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Otto Hitzberger Otto Hitzberger
(zugeschrieben)

1878 München bis 22.07.1964 Garmisch-Partenkirchen

Frauenfigur mit gestreckten Armen,
eine Kugel haltend; um 1922

Erlenholz, braun gebeizt,
87,5 cm incl. Sockel,
Seitenlänge des Sockels 10 cm

Unbezeichnet
Die Figur, ehedem als Fußteil einer Stehlampe konzipiert, war der Länge nach durchbohrt. Sie wurde an den relevanten Stellen sorgfältig geschlossen und an der Rückseite auf einer Fläche von 45 x 20 mm restauriert.

Hitzberger, der am 2. Oktober 1878 in München geboren wurde, erlernte das Handwerk des Holz- und Steinbildhauers 4 Jahre lang in der Schnitzschule zu Partenkirchen.
In München erhielt er seine künstlerische Ausbildung durch Floßmann. Unter G. Hauberrisser arbeitete er am Münchner neuen Rathausbau als Steinmetz mit. Seine Fähigkeiten als Holzbildhauer vervollkommnete er bei einem alten Kirchenbildhauer im württembergischen Städtchen Süssen.
"Auf der Walz" durchquerte er in allen Himmelsrichtungen ganz Deutschland, danach die Schweiz, Italien und Österreich. In all diesen Ländern arbeitete er in vielen Ateliers und Werkstätten. 1910 wieder kurz in Partenkirchen, danach drei Jahre im südlichen Afrika, um dort Aufträge anzunehmen und auszuführen. 1914 kehrte er nach Deutschland zurück und zwar nach Berlin als Werkstattleiter des Ateliers Josef Wackerle. 1917 berief ihn Bruno Paul an die Unterrichtsanstalten des Berliner Kunstgewerbemuseums. 1924, nach der Vereinigung der höheren Kunstschulen siedelte er nach Charlottenburg über, als Leiter einer Lehrwerkstatt fü Holz- und Steinbildhauerei.
Während des Krieges erhielt er den Auftrag, die Figuren der Trierer Liebfrauenkirche zu kopieren, um die Originale vor Kriegsschäden zu bewahren. Ferner übernahm er den schwierigen technischen Teil der Ausführung einer riesigen Christusfigur von L. Gies, die nach der teilweisen Zerstörung durch Lübecker Bürger, wieder restauriert , in der Gewerbeschau München zu sehen war. Sie ist heute zerstört. (Siehe Artikel im "Genius", 1921 und "Skulptur des Expressionismus", Ausstellung in Kön 1984, Seiten 20 und 212 ff.). In Berlin arbeitete Hitzberger bei der Gestaltung von Fassaden und Innenräumen mit namhaften Architekten zusammen und schuf auch plastische Verzierungen für Inneneinrichtungen.

Lit.: Thieme-Becker, Vollmer Künstlerlexikon, Dreßler etc.
Biographie von O. Gehrig, "Otto Hitzberger", Verlag des Deutschen Literarischen Institutes, Berlin 1925 (dort auch Abb. von Möbeln)
Ausgestellt hat Hitzberger u. A. in der Sezession Berlin, im Werkbund Köln und in mehreren Großen Berliner Kunstausstellungen. Außerdem in der Galerie Arnold, 1924 in Dresden.


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