Erinnerungen an die EK-Bewegung
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Zwei Erinnerungen an die EK-Bewegung im KHG-3
von: Jens H., Unteroffizier auf Zeit, s.a. Anschnitt in der Cola-Bar

Klappe die Erste:

Stolz geschwellter Brust kamen wir aus Bad Düben in Cottbus an. Nicht ahnend, was uns dort erwarten würde ... Doch zunächst "durften" wir den Jahresurlaub verbraten, auf das ja nichts mehr übrig bliebe, für eventuelle VKU. Nach Ablauf der Zeit traten wir
unseren Dienst in der KRS an (Ralf.S, Dietmar R. und ich bei Elektro-/Spezial). Jeder von uns wurde einem anderen Trupp zugeteilt, der Dietmar der allgemeinen E-Ausrüstung, der Ralf kam zu Geräte und ich zu Fluglage-/Flugregelanlagen.

Der normale Dienst war durchaus auszuhalten, mal abgesehen davon, dass das wischen der KRS-Halle grundsätzlich an uns "hängen" blieb. Aber da mußte wohl noch jeder durch.Viel schlimmer war es dann am Nachmittag auf der Unterkunft, dort wurde das
zweite und zum Teil auch das dritte Diensthalbjahr verheizt, im wahrsten Sinne des Wortes. Wobei es in unserem zweiten Diensthalbjahr noch gemäßigt zuging, da wir einen angenehmen EK-Jahrgang hatten, der das fünfte und vierte Diensthalbjahr gehörig bremste. Richtig lustig wurde es für uns eigentlich erst im dritten Diensthalbjahr, denn ab da nieste sich das dann zum "Vize" aufgerückte Diensthalbjahr gehörig aus. Allen voran unser "Stubenältester" Lehnig (oh ich hassen den Mann heute noch).

Aber Ralf und ich hatten im zweiten Diensthalbjahr ein wenig vorgesorgt, denn unser EK vermachte uns die Cola-Bar (da wo die Anschnitt-Bilder gemacht sind). Somit waren verschiedenen Schikanen Riegel vorgeschoben, denn wenn man uns im Revier verheizte, war ja die Cola-Bar geschlossen, womit sich die Herrschaften ins eigene Fleisch schnitten. Also kamen sie auf die Idee, mir nach der Öffnungszeit der Cola-Bar die Toilette aufzubrummen, wohlgemerkt, die Bar schloss offiziell 21 Uhr, bis man alle draußen hatte und klar Schiff, war es meist 21:30 Uhr. Dann noch Toilette - Urinstein entfernen inklusive.

Also habe ich die Bar früher geschlossen (die beiden anderen waren nicht da) und mich ins Revier begeben. Von Zeit zu Zeit kamen welche vom 4. bis 6. Diensthalbjahr und wollten was zu trinken haben. Ich sagte, nein, das geht nicht, ich mache jetzt Revier. Die Gesichter waren lang, und es kamen auch diverse Kommentare von wegen Bestrafung und so weiter (mehr als Klo reinigen mit Zahnbürste und Rasierklinge kann man ja eigentlich nicht bekommen) ... Nun, die Zeit verstrich, es war 22 Uhr und Zapfenstreich. Ich saß da und kratzte mit der Rasierklinge das Zeug ab, Revierkontrolle war schon lange, nur nicht bei mir, ich sollte ja bestraft werden ... Irgendwann, gegen 22:30 Uhr kam ein Anruf, das der OvD auf Rundgang sei (es sprach sich ja alles rum), da fiel es dem GUvD ein, das ich ja noch da drinnen putze. Er kam und meinte, ich solle im Bett verschwinden, der OvD käme gleich. Darauf ich, nein, ich bin noch nicht fertig und überhaupt, das Revier ist ja noch nicht abgenommen, da könne ich unmöglich gehen, weil ich ja dann am nächsten Tag bestraft werde ... Von dem Tag an hatten wir drei von der Cola-Bar weitestgehend Ruhe. Der Stubendienst blieb Ralf und mir jedoch bis zum vierten Diensthalbjahr erhalten, erst dann kamen zwei "Glatte" auf die Stube ...

Klappe die Zweite:

Nach einem Flugdienstausfall bzw. dessen Reparatur kam ich aus der KRS zurück zur Unterkunft. Käppi quer auf dem Kopf, Koppel um den Hals. Da man sich ja austauschen muss, wurde dort gequatscht. Das ging solange gut, bis vom PDG her ein grüner Wartburg gefahren kam. Wer da wohl drinnen saß ... Vor der Unterkunft plärrte es "Genosse Unteroffizier, stellen Sie die Anzugsordnung her und dann im Laufschritt zum OvD" - Der Krautz rief es - der Uffz. gehorchte. Der Laufschritt war aber wohl zu langsam, denn ich wurde noch mal angetrieben. Beim OvD angekommen, meinte der Krautz, das der sich was für mich einfallen lassen solle. Nur wusste er nicht, das der OvD an dem Tag aus der KRS kam ... Jedenfalls stellte jener mir frei, wie ich es anstelle, das der Rasen um die Unterkunft am Sonntag gemäht würde. Dazu ist festzuhalten: Ich war zu derzeit im sechsten Diensthalbjahr.


Militärflugplätze der NVA