die Wettbewerbsordnung erlassen. Über Ziel und Inhalt des sozialistischen Wettbewerbs ist darin
festgelegt: 2.4.1. Formen und Methoden des sozialistischen Wettbewerbs Verpflichtungsbewegung Aktivitäten zur politisch-ideologischen, militärischen und militärtechnischen Qualifizierung sowie der psychischen und physischen Stählung einzelner Armeeangehöriger bzw. des Kollektivs; Kampf um die Soldatenauszeichnungen, wie Klassifizierung, Schützenschnur, Abzeichen für gutes Wissen, Sport- und Militärsportabzeichen; Initiativen und Aktionen, wie "Treffen mit dem ersten Schuß", "Ich fahre den billigsten Kiloneter" u.a. Der Inhalt der Einzelverpflichtungen und Kampfprogramme der Kollektive wird bestimmt durch die Wettbewerbsschwerpunkte und die Aufgaben der Einheiten, durch Normen und andere Leistungsparameter, den Entwicklungsstand des einzelnen und des Kollektivs sowie durch die unterschiedlichen und Interessen der Teilnehmer. Bestenbewegung Kampf um gute und überwiegend ausgezeichnete Ergebnisse und Leistungen auf allen Gebieten des politischen und militärischen Lebens; Erfüllung der Forderungen zum Erwerb des Bestentitels auf der Grundlage freiwillig übernommene Verpflichtungen. Neuerer- und MMM-Bewegung Entwicklung von Mitteln und Methoden zur Erhöhung der Qualität und Effektivität der Gefechtsausbildung; Initiativen zur Vervollkommnung, Weiterentwicklung, Wartung und Instandhaltung der Ausbildungsbasen, Lehrmittel und Trainingsgeräte; Entwicklung von Vefahren zur rationalen Nutzung der Ausbildungszeiten, zur sicheren Beherrschung von Energie, Kraftstoff, Material und finanziellen Mitteln; Aktivitäten zur Verbesserung der Dienst-, Arbeits- und Lebensbedingungen. Wettbewerb der ASV Formung physisch und psychisch gestählter Soldatenpersönlichkeiten; Entwicklung einer regelmäßigen körperlichen Betätigung. Prinzipien der Wettbewerbsführung Die gezeigten Leistungen müssen anerkannt und gewürdigt werden. 2.4.2. Organisation und Führung des sozialistischen Wettbewerbs 1. Klarmachen der Aufgabe Welche Vorgaben erhielt mein Kollegtiv für
den sozialistischen Wettbewerb? Welche Bedingungen müssen bei den einzelnen
Wettbewerbsaufgaben erfüllt werden? Wer kann welche Verpflichtung übernehmen?
(Dienstlaufbahn bzw. Verwendung und Diensthalbjahr beachten!) Wie kann die Bereitschaft
jedes einzelnen Armeeangehörigen erhöht werden? Welche Aufgaben sollten die aktivsten
Genossen der Gruppe erhalten? Welche Verpflichtungen übernehme ich, um meinen
Unterstellten Vorbild zu sein? Quelle: Handbuch Militärisches Grundwissen NVA
- Ausgabe 10. Auflage, Redaktionsschluß: 15. 11. 1980 |
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