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	r.)     Mit einer neuen Masche in den Raum gehen
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	P. H.  
	"Perlon und Trevira" 
	P. H's. Interesse gilt dem Faden und der Weg, der sie zu den Arbeiten führte,
	die jetzt in ihrer ersten Einzelausstellung in der Galerie Albrecht zu sehen sind,
	liest sich wie eine kleine Forschungsgeschichte. Begonnen hat sie mit Wachs, das sie
	zu einem Faden fliessen liess. Sie liess heisses flüssiges Wachs in kaltes Wasser
	fliessen, die Wachsfäden hängte sie an die Wand. Sie hingen da, starr wie
	Eiszapfen und schon beim Herunternehmen von der Wand zerbrachen sie, so dass von diesen
	frühen Wachsfäden fast keiner mehr übriggeblieben ist. 
	Die Aufmerksamkeit
	richtete sich nun auf den gewöhnlichen weichen, beweglichen Faden, der aber auch 
	ein bißchen anders sein sollte als das vertraute Material. So fand sie den 
	"unsichtbaren Faden", ein Titel, der sie reizte und geheimnisvoller klang
	als er in der Realität war. Der "unsichtbare Faden" entpuppte sich 
	als hauchdünner, transparenter Perlonfaden. Sie kaufte ihn und begann damit 
	zu arbeiten, das Material war gefunden. Nun stellte sich die Frage, wie damit umgehen.
	Ohne Angst probierte sie geläufige Methoden aus: Stricken, Weben, Häkeln.
	Das letztere erwies sich als beste Technik, mit ihr konnte sie den 
	dünnen Faden, aber auch starres, widerspenstiges Material, sogar dicke 
	Schläuche aus Gummi verarbeiten. Der weitere Vorteil der Technik lag für sie 
	darin, daß sie nicht gleich auszumachen war und ihr viele 
	Variationsmöglichkeiten bot. Sie konnte entscheiden je nach Stärke und Farbe 
	des Fadens, welche Maschenform sie wählte, ob sie ganz dicht häkelte oder in 
	weiten, transparenten Maschen, sie konnte mit dieser Technik außerdem leichter 
	dreidimensional arbeiten, die Wand verlassen und in den Raum gehen. In ihrer Ausstellung 
	zeigt sie zum großen Teil die neuentwickelten Raumobjekte, neben den etwas 
	älteren Arbeiten an der Wand. In ihrer Ausstellung zeigt sie zum grossen Teil die 
	neuen Raumobjekte neben den etwas älteren Arbeiten an der Wand.
	P.H. (*1963 Seefeld) hat in an der Münchner Akademie der
	Bildenden Künste studiert und 1996 als Meisterschülerin von Prof. Prangenberg
	das Studium abgeschlossen. 1996 erhielt sie das Jubiläumsstipendium
	der Stadt München, 1998 das Postgraduiertenstipendium des Freistaates Bayern. Sie
	lebt und arbeitet in München.
	 
  
	Quelle:  
	Galerie Albrecht 
	Presseinformation 
	Ausstellung vom 14.01.2000 bis 12.02.2000 
	Wurzerstraße 16 
	80539 München 
	Autor: Die Galerie
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