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iii)   Beispielphotos / Infrarot- u. UV-Untersuchungsergebnisse
       Unterzeichnung bei modernen Tubenölfarben

Originalfarben

Photo des Original-Ölfarbenaufstriches
Oben dicker, unten dünner Farbauftrag
Darstellung im Original ca. 80 x 60 mm
Reihenfolge des Unterzeichnungsmittels v.l.n.r
Graphit (a), Kohle (b), Kugelschreiber (c), Filzstift (d), Rötel (e), blaue Tinte (f), Tusche (g). Umrandung und Trennungslinien mit Bleistift, die Beschriftung mit Faserschreiber.

Unter der dünnen Siena-Lasur sind bei Normallicht alle Unterzeichnungsmittel noch gut zu erkennen, Während Chromoxidgrün bis auf den Filzstift die Unterzeichnung abdeckt.

Unten
Am Unterschied beider Tafeln kann man recht gut erkennen, welche Farben des Spektrums von IR-Wellenbereichen absorbiert, bzw. nicht durchdrungen werden.
Unterzeichnungen unter Caput mortuum, Grüne Erde, die Umbren, Echtgrün (!?), Pariser- und Preußischblau sowie Paynesgrau sind nicht mehr sichtbar zu machen.


IR-Reflektographie

Schon bei etwa 1000 nm, im mittleren, für uns interessanten, infraroten Bereich, kann man oftmals überraschende Ergebnisse bei der Erkennung von Unterzeichnungsrückständen sehen.

Bei einer lasierenden Siena erwartet man die "Durchsicht". Der dickere Farbauftrag verdeckt Graphit (a), Kohle (b) und Rötel (e). Nur Tusche (g), Filzstift (d) und Bleistiftlinien bleiben sichtbar. Normaltinte (f), Faserschreiber und Kugelschreiber (c) bleiben fast unsichtbar, wie auch bei lasierendem Farbauftrag.

Kugelschreiber, Rötel, Normaltinte und Faserschreiber werden von Infrarot fast vollständig absorbiert, auch ohne Farbauftrag.

Chromoxidgrün (stumpf) deckt wesentlich besser. Hier sind unter dicker Farbschicht nur noch der Filzschreiber, und die Tusche zu erkennen. Ganz anders bei etwas dünnerem Farbauftrag. Bis auf Kugelschreiber und Normaltinte kann man die Unterzeichnung gut erkennen, selbst Rötel ist noch sichtbar.

Unten eine Aufnahme im Bereich um 830 nm

Darstellung im Original ca. 40 x 30 cm
Farbbezeichnungen sind Handelsnamen

Originalfarben

Darstellung im Original ca. 40 x 30 cm
s.lks

IR-Reflektographie

UV-Bestrahlung Zum Vergleich hier noch einmal eine (leicht digital manipulierte) Aufnahme im ultravioletten Licht.
Siehe Beispiele UV und nächste Seite.

Auffällig ist, daß die Farben Kremserweiß und Zinkweiß, im UV-Licht weiß, oder zumindest sehr hell, Kadmiumgelb rot, Indischgelb orange, Deckgrün, Königsblau hell und dunkel, Coelinblau (=Manganblau), Kobaltblau dunkel und Ultramarin hell, in ihren Eigenfarben fluoreszieren.

Die Unterschiede in der Lumineszenzfähigkeit lassen Rückschlüsse auf die verwendeten Retuschefarben und somit auch auf das Alter der Gemälde zu, falls der Firnis dieses zuläßt.
Dieser zeigt, je nach Substanz und Dicke, ein differenziertes Lumineszenzverhalten.


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