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(2.1) |
mit dem eingebauten Potential (in der Literatur auch Kontaktpotential oder Diffusionspotential
genannt) - siehe Abbildung 2.1,
bezeichnet die Bandlücke. Für den
einseitig-abrupten Übergang gilt
steht für die jeweilige Dotierungsdichte (Einheit:
). Bei den untersuchten Strukturen
hat man entweder einen Schottky-Kontakt (Metall-Halbleiter-Übergang, Kapitel 1.4),
an dem sich die Raumladungszone bildet oder einen
- beziehungsweise
-Übergang. Es tritt also
ausschließlich der einseitig-abrupte Übergang auf. Der Grund hierfür ist, daß bei diesem
Übergang die Raumladungszone sich faktisch nur in eine Richtung ausdehnt, man also aus der CV-Kennlinie
direkt Aussagen über die Dotierungskonzentration einer n- oder p-dotierten Schicht machen kann.
Legt man eine Spannung (in Sperrichtung) an die Struktur, so transformiert sich
(2.2) zu
Bei der CV-Spektroskopie untersucht man die Änderung der Kapazität des Bauteils verursacht durch
eine Veränderung der Raumladungszone in Abhängigkeit von der Sperrspannung
. Unter Verwendung von
(2.3) läßt sich nach [Sze81] die Kapazitäts-Spannungs-Kennlinie für den
einseitig-abrupten Übergang abschätzen durch einen analytischen Ausdruck
Ein typisches Beispiel für die in dieser Arbeit untersuchten Strukturen mit einseitig-abruptem Übergang
ist GaAs, das mit Silizium-Atomen dotiert wurde (
). Es ergibt sich nach
(2.4) ein Verlauf der CV-Kennlinie, wie ihn Abbildung 2.2 zeigt. Angenommen
wurde ein kreisförmiger Mesa mit
Durchmesser.
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Unter Verwendung der Abschätzungen (2.4) läßt sich ferner aus einer gemessenen CV-Kennlinie ein scheinbares Dotierungsprofil ausrechnen [Sze81]
Mit (2.3) ist zu jeder Spannung eine Position im Bauteil relativ zum einseitig-abrupten
Übergang ermittelbar. Dadurch kann man mit (2.3) und (2.5)
ein scheinbares Tiefenprofil der Dotierung berechnen.
Der Ausdruck (2.5) liefert näherungsweise einen Wert für die tatsächliche Dotierung, daher der Begriff scheinbares Dotierungsprofil. Grund ist die bei der Herleitung verwendete Schottky-Näherung, für die die Störstellen flach unterhalb der Bandkanten liegen müssen. Man geht dabei davon aus, daß die gesamte Änderung der Kapazität durch die Ladungsträger aus den Störstellen gegeben ist. Bei Diskontinuitäten in der Bandstruktur, wie zum Beispiel bei InAs-Quantenpunkten in n-dotiertem GaAs, sind die Elektronen der Donatoren in der Umgebung der Quantenpunkte in diesen lokalisiert. Ferner liegen die Quantenpunkt-Energieniveaus vergleichsweise tief unterhalb der Leitungsbandkante, die Schottky-Näherung gilt nicht. Im scheinbaren Dotierungsprofil führt das dazu, daß bei den Quantenpunkten enorm hohe Dotierungskonzentrationen bestimmt werden, wohingegen in deren Umgebung die Dotierung fast zu verschwinden scheint. Für eine Analyse der CV-Spektren von Dioden mit Quantenpunkten ist (2.5) daher nicht verwendbar, um Aussagen über die elektronischen Eigenschaften der Quantenpunkte zu machen.