Wir reden mit - wir tun was!
Jahreshauptversammlung der Besitzervereinigung für Vollblutzucht und Rennen e.V. am 31.8.2009 in Baden-Baden
Bereits im Vorfeld der ordentlichen Mitgliederversammlung wurde deutlich, wieviel wir mit unseren offenen Briefen und mit unsere Anträgen auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Bremen erreicht haben! Nicht nur, daß bereits im April personelle Konsequenzen folgten, sondern tatsächlich war erstmals seitens der Vereinsführung ein ernsthaftes Bemühen um Information erkennbar und es lagen weitere Anträge - nicht nur aus dem Kreise der Initiative Galoppsport-Basis - vor. Insbesondere soll mit einem (einstimmig angenommenen) Antrag des BV-Geschäftsführers Andreas Tiedke eine längst überfällige Überarbeitung der Satzung auf den Weg gebracht werden und dies soll (ganz im Sinne unserer Anträge) auch "Maßnahmen zur Vermeidung von ('scheinbaren') Interessenkonflikten" beinhalten (die Absicht, hinter dem eingefügten Begriff 'scheinbaren' wurde auch in der kurzen Debatte zum Antrag nicht deutlich).
Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung - deren Nachhaltigkeit sich allerdings erst in den kommenden Monaten erweisen wird - haben sich alle Mitstreiter aus dem Kreise der Initiative Galoppsport-Basis entschieden, ihre zunächst nur zurückge
Redebeitrag von Volker Linde
Sehr geehrter Herr Präsident, sehr geehrter Vorstand, sehr geehrte Damen und Herren,
als wir von der Initiative Galoppsport-Basis im Frühjahr unsere Anträge vorbereiteten - jeder für sich und in eigener Verantwortung, gleichwohl untereinander abgestimmt - waren wir keineswegs sicher, wie diese aufgenommen würden. Weder wußten wir, ob und wieviele Unterstützer unserer Sache sich einfinden würden, noch waren wir uns darüber im Klaren, wie empfindlich Vorstand und Präsidium reagieren würden.
Das, was tatsächlich eingetreten ist, hat dann aber in jeder Hinsicht unsere Erwartungen gesprengt:
Wir waren überrascht, daß unsere Anträge von Vorstand und Präsidium sowie von einigen weiteren Rednern aus dem Umfeld durchweg als völlig indiskutabel, als 'skandalös' usf. abgetan wurden, daß eine wirkliche Diskussion über die angesprochenen Punkte nicht stattfand, daß selbst die Antragsbegründungen unter tumultartigen Bedingungen nur mit Mühe vorgetragen werden konnten! Eine so durchschlagende Wirkung hatten wir uns nicht vorgestellt.
Dies verunsicherte und uns zunächst und ließ uns fragen, ob wir nicht doch - bei allem Bemühen kein Porzellan zu zerschlagen - zu forsch vorgegangen waren.
Erst langsam verstanden wir, und auch darüber waren wir einigermaßen überrascht, daß wir ganz offensichtlich einen Nerv getroffen hatten. Einen Nerv, der empfindlicher war, als wir es uns vorgestellt hatten. Es war, wenn man so will, ein Volltreffer und die Wirkung trat nur wenige Wochen verzögert ein.
Wir wissen heute, daß verschiedenen Personen in Vorstand und Präsidium schon seit längerem nicht wohl war, angesichts zahlreicher personeller Verquickungen und daraus zwangsläufig folgender Interessenskonflikte.
Wenigstens ein unmittelbarer Anlaß für die Anträge aus dem Kreise der Galoppsport-Basis ist somit erledigt. Über weitere Bemühungen, die zu Verbesserungen führen sollen, haben wir auf der heutigen ordentlichen Mitgliederversammlung gehört.
Dennoch sind wir nicht am Ziel - noch lange nicht!
- Die Informationspolitik von Vorstand und Präsidium der BV (wie auch des Direktoriums für Vollblutzucht & Rennen) ist weiterhin unbefriedigend.
- Es wird weiterhin im stillen Kämmerlein gewerkelt und die überwältigende Mehrheit der Aktiven wird erst ins Boot geholt, sprich informiert und bei der Gelegenheit meist auch gleich zur Kasse gebeten, wenn bereits alles entschieden ist.
- Posten und Pöstchen werden weiterhin freihändig vergeben, auch hier soll die Mehrheit der Mitglieder auf der Mitgliederversammlung lediglich abnicken, wenn sie überhaupt gefragt wird.
- Die geschäftlichen Verflechtungen, in denen BV und Direktorium eingebunden sind, bleiben undurchsichtig und sind jeder Kontrolle durch die Aktiven entzogen.
- Dasselbe gilt für die Verwendung der Gelder, die seit Jahren von den Aktiven für die erhoffte Verbesserung der Situation des Rennsports ausgegeben werden.
Die inhaltliche Grundlage speziell auch meines Antrags vom 14. Februar 2009 ist insofern durchaus weiterhin gegeben.
Ich bin jedoch Optimist und als solcher durchaus willens, auch positive Zeichen und Gesten zu erkennen und zu würdigen. Hierzu gehört insbesondere die bereits angesprochene personelle Veränderung, aber auch die seitens der Geschäftsführung mit einem konkreten Antrag bekundete Absicht, an einer Verbesserung der internen Strukturen, insbesondere an einer Modernisierung der Satzung auch im Hinblick auf die Vermeidung von Interessenkonflikten zu arbeiten.
Die Ergebnisse dieser Arbeit sollten abgewartet werden. Dies verbindet sich mit der Hoffnung, daß in einer künftigen Satzung auch Verbesserungen die Transparenz betreffend verankert werden können:
- Transparenz bezüglich der Verwendung von Mitteln
- Transparenz und Demokratisierung hinsichtlich der Vergabe von Posten
- Transparenz und Einflußmöglichkeit hinsichtlich der Beschäftigung und Bezahlung leitender Mitarbeiter
- Transparenz hinsichtlich geschäftlicher Aktivitäten
- Transparenz und eine offene Debatte auch hinsichtlich aller Überlegungen und Planungen den Rennbetrieb betreffend (z.B. das Ausschreibungssystem).
Ich ziehe deshalb meinen Antrag zurück.
PREIS DER GALOPPSPORT-BASIS
Bereits anläßlich des Hauptereignisses des deutschen Rennsports, der Hamburger Derbywoche hat unsere Initiative Galoppsport-Basis ein Zeichen gesetzt, um zu verdeutlichen, daß wir nicht locker lassen und unseren eingeschlagenen Weg weiter verfolgen. Mit einer Reihe von Unterstützern haben wir ein Rennen gesponsort um damit einen Beitrag zum Überleben des Rennsports zu leisten und die Durchführung von Basisrennen mit angemessenen Rennpreisen aktiv finanziell zu unterstützen.
Der PREIS DER GALOPPSPORT-BASIS wurde am 'Derbysamstag' den 4. Juli 2009 ausgetragen, ein Rennen der Kategorie F über 2200m für 4-jährige und ältere Pferde. Ein echtes Basisrennen also, allerdings - wie alle vergleichbaren Rennen auf dem Hamburger Derby Meeting - mit einer sehr attraktiven Dotierung von insgesamt € 5.000. Das Starterfeld konnte sich jedenfalls sehen lassen!
Unsere Doppelseite im Rennprogramm
Sofort ins Auge stach ANTON CHEKHOV, immerhin Dritter im Deutschen Derby von 2007. Er musste sich nach einem spannenden Duell dem 4-jährigen, ebenfalls bereits Gruppe-I-plazierten LITTLE FIGHTER in den Farben des Stall Lucky Owner geschlagen geben, der mit dem Sieg im Preis der Galoppsport-Basis seine Maidenschaft ablegte.
LITTLE FIGHTER vor ANTON CHEKHOV und MANABA im Endkampf (Foto: Marc Rühl)
Siegerehrung (Foto: Marc Rühl)
Bei der Auswahl des gesponsorten Rennens war uns wichtig, daß der Rennverein nicht mit Buchmachern zusammenarbeitet und während des gesamten Meetings keine von Buchmachern gesponsorten Rennen stattfinden (Ausnahmen sind natürlich der Rennsporteigene Buchmacher XXL sowie German Tote).
Wir möchten mit dieser Aktion ein Zeichen setzen und hoffen, damit Interesse zu wecken für unsere Initiative und für eine aktive Mitsprache und Beteiligung der schweigenden Mehrheit im Sport!
Wir bedanken uns bei allen Unterstützern, die diese Aktion mit ihrer Spende oder mit aktiver Mithilfe ermöglicht haben!
Hals & Bein,
die Initiative Galoppsport-Basis
Hier finden Sie
unseren ersten offenen Brief,
die Antwort der Präsidenten des DVR und der BV ,
unseren zweiten offenen Brief und
unsere Anträge zur außerordentlichen MV der BV am 28.2.2009.
HIER erfahren Sie, wie Sie sich unserer Initiative anschließen können.