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Der Krieg gegen die Bundesrepublik Jugoslawien - 24. März bis 10./20. Juni 1999
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[externer Link!]
Zum Hintergrund des Krieges: Literaturtips und einige Beiträge
Zu allen Zeiten: Propaganda
Die "Helden" der US-Air-Force: 509th Bomb Wing
Dokumentierte Abschüsse: F-117-Abschuß durch MiG-21 und Fla-Rakete
MiG-29-Abschuß durch F-15 Eagle
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. . . ein Jugoslawe dazu im Jahr    

2002

 

Die jugoslawische Luftverteidigung

Die jugoslawischen Luftabwehr hatte vorwiegend verschiedene sowjetische Raketensysteme in ihrem Bestand.
Die etwa 60 bis 68 selbstfahrenden Systeme SA-6 Kub sollen besonders wirksam gegen tief fliegende Kampfflugzeuge und Raketen in einer Reichweite von 100 bis 200 Kilometern sein. Hinzu kamen noch - in geringen Stückzahlen - bei der Luftverteidigung die SA-8b, SA-9 und SA-13.
Die stationären Systeme SA-2 und SA-3 schützten vor allem die großen Städte, Militäreinrichtungen sowie wichtige Industrieanlagen. Hiervon standen jeweils 60 Abschußvorrichtungen zur Verfügung.
Die jugoslawischen Luftstreitkräfte waren in zwei Fliegerkorps, eine Aufklärungsstaffel sowie eine Lufttransportbrigade unterteilt.
Die "westlichen" Schätzungen der Stückzahlen an Flugzeugen schwanken zwischen 225 und 252 Maschinen [Zahlendreher?]. Gesichert scheint, zu Beginn des Krieges, der Bestand an 16 MiG-29 (darunter 2 zweisitzige Schulmaschinen) und 60 MiG-21.
Die 65 Maschinen der jugoslawisch - rumänischen Koproduktion Soko Orao und die etwa 80 Maschinen vom Typ Galeb G-4 und G-2 sowie Jastreb sind als Trainer und leichte Erdkampfflugzeuge ausgelegt und dürften für Luftverteidigungsaufgaben nur sehr bedingt tauglich gewesen sein.
Hinzu kamen rd. 70 Hubschrauber (andere Angaben sprechen von 110 oder gar 180) vom Typ Partizan (ca. 45 Stück; Lizenzbau der SA-341/342 Gazelle), Mi-8, Mi-14, Mi-17, Mi-24, Ka-25 und Ka-27.

Insgesamt dürften knapp 100 Flugzeuge Luftverteidigungsaufgaben wahrgenommen haben.

Hauptstützpunkte:
Batajanica     204. Fliegerbrigade (MiG-29, MiG-21bis)
    138. Transportregiment
Kraljevo       98. Fliegerbrigade
Nis     119. Fliegerbrigade
Podgorica     172. Fliegerbrigade
      97. Heliokopterregiment
Pristina       83. Fliegerbrigade (MiG-21bis und MiG-21MF)
Die Landstreitkräfte verfügten zur Luftabwehr über 20 Abschußrampen für Mittelstreckenraketen Scud und Frog. Zum Schutz von Armee und Polizei sollen SA-8b, SA-9 und die jugoslawische Version der Strela-10M, die SAVA, im Einsatz gewesen sein. Große Bedeutung dürften die – im Rahmen der Truppenluftabwehr – "Ein-Mann-Raketensysteme" kurzer Reichweite (SA-16, SA-14 und SA-7) gespielt haben.
Die Landstreitkräfte verfügten insgesamt über 1.500 Kampfpanzer und 960 gepanzerte Mannschaftstransporter vom Typ M-84 sowie T-54 und T-55. Die Armee besaß ferner 200 Kanonen auf Selbsfahrlafetten sowie eine Vielzahl Raketenwerfer vom Typ Oganj, Plamen und Orkan aus einheimischer Produktion.

Die Kriegsmarine hat meines Wissen lediglich Ende April (?) vereinzelt überfliegende Flugzeuge bekämpft und ist in diesen zeitlichen Zusammenhang (Ursache-Wirkung?) selbst Zielscheibe von NATO-Angriffen geworden. Sie verfügte vor Kriegsausbruch zehn U-Boote, vier Fregatten, zwei Korvetten, 60 Raketenschnellboote und 70 andere Schiffe. Die ganze Flotte lag an der nur 199 Kilometer langen montenegrinischen Adriaküste.

Die NATO-Streitmacht

Ende Mai war das NATO-Aufgebot im Krieg gegen Jugoslawien bereits von 350 auf etwa 1.050 Flugzeuge angewachsen, und eine weitere Verstärkung auf über 1.250 Maschinen war absehbar. Die USA stellten über zwei Drittel der Kräfte. Im einzelnen waren folgende Muster im Einsatz:

US AIR FORCE

36 x A-10Thunderbolt (52nd Fighter Wing/Gioia del Colle; 104th Fighter Wing; Gioia del Colle; 110th Fighter Wing/Gioia del Colle; 124th Fighter Wing/Gioia del Colle)
2 x AC-130 (Brindisi)
5 x B-1B (77th Bomb Squadron/Fairford)
6 x B-2 Spirit (509th Bomb Wing/Whiteman, Missouri - USA)
[Diese Bomber + die Cruise Missile der USS Th. Roosevelt sollen - außerhalb des jug. Hoheitsgebietes, unerreichbar für deren Luftabwehr, die überwiegende Anzahl der Angriffe geführt haben.]
18 x B-52 (2nd Bomb Wing/Fairford; 5th Bomb Wing/Fairford)
7 x C-130 (Transcom/Frankfurt)
4 x E-3 AWACS (552nd Air Control Wing/Geilenkirchen)
2 x E-8 JointSTARS (93rd Air Control Wing/Frankfurt)
4 x EC-130 ABCC (603rd AC Squadron/Aviano)
2 x EC-130E Volant Solo (Brindisi)
2 x EC-135H (355th Wing/Aviano)
26 x F-15C (48th Fighter Wing/Cervia; PACAF/RAF Lakenheath)
25 x F-15E (48th Wing/Aviano)
88 x F-16C (20th Fighter Wing/Aviano; 52nd Fighter Wing/Aviano; 555th Fighter Squadron/Aviano; 20th Fighter Wing/Spangdahlem)
24 x F-117 (Aviano; Spangdahlem)
7 x KC-10 (9th AR Squadron./Frankfurt; Moron)
208 x KC-135 (Aviano; Brize Norton; St. Mawgan; Fairford; Ferihegy; Istres; Mildenhall; Mont de Marsan; Moron; Sigonelia)
3 x MC-130 (Brindisi)
10 x MH-53 (Brindisi)
2 x MH-60 (Brindisi)
4 x OA-10 (20th Fighter Wing/Gioia del Colle)
5 x RC-135 (Mildenhall)
2 x RQ-1A (Tuzla)
5 x U-2 (Sigonella)

US MARINE CORPS

8 x AV-8B (USS Kearsarge)
12 x CH-46 (USS Kearsarge)
9 x CH-53 (USS Kearsarge)
24 x F/A-18C/D (VMFA-31/Taszar in Ungarn, 50 km von der Grenze)
8 x EA-6B (VMAQ-1/Aviano; VMAQ-2/Aviano)
2 x KC-130 (VMGR-252/Bari)
8 x MH-53E (USS Inchon)

US NAVY

[von der USS Th. Roosevelt sollen ca. 2/3 der Angriffe geflogen worden sein - Cruise Missils!]
2 x C-2A (VRC-40/USS Th. Roosevelt)
5 x E-2C (VAW-124/USS Th. Roosevelt)
29 x EA-6B (VAQ-134/Aviano; VAQ-138/Aviano; sonst. Verbände/Aviano; USS Th. Roosevelt)
2 x EP-3 (VQ-2/Rota)
28 x F-14 (VF-14 und VF-41/ USS Th. Roosevelt)
24 x F-18C (VFA-15 u. VFA87/USS Th. Roosevelt)
2 x P-3C (VQ-2/Rota)
8 x 5-3B (VS-24/USS Th. Roosevelt)
6 x SH-60 (HS-3/USS Th. Roosevelt)

US ARMY

24 x AH-64A (11th Aviation Regiment/Tirana)
14 x CH-47 (Tirana)
18 x UH-60 (Tirana)

BELGIEN (LUCHTMACHT)

10 x F-16A (Amendola)

DANEMARK (FLYVEVABEN)

9 x F-16 (Esk. 730/Grananise)

DEUTSCHLAND (LUFTWAFFE)

1 x C160 / Landsberg
14 x Tornado ECR / Recce, Piacenza
            (zeitweise sollen Anfang Mai 1999 vier Tornados zu "Wartungsarbeiten" zurückverlegt worden
            sein, um dann wieder zum Einsatz zu kommen; weiterhin sollen in 390 Einsätzen
            244 Harm-Raketen [USA = 710] verschossen worden sein)

FRANKREICH (ARMÉE DE L'AIR)

1 x C160 Gabriel (Istrana)
2 x E-3F (Avord)
14 x Jaguar (Istrana)
6 x KC-135 (Istres)
16 x Mirage F.1CR/CT (Istrana)
2 x Mirage IVP (Istres)
8 x Mirage 2000C (Grosseto)
15 x Mirage 2000D (Istrana)
2 x AS 330 Horizon (Kumanovo)
2 x Puma

FRANKREICH (AERONAVALE)

16 x Super Etendard (Foch)
4 x Etendard IVP (Foch)
2 x Super Frelon (Foch)

GROSSBRITANNIEN (RAF)

1 x Canberra PR.9 (Gioia del Colle)
2 x E-3D AWACS (Aviano)
16 x Harrier GR.7 (Gioia del Colle)
4 x L1011 (Ancona)
12 x Tornado (Solenzara)
3 x VC-10 (Ancona)

ITALIEN (AERONAUTICA MILITARE)

6 x AMX (Istrana)
1 x Boeing 707/T (Pratica di Mare)
10 x F-104ASA (9th Stormo/Amendola; Cenvia)
6 x Tornado IDS (Brescia)
16 x Tornado ECR/IDS (Gioia del Colle; Piacenza)

KANADA (DEFENCE FORCE)

18 x CF-18 (Aviano)

NATO

4 x E-3A AWACS (Trapani)

NIEDERLANDE (KONINKLIJKE LUCHTMACHT)

20 x F-16A (315 Sqn./Amendola)
2 x KDC-10 (334 Sqn./Eindhoven)

NORWEGEN (LUFTFORSVARET)

6 x F-16A (Grazzenise)

PORTUGAL (FORCA AEREA)

3 x F-16 (201 Sqn/Aviano)

SPANIEN (EJERCITO DEL AIRE)

6 x EF-18 (Aviano)
1 x KC-130 (Aviano)
1 x CASA C-212 (Vicenza)

TÜRKEI (TURK HAVA KUVVETLERI)

11 x F-16 (Ghedi)

Nicht berücksichtigt sind hier Hubschrauber und Transporter in Albanien und Mazedonien, die für "Hilfseinsätze" verwendet wurden.

Es sollen auch ungarische Fliegerkräfte am Krieg gegen Jugoslawien beteiligt gewesen sein:

UNGARN

22 x MiG-29 (59th Regiment, Kecskemet [externer Link!])
20 x MiG-21 (Taszar)
9 x Su-22 (31st Regiment, Taszar)
 
Ursprünglich war die Rede vom 55th Regiment, allerdings liegt in Kecskemet das 59th! Nach meinen Recherchen fliegen alle ungarischen MiG-29 (mit 21 Piloten und 6 "twoseat trainers") im Service mit dem 59 Tactical Aircraft Regiment bei Kecskemet AFB. Sie sind in zwei Geschwader organisiert (1sqn "Puma", 2sqn "Dongo").
Sie wurden nicht direkt in den Krieg miteinbezogen. Die einzige "Kampfaktivität", war, daß sie auf Abruf zur Sicherung des ungarischen Luftraums gegen mögliche jugoslawische "Angriffe" bereit standen. Es kam zu keinem Kampfeinsatz.
 
Jedoch waren die ungarischem MiGs - im eigenem Luftraum - verpflichtet, ihre Trainingsflügen gemeinsam mit Maschinen der anderen NATO-Staaten (F-15) durchzuführen bzw. sich von ihnen auf Sicht identifizieren zu lassen. Grund: die MiGs verfügten noch nicht über ein NATO-kompatibles Kennungsgerät (Freund-Feind), da der NATO-Beitritt erst am 12. März 1999, d.h. knapp zwei Wochen vor Kriegsbeginn, erfolgt war.
 
Zoltan Martinusz ("Hauptabteilungsleiter für Verteidigungspolitik") führte vor Kriegsbeginn dazu aus:
"Wir könnten die NATO in diesem Fall nur logistisch oder technisch unterstützen." Ungarn stellte der NATO Flugplätze zur Verfügung. Der ungarische Verteidigungsminister Janos Szabo hatte erklärt 24 NATO- Jagdbomber vom Typ F-18 von Ungarn aus eingesetzt werden sollten. Landeplatz war die US-Basis [!] im südungarischen Taszar. Von dort aus sind offenbar Angiffe gegen Jugoslawien geflogen worden. Gemeinsam mit den Bombern waren 500 bis 800 Personen Versorgungspersonal in Taszar im Einsatz.
Die Tankerflotte flog Einsätze von Budapest aus.

Vermutlich waren die ungarischen Fliegerkräfte für eine weitere Eskalation des Krieges vorgesehen. Letztlich sollen 300 ungarische (Wach-)Soldaten im Rahmen der KFOR im KOSOVO sein.

 
Verluste
Jugoslawien
10.000 tote Soldaten und Polizisten (eine Weile nach Kriegsende wurden "nur" noch 4.000 genannt)
 
75 % der festen Luftabwehrstellungen
          (das hieße, zwei von drei der SA-2-Luftabwehrbataillone und zehn SA-3-Bataillone
          bzw. 90 Abschußvorrichtungen)
12 % der mobilen Systeme
          (drei der 30 SA-6-Batterien, von den inforarotgelenkten Luftabwehrraketenstellungen vermutlich keine!)
69 % der MiG-29
          (d.h. 11 von 16 Maschinen; inszwischen - 21.07.1999 - stiegen die Angaben - auf 14 MiG-29,
          alle Kampfmaschinen sollen somit abgeschossen worden sein.)
25 % der MiG-21
          (d.h. 15 von 60 Maschinen; inszwischen - 21.07.1999 - sollen sogar 24 MiG-21, d.h. exakt 40 Prozent
          abgeschossen worden sein, oder eine Steigerung - in Friedenszeiten - um 60 !!! Prozent)
50 % der Galebs
33 % der Super Galebs

Die NATO will weiterhin 454 "Artillerie und Mörser", 222 gepanzerter Transportfahrzeuge sowie 122 Panzer zerstört haben.

Es wurden 38.400 Einsätze geflogen und dabei 23.614 Bomben und Raketen verschossen (rd. 10.000 mehr als nach russsischen Angaben!?). Sog. Präzisionswaffen wurden in den ersten Kriegstagen zu 90 Prozent  eingesetzt, insgesamt soll deren Anteil bei immerhin 35 Prozent gelegen haben. Ebenfalls wurden 30.987 Urangeschosse mit einem Gesamtgewicht von etwa 10 Tonnen verfeuert. Hinzu kamen eine Vielzahl von abgeworfenen Splitterbomben. Allein die USA haben ca. 1.000 Clusterbomben vom Typ CBU-87/B eingesetzt. Jede diese Bomben stößt über dem Zielgebiet 202 Einzelbomben aus. 20.000 bis 30.000 Splitterbomben sind in Jugoslawien nach dem Abwurf nicht explodiert....

45 Prozent der (zivilen!) Fernsehsender sollen zerstört worden sein!

2.200 Zivilisten, einschließlich mehr als 1.000 Kinder,
642 Soldaten und Offizieren der Armee Jugoslawiens.
5.000 Menschen wurden verletzt.
 
Während des 80-tägigen Krieges warf die NATO 10.000 Bomben und feuerte etwa 3.000 Marschflugkörper ab.
 

Die Verlustangaben an Menschen entsprechen den russischen Angaben. Einige Militärtechnik, darunter 13 Panzer sowie 4 oder 5 MiG-29.

Bei den MiG-29 könnte es sich um folgende Abschüsse, gleich zu Kriegbeginn, handeln, Auszug aus einer kroatischen WebSite [externer Link!]

Rang/Name Flugzeug

Ort

Datum
1999

Abschuß durch
Einheit Flugzeug Piloten Waffen
Oberstleutnant Ilic Dragan MiG-29B Süd-Westlich von Priština, Suva Reka Gebiet 24.März USAF 493rd FS, 48th TFW F-15C's M.Showers AIM-120
Major Iljo Arizanov (posthum Oberstleutnant) MiG-29B C.Rodriquez
Major Nebojša Nikolic (posthum Oberstleutnant) MiG-29B nahe Zrenjanin 24.März Royal Netherlands Air Force, 322 Sqn F-16A/MLU J-063 J.Abma AIM-120
Captain First Class (posthum Major).... und Major Zoran Radosavljevic MiG-29B Abschuß über Serbien, Absturz in Bosnien? 26.März USAF 493rd FS, 48th TFW F-15C 84-0014 J.Hwang AIM-120
Oberstleutnant Slobodan Peric MiG-29B F-15C 86-0159 J.McMurry AIM-120

Wobei die Abschüsse offenbar z.T. im Rahmen schwerer Luftkämpfe erfolgten, siehe dazu die unten dokumentierten jugoslawischen Luftsiege, wonach Major Nikolic und Oberstleutnant Peric noch Abschüsse erzielten!

Fast vollständig zerstört wurden die Industriezentren von Belgrad, Novi Sad, Nis und Kragujevac. Faktisch nicht mehr existent ist die petrolchemische Industrie. Geschätzt wird, daß durch die NATO-Aggression über eine halbe Million Menschen arbeitslos geworden sind.

Schwere Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft hat die Zerstörung von Autobahnen, Bundesstraßen und anderen Teilen der Infrastruktur des Landes. Zahlreiche Brücken, darunter zahlreiche über die Donau und auf der internationalen Transitstrecke E-75, wurden durch das Bombardement der NATO zerstört. Die Donauschiffahrt kam zum Erliegen. Dadurch erlitten die Schiffahrtsunternehmen der Anliegerstaaten täglich Schäden von umgerechnet mehr als 20 Millionen Mark.

Katastrophale Folgen für die Bevölkerung und die Wirtschaft hatten auch die Angriffe gegen Einrichtungen der Elektroenergieversorgung Jugoslawiens. Mehr als fünf Millionen Menschen wurden dadurch zeitweise von der Strom- und Wasserlieferung abgeschnitten. Am stärksten betroffen sind Einrichtungen des Gesundheitswesens, wo selbst Intensivstationen und Abteilungen für Frühgeburten ohne Strom blieben – ohne Kraftstoff laufen auch Notstromaggregate nicht mehr, wenn sie ggf. durch die "Graphitbomben" verschont worden sind.

Zerstört wurden nach Belgrader Angaben rund 300 Schulen, Kindergärten und andere Bildungseinrichtungen, darunter das Universitätszentrum Nis und die Fakultäten für Landwirtschaft' und Maschinenbau in Pristitia. Auch zahlreiche historische Kulturdenkmäler seien in Mitleidenschaft gezogen worden, zum Beispiel, etwa 50 Klöster und kirchliche Einrichtungen, die teilweise unter UNESCO-Schutz stehen.

Immer wieder wurden auch Radio-und Fernsehstationen angegriffen und zerstört, so das Gebäude von RTS in Belgrad. 16 Mitarbeiter dieser auch von ausländischen Journalisten genutzten Radio-und TV-Einrichtung starben. Zerbombt wurde das Gebäude von RTS in Novi Sad, von wo aus täglich 56 Stunden Programme in Ungarisch, Slowakisch, Rumänisch und Sprachen der anderen nationalen Minderheiten in der Vojvodina gesendet wurden. Raketenziele waren zahlreiche Sende- und Relaisstationen, darunter der architektonisch einmalige Fernsehturm auf dem Avala bei Belgrad.

Noch nicht überschaubar sind die durch Luftangriffe ausgelösten Umweltschäden. Experten sprachen von einer ökologischen Katastrophe, die auch viele Nachbarländer erfaßt. Durch die Bombardierung der großen Chemiekomplexe wie in Pancevo, Novi Sad oder Baric wurde eine erhebliche Luftverschmutzung mit Schadstoffen bis hin nach Griechenland zu verzeichnen. Auf der Donau bewegte sich ein Ölteppich von mehreren Kilometern Länge in Richtung Schwarzes Meer.

FAZIT: Es wurden 82 Brücken, 422 Schulen, 48 Einrichtungen des Gesundheitswesens, 74 TV-Stationen oder Transmitter, sowie zahlreiche Elektrizitätswerke, Fabriken und Straßen zerstört. Gesamtschaden beträgt ca. 100 Miliarden US-Dollar.

Das Bruttosozialprodukt Jugoslawiens liegt nunmehr pro Kopf zwischen dem von Eritrea und Sri Lanka bei rd. 800 $ im Jahr. Die Arbeitslosigkeit verdoppelte sich auf rd. 60 (sechzig!) Prozent. Von den verbliebenen ca. 9 Millionen Einwohnern leiden 1,5 Millionen Hunger. Im Winter 1999/2000 konnten lediglich 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung mit Elektroenergie versorgt werden.

Früher nannte man das "in die Steinzeit zurückbomben..."

NATO

Verluste durch Feindeinwirkung: keine
 
Verluste durch "technische Defekte": Mindestens,
2 F-117 ("Tarnkappenbomber")
          [je ein Absturz über Jugoslawien und Bosnien]
1 A-10 A
1 F-16
2 Hubschrauber AH-64A
          [Die "WamS" - Welt am Sonntag berichtete:
TIRANA, 23. April 1999. Der Absturz eines Apache-Helikoptres vor zwei Wochen (2 Tote) ist Geheimberichten der NATO zufolge nicht auf technisches Versagen zurückzuführen. Die Maschine wurde abgeschossen, ....
Dazu die Flieger-Revue, 8/99, S. 27:
"Der Absturz eines AH-64-Kampfhubschraubers während eines Übungsfluges im albanisch-jugoslawischen Grenzgebietes, ist möglicherweise auf einen Raketentrefferzurückzuführen."]
eine höhere Anzahl Drohen CL-289 und einige Cruise Missiles
 
Selbst die Maschine des Sohnes von U.S. Air Force Lt. General Michael Short wurde von der jugoslawischen Luftabwehr getroffen...

Die in Athen erscheinende Zeitschrift "Athinaiki" (ergänzend s.a.) hatte bereits in ihrer Ausgabe vom 7. April 1999 unter Berufung auf "100-prozentige korrekte Infornmationen aus dem NATO-Hauptquartier" gemeldet, daß die Allianz "derzeit" Verluste in Höhe von 88 toten oder vermißten Soldaten (meist tot) und 32 abgeschossene oder abgestürzte Flugzeuge / Hubschrauber verzeichnete. Die Zeitschrift weiter: "Nach NATO-Quellen sind es 44 Amerikaner, elf Deutsche, sieben Briten und 18 verschiedener Nationalität." Eine andere im Internet verbreitete Information besagte unterdessen, Griechenland und Jugoslawien hätten ein Abkommen über die Freilassung von 19 gefangenen NATO-Piloten geschlossen. Der Pilot des US-Tarnkappenbombers, dessen Abschuß die NATO zugeben mußte, hatte unterdessen in den USA ausgesagt, daß er nicht von der ominösen Spezialeinheit der US-Streitkräfte befreit worden sei, sondern von der jugoslawischen Seite an die USA ausgeliefert wurde.

Allein bis zum 20. April 1999 waren es 38 abgeschossenen Flugzeuge, dazu "zahlreiche" unbemannte Flugkörper und Cruise-Missiles:
"..... The Chairman of the US Joint Chiefs of Staff had denied, about a month into the bombing, that the US had suffered the additional losses reported to Defense & Foreign Affairs. By April 20, 1999, NATO losses stood at approximately the following:
38 fixed-wing combat aircraft;
Six helicopters;
Seven unmanned aerial vehicles (UAVs);
"Many" Cruise Missiles (lost to AAA or SAM fire). ...."
Ende Oktober 1999 berichtete die Zeitschrift:
"... die NATO-Verluste waren offenbar erheblich höher als das die NATO bestätigte, aber in welchem Ausmass ist unbekannt. Hochrangige US- und andere NATO-Quellen bestätigten jedoch, daß die Beschädigungen, insbesondere an Nicht - US-Flugzeugen, streng Geheim gehalten werden.
.....unter den zahlreichen abgeschossenen NATO-Maschinen und gefangenen Piloten sei auch mindestens ein Deutscher [Abschuß gleich zu Kriegsbeginn über Jastrebac, ein Pilot tot, der andere Gefangenschaft?].

Armeegeneral Dragoljub Ojdanic, Yugoslav Army's General Chief of Staff am 15. Juni 1999: Die jugoslawische Luftwaffe und die Luftverteidigung schoß 61 Flugzeuge, 30 Drohen, 7 Heliokopter sowie 238 Marschflugkörper ab.

Dabei könnte es sich u.a. um folgende Abschüsse handeln (vgl. US-Luftsiege):

Flugzeug

Datum
1999

Abschuß durch
Flugzeug Piloten

USAF F-117A

24. März

MiG-29

Arizanov, Iljio

USAF aircraft (F-16?)

24. März

MiG-29

Nikolic, Nebojsa

USAF F-15E

26. März

MiG-29

Peric, Slobodan

USAF F-117A

27. März

MiG-21

Dijukich, Gvozden
s.a.: aktuell, detailliert und auch optisch sehr gut aufbereitet:
http://members.xoom.com/082499/aviation/natodowntable.htm
       
oder gleich direkt:
http://www.warinfo.org.yu/natodown.html  
Auch hier wird von einem Abschuß eines BW-Tornados gleich mit der ersten Angriffswelle berichtet. Der Tornado soll 12 km südlich von Panchevo abgestürzt und vollständig zerstört worden sein. Die Besatzung soll Tod sein.
Am 29. März 1999 soll ein weiterer deutscher Tornado abgeschossen worden sein (Jastrebac?), wobei sich die Besatzung sich zumindest noch katapultieren konnte.

Fotos von NATO-Verlusten:

a10.jpg (3323 Byte)       a10a.jpg (2723 Byte)        drohne2.jpg (3271 Byte)        f117-1.jpg (3292 Byte)      F117A_2.jpg (3525 Byte)      F117A_3.jpg (3803 Byte)

weitere Fotos findet ihr unter:
http://members.xoom.com/082499/aviation/img001/index.htm
 
Schlußfolgerungen der NATO:
  1. Die Luftangriffe sollen zukünftig schockartig ausgeführt werden, d.h. nicht mit 20 sondern mit 1.000 Angriffen beginnen.
  2. Eigenen Bodentruppen sollen nicht von vornherein ausgeschlossen werden.
  3. Die Präzision der Zerstörung von Panzern muß erhöht werden.
  4. Die europäischen NATO-Staaten sollen ihren Anteil an  künftigen Kriegen erhöhen u.a. mit Aufklärungssatelliten, Lufttransportkapazitäten, Abstands- und Präzisionswaffen.
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[externer Link!]
unter Verwendung von:
http://wiesbaden-online.de/on/98/10/09/topnews/jugohin.html
FLUG REVUE, JULl-Heft 1999, S. 65 (Quelle: FAS/Offizielle Mitteilungen/Presseberichte. Stand: 31. Mai 1999)
FLUG REVUE, August-Heft 1999, S. 60
FLIEGER-REVUE, August-Heft 1999, S. 24ff
http://www.fliegerrevue.de, Artikel vom 13.07.1999 ("79 Tage Luftkrieg über Jugoslawien")
Neues Deutschland vom 20. Mai 1999
http://www.strategicstudies.org/crisis/newrome.htm#-NATO
http://www.inet.co.yu/rat/obavestenja/athinaiki407.htm
http://venik.way.to/ früher: http://members.xoom.com/_XOOM/ggromozeka/aviation/natodowntable.htm
nicht mehr verfügbar: http://www03.excite.lt/photo/img/r/yugoslavia/nato/targets/19991021/was15?r=/photo/location/usa)
Bundeswehr aktuell, Nr. 9, vom 8. März 1999
Lühr Henken beim Friedenspolitischen Ratschlag in Kassel 4./5.12.1999
G.MUCKE@ipn-b.de, Message-ID: 7aXeThlBQyB@p202.ipn-b.comlink.apc.org, "Wir hören weltweit Zeugen"- Ex-Justizminister Ramsey Clark über die Anhörungen zum Krieg gegen Jugoslawien
http://www.vol.at/pubs/redaktion/national/politik/news-24818.asp
http://www.nzz.ch/online/02_dossiers/kosovo/kos990924msn_lz.htm
http://www.cableregina.com/users/magnusfamily/postw2mj.htm

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