Eine derartig unverhohlen reaktionäre Betrachtung der Frau gibt es in der Tat nicht alle Tage zu sehen. Mit dem in sich selbst verlorenen, aber irgendwie sympathisch sein sollenden Protagonisten Thomás wird uns ein Charakter angeboten, der offensichtlich seine Ex-Frau öfters mal geschlagen hat und dem nicht widersprochen wird, wenn er trotzdem meint, dass das Zusammenleben mit ihm wohl nicht so schlimm gewesen sein kann. Seinen street abuse betreibt er fern ab jeglicher Beherrschung und sein in die Pubertät schreitender Sohn betitelt Papas neue Freundin als "schöne Votze". Um die möglicherweise pikierte ZuschauerIn zu beruhigen, ermahnt ihn der Vater, sich doch zu benehmen. Begründung: Es gebe doch nichts Schöneres als das nackte Fleisch einer Frau. Und so schließt Sohnemann die Szene mit den Worten: "Siehst du, man kann es nicht anders sagen."
Scheinbar gerechtfertigt wird dieser Hang zum Chauvinismus, indem die Frauen genauso denken, auch wenn zwei Männer die Worte den weiblichen Charakteren in den Mund gelegt haben. So mag es Ann besonders gern, mit ihrem Lover Vergewaltigungsphantasien privat und öffentlich auszuleben, als ob es schon immer klar gewesen wäre, dass Frauen eigentlich flehentlich darum bitten, obwohl sie gerade "Nein!" schreien. Nebenbei wettert sie noch über ihre Mutter, die "verrückte Feministin".
In die Spielfilmhandlung eingefügt wurden Interviewfetzen mit dem slowakischen Schriftsteller Rudolf Sloboda, der u.a. darüber sinniert, dass er Nutten nicht möge, weil er sie bezahlen müsse und nicht erobern könne. Um diese tiefschürfende und unbedingt neue Erkenntnis reicher geworden, nehmen wir doch noch den mitschwingenden Frust eines eingebildeten Freiers auf, der es noch nicht verkraftet hat, dass sein Geld wichtig war, und überhaupt nicht er als Person.
Die sogenannte "Pädophilie" ist eigentlich kein wirkliches Thema des Films, nachdem sich Thomás' Sohn Andrej (Jakub Ursíny) allerdings das x. Mal T-Shirt oder Hose ausziehen muss findet die misstrauisch gewordene ZuschauerIn recht bald traurige Gewissheit, für welche Gruppe von Menschen dieser Film auf alle Fälle gedreht worden ist. Die Gründe für die ständigen Entkleidungsnummern werden zunehmend billiger, selbst das verschüttete Essen darf nicht ausgelassen werden. Der Vater bringt seinem Sohne schließlich gegen dessen Willen das Walzertanzen bei, indem er ihn auf seine eigenen Füße stellt und von hinten umfasst. Nicht genug, Jakub Ursíny, der kaum zufällig mit Abstand am schönsten aussehenste Darsteller, mit blonden Haaren und blauen Augen, muss sich dazu noch eine Wäscheklammer als Ohrringersatz ins Läppchen kneifen. Kurz darauf steht er in Unterhose vor Ann, die gleich mit in die Missbrauchsphantasien des Regisseurs einfällt und den Jungen ersteinmal fragt, ob er den Seinen nun links oder rechts trage. Wenigstens wird mit diesem Film belegt, dass Heterosexualität und Missbrauch an männlichen Kindern durch männliche Täter sich ganz und gar nicht gegenseitig ausschließen.
Dass ausgerechnet so ein gefährlicher Müll seinen Weg ins Kino findet, ist schlichtweg deprimierend.