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4a)   Mikroskopische Untersuchungen von Pigmenten

Um einen Vergleich mit ähnlich scheinenden Farbmitteln anzustellen, sind bei der optischen Analyse nicht nur deren Farbe und Form, sondern auch Beimengungen charakterisierend. Das Vorhandensein oder das Fehlen solcher Nebenbestandteile ist oft entscheidend für die Klassifizierung einer Farbe.

Ebenso wichtig ist die Kenntnis der chemischen Merkmale eines Pigmentes, die in bestimmten Zeiten und Orten häufiger verwendeten Farben, ihre Entwicklungsgeschichte, die Zeiten ihrer Erfindung ebenso, wie die Kenntnis über das Verschwinden alter Farben aus der Produktion und Verwendung durch bestimmte Künstler.

Wichtig vor einer (zusätzlichen) Entnahme von Pigmentpartikeln für eine Gemäldeanalyse ist eine berührungsfreie Untersuchung im Streiflicht, eine IR oder IRRG, eine makroskopische Untersuchung und eventuell eine Röntgenaufnahme.

Erst dann und nur an bereits geschädigten und nicht durch Retuschen verfälschten Stellen, kann man einen winzigen Partikel mit dem Skalpell oder einer kleinen Pinzette entnehmen. Es reicht eine Probe im Mikrogramm-Bereich aus, um diese Tests durchzuführen. Siehe auch alte Pigmente.

Ich kann auf den Beispielseiten nur andeutungsweise vermitteln, welche Vorgehensweisen zu verantwortungsvollen Pigmentanalysen gehören - bei sehr problematischen, nicht durch mikroskopische Untersuchungen zu klärende Eigenschaften, eben auch aufwendigere Methoden, wie Röntgenfeinstrukturanalysen, Gaschromatographien, Emissionsspektralanalysen usw.

Bevor Sie aber diese letzten Mittel in Erwägung ziehen, könnten Sie auch eine weitaus kostenfreundlichere mikroskopische Analyse vorziehen.


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