Hoetger absolvierte von 1888 bis 1892 eine Bildhauerlehre in Detmold. 1895 Leiter
einer Werkstatt für Kirchenmöbel in Wiedenbrück 1895. 1897 bis 1900
an der Düsseldorfer Akademie. Meisterschüler von Carl Janssen in
Düsseldorf, dann Aufenthalt in Paris wo er die Bekanntschaft von Kollwitz,
Hofer und Rousseau macht. In dieser Zeit stark beeinflußt von Rodin. Er kehrt 1907
nach Deutschland zurück. 1911 wird er als Professor an die Künstlerkolonie
Darmstadt berufen. 1912 in Florenz, danach in Fischerhude bei Bremen. Siedelte 1914
nach Worpswede über. Seit 1929 in Bremen als Architekt tätig. 1931/33
Reisen nach Frankreich, Portugal und in die Schweiz. Ab 1934 in Berlin.
1938 als entartet verfemt und seit 1946 in der Schweiz ansässig.
.....man sieht eine Zeichnung von Hoetger und kennt ihren Urheber. Hier in diesen
vielbegehrten, kostbaren Blättern sucht die Imagination vielleicht ihre
höchsten Höhen, das wahrhaft sakrale - die Fläche.
Von ihnen (den Zeichnungen) strömt deshalb ein so unermeßlich keuscher Zauber
aus, weil sie nichts als traumhafte Vorstellungen sind, Reflexe von Minuten, in denen
alle Realität unwirklich d.h. künstlerisch wurde...
(Georg Biermann in seinem Hoetger-Buch 1913)
Auf den hohen Wert dieser Aquarell-Blätter möchte ich besonders aufmerksam
machen. Verraten sie auch einen auffallend starken Einfluß Rodins, so bleiben sie
doch selbständig genug, um den ungeschmälerten Genuß eines
Feingefühls von seltener Prägung zu gestatten...
(Robert Kain in Bremer Nachrichten vom 12.11.1922
Lit.:
Vollmer-Künstlerlexikon, Dreßler;
Ausstellungskataloge und Bücher: Gedächtnisausstellung 1964;
Junge Kunst, Band 3, 1922; "B.H." von A Theile, Angelsachsenverlag,
Bremen 1930; Bestandkataloge der Museen und Sammlungs-Kataloge.
B.H., Sein Werk in der Böttcherstraße Bremen, Bremen 1994, Abb.
Seiten 146-149; u.v.A.