MHG-18
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"Kurt Barthel"

Standort:  Parow bei Stralsund
           Bezirk Rostock (heute: Land Mecklenburg-Vorpommern)

Im August 1959 stellt der Minister für nationale Verteidigung mit einem Befehl die Weichen für die zukünftigen Hubschrauberkräfte der Volksmarine. Innerhalb des Hubschraubergeschwaders 34 (Brandenburg-Briest) wird im September 1959 eine Seekette gebildet, die von Stralsund-Parow aus im Interesse der Volksmarine handeln soll. Als offizieller Gründungstag gilt der 01. März 1963.

Kommandeure: hubi-18.gif (9647 Byte)

  • 1960 - 1964    Kaptänleutnant       Bortfeld,      Dieter
  • 1964 - 1970    Kaptänleutnant       Braunroth,   Lothar
  • 1970 - 1974    Korvettenkapitän    Vogel,         Hans
  • 1974 - 1976    Korvettenkapitän    Finke,         Siegfried
  • 1976 - 1989    Kapitän zur See      Leithold,     Günter
  • 1989 - 1990    Fregattenkapitän     Wilhelm,     Gerd
  • Oktober 1959    Ein Hubschrauber der Seekette vom Typ Mi-4A landet in Anwesenheit von Vizeadmiral Verner und Konteradmiral Ehm erstmals in Parow.
    März 1960    Ein Vorkommando und nachfolgend eine Kette mit zwei Mi-4A wird in Parow stationiert. Der Flugplatz, der zunächst nicht mehr als diese zwei Hubschrauber aufnehmen kann, wird im Laufe der Jahre ausgebaut und modernisiert. Die Verhältnisse in Parow machten alle 2 bis 3 Monaten eine Verlegung auf den Feldflugplatz Purksdorf notwendig.
    1960 Die ersten vier Offizier der Volksmarine, die Unterleutnante Vogel, Thate, Galle und Petzold, ABsolventen der Offiziersschule der Volksmarine treffen nach ihrer fliegerischen Umschulung durch die LSK/LV in Parow ein.
    15.09.1962 Geburtsstunde der NVA-Marinefliegerkräfte: die "Gruppierung Parow" wird aus dem Bestand der Luftstreitkräfte herausgelöst und dem Kommando Volksmarine als selbständige Hubschrauberkette unterstellt.
    01.03.1963    Nach Aufstockung um zwei weitere Mi-4A Bildung der selbständigen "Hubschrauberstaffel der Volksmarine" - offizieller Gründungstag.
    1962-1965   Weitere Mi-4A werden zugeführt. Die Aufgaben der Hubschrauber liegen vor allem im Transport, Aufklärung und Seenotrettung. Es wurden neue Erfahrungen bei Flügen über See mit und ohne Sicht der Küste gesammelt. Das Zusammenwirken mit den Schiffskräften und die Aufnahme von Personen aus dem Wasser bzw. vom Schiff wurde trainiert.
    August 1963   Erstmalige Teilnahme der Hubschrauberstaffel an einer Übung der VOF.
    14.05.1964    Der Einsatz der Bordwaffen gegen Seeziele kommt als neues Ausbildungselement hinzu.
    31.01.1965   Abschluß eines Patenschaftsvertrags mit einem sowjetischen Jagdfliegergeschwader der "Swirsker-Garde-Jagdfliegerdivision".
    März 1965    Die ersten zwei U-Jagd-Hubschrauber Mi-4MÄ werden zugeführt, Beginn der Umschulung unter Leitung sowjetischer Instrukteure.
    17.-23.03.1965   Erstmalige Durchführung von Flügen zur U-Boot-Suche im Rahmen einer taktischen Übung der 1. Flottille.
    01.09.1965    Zwei weitere Mi-4MÄ werden zugeführt. Damit beginnt in der NVA generell die Entwicklung des "Waffensystems Hubschrauber". Die U-Boot-Abwehr der Flottenbasen un der in Küstennähe operierenden Schiffsverbände wird Schwerpunkt der Gefechtsausbildung.
    Dezember 1965    Ein ständiger Bereitschaftshubschrauber wird in das Gefechtssystem der Volksmarine eingegliedert.
    08.-21.04.1967   Erstmalige Gefechtsausbildung von einem sowjetischen Flugplatz in der VR Polen.
    29.10.1967   Teilnahme an der Flottenparade zu Ehren des 50. Jahrestag der Großen sozialistischen Oktoberrevolution.
    11.-16.01.1968    Unterstützung der Zivilbevölkerung bei der Beseitigung von Unwetterschäden, so wird auch die Insel Usedom aus der Luft versorgt. Die erste "Winterschlacht" der Einheit.
    Juni 1968    Die Anlagen der Flugplatzes werden weiter ausgebaut. Anfang der 70er Jahre erfolgten jedoch größere Baumaßnahmen, es entstanden zum Beispiel ein Flugleitgebäude, ein Tanklager, ein großes Unterkunftsgebäude und Abstellflächen für die Hubschrauber
    01.03.1969   Verleihung der Truppenfahne durch den Stellvertreter des Chefs der Volksmarine und Chef der Politischen Verwaltung, Konteradmiral Wagner. Erster Fahnenträger ist Stabsobermeister Herbert Gley.
    03.10.1969   Teilnahme an der Flottenparade zu Ehren des 20. Jahrestags der Gründung der DDR.
    26.09.-16.10.1970    Sowjetische Hubschrauber handeln gemeinsam im Verbund mit den NVA-Hubschraubern, im Rahmen der Übung "Waffenbrüderschaft 70", von Parow aus. Sowjetische Hubschrauber werden dazu zeitweise in Parow stationiert. Die gestellten Aufgaben werden mit sehr guten Ergebnissen erfüllt.
    01.12.1971    Umbenennung der "Hubschrauberstaffel der Volksmarine" in "U-Jagd-Hubschrauberstaffel 18" (UJHS-18) durch Ministerbefehl.
    April - Juli 1974    Die ersten Hubschrauberführer und Angehörigen des ingenieurtechnischen Personals schulen an der Fliegerhochschule der AEROFLOT in Kemendschuk (UdSSR) auf den neuen Typ Mi-8 um.
    August 1974    Zuführung der ersten vier Mi-8T nach Parow. Damit beginnt auch bei den Marinefliegerkräften die Umrüstung von Hubschraubern mir Kolbentriebwerken auf Turbinenluftstrahltriebwerke. Gleichzeitig wurde damit die Umstellung von einmotorige auf zweimotorige Hubschrauber vollzogen. Es beginnt die sukzessive Aussonderung der Mi-4A.

    Die Mi-8T erfüllten im UJHS-18 folgende Gefechtsaufgaben:

    • Lufttransport von Bewaffnung und Ausrüstung
    • Versorgung der Einheiten mit Ersatzteilen und Nachschub
    • Seeaufklärung für die Volksmarine und zivile Dienststellen
    • Zusammenwirken mit dem Kampfschwimmerkommando 18
    • Suche und Rettung (SAR)
    April-Juni 1976    Eine zweite Gruppe aus Parow schult in Kremendschuk auf die Mi-8 um.
    01.12.1976    Das "Hubschraubergeschwader 18" der Volksmarine (HG-18) wird gebildet. Die Hochstufung zum Geschwader erfolgt aufgrund der Bevorstehenden Indienststellung von Kampfhubschraubern.

    Struktur des HG-18:

    • 1. Hubschrauberstaffel
    • 2. Hubschrauberstaffel
    • Kontroll- und Reparaturstaffel (KRS)
    • Fliegertechnisches Bataillon 18
    • Stab
    Februar 1977    Die ersten Kampfhubschrauber vom Typ Mi-8TB werden zugeführt und Beginn der Ausbildung.
    April 1977    Der letzte Hubschrauber, der insgesamt fünf Mi-4A und vier Mi-4MÄ, wird Außerdienst gestellt. Die Umrüstung auf Mi-8 ist abgeschlossen.
    Mit den Mi-8TB vergrößert sich sich das Einsatzspektrum der Marineflieger beträchtlich. So wurden die Möglichkeiten des Zusammenwirkens mit den Stoßkräften, insbesondere der 6. Flottilie, wesentlich erweitert (Scheinzieldarstellung, funktechnische Aufgaben als Fühlungshalter, Bekämpfung von Überwasserzielen und Zielen der Küstenverteidigung).
    01.12.1977    Beginn der Ausbildung nachts bei schwirigen Wetterbedingungen.
    Bildung einer Grenzkette Mi-8T zur Sicherung der Seegrenze und deren Ausbildung. Der Einsatz erfolgte jedes Wochenende und an Feiertagen sowie auf Anforderung und unter Leitung der 6. Grenzbrigade Küste.
    Dezember 1978 - Februar 1979    Trotz umfassenden Einsatz des Geschwaders zur Bekämpfung der Folgen des extremen Kälteeinbruchs zum Jahreswechsel (so gab es ca. 230 Starts zugunsten der Zivilbevölkerung, 32 Schwangere wurden in Kliniken geflogen) wurde eine hohe Einsatz- und Gefechtsbereitschaft aufrecht erhalten.

                 

    02.01.1979 In den ersten Stunden dieses Tages wird Rotraud Hoge von der Besatzung des Fregattenkapitäns Weibezahl unter komplizierten Wetterbedingungen von Putbus ins Stralsunder Bezirkskrankenhaus geflogen. Eine halbe Stunde nach der Landung wurde in einer schwieren Geburt Bettina Hoge geboren. Am 07. Oktober 1979 - den 30. Jahrestag der DDR - übernimmt das Geschwader die Ehrenpatenschaft über die "Regimentstochter".

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    April-Oktober 1979 Die ersten Hubschrauberführer und Angehörigen des ingenieurtechnischen Personals schulen in der UdSSR auf Mi-14 um.
    16.06.1979   Erster Einsatz von Raketen der Mi-8TB gegen Übungsziele im Rahmen der Gefechtsausbildung. Die erste Lenkrakete  wurde gestartet und ins Ziel gebracht.
    Oktober 1979   Teilnahme an der Flottenparade zum 30. Jahrestag der DDR.
    31.10.1979    Zuführung der ersten drei von insgesamt neun UAW-Hubschrauber vom Typ Mi-14PL. Damit wurde bei der U-Boot-Abwehr eine Lücke geschlossen, die durch die Verschrottung der Mi-4MÄ zwei Jahre zuvor gerissen hatte.
    August 1980    Die anderen sechs Mi-14PL landen in Parow.
    Sept./Okt. 1980    Teilnahme am Manöver "Waffenbrüderschaft 80".
    Oktober 1980    Die UAW-Staffel nimmt erstmals an einer taktischen Übung der UAW-Kräfte der Volksmarine teil, vermutlich im Rahmen einer Kette.
    26.02.1981   Das Hubschraubergeschwader erhält zum 01. März, im beisein von Ruth Bartel, den Traditionsnamen "Kurt Barthel".
    20.04.1981   Einbeziehung des Geschwaders in das Diensthabende System der Luftverteidigung (DHS). Eine Mi-8T stand in Parow in ständiger Alarmbereitschaft. Die Alarmierung erfolgte auch im Interesse der Volksmarine.
    01.12.1981    Umbenennung des HAG-18 in "Marinehubschraubergeschwader 18" (MHG-18).

    Mi-14PL

    Struktur des MHG-18:

    • 1. Hubschrauberstaffel mit
        1 Mi-8PS
        2 Mi-8T
      10 Mi-8TB
    • 2. Hubschrauberstaffel mit
          9 Mi-14PL
    • Kontroll- und Reparaturstaffel (KRS)
    • Fliegertechnisches Bataillon 18
    • Stab

    Im Sommer erfolgten durch das MHG sog. "Grenzflüge", jeden morgen mit Sonnenaufgang. Dauer: etwa 2-3 Stunden, manchmal länger.

    22.09.1984    Erstmals Wasserlandung einer Mi-4PL des MHG-18 auf der Ostsee.

    Mi-14Wasserlandung                                Wasserung

    September 1985   Die ersten Hubschrauberführer und Angehörigen des ingenieurtechnischen Personals schulen in der UdSSR auf den Minenräumhubschrauber Mi-14BT um.
    Dezember 1985    Die ersten drei Mi-14BT werden von sowjetischen Besatzungen zugeführt.
    Anfang 1986    Weitere drei Mi-14BT werden überführt.
    11.08.1986   Die Besatzung von Kapitänleutnant Sowada verhindet durch entschlossenes Handeln einen geplanten Grenzdurchbruch auf See.
    Dezember 1986    Mit der neugebildeten 3.Hubschrauberstaffel aus Mi-14BT nimmt das MHG-18 erstmals an er gemeinsamen Ausbildung mit MAW-Schiffen teil.
    Juni 1987    Mi-14PL handeln erstmals als Fühlungshalter zur Sicherstellung des Gefechtsschießens der Stoßkräfte der Volksmarine.

    ab 01.04.1990   Zwei Mi-8T dienen umgebaut der Schnellen Medizinischen Hilfe. Der SAR-Dienst des MHG-18 wird mit Mi-8TB sichergestellt:
               SAR-80, Warnemünde
               SAR-81, Parow
               SAR-82, Peenemünde

    Auch die Mi-14 BT wurde 1990 als SAR-Hubschrauber umgebaut.(2 Stück).

     

    Bestand am 30.09.1990

    •   2 Mi-8T
    • 10 Mi-8TB
    •   1 Mi-8S
    •   8 Mi-14PL
    •   6 Mi-14BT

    Tabelle Flugstunden

     
    Personalbestand Ende 1989

    insgesamt:     800    Mann / Frau
    davon:

    190    Offiziere
    390    Unteroffiziere

    220    Soldaten und Gefreite

     

    Der letzte Flugtag
    "Am 27.September 1990 fand der letzte Flugdienst des MHG 18 mit zwei großen Verbandsflügen über Mecklenburg-Vorpommern statt. Das Geschwader verabschiedete sich mit jeweils einem eindrucksvollen Überflug in Geschwaderstärke u.a. beim Kommando der Volksmarine in Rostock-Gehlsdorf und beim Marinefliegergeschwader 28 in Laage." (DHS, Ausgabe "Mi-8T/TB", S. 155)

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    Kurt Barthel
    * 1914
    † 1967
    Schriftsteller, bekannt unter den Namen "KuBa". KuBa war 1933-1946 im Exil und schrieb neben Lyrik ("Gedicht vom Menschen", Reportagen, Filmdrehbücher (u.a. "Schlösser und Katen") sowie die dramatische Ballade "Klaus Störtebecker" (Rügenfestspiele 1959).

    03. Oktober 1990

    Mit dem Anschluß gem. Art. 23 GG a.F. der BRD wurden die verbliebenden NVA-Angehörigen, Angehörige der Bundeswehr.....

    verwendete Literatur
    Die Page entstand mit dankenswerter Unterstützung durch:

    Frank Banisch
    J-T-Gillmeister
    Torsten Meckel
    Klaus-Peter Bittner

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    Militärflugplätze der NVA