Der Republikaner Russell P. Kramer wurde zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt und verlor sein Amt an den Demokraten Matt Douglas. In der nächsten Runde wurde dieser von Kramers Vizepräsidenten William Haney aus dem Weißen Haus gejagt. Nun droht eine alte Bestechungsgeschichte aus der Amtszeit Kramers Haneys Präsidentschaft zu gefährden. Die Vertuschungsmachinerie wird zum Selbstläufer. Eigentlich sollte nur Kramer der schwarze Peter zugeschoben werden, aber plötzlich ist Douglas ebenso involviert. An die Presse zu gehen, schlagen sich die alten Herren aus dem Kopf, wer wird ihnen schon glauben, sind sie doch zwei Ex-Präsidenten. Also begeben sie sich von der Wildernis, in der sie plötzlich gelandet sind, auf die Suche nach Beweismaterial und schließlich einen langen Marsch nach Washington. Das größte Hindernis dürfte dabei wohl sein, dass sie sich seit 30 Jahren verbittert hassen...
Ein Präsident für alle Fälle geht den beiden
gewissermaßen entgegengesetzten Zuständen nach, dass die Präsidenten
und der Regierungsapparat immer lügen und dass die amerikanische Öffentlichkeit
nichts mit ihren ehemaligen Nummer Einsen anzufangen weiß. Der eine
erniedrigt sich in Werbeaktionen, füllt Hotelschnäppse mit Wasser
auf und schreibt Kochbücher, der andere seine Autobiografie.
Während die Geschlechterrollen weiter manifestiert werden (Politik
ist Männersache, Frauen erfüllen die Rollen der Frau des Politikers,
der Köchin, Mutter und Journalistin), geht der Präsidentenfilm
ungewöhnliche lesbisch-schwule Wege. Die Situationskomik mit einem
Heteromann, der im Schlaf einem der Präsidenten die Brust krault und
sich später unbedarft damit brüstet, mit beiden geschlafen zu
haben, wird zwar nicht ausgelassen. Neu dürfte aber sein, dass sich
Lesben und Schwule als RetterInnen der Nation entpuppen. Nicht nur hilft
eine Dorothy den beiden flüchtigen
Ex-Präsidenten auf einer Schwulendemo weiter, sondern rettet später
unter hohem persönlichen, couragierten Einsatz den beiden das Leben.
Und gäbe es nicht die Opferbereitschaft der dykes on bikes,
nicht nur irgendwelche Typen zu transportieren, sondern hypokritische demokratische
und rechte Republikaner-Präsidenten, die Vorzeigefiguren Amerikas
hätten ihr Ziel nie erreicht. Kramer zeigt gegen Ende der Odyssee
denn auch eine Gemütswandlung und ändert einen seiner politischen
Standpunkte: So toll wie die Lesben Motorrad fahren können, seien
sie eigentlich für die Armee unabkömmlich. Nun denn, wenn diese
auch mal alle wollen...