Hitzberger, der am 2. Oktober 1878 in München geboren wurde, erlernte
das Handwerk des Holz- und Steinbildhauers 4 Jahre lang in der
Schnitzschule zu Partenkirchen.
In München erhielt er seine künstlerische Ausbildung durch
Floßmann. Unter G. Hauberrisser arbeitete er am Münchner neuen
Rathausbau als Steinmetz mit. Seine Fähigkeiten als Holzbildhauer
vervollkommnete er bei einem alten Kirchenbildhauer im württembergischen
Städtchen Süssen.
"Auf der Walz" durchquerte er in allen Himmelsrichtungen ganz Deutschland,
danach die Schweiz, Italien und Österreich. In all diesen Ländern
arbeitete er in vielen Ateliers und Werkstätten. 1910 wieder kurz in
Partenkirchen, danach drei Jahre im südlichen Afrika, um dort Aufträge
anzunehmen und auszuführen. 1914 kehrte er nach Deutschland zurück und
zwar nach Berlin als Werkstattleiter des Ateliers Josef Wackerle. 1917 berief ihn
Bruno Paul an die Unterrichtsanstalten des Berliner Kunstgewerbemuseums. 1924,
nach der Vereinigung der höheren Kunstschulen siedelte er nach Charlottenburg
über, als Leiter einer Lehrwerkstatt fü Holz- und Steinbildhauerei.
Während des Krieges erhielt er den Auftrag, die Figuren der Trierer
Liebfrauenkirche zu kopieren, um die Originale vor Kriegsschäden zu bewahren.
Ferner übernahm er den schwierigen technischen Teil der Ausführung einer
riesigen Christusfigur von L. Gies, die nach der teilweisen Zerstörung durch
Lübecker Bürger, wieder restauriert , in der Gewerbeschau München zu
sehen war. Sie ist heute zerstört. (Siehe Artikel im "Genius", 1921
und "Skulptur des Expressionismus", Ausstellung in Kön 1984, Seiten
20 und 212 ff.). In Berlin arbeitete Hitzberger bei der Gestaltung von Fassaden und
Innenräumen mit namhaften Architekten zusammen und schuf auch plastische
Verzierungen für Inneneinrichtungen.
Lit.: Thieme-Becker, Vollmer Künstlerlexikon, Dreßler etc.
Biographie von O. Gehrig, "Otto Hitzberger", Verlag des Deutschen
Literarischen Institutes, Berlin 1925 (dort auch Abb. von Möbeln)
Ausgestellt hat Hitzberger u. A. in der Sezession Berlin, im Werkbund Köln
und in mehreren Großen Berliner Kunstausstellungen. Außerdem in
der Galerie Arnold, 1924 in Dresden.
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