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62 tage in riga |
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noch nie war ich länger von zu hause weg als 3 wochen. und jetzt gleich zwei monate. ist heimat nun wirklich nur zu hause oder geht's auch woanders? spielt es möglicherweise gar keine rolle? damit die zuhaus gebliebenen wissen, wie's mir geht, schreib ich es hier hin und wieder auf. die neuesten einträge stehen ganz oben. wer mir eine e-mail schreiben will, kann das hier> gerne tun. |
fotos von hier? näher zu mir? wo ich bin? weg von hier? best view 800x600px |
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Gestern eine Spontanaktion. In der Lettischen Nationaloper>, die nur fünf Minuten vom Wohnheim entfernt ist, sollte Schwanensee gezeigt werden. Nie im Leben hätte ich gedacht, dass wir noch Karten bekommen. Zehn Minuten vor Beginn der Vorstellung waren wir dort. Zunächst stellte man uns nur noch Stehplätze in Aussicht, dann gab es doch noch zwei Plätze, fast nebeneinander, im Parkett für 7 Lati, was ca. 12 Euro sind. Wirklich sehr gute Plätze, da konnte man nichts sagen. Die Oper ist ein wunderschönes, prunkvolles Haus, beim Bau und bei der Restaurierung haben sie mit Blattgold nicht gespart, man kommt sich vor wie in einer Kathedrale. Insgesamt finden dort 1200 Besucher platz. Es war lustig, die aufgedonnerten Opernbesucher beim Schuhwechsel zu beobachten. Da man hier ohne dicke Winterstiefel aufgeschmissen ist und da eben diese Stiefel nicht zum Abendkleid passen, werden in der Oper die Schuhe gewechselt. Die Winterstiefel gibt man dann zusammen mit der Jacke und der Mütze an der Garderobe ab. Leider hatten wir nicht viel Zeit, uns darüber zu amüsieren. Schließlich waren wir selber reichlich spät dran. Und dann fing es an, mein erstes Ballett. Was soll ich dazu sagen? Nicht viel. Ich fand es wirklich toll! |
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Über Nacht kamen die Vögel. Zugvögel. Hunderte Raben oder Krähen. Ein riesiger Schwarm hat seit gestern Abend im Park gegenüber Rast gehalten. Und weil die Bäume bald nicht mehr ausreichten, besetzten sie lautstark die umliegenden Dächer. So auch das meine. Ich wohne ganz oben, über mir war die Hölle los. Die ganze Nacht krächzten sie, schlafen war kaum möglich. Mittags waren sie dann wieder weg. Wohin eigentlich? Heißt das nun eigentlich, dass die schwarzen Wintervögel wieder aus Deutschland verschwunden sind? Ist es ihnen zu warm geworden im Exil? Gebt mir mal bescheid, ob sie noch da sind. Wenn sie fort sind, dann ist das ein gutes Zeichen. Dann kommt der Frühling bald. Hier hingegen ist von Frühling wirklich noch keine Spur. Riga zeigt sich vorzugsweise einfarbig. In graubraun. Jedes Farbfoto ist Verschwendung, es sieht sowieso schwarz-weiß aus. Ich sehne mich nach etwas grün, und damit meine ich keineswegs das grün der Küchenvorhänge hier. Auch ein blauer Himmel wäre mal wieder hilfreich, um das Gemüt aufzuheitern. Aber da das hier allen so geht, nicht nur den Ausländern, sondern auch den Letten, muss ich mir wohl noch keine Sorgen machen, innerhalb der nächsten Tage depressiv zu werden. Zumal ich diese Unannehmlichkeiten auch mit der nötigen Gelassenheit ertrage. Sind wir mal ehrlich: In Berlin ist das Wetter zu Zeit vermutlich auch nicht gerade umwerfend. Und nach Riga im Sommer fahren - das kann nun wirklich jeder. |
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Gleich auf meinem ersten Spaziergang durch die Stadt ist mir dieses Haus> aufgefallen. (Im Vordergrund kann man übrigens die Rigaer Rolandstatue sehen.) Fasziniert begab ich mich in die Touristeninformation und fragte, um was für ein Haus es sich handelt. Vielleicht war das eine dumme Frage, aber ich wusste es ja wirklich nicht. Oft bleibt mir hier sowieso nichts anderes übrig, als zu fragen. Das junge Mädchen an der Information sagte ein Wort, das ich nicht verstand und lächelte freundlich. Daher versuchte ich zurück zu lächeln und musste vorerst dumm weiterleben. Wenigstens konnte ich bei der Gelegenheit einen Stadtplan abstauben. Diese Woche, bei meinen Recherchen im Goethe-Institut, kam mir ein Bild des Hauses, es heißt Schwarzhäupterhaus, in die Hände. Und gleich mitgeliefert wurde die nicht uninteressante Geschichte. Bereits 1330 gebaut und im 17. Jahrhundert umgebaut, galt es schon immer als eines der schönsten Gildehäuser der Hanse. Seinen Namen hat es von der Gesellschaft der Schwarzhäupter, einer Vereinigung junger, unverheirateter Kaufleute. Auf dem ehemaligen Rathausplatz, unmittelbar neben dem Fluss Daugava, war es seit Jahrhunderten das Prunkstück gewesen. Im Zweiten Weltkrieg wurden der gesamte Platz und alle anliegenden Gebäude schwer beschädigt. Die sowjetische Stadtverwaltung beschloss den kompletten Abriss aller Gebäude und so geschah es auch. Das kommt einem doch bekannt vor, oder? Erst nach der Unabhängigkeit Lettlands wurde von der Stadt Riga der Neuaufbau des Hauses durchgesetzt. Der Wiederaufbau erfolgte nach alten Fotos und Zeichnungen und ist, so sagen hier alle, wirklich gut gelungen. Über dem Eingang des 'neuen alten Hauses' stehen nun wieder, wie eh und je, die Worte: 'Sollt' ich einmal fallen nieder, so erbauet mich doch wieder.' Diese Geschichte erinnert mich ein wenig an das, was in Dresden mit der Frauenkirche geschehen ist und geschieht. Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich diesen Wiederaufbau befürworten soll, denn es entsteht ja nichts neues, sondern lediglich eine Kopie. Nachdem ich im letzten Winter in Dresden war und mir die halb aufgebaute Frauenkirche anschauen konnte, bin ich überzeugt von der Richtigkeit des Vorhabens. Ich bin kein großer Kirchenfreund und schon gar kein Kirchengänger, aber die Art und Weise wie auf dieser Baustelle in Dresden sehr traurige Vergangenheit bewältigt wird, gefällt mir doch weit besser als an anderen Orten, wo Vergangenheit nach wie vor unter Teppichen verschwindet. Das ist im Übrigen kein Plädoyer für den Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses. Ganz im Gegenteil. |
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Ich habe mir ein 'várdníca' gekauft, genaugenommen zwei>. 'Várdníca' heißt Wörterbuch. Ich habe jetzt eins in 'latviešu - vácu' und eins in 'vácu' - latviešu'. Die Übersetzung kann man sich denken. Bereits Anfang Dezember war ich deswegen voller Vorfreude im Buchladen. Das Ergebnis war frustrierend. Die Existenz der lettischen Sprache, ja ganz Lettlands, ist noch nicht bis in den deutschen Buchhandel vorgedrungen. Man kann dort kein deutsch-lettisches Wörterbuch kaufen, es gibt nämlich keins. Was man auch nicht kaufen kann, ist ein Reiseführer ausschließlich für Lettland oder gar für Riga. Anzahl der lieferbaren Reiseführer für das gesamte Baltikum: immerhin zwei. Einer davon ist ein altes Merian-Heft, in dem noch drinsteht, dass man hierher möglichst viele Dollarnoten und Bargeld mitnehmen soll. Das ist aber vollkommener Unsinn. Lieferbare Sprachkurse: null. Verfügbare Sprachführer: einer, optional sogar mit Kassette. Im Buchladen konnte man das alles natürlich nur bestellen, wenn man es dann auch kauft. Gute Nacht auch! Ich habe dann doch lieber Amazon> bemüht. Angeschafft habe ich schließlich besagten Sprachführer aus der Kauderwelsch-Reihe> (sehr empfehlenswert!) und den Baedeker. Der widmet Riga ungefähr zehn Seiten. Um das gesamte Baltikum zu erkunden, mag er geeignet sein, doch jede Internetseite über Riga bietet mehr, bessere und aktuellere Informationen. So gut wie alles, was ich hier über Lettland erzähle, stammt nicht aus dem Baedeker, sondern ist erfragt und zusammengesucht. Das beschriebene Erlebnis im deutschen Buchladen hat mich erstaunt. Wenn man sich mal überlegt, für welche seltsamen Länder es Reiseführer gibt... Und darunter sind so einige, in denen ich nicht mal Urlaub machen würde, wenn ich es bezahlt bekäme. Das lehrt uns einiges. Zum Beispiel, wie weit weg das Baltikum in Wirklichkeit ist. Ihr könnt also getrost alles vergessen, was ihr über Europa und die Osterweiterung und all das gehört habt. Scheinbar ist hier noch nicht viel erweitert. Die so genannte europäische Identität, so es sie überhaupt gibt, beschränkt sich nach wie vor nur auf das, was wir sowieso schon kennen. Einen sehr großen Vorteil hat die Sache allerdings. Lettland ist relativ 'unerschlossen', falls man das so sagen darf. Zwar finden im Sommer schon verhältnismäßig viele Touristen nach Riga, das steht aber in keinem Verhältnis zu anderen europäischen Hauptstädten. Nehmt das als Geheimtip, solange es noch einer ist. Vielleicht sind Riga, Lettland, ja das ganze Baltikum nie wieder so schön wie in diesen Jahren. |
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Der Zoo in Riga ist wieder so eine Sache, wo ich mir nicht ganz sicher bin. Ein Tierpark im Winter> hat immer etwas trostloses und zumeist auch verlassenes. Doch abgesehen davon gibt es so einige Tiere, die ich um ihr Dasein im Rigaer Zoo wirklich nicht beneide. Elefant will ich dort nicht sein. Und schon gar nicht Affe. Bei den Nilpferden sah es auch nicht gerade gemütlich aus. Nun könnte es sein, dass das im Sommer ganz anders ist, wenn die bedauernswerten Kreaturen aus ihren tiefdunklen Häusern raus ins Freie dürfen. Aber da in Lettland nun mal mindestens vier bis fünf Monate Winter herrschen, tröstet das nur bedingt. Es gibt aber auch viele Tiere, die dort einigermaßen Platz und Lebensraum haben. Ich will den Zoo wirklich nicht schlecht machen, denn das Problem der mangelnden Kapazitäten und Mittel zieht sich vermutlich durch alle Zoos der Welt. Auffällig ist, dass die Menschen in Riga mit riesigen Fressbeuteln in den Zoo gehen. Und zwar nicht, um selbst ein Picknick zu veranstalten, sondern um die Tiere zu füttern. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass das erlaubt ist, aber das kümmert hier keinen. Die Tiere finden das logischerweise ganz klasse. Jedes Tier findet es toll, wenn es gefüttert wird, bis es tot umfällt. Das kann man einem Tier wirklich nicht übel nehmen. Und so kommt es, dass man in diesem seltsamen Zoo auf Schritt und Tritt nach Futter angebettelt> wird. Das ist eine Sache, die mir nun wirklich völlig neu war. Ich bin eher die zurückhaltenden Tiere des Berliner Tierparks gewohnt, die immer versuchen, sich möglichst weit weg von den Besuchern aufzuhalten und die allenfalls mal fauchen oder grunzen. Dass mich fast ein Stachelschwein> anspringt, dass mir ein Elefant den Rüssel durchs Gitter zustreckt, dass ein Bär> bei meinem Anblick sofort in Verzückung gerät und Männchen macht und dass ein Tapir (!)> versucht, sich am Gitter aufzurichten und mir immer seine ulkige Nase hinhält, fand ich mehr als befremdlich. Ein Zoo voller bettelnder Tiere! Dabei glaube ich absolut nicht, dass sie wirklich Hunger haben. Vermutlich sind sie einfach etwas durchgeknallt, was die Sache allerdings auch nicht viel besser macht. Die Tiere sehen in keinster Weise verwahrlost aus und in den meisten Gehegen lagen auch noch Futterreste, die nicht wie Mitbringsel der Zoobesucher aussahen. Aber jeder, der einen Hund sein eigen nennt, weiß wie hungrig große dunkle Tieraugen gucken können, auch wenn der nicht gerade von Klugheit geschlagene Hund, dem die Augen gehören, gerade die Futterration der nächsten drei Tage verschlungen hat. Für alle anderen Tiere trifft das wohl auch zu. Vermutlich sogar für Stachelschweine>. |
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In meiner ersten Woche in Riga hatte ich Glück mit dem Wetter. Zwar gab es bislang nur einmal blauen Himmel und etwas Sonnenschein, dafür hat es aber fast täglich geschneit. Das ist wirklich was fürs Auge. Zumindest so lange der Schneefall andauert. Dann ist alles in wunderschönes Weiß gehüllt. Der Schnee dämpft die Geräusche der Autos und der Straßenbahnen, und nachts wacht man jede Stunde auf, weil wieder ein Schneepflug durch die Straße poltert. Hat es dann erst aufgehört zu schneien, holen die Letten die Chemie-Keule raus. Was in Berlin nur in Ausnahmefällen gestattet ist, scheint hier völlig normal zu sein. Täglich werden Unmengen Salz und Lauge auf den Straßen verteilt, damit der Verkehr rollen kann. Das lässt ganz Riga zu einem graubraunen Moloch werden. Nach und nach wird das Salz an den Schuhen der Passanten auch in die Parks und in die Altstadt getragen. Mir blutet das Herz, wenn ich sehe, was mit dem schönen Schnee passiert. Jedoch habe ich - zwangsläufig - auch Verständnis dafür. In der Umgebung der Altstadt sind sie Tag und Nacht dabei, den Schnee loszuwerden. Er wird auf große Laster geschaufelt und nach irgendwo gebracht. Nun schneit es nicht mehr. Schlimmer noch, es taut wie verrückt. Dabei sind eigentlich noch knapp unter Null Grad, aber das scheint nicht zu reichen, um den Schnee auf den Dächern zu halten. Und das widerum macht Riga in diesen Tagen zu einem wirklich gefährlichen Pflaster. Nachdem ich gestern zweimal gerade noch beiseite springen konnte, als größere Schneemassen von den Dächern fielen, meide ich, wie alle anderen im Übrigen auch, die Fußwege. Zur Zeit empfielt es sich, auf die Straßenmitte auszuweichen. Dort wird man zwar unter Umständen von rücksichtslosen Autofahrern umgekachelt, aber die Autos kommen bei weitem nicht so unverhofft, wie die Lawinen und Eiszapfen von oben. Man stellt sich auf alles ein, auch auf die Gefahr von oben. Trotzdem: Riga im Schnee ist einzigartig. Daher hoffe ich sehr, dass es das nicht schon war mit dem lettischen Winter. Von mir aus kann es noch mal so richtig kalt werden und ordentlich schneien. Vom Wischi-Waschi-Winter kann ich in Berlin spätestens im nächsten Jahr noch genug kriegen. Bitte erinnert mich an meine Worte, wenn ich mir hier demnächst wieder den Hintern abfriere... |
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Mein Wohnort, das Studentenwohnheim, befindet sich unmittelbar in der historischen Altstadt Rigas. Alles wichtige ist nicht weiter als fünf Minuten entfernt. Wenn ich aus dem Fenster schaue, sehe ich 'Pulvertornis', den alten Pulverturm>. Im Turm und in dem Gebäude daneben befindet sich das Lettische Kriegsmuseum ('Latvijas Kara Musejs'). Unmittelbar daneben die Torna Iela> (Turmstraße), die gleichzeitig den Verlauf der alten Rigaer Stadtmauer zeigt. Stücke der Mauer sind noch erhalten, ebenso eine Vielzahl der Türme. Ursprünglich waren es 28. Den größeren Teil der Mauer hat man jedoch schon vor langer Zeit benutzt, um Häuser zu bauen. Die Mauer diente dabei einfach als Rückwand. Da mein Zimmer um die Ecke geht, habe ich ein weiteres Fenster, aus dem ich den Park am Pilsétas Kanal> (Stadtkanal) sehen kann. Direkt davor erhebt sich ein kleiner Hügel, der Bastejkalns> (Basteiberg). Er entstand Mitte des 19. Jahrhunderts aus den abgetragenen Befestigungswällen der Stadt. Früher soll oben ein kleines Café gewesen sein, heute befindet sich dort nur ein Plateau. Gleich an meinem ersten Tag in Riga war ich dort oben und habe von dort aus das Wohnheim fotografiert. An der Böschung des Berges sollen sich zahlreiche künstliche Wasserfälle befinden. Davon sieht man im Moment zwar gar nichts, aber es wird wohl stimmen. Direkt vor dem Haus kann man die kleine Bäckerei> sehen, bei der ich mir hin und wieder Frühstück kaufe. Wenn ich mich ganz doll anstrenge, kann ich vom Fenster aus auch ein Stück der 'Milda'> sehen. Die Statue gilt als das lettische Symbol für Freiheit und Unabhängigkeit, wird von Soldaten bewacht und von den Einwohner Rigas respektvoll verehrt. |
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Riga wurde von Deutschen gegründet. Das ist ein paar Jahre her, etwas über 800, wenn man es genau nimmt. Ende des 18. Jahrhunderts waren fast 50% der Einwohner Rigas Deutsche. Das ist schon lange nicht mehr so, doch so einiges aus der Schublade "deutsch" trifft auch ganz gut auf die Letten zu. Erstaunlich zum Beispiel das: Ich habe immer bewundert, mit welcher Beharrlichkeit wir Deutschen an roten Fußgängerampeln stehen bleiben. Egal, ob was kommt oder nicht, es wird im allgemeinen gewartet, bis grün ist. Mit Hinweis auf die lieben Kleinen, die, wenn sie gerade nicht da sind, ja jeden Moment um die Ecke kommen könnten, und dann sehen würden, wie rebellisch die Erwachsenen eigentlich sind. Ich kannte kein Land der Welt, in dem das auch so ist. Nun kenne ich Lettland oder zumindest Riga. Die Letten stehen an den Ampeln, als hätte man sie dort festgekettet. Gähnend leere Straßen, nichts kommt, aber keiner läuft rüber. Wenn die Fußgängerampel umschaltet, rennt die ganze Horde los. Die Autos hingegen, nehmen die Frage, ob noch gelb oder schon rot ist, vergleichsweise locker. In keiner Stadt außerhalb Deutschlands, die ich bislang gesehen habe, waren die Menschen derart diszipliniert. Man denke nur an London, wo die Menschen quasi in die fahrenden Autos reinlaufen, ganz egal welche Farbe irgendeine Ampel hat. Oder Kairo, wo es genau umgekehrt ist und die Autos in die Menschen fahren, auch vollkommen unbeeindruckt von Ampeln. Oder Rom, wo Ampeln sowieso ein eher unerheblicher Bestandteil des Chaos' sind. Das sind so die kleinen Dinge, an denen ich mich hier außerordentlich erfreue, weil sie mich an das piefige Berlin erinnern, das mir hin und wieder doch ein wenig fehlt. |
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Im Gegensatz zu anderen Goethe-Praktikanten kann ich mich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Allerdings war das von vornherein klar. Und es war auch einer der Gründe dafür, dass ich den Platz angenommen habe. Da das Goethe-Institut in Riga nun zehn Jahre alt geworden ist, hat die Leiterin eine kleine Ausstellung geplant, in der die Arbeit der letzten zehn Jahre möglichst bildreich und hübsch aufbereitet dokumentiert werden soll. Eine Broschüre soll es vielleicht auch noch geben. Zeit für sowas hat von den festen Mitarbeitern im Institut keiner. Und daher sind das meine Aufgaben. Allerdings klingt das leichter als es ist. Ich bin inzwischen schon seit einer Woche dabei, mich durch unendlich viele Ordner zu wühlen. Da die Leiter der Institute alle paar Jahre ausgewechselt werden, weiß die jetzige Leiterin eigentlich auch nur über die letzten drei bis vier Jahre bescheid. Der Rest muss irgendwie rausgefunden werden. Zum Glück wurden alle Unterlagen in deutscher Gründlichkeit abgeheftet, sonst wäre es hoffnungslos. Ich will im Moment lieber nicht wissen, wie viele Ordner mir noch bevorstehen. Es dürften etliche sein. Und besonders repräsentativ ist sowieso nur der kleinere Teil der Materialien. Wie das eine Ausstellung werden soll, ist mir zwar noch nicht ganz klar, aber es wird eine, soviel steht fest. Pro Tag muss ich nicht länger als sechs Stunden arbeiten. Wann ich das tue und ob ich hin und wieder einen freien Tag rausarbeiten möchte, ist mir überlassen. Das ist außerordentlich angenehm. Ganz besonders, wenn ich die Größe besitze, bereits um 8.00 Uhr anzufangen. Dann ist nämlich schon um 14.00 Uhr Schluss. So bleibt immer noch genug Zeit, um ein Stück von Riga im Hellen sehen zu können. Hat was von Paradies, ich hatte seit Jahren nicht mehr so viel Freizeit. |
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Gestern habe ich mein Zimmer einer Grundreinigung unterzogen. Wer mich kennt, weiß, dass Saubermachen nicht gerade zu meinen Hobbies gehört, aber der Raum provozierte durch seine Dreckigkeit. Hinzu kam, dass ich tags zuvor in einem schwachen Moment mit meinen Winterstiefeln einmal quer durchs Zimmer getrampelt bin. Dadurch dass es hier ständig schneit, geizen die Letten nicht mit Salz und Lauge auf ihren Straßen. Dementsprechend sieht das aus, was man an den Schuhen durch die Häuser trägt. Das Resultat meiner Zimmerdurchquerung war tief beeindruckend. Daher konnte ich nur Putzmittel kaufen und den Raum zumindest soweit herrichten, dass er nun wenigstens wieder so aussieht, als wäre er sauber. Einen Besen gibt es hier. Und, Gott sei Dank, auch einen Wischmob. Ich hatte schon mit Schaudern an eine eventuelle Schrubber-Scheuerlappen-Aktion gedacht, bei der der Lappen immer ausgerechnet in den keimigsten Ecken vom Schrubber fällt (oder der Schrubber fällt vom Stiel) und man das Ding dann mit den Händen unterm Bett vorholen muss. Dank Vileda war die Sache relativ schnell erledigt. Etwas hartnäckiger war der Schreibtisch. Durch seine schwarze Farbe war der viele Dreck darauf zunächst gar nicht so aufgefallen. Vielleicht habe ich ja auch die Farbe mit abgewischt, aber schwarz ist er immer noch. Jetzt werden die Schuhe natürlich immer schön draußen ausgezogen, denn öfter als nötig will ich diese Prozedur nicht wiederholen müssen. Die Schuhe stehen nun auf einem Scheuerlappen>, so wie es sich für einen anständigen deutschen Haushalt gehört. Eigentlich wollte ich eine Zeitung kaufen, als Unterlage für die Schuhe. Dann stellte ich aber fest, dass der Lappen viel billiger ist. Komisches Land, na ja, den Lappen kann man ja auch nicht lesen. Andererseits, die Zeitung hätte ich auch nicht lesen können. |
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Das Rigaer Goethe-Institut befindet sich im historischen Stadtkern, in unmittelbarer Nachbarschaft zum Parlament>, das man hier die 'Saeima' nennt. Nach eigenen Angaben handelt es sich, was die Unterbringung betrifft, um eines der bemerkenswertesten Goethe-Institute überhaupt. Ich kann das nur bestätigen. Das Gebäude, man nennt es das 'Arsenal', weil es sich um das alte Rigaer Zollhaus handelt, dürfte locker einige hundert Jahre alt sein. Neben dem Goethe-Institut befindet sich dort auch die Galerie für moderne Kunst. Man betritt das Institut über den aus dem Mittelalter stammenden Jungfrauenturm, den man nur über ein Gelände erreicht, das in Kirchenbesitz ist. Jedoch wurde durch den hiesigen Pfarrer ein ganz normaler irdischer Zutritt zugesichert, indem man dem Goethe-Institut ein kleines Stück vom Klostergarten für einen Durchgang> abgegeben hat. Durch die unmittelbare Nachbarschaft zum Kloster sollen eine zeitlang auch zahlreiche Nonnen in den Deutschkursen des Instituts gewesen sein. Inzwischen kommen nicht mehr so viele, vermutlich können sie inzwischen alle deutsch. Das Institutsgebäude wurde vor einigen Jahren einer außerordentlich aufwendigen Sanierung unterzogen. In beinahe jedem Raum im unteren Bereich gibt es eine endlos hohe gewölbte Decke. Überall stehen Säulen herum, was zwar unpraktisch ist, aber wahnsinnig gut aussieht. Es wurde viel mit Glas gearbeitet, weshalb ich mich immer etwas beobachtet fühle. Im Foyer hängen derzeit wunderschöne Fotos aus dem "neuen" Berlin. Ein kleiner Gruß aus der Heimat. (Da ist wieder das Wort...) Der größte Teil der Büros befindet sich auf einem ausgebauten Dachboden. Mein Arbeitsplatz ist jedoch in der Bibliothek>. Meine Aufgabe hat zwar damit nichts zu tun, aber hier ist viel Platz. Es ist keine sehr große Bibliothek, aber es gibt alle Zeitschriften, die man sich vorstellen kann. Außerdem auch einige Tageszeitungen, die allerdings immer ein paar Tage hinterher sind und ganz offensichtlich nicht in der richtigen Reihenfolge ankommen. Außerdem finden sich dort jede Form von Belletristik und etliche Goethe-Biografien. Alles in allem ist das ein Haus, in dem man es sehr gut aushalten kann. |
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Das Goethe-Institut, an dem ich ja mein Praktikum absolviere, feiert zehnjähriges Jubiläum. Eigentlich keine große Sache, wenn man bedenkt, dass überall woanders die Goethe-Institute schon ihre 50. Geburtstage feiern. Aber hier ist es eben doch etwas anders, denn Lettlands Unabhängigkeit ist ja mit knapp 12 Jahren noch sehr jung. So gesehen kann das Institut kaum älter sein und da hier die deutsche Kultur und die deutsche Sprache offenbar sehr hoch angesehen sind, kann man ohne bedenken feiern. Gestern Abend also das erste Fest im kleinen Kreise, denn genau heute vor zehn Jahren wurde das Institut eröffnet. Die Geschäftsführerin hat passend zu den Goethe-Farben knallgrüne Coctails gemixt und die Torte musste leider auch über und über mit grasgrünem Marzipan bedeckt sein. Das ist eine sehr unvorteilhafte Farbe für eine Torte, wie ich finde. Jedoch war das für mich eine gute Gelegenheit, mal die Menschen kennenzulernen, mit denen ich jetzt zwei Monate arbeiten werde. Zum größten Teil Letten, die allesamt derart gut Deutsch sprechen, dass es einem nur peinlich sein kann. Ich habe noch nicht herausbekommen, wie viele Mitarbeiter das Institut hat, aber es dürften locker 20 sein. Davon höchstens ein viertel Deutsche. Hinzu kommen noch unzählige Deutschlehrer, die den ganzen Tag damit beschäftigt sind, Sprachunterricht zu geben. Demnächst ist wieder Einschreiben für die Deutschkurse. Mir wurde gesagt, dass ich mich auf revolutionsartige Zustände gefasst machen soll. (Vermutlich so, wie das Einschreiben bei der EMW>...) Ich bin gespannt. Gestern habe ich etwas lustiges entdeckt>. So weit bin ich also gar nicht weg von zu Hause. |
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Anscheinend bin ich angekommen. Ich bin in Riga und sammle Eindrücke. Vieles ist ganz genauso wie ich es mir vorgestellt hatte, manches ganz anders. Das Zimmer> geht jedenfalls ganz klar als solches durch und in dem Bett konnte ich auch gut schlafen. Nach wie vor etwas beunruhigend finde ich die Tatsache, dass es pro Etage nur eine Dusche gibt. Heute musste ich zwar nicht all zu lange warten, aber offensichtlich versuchen die anderen Studenten schon gar nicht mehr, morgens zu duschen. Nicht auszudenken, was passieren würde, wenn sich alle früh um acht im Waschraum treffen würden. Ich wohne ganz oben im fünften Stock. Eigentlich ist es der vierte, aber die Letten kennen kein Erdgeschoss und fangen immer gleich mit der ersten Etage zu zählen an. Die Treppen machen mich jedes Mal fertig, einen Fahrstuhl gibt es natürlich nicht. Auf der Etage sind mindestens zehn Zimmer, vielleicht auch mehr. Den Luxus eines Einzelzimmers, der mir hoffentlich erhalten bleibt, leistet sich hier sonst keiner. Wie viele jeweils in den Zimmern wohnen, habe ich noch nicht herausbekommen. Hinsichtlich der Duschenknappheit hoffe ich, dass es nicht all zu viele sind. Es gibt außerdem noch eine Küche, die ich mir noch gar nicht richtig angesehen habe und drei Klos. Alles einigermaßen sauber und gut geheizt. Die Heizung kann man nicht ausstellen. Die Temperaturregulierung erfolgt über das mehr oder weniger weit geöffnete Fenster. Das erinnert mich schwer an eine Jugendherberge in London, in der ich jüngst verweilen durfte. Eingeweihte werden sich erinnern. Das Haus sieht von außen sehr massiv und seltsam aus. Ich weiß nicht, was das mal war. Man sieht ihm das Hostel, das es verbirgt, überhaupt nicht an. Nur die beiden oberen Etagen gelten als Studentenwohnheim, der Rest ist Hostel und entsprechend der Jahreszeit total leer. Ich habe heute versucht ein Foto von meiner Unterkunft> zu machen. Die beiden Fenster ganz oben, ganz rechts, wo es um die Ecke geht, sind meine. |
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Gestern Abend: Abschied auf dem Flughafen. Irgendwie traurig. In Tegel dafür alles wie gehabt. Lächerlicher Provinzflughafen, kein Mensch will mein fast 20kg schweres Handgepäck sehen. Nicht mal den Laptop muss ich einschalten. Ich habe Durst, aber im Wartebereich gibt es nur einen Duty Free. Die Espresso-Bar hat zu - klar, wir sind schließlich immer noch in Berlin. Weltstadt-Flughafen. Die Aussicht auf zollfreies Wasser treibt mich in den Duty Free. Es gibt aber nur zollfreien Whisky, auf den ich zunächst verzichte. Bleibt doch wieder nur der Wasserhahn auf dem Flughafenklo. Wenigstens das hat offen. Nachdem sie den Flug aufgerufen haben, steigen wir in den Bus, der uns zu dem beängstigenden Propellerflieger bringen soll. Man stelle sich folgende Konstellation vor: Flughafeneingang, direkt daneben der Bus, unmittelbar daneben das Flugzeug. Nachdem wir uns alle im Bus 20 Minuten lang den Hintern abgefroren haben, fährt selbiger einmal im Kreis um das Flugzeug herum. Dann dürfen wir wieder aus dem Bus raus und in den Flieger einsteigen. Ich fühle mich verarscht. Vorsichtshalber steige ich als Letzte ein, in der Hoffnung, im Notfall als Erste wieder rauszukommen. Natürlich ist die Idee komplett schwachsinnig. Dafür ist jetzt kein Platz mehr für mein überdimensionales Handgepäck. Schließlich sitze ich eingekeilt zwischen einem zeitunglesenden Letten und dem Propeller. Mir fällt auf, dass ich noch nie alleine geflogen bin. Das Flugzeug startet ohrenbetäubend. Ich warte, dass das ganze Baldrianzeug, das ich genommen habe, endlich wirkt. Alle Ansagen im Flieger sind in Lettisch oder stark akzentuiertem Englisch. Ich verstehe kein Wort und will raus. Nach einer Stunde Flug sieht die Welt schon freundlicher aus. Oder genaugenommen sieht sie stockdunkel aus. Ich sehe weder sie noch den Propeller neben mir. In Verbindung mit dem Weißwein wirkt auch langsam der Baldrian. Schwere Müdigkeit und eine gewisse Gleichgültigkeit machen sich breit. Ich versuche mir vorzustellen, dass ich im Zug sitze. Es gelingt nicht ganz, aber die Todesangst ist weg. |
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Ich frage mich, wo ich die nächste Nacht verbringen werde. Hoffentlich in einem Bett, das diese Bezeichnung auch verdient. Hoffentlich nicht auf dem Flughafen in Riga>. (Vorsicht: dieser Link funktioniert nur sporadisch.) Das wäre ein denkbar schlechter Start. Ich frage mich außerdem, ob mich jemand abholen wird. Versprochen haben sie es, daher wird es vermutlich auch klappen. Wenn nicht, dann wird es doch eine Flughafennacht. Ich frage mich auch, wo ich morgen um diese Zeit sein werde, ob ich dann schon ein Internetcafé gefunden habe und ob die Duschen im Wohnheim benutzbar sind. Meine übrigen Ängste und Sorgen, die mich in der letzten Woche so sehr beschäftigt haben, sind jedoch beinahe vollständig verschwunden. Während ich mich in den letzten Tagen in einem absoluten Durcheinander befand (fast wie Verliebtsein, nur nicht so schön), hat sich nun wieder alles in seine Bahnen gelenkt. Sicher, der Gedanke an den Flug in einer Fokker 50 ist nicht wirklich reizvoll, aber die Kiste wird wohl halten und sicher landen. Es kommt mir vor, als würde ich mich heute in ein Abenteuer stürzen, das so eigentlich nicht mehr geplant war. Mit 30 fängt man mit solchen Dingen nicht mehr an. Andererseits sehe ich es wirklich als Chance, mal was anderes zu machen. Die ganze Sache hat irgendwie experimentellen Charakter. Mal sehen, was passiert. |
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Jetzt wird's ernst. Nur noch ein Tag bleibt mir, um zu Hause alles in Ordnung zu bringen. Sachen packen, wäre langsam auch angebracht. Eigentlich hat alles viel zu gut geklappt. Nachdem ich während der Praktikumssuche im letzten Jahr zunächst ein wenig den Glauben an mein Glück verloren hatte, funktioniert nun alles viel besser als ich gedacht hatte. Nach so vielen Zusagen ist auch mein Selbstbewusstsein wieder vollständig hergestellt. Wenn ich zurück komme, kann ich in Ruhe meine Abschlussarbeit schreiben und alles wirkt wieder einmal so, als hätte ich es perfekt organisiert. Gut für den Ruf, aber eigentlich hatte ich nur Glück. Alles ist sehr ungewiss. Zwei Monate ohne die Menschen, die ich kenne, ohne die Freunde, ohne Wilma>. Ein wenig habe ich ein schlechtes Gewissen, aber der alte Hund wird es besser verkraften als ich denke. An die Kälte, die dort herrscht, muss ich mich wohl auch gewöhnen. Als bei uns im Januar die Heizung ausgefallen war, hatte ich bei -10°C draußen schon mal Gelegenheit zum Üben. Während Außen- und Innentemperatur sich langsam annäherten, wusste ich: Schlimmer kann's nicht werden. |
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Ende November hatte ich plötzlich Post. Neben den täglichen spam-mails auch die mail, auf die ich seit einem halben Jahr gewartet hatte. Erstmals keine Absage, sondern ein wirklich hoffnungsvoller Text vom Prager Goethe-Institut. Ich öffnete mir erstmal eine Flasche Wein, trank sie aus und an mehr kann ich mich nicht erinnern. Jeder kennt Murphy's Gesetze. Diese kleine e-mail aus Prag muss irgendwas in Gang gesetzt haben. Von nun an hagelte es Zusagen. In den nächsten Tagen folgten Brasilia, Bukarest, Porto Allegre und Riga. Als dann noch Sidney zusagte entwickelte sich die Sache langsam zum Running Gag. Und erstmal richtig losgelassen, rannte der Gag ohne Unterlass munter durch Europa. Es folgten Zusagen aus Moskau, St. Petersburg, Brüssel und zu guter Letzt Reykjavik und eine weitere Stadt in Brasilien, an deren Namen ich mich schon gar nicht mehr erinnern konnte. Meine Sache war es nun bloß noch, mich zu entscheiden und die ganzen Leute so lange hinzuhalten, bis ich eine richtig feste Zusage in der Tasche hatte. Doch eigentlich war es ja klar: Ich wollte nach Riga. |
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