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Sexuelle Kettenreaktionen (Teil II)
Eclipse
KANADA / DEUTSCHLAND, 1994, 95min
Regie: Jeremy Podeswa
Cast: Von Flores, John Gilbert, Pascale Montpetit,
Manuel Aranguiz, Maria Del Mar, Greg Ellwand, Matthew
Ferguson
WELTVERTRIEB: Malofilm Distribution
Und wieder ein Film, der nach dem Prinzip funktioniert, dass zwei Menschen miteinander schlafen, einer der beiden Personen mit einer anderen, die wiederum mit einer vierten kopuliert, usw., usf., halt bis die abgelaufene Filmzeit dem Treiben ein jähes Ende setzt, und sich der letzte Mensch wieder mit dem ersten vergnügt. Vergleiche mit Genre-Kumpanen drängen sich auf und finden hier eine Antwort: Eclipse ist ebenfalls nicht lesbisch, dafür noch schwuler, hauptsächlich in s/w und nicht ganz so originell, dafür mit etwas ausgefeilteren Charakteren. Last not least benötigt Eclipse für sein Geschehen offensichtlich eine Sonnenfinsternis, um auf Touren zu kommen. Matthew Ferguson, die kanadische Antwort auf André Eisermann (Durst, Kaspar Hauser), spielt nach Kane in Liebe und andere Grausamkeiten ebenfalls seine zweite schwule Rolle.
Nicht, dass ich mich beschweren möchte, im Gegenteil, nur auffällig ist der Trend, der mit Filmen wie diesem fortgesetzt wird: Es begann mit den Werken Drei von ganzem Herzen und Einsam, zweisam, dreisam, in denen mit lesbischer, bzw. schwuler Sexualität dermaßen dick aufgetragen kokettiert wird, dass sich bald jede Hetera wünschen wird, mit einem Schwulen zu schlafen, bzw. vergleichsweise geschlechterverdreht. Eclipse treibt es auf die Spitze: Eine Hetera nimmt sich einfach einen Schwulen im Darkroom vor, ob dieser nun will oder nicht...
ki, Berlin
Sexuelle Kettenreaktion, Teil I: The
Way We Are
Sexuelle Kettenreaktion, Teil III: The
Chain Reaction
Kino-Start in Deutschland ist der 27. April '95.
copyright:
Queer View, 7.
Juni 1997
© PPL Nr.1 – April 1995