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6b. Einige moderne Pigmente und Farbstoffe,
deren Herkunft und Verwendungszeiten
in der Tafelmalerei ab ca. 1780

Mikroskopische Vergrößerungen je nach Pigmentgröße 126 x bis 1250 x.
Bei allen Abbildungen bitte ich zu bedenken, daß ich die Originalaufnahmen nicht in der (vielleicht gewünschten) vollen Auflösung hier wiedergeben kann. Manche Pigmente sind auch so feinkörnig, daß ich auf eine Abbildung verzichtet habe und nur den Farbton wiedergebe.

Für Aufnahmen auf dieser Seite habe ich Pigmente folgender Firmen verwendet: Enzinger-Farbmühle; Kremer-Pigmente; Winsor & Newton; Schmincke; Fr. Schoenfeld & Co., Altbestände aus dem Drogenhandel und selbst produzierte Pigmente.

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Alizarinkrapplack
Barytgelb
Chromgelb
Chromgrün
Chromoxidgrün
Chromoxidhydratgrün

Chromorange /
Chromrot

Coelin
Eisenoxidgelb
Helioechtgelb
Heliogenblau
Heliogengrün
Indischgelb (künstl.)
Kadmiumgelb
Kadmiumrot
Kobaltblau
Kobaltgelb
Kobaltgrün
Kobaltviolett
Manganblau
Manganviolett
Nickeltitangelb
Permanentgrün
Permanentrot
Schweinf. Grün
Strontiumgelb
Ultramarinblau
Ultramarinviolett

Anmerkungen

Alte und moderne
nichtbunte
Pigmente sind
hier zu finden.

Farbbezeichnung
und Aliasnamen
Hauptbestandteile
Herkunft
Verwendungszeiten
Bemerkungen
Gebrauch heute
Bemerkungen
Alizarin(krapp)lack
Alizarinlack, Durchlicht

Stichwortliste

Siehe auch:
Krapp (natürlich)

Der lichtechteste Anteil der Krappwurzel, das Alizarin, wird künstlich (möglichst rein) hergestellt und auf Substrate verlackt.

Manchmal schlechte Qualitäten aus minderwertigen Teerfarbstoffgruppen.

1868 gelang die synthetische Herstellung des Alizarins. Wahrscheinlich seit Ende des 19. Jahrhunderts für die Künstlerfarbenproduktion verwendet.

Schon die alten Meister verwendeten Krapplack als Schutzlasur über Zinnober, um dessen Schwärzung zu vermeiden.

Ungiftig

Stark lasierende Farbe, als Wurzelkrapplack ebenso wie als Alizarinlack. Sehr ergiebig und Färbeintensiv.

Achtung deshalb beim Restaurieren von roten Farbflächen !

Barytgelb
Barytgelb, hier nicht als Pigment darstellbar
Gelber Ultramarin (widersinnig), Jaune de baryte, Baryte Yellow

Stichwortliste

Mineralpigment, Bariumchromat / enth.Bariumcarbonat

Mit Chlorbarium aus einer Lösung von Kalium- oder Natriumchromat gefällt.
Sehr kleine Pigmentkörnchen.

Vermutlich von Vauquelin Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden (schwach)

Hauptsächlich in der Frescotechnik und als Aquarellfarbe verwendet. Verträgt sich nicht mit Öl

Wichtige Farbe bei der Fälschungsanalyse "alter" Gemälde.

Chromgelb
Chromgelb, Durchlicht
Als Künstlerfarbe ausschließlich Chromgelb,
Jaune de chrome,
Chrome Yellow

Stichwortliste

Bleisulfat / Bleichromat
(unterschiedliche Zusammensetzung durch unterschiedliche Verfahren der Herstellung)

Weitere Namen als Wandfarben:
Kölner Gelb, Königsgelb, Leipziger Gelb, Neugelb, Pariser Gelb, Postgelb, Zitronengelb, Zwickauer Gelb

1809 erstmals durch den französischen Chemiker Vauquelin im Labor hergestellt.
Vermutlich zehn Jahre später als Malpigment auf dem Markt.
(Krebserregend)

Chromgelb kann sich unter Umständen verfärben, wie z. B. die Sonnenblumen- bilder V. van Gogh's, die unter dem Zerfall des Pigments zu Bleisulfid leiden.
Die moderneren Pigmente sind lichtechter und stabiler, dürfen jedoch aus Sicherheitsgründen nicht mehr verwendet werden.

Wichtige Farbe bei der Fälschungsanalyse "alter" Gemälde.

Chromgrün
Chromgrün, Durchlicht
Zinnobergrün

Stichwortliste

Mischpigment aus Eisencyanblau und Chromgelb. Die Farbvarianten ergeben sich aus dem Mischverhältnis der Grundfarben.
Mischungen von Chromgelb und Phtalozyaninblau sind beständiger, brillanter und reiner in der Farbtönung

Weitere Farbbezeichnungen:
Grüner Zinnober, Laubgrün, Maigrün, Seidengrün, Lackgrün, Russischgrün, Olivgrün, Resedagrün, Englischgrün, Chrome Green, Cinnabar Green, Vert de chrome, Vert de cinnabre

Seit etwa 1830 bekannt (Krebserregend)

In der Anstrichtechnik spielt die Farbe eine wichtige Rolle, auf der Künstlerpalette weniger, da sich Grüntöne aus anderen Grundfarben beständiger mischen lassen.

Chromoxidgrün
ist Chromoxidgrün stumpf
Chromoxidgrün, Durchlicht
Arnaudons-, Casalis-, Dinglers-, Plessysgrün, Schnitzers Grün

Stichwortliste

Chromoxidhydrat
ist Chromoxidgrün feurig
Chromoxidhydrat, Durchlicht
Guignetgrün, Mittlersgrün, Smaragdgrün, Pannetiersgrün

Stichwortliste

Chrom(III)-oxid
Chromoxidhydrat

Die neben genannten Farbbezeichnungen stumpf und feurig sind zwar gebräuchlich aber fachlich unrichtig. (Wehlte plädiert für korrekte Bezeichnungen)

Chromoxidgrün bereits seit 1809 durch Vauquelin bekannt. 20 Jahre später als Malfarbe anzutreffen (Schramm / Hering).
Wird in Deutschland seit 1927 hergestellt.

Chromoxidhydratgrün 1838 durch Pannetier in Paris entdeckt, 1850 beschrieben, Patente um 1859 von Guignet, fabrikatorisch hergestellt um 1865 (unsicher)

Ungiftig

Chromoxidgrün darf nicht mit dem giftigen Chromgrün verwechselt werden !

Im Fresco beständiger als alle grünen Erden

Wichtige Farbe bei der Fälschungsanalyse "alter" Gemälde.

Chromorange, -rot
Chromorange, Durchlicht
Zinnoberrot, Rouge de chrome, Chrome Red

Stichwortliste

Basisches Bleichromat
Durch Feinmahlen oder intensivstes Anreiben mit dem Glasläufer wechselt der Farbton von Rot nach Orange.
Die Farbtöne wechseln, je nach Hersteller oder Zugaben während des Herstellungsprozesses, daher keine eindeutigen Bestimmungen nach RAL.
Seit Anfang des 19. Jahrhunderts in Gebrauch. (Krebserregend)

Noch heute in Gebrauch, aber bei Künstlern nicht sehr beliebt, da mit anderen Pigmenten bessere Ergebnisse zu erzielen sind.

Coelin (alt)
Coelin, Durchlicht
Coeruleum, Kobaltblau grünlich, Himmelblau, Zoelinblau, Cerulean Blue, Bleu céleste, Mangancoelinblau (fälschlich)

Stichwortliste

Siehe auch: Manganblau

Kobalt(II)-Stannat
Kobaltoxidulstannat
Gewonnen durch Glühen von Kobaltsulfat mit Zinnsalz und Kieselsäure.

Von manchen Firmen wird wegen der Schwierigkeit, dieses Pigment zu bereiten, Mangan herangezogen

Erstmals 1805 durch Höpfner hergestellt und darauf vergessen. 1860 von Rowney & Co. wiedereingeführt. Seit 1945 kaum noch als Pulverfarbe zu erhalten. Ungiftig

Häufig zum Malen des Himmels an Stelle von Azurit verwendet.
Es gleicht dem Kobaltblau, ist jedoch wesentlich grüner.

Das Originalpigment war nach 1945 kaum noch im Handel erhältlich. Meines Wissens wird es in Deutschland nicht mehr hergestellt.

Eisenoxidgelb
Eisenoxidgelb, Durchlicht, Balken 10 µ
Marsgelb

Stichwortliste

Siehe auch:
Eisenoxidrot (Alte Pigmente)
Rote Erden (Alte Pigmente)
Eisenoxidschwarz (Füllstoffe)

Eisenoxidhydrat

Künstliche Eisenoxidpigmente lassen sich in verschiedenen Tönungen und Reinheitsgraden produzieren.

Weitere Eisenoxid-Pigmente sind:
Eisenoxidschwarz, Eisenoxidrot, Eisenoxidgelb, Caput mortuum

Schon Plinius kannte künstliche rote Eisenoxidpigemente unter dem Namen rubrica.

Wahrscheinlich tauchten im 18. Jahrhundert die ersten gelben Eisenoxidpigmente auf

Ungiftig

Als Künstlerfarbe waren die alten Pigmente kaum zu gebrauchen, da sie stark lasierten und sehr viel Öl brauchten. Die neu entwickelten "reinen" Eisenoxidpigmente besitzen hohe Deckkraft und großes Färbevermögen. Auch als Wandfarbe sehr beliebt und noch heute gebräuchlich.

Helio-Echtgelb
Hansagelb, Durchlicht, 1200 x
Siegelegelb, Hansagelb

Stichwortliste

Künstlich organisches Diazopigment Seit Anfang des 20. Jahrhunderts (1910 ?) Giftklasse mir unbekannt

Sehr beständiges Pigment, aber nicht außen. Größeres Färbevermögen als alle anderen ähnlichen Farbtönungen.

Heliogenblau
Heliogenblau, Durchlicht
Echtblau, Solidblau, Helioechtblau, Phthalocyaninblau, Phthaloblue, Monastral Blue, Bleu solid

Stichwortliste

Künstlicher Pigmentfarbstoff
Phthalocyaninfarbstoff
Seit 1927/28
Zunächst als Farbstoff noch unzuverlässig. Später entwickelte sich daraus für Graphiker der unverzichtbare Druckfarbton Cyanblau.
Ungiftig

Es sind Bestrebungen im Gange, diesen Farbstoff weiter zu entwickeln und zu verbessern.

Heliogengrün
Heliogengrün, Durchlicht
Phthalocyaningrün, Echtgrün, Helioechtgrün, Pigmentgrün 7, Vert héliogène, Monastral Green, Dunkelgrün

Stichwortliste

Künstlicher organischer Pigmentfarbstoff.
Phthalocyanin-Pigmentfarbstoff
Modernes Erzeugnis. Wie Helioechtblau um 1927 entwickelt. Ungiftig

Die blaugrünen Sorten als Austauschfarbe für das giftige Grünspan.
Als Schulfarbe "Dunkelgrün" genannt

Indischgelb (Imitation)
Indischgelb imitiert, Durchlicht
Indanthrengelb ®, Alizaringelb

Stichwortliste

Siehe auch:
Indischgelb (natürlich)

Echt: euxanthinsaure Magnesia oder
imitiert: verlackter Teerfarbstoff der BASF.
Das echte Indischgelb über Persien im 15. Jh. nach Indien eingeführt. Dort hauptsächlich in Gebrauch. In der europäischen Malerei wurde der natürliche Farbstoff erst in der Mitte des 18. Jh. bekannt und aus Tierschutzgründen ca. 1921 aus dem Handel genommen.

Der künstliche Farbstoff wahrscheinlich erstmals um 1927 in England. In neuerer Zeit tauchen diverse Ersatzstoffe auf, die aber nicht die schöne Farbigkeit des originalen Stoffes erreichen.

Ungiftig.

Beliebte Aquarellfarbe, als Lasurfarbe in der Ölmalerei und manchmal als "Retuschefarbe" bei vergilbten Bildern verwendet (lt.Wehlte)

Kadmiumgelb
Kadmiumgelb, Durchlicht
-zitron, -hell, -mittel als Farbtonangabe.
Jaune de cadmium, Cadmium Yellow, Schwefelkadmium

Stichwortliste

Cadmiumsulfid

Verschnitte sind in Künstlerfarben nicht erlaubt, trotzdem erhalten auch die reinen Cadmiumpigmente eine geringe Menge an Substrat (Zinksulfid), welches aber in das Pigment eingebaut ist.

Greenockit, Kristall
Greenockit, idiomorpher Kristall (3 mm) auf Qarz. Paragenese: Galenit, Sphalerit, Smithsonit. Härte: 3

Cadmium wurde 1817 in Zinkerzgruben gefunden und um 1830 wahrscheinlich schon als Malfarbe verwendet.

Ab 1849 wird Cadmium in größeren Mengen hergestellt.
In Deutschland wurden Cadmiumpigmente 1925 durch die Bayer AG hergestellt.
Das selten vorkommende Mineral Greenockit (Cadmiumsulfid) ist wohl nicht als Pigment verwendet worden, obwohl es von einigen Fachleuten für die letzten 2000 Jahre als Pigment reklamiert wird, aber nicht beweisbar war.

Gesundheitsschädlich
beim Verschlucken oder Einatmen

Heute wichtige Künstlerfarbe, darf jedoch nicht außen verwendet werden und nicht mit Kupferpigmenten gemischt werden, da sie schwärzen.

Kadmiumrot
Kadmiumrot, Durchlicht
-hellst, -hell, -mittel, -dunkel
Rouge de cadmium, Cadmium Red

Stichwortliste

Cadmiumsulfid-Selenid

Die Herstellungsbedingungen beeinflussen die Teilchengröße und bestimmen die unterschiedlichen Nuancen - das gilt natürlich auch für Kadmiumgelb.

Siehe Kadmiumgelb

Das metallische Kadmiumrot soll erstmals 1910 hergestellt worden sein, vermutlich Anfang der 20er Jahre im Handel

Gesundheitsschädlich
beim Verschlucken oder Einatmen

Kadmiumrot und dessen (auch blaustichigen) Varianten sind als Künstlerfarben heute außerordentlich beliebt, und haben den Zinnober fast vollkommen verdrängt. Die orangefarbenen Varianten sind nicht ganz lichtecht.

Kobaltblau
Kobaltblau, Durchlicht
Leithnerblau, Bleu de cobalt, Cobalt Blue, Thénardsblau

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Kobaltaluminat

Das Ersatzpigment Kobaltblauton
(-ersatz, -imitiert) ist etwas grünstichiger und eine Mischung aus Ultramarinblau und Zinkweiß

1775 durch Leithner erfunden, 1777 angeblich von Gahn und Wenzel zufällig auch entdeckt. 1804 (1802) wurde es durch Thénard fabrikatorisch hergestellt und vertrieben. Gesundheitsschädlich
beim Verschlucken oder Einatmen

Als Aquarellfarbe schwer herstellbar. Bis 1925 galten englische Aquarellsorten als nicht ersetzbar.

Die teure, lasierende Farbe gilt als höchst lichtecht.

Kobaltgelb
Kobaltgelb, Durchlicht
Aureolin, fälschlich Indischgelb, Jaune de cobalt, Cobalt Yellow

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Kaliumcobaltnitrit

Lichtecht, nicht alkalifest und säureempfindlich

Seit 1848 Gesundheitsschädlich
beim Verschlucken oder Einatmen

Hauptsächlich als Aquarellfarbe, selten als Ölfarbe verwendet. Lasurfarbe.

Kobaltgrün
Kobaltgrün, Durchlicht
Rinmannsgrün, Türkisgrün, Vert de cobalt, Cobalt Green, Sächsischgrün, Zinkgrün, Gellerts Grün, Grüner Zinnober

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Cobaltzinkat
Durch den Schweden Rinmann 1780 entdeckt. Nach 1830 kam es in den Handel, verbessert wurde es 1856 und nach 1919 (?) kaum noch als Malfarbe verwendet Gesundheitsschädlich
beim Verschlucken oder Einatmen

Wegen seines hohen Preises wurde es von den Chrompigmenten verdrängt

Kobaltviolett
Kobaltviolett, Durchlicht
Violet de Cobalt
Cobalt Violet

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment

Die hellere Variante hergestellt durch Glühen von Kobaltarseniat (sehr giftig), die dunklere durch Erhitzen von Kobaltaluminat mit Natriumphosphat - siehe nebenstehende Abb.

Das helle, giftige Pigment tauchte ca. 1800 auf, das dunkle 1859

Wehlte schreibt dazu u.a.: Die Farbtöne beider Sorten lassen sich in ihrer Reinheit nicht durch Mischungen herstellen und auch nicht durch Ultramarinviolett (s.d.) erreichen. Daher schätzen Illustratoren botanischer Werke diese Farben.

Neben Schweinfurter Grün ist die hellere Sorte das giftigste Pigment (Arsen) des älteren Künstlerfarben-Sortimentes. Für die Aufbewahrung war der Giftschrank unbedingt vorgeschrieben. Die heutigen Pigmente, und das gilt für alle Kobaltpigmente, sind gesundheitsschädlich, falls sie eingeatmet oder verschluckt werden.
Die dunkle Sorte ist ungiftig.

Manganblau
Manganblau, Durchlicht
Mangan(coelin)blau (fälschlich)

Stichwortliste

Siehe auch: Coelinblau

Bariumsulfat-Manganat

Künstliches Mineralpigment, früher aus Manganoxid, Bariumhydrat und Kaolin.
Als Künstlerfarbe unverschnitten im Handel.

1907 erfunden durch Bong. Im ersten Drittel des 20sten Jahrhunderts verbessert durch die IG-Farben. (schwach)

Wird vor allem auf der Wand verwendet, an Stelle des wesentlich teureren Coelin.
Die Produktion dieses Pigmentes wurde 1988 eingestellt.

Manganviolett
Manganviolett, Durchlicht
Nürnberger Violett
Violet manganèse
Manganese Violet

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Manganphosphat
Die chem. Formel nicht eindeutig.
Obwohl schon 1868 von Leykauf in Nürnberg entdeckt, entschloß man sich erst ca. 1925 zur Verarbeitung als Künstlerpigment Ungiftig

Die Farbe erreicht nicht die Brillanz und Schönheit der violetten Kobaltpigmente.

Nicht für die Kalk- und Silicattechnik zu gebrauchen

Nickeltitangelb
Nickeltitangelb, Durchlicht
Jaune titanate de Nickel, Nickel-Titanium Yellow

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Nickeltitanat
von einer amerikanischen Firma in der zweiten Hälfte des 20. Jh. hergestellt und in Umlauf gebracht.
In Deutschland ist nur eine Firma in Stuttgart für die Produktion bekannt
Ungiftig

Eine der neuesten Farben der letzten Jahre. Im Hinblick auf Bilderfälschungen moderner Künstler vor ca. 1960 könnte dieses Pigment eine Rolle in den kommenden Jahren spielen.

Permanentgrün
Permanentgrün dkl., Durchlicht
Echtwandgrün, Zementgrün, Vert permanent foncé, Permanent Green

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Chromoxidhydrat und Bariumsulfat, hier berechtigt verkollert, also nur bedingt ein Verschnitt, aber nicht im Sinne einer aus wirtschaftlichen Gründen erfolgten Streckung des Materials.
Mit Sicherheit erst nach der Entdeckung des Chromoxidhydratgrüns in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Beide Pigmente ungiftig.

Permanentgrün hell (Victoriagrün und andere Phantasienamen) sind Mischungen aus Permanentgrün und Zinkgelb)

Permanentrot
Permanentrot, Durchlicht
Zinnoberrot, Echtrot, Helioechtrot, Zinnoberersatz, Signalrot, Rouge permanent, Permanent Red

Stichwortliste

Organischer Pigmentfarbstoff, verlackter Teerfarbstoff Künstlich organische Farbmittel stammen aus den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts und werden bis heute weiterentwickelt. Ungiftig
Schweinfurter Grün
Schweinfurtergrün
Vert Paul Veronese, Smaragdgrün, Scheele's Grün

Fälschlich für Verditer, Braunschweiger Grün

Stichwortliste

Kupferarsenitacetat
Verschnitten mit Leicht- und Schwerspat

Pigmentaufnahmen aus altem Bestand.

Für diese Farbe sind über 80 ! verschiedene Namen oder Handelsbezeichnungen bekannt,
zum Beispiel:
Baseler Grün, Brixener Grün, Eislebener Grün, Leobschützer Grün, Münchener Grün, Neuwieder Grün, Pariser Grün, Wiener Grün, Würzburger Grün, Zwickauer Grün, Deckgrün, Emeraldgreen, Kaisergrün, Lackiergrün, Mitisgrün, Neugrün, Originalgrün, Papageiengrün, Patentgrün, Saalfeldgrün, Schönes grün, Uraniagrün, Emerald green, Scheele's Grün und sehr viele weitere Namen.

Eine Variation (Scheele's Grün) wurde schon 1775 entdeckt, 1778 publiziert und zuerst in Schweden hergestellt. In Deutschland eingeführt und variiert wurde das Pigment durch Sattler's Schweinfurter Farbenfabrik um 1814.
Mitis in Wien hat ebenfalls eine Variation hergestellt.

Heute wegen seines hohen Arsengehaltes verboten. Die Aufbewahrung im Giftschrank ist zu empfehlen.

Um 1883 wurde von der Firma Devoe & Comp. "Paris Green" wegen seines Arsengehaltes sogar als Kartoffelkäfer-Vernichtungsmittel eingesetzt.

Bis ca. 1920 verwendet.

Strontiumgelb
Strontiumgelb, Durchlicht. Vergr. 500 x
Gelber Ultramarin (widersinnig), Jaune de strontium, Strontium Yellow

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
Strontiumchromat
Wahrscheinlich mit den anderen Chromaten am Anfang des 19. Jahrhunderts erfunden (schwach)

In Öl seltener verwendet (besonders von Hodler)
Wegen Vergrünung in Öl kaum von Interesse.

Ultramarin (synthetisch)
Ultramarinblau
Lasurblau, Azurblau, Ultrablau, Universalblau, Pfaublau, Königsblau, Outremer, Ultramarine Blue, Sky Blue

Stichwortliste

Siehe auch: Lapislazuli

Künstliches Mineralpigment,
Natriumalumosilikatpolysulfid

Die dunklen Sorten sind etwas grober, die hellen entsprechend feiner.
Der Farbton entspricht in etwa dem Pigment Lapislazuli.

Ab 1795 bemühte man sich um die Herstellung und Entschlüsselung der chemischen Formel.
1824 erhielt B. Guimet einen auf die Entdeckung ausgesetzten Preis. 1826 wurde Ultramarin produziert. Eigene Verfahren gab es auch 1828 in Tübingen und Meissen (ab 1829 produziert). Ab 1834 fabrikatorisch durch Leverkus in Wermelskirchen, um 1838 in Nürnberg.
Ungiftig

Ultramarin ist durch besondere optische Gegebenheiten weder auf dem photographischen Farbfilm, noch im Vierfarbendruck präzise wiederzugeben.

Ultramarinviolett
Ultramarinviolett, Durchlicht
Ultramarinrot, Outremer violet, Ultramarine Violet

Stichwortliste

Künstliches Mineralpigment
aus Ultramarinblau durch Nachbehandlung.
Ultramarinblau, dem Natrium entzogen ist.
Es ist ein deutsches Patent von 1878 bekannt, welches Joh. Zeltner erteilt wurde.
Es soll. lt. Wehlte immer noch nach alten Rezepten hergestellt werden.
Ungiftig

Außen wetterecht

Verwechslungen mit dem giftigen Kobaltarseniat möglich

Diese Liste kann nur Anhaltspunkte bieten und erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Ich will auch auf diesen Seiten keine Anleitung zur Identifizierung von Malerfarben geben - dazu ist das Themenfeld zu groß, die einschlägige Fachliteratur zu umfangreich, zugleich präziser in ihren Aussagen. Hinweise dazu finden Sie unter Lexika.
Die Angaben zu den einzelnen Pigmenten beruhen auf Angaben in heute allgemein zugänglichen Standardwerken zur Maltechnik, die bis ca.1993 berücksichtigt wurden.
Die zeitliche Einordnung der Entdeckung und der Verfügbarkeit von Pigmenten für Künstler ist nicht immer präzise, manchmal fließend, oder noch nicht ausreichend erforscht.
Phantasie- oder Handelsnamen habe ich bewußt mit eingefügt, um die Zuordnung zu fachgerechten Farbbezeichnungen zu ermöglichen.
Ausgeschlossen habe ich Farben, die nur in außereuropäischen Ländern verwendet wurden. Wundern Sie sich also nicht, wenn Ihre Farbe nicht angegeben ist.
Die Kurzbemerkungen zu den einzelnen Pigmenten stammen aus der einschlägigen Fachliteratur. Diese sollten sie zu Rate ziehen, wenn Sie präzisere Angaben wünschen.

Wenn Sie weitere Informationen zu Pigmenten und Werkstoffen der Tafelmalerei suchen, sehen Sie bitte einmal auf meine Seite Datenbank-CD


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