Verluste
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Verluste (unvollstänig und aufgrund der Geheimhaltung mit Unsicherheit behaftet):

Zwischen 1958 und 1964
Beim Kommandeursflugtag will in der Startphase der Geführte (Verbandsflug) seinen Zwischenraum korrigieren und rammt den Führenden. Ein Fluglehrer findet dabei den Tod. Diese Katastrophe ist bisher nicht belegt.

Am 30. August 1958
die 8, eine MiG-15bis (Werksnummer 623765, Nutzungsbeginn 1956, seit 14.12.1957 im damaligen FAG-2), hat geg. 10.45 Uhr bei der Landung noch vor der Start- und Landebahn mit dem Heck Bodenberührung. Ursache war ein Steuerfehler.

Am 09. Juli 1960
die 7, eine MiG-15bis (Werksnummer 623764; Indienst 24.09.1956) tödlicher Absturz von Offiziersschüler Alfred Spann beim Zonenflug Malschwitz bei Bautzen. Ursache war ein Kontrollverlust, der Absturz erfolgte geg. 8.44 Uhr aus unklarer Fluglage drei bis vier Minuten nach dem Start.


Am 20. September 1960

Absturz der 9, eine MiG-15UTI (Werksnummer 622932, Nutzungsbeginn 1956, seit 29.04.1957 im damaligen FAG-2), um 09:35 Uhr am Bahnhof Königswartha, Kreis Bautzen, aufgrund des Verlustes der Raumorientierung bei Wolkenflug. Der Einflug in die Wolken (Untergrenze 600 Meter) war der Sturzflug zu steil, so das die mit hoher Geschwindigkeit fliegende Maschine nicht abgefangen werden konnte. Der Flugzeugführer Leutnant Rudolf Kabisch und der 2. Flugzeugführer Offiziersschüler Horst Robakowski (* 27.08.1939) finden den Tod.

Zwei Fotos von Offiziersschüler Robakowski, gestorben kurz nach seinem 21. Geburtstag:

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Am 17. Mai 1971
die 372, eine L-29 durchstößt geg. 17.03 Uhr beim rollen von der Vorstartlinie das hölzerne Tor einer Flugzeughalle. Ursache war ein blockierter Bremshebel. Der Bug der Maschine wird beschädigt. Flugzeugführer war Offiziersschüler Hans-Joachim Radloff.

 

Am 17. August 1973
die 344, eine L-29 (Werksnummer 692062, Nutzungsbeginn 29.06.1966) stürzt mit 2 Fluglehrern unter mysteriösen Umständen im Winkel von 65° in Rückenlage auf einem Werkstattflug geg. 10.36 Uhr ab. Beide Besatzungsmitglieder, Flugzeugführer Major Manfred Beese und Oberleutnant Roland Hilprecht kommen um ihr Leben.


Am 26. April 1976
die 315, eine L-29, (Werksnummer 692055, Nutzungsbeginn Juni 1966) kollierdierte geg. 18.30 Uhr mit der 319, ebenfalls einer L 29, (Werksnummer 692056, Nutzungsbeginn Juni 1966). Die 315 stand auf dem "Kamm" zur Startaufstellung, Richtung 253 (Flugschüler OS Uwe Schulz), während die 319 aus der Nebenlanderichtung im Landeanflug war (Flugschüler OS Bringfried Hobitz und Mj. Gerd Bucher als Fluglehrer). Die landende Maschine schlug auf die stehende Maschine auf ... die 319 überschlug sich. Wie ein Wunder, es gab keine Toten, alle wurden aus den Wracks geborgen. Offensichtlich hatten alle, vom SKP bis in die letzten Reihen, Tiefschlaf gehalten.


Dazu Michael Bauernfeind:

"Zum Zeitpunkt der Kollision hatte ich Flugdienst. Es war kein Flugdienst wie jeder andere. Zum einen war es für die EK's der letzte Flugdienst (wer sich noch erinnert, Ende April wurde entlassen) für die EK's war es Ehrensache am letzten Flugdienst keine Vorkommnisse (jedenfalls keine technischen) zu haben, zum anderen war es die Zeit, in der die Offiziersschüler ihre Freiflüge auf der L 29 absolvierten.

Es so ziemlich am Ende der Flugschicht gewesen, als von der Westseite der Start- und Landebahn Rauch aufstieg und Feuerwehr, Sankra und Bergungsfahrzeug dahin fuhren. Das was man von der Vorstartlinie aus sah, war erschreckend. Die landende Maschine hatte der an Start stehenden Maschine mit der Tragfläche das Heck regelrecht wegrasiert. Dabei war eine Tragfläche abgerissen. Die landende Maschine war dann auf dem Dach gelandet und noch ein Stück gerutscht. Das Kabinendach sah "toll" aus. Sofort nach den Crash führ der Wartburg des Geschwaderkommandeurs zur Unfallstelle. Bei uns an der Vorstartlinie stiegen dann 3 Mann in Pilotenkombi (ein Fluglehrer und 2 Offiziersschüler) aus. Da wir inzwischen schon aus der Flugplantabelle wussten, dass drei Piloten in den havarierten Maschinen saßen war klar, dass keine Toten oder Verletzte gegeben hatte. Wir waren natürlich alle erleichtert. Die Feuerwehr hatte das Problem schnell im Griff.

Es gab allerdings ein anderes Problem: Die SBL war blockiert und es waren ja noch etliche Maschinen in der Luft und in einigen davon mit Offiziersschüler beim 1. Alleinflug! Die Landung auf einem Ausweichflugplatz fiel damit wohl aus. Ich glaube, hier hat der Flugleiter eine Meisterleistung vollbracht. Die Maschinen schwebten über die Unfallstelle an und landeten ca. 500 m hinter dem üblichen Aufsetzpunkt. Also alles in allem, Glück im Unglück. Ob der Flugleiter OSL K. und der Fluglehrer Mj Bucher bestaft wurden, sind ist mir nicht bekannt. Zu mindest gab es keine Degradierungen."

Am 18. Juni 1976
kam es bei der 354, einer L-29 (Werksnummer 490837, Nutzungsbeginn 1964) zu einem Triebwerksausfall (Verdichterlaufrad zerstört). Dem Startabbruch geg. 09.33 Uhr folgte ein Brand am Heck. Pilot war Offiziersschüler Roland Paul. Im Ergebnis der Untersuchung des Vorfalls wurden alle vergleichbaren Triebwerke gesperrt.

Am 26. März 1977
die 367, eine L-29, (Werksnummer 490839, Nutzungsbeginn 1964) stürzte beim Kunstflug in Bodennähe geg. 13.03 Uhr ab. Der Absturz erfolgte, nicht auf dem Bauzener, sondern auf den Rothenburger Flugplatz beim Training für eine Kunstflugvorführung. Die Maschine flog einen Looping als Faß und schlug auf die SLB auf. Der sehr erfahrene Flugzeugführer, Major Rainhard Luderer verstarb leider kurz danach.

Am 04. Juli 1988
die 172, eine L-39, (Werksnummer 831117, Nutzungsbeginn März 1978). Das Geschwader befand sich zu dem Zeitpunkt in Garz/Flughafen Heringsdorf. Der Pilot, Torsten Weiß - ein Offiziersschüler im 4. Studienjahr, hatte kritische Flugzustände in seiner Diplomarbeit behandelt und während einer Abfangübung leider zu realitisch nachgemacht .... Er mußte sich katapultieren und hatte aber zu viel Schräglage und ist mit dem Katapultsitz in ein Richterhäuschen auf einem Sport(oder Reit-)platz eingeschlagen und verstab.


Am 12. Juni 1989
die 156, eine L-39, (Werksnummer 731019, Nutzungsbeginn November 1977). Das Geschwader befand sich zu dem Zeitpunkt in Garz/Flughafen Heringsdorf. Nach Triebwerksproblemen hatte die Besatzung Befehl zum Platz zurückzufliegen. Eine Landung auf einem anderen Platz hätte vermutlich deren Leben gerettet. Sie hatten sich noch bei der richtigen Höhe katapultiert, aber aufgrund des zu großen Sturzwinkels, sind sie mit dem Sitz bzw. gleich nach den Öffnen des Schirmes aufgeschlagen. Der Pilot, Offiziersschüler Ribbe (an der OHS seit 1987), verstarb zusammen mit seinem Fluglehrer, Major Scharff, Olaf. Es wird vermutet, das es den Piloten noch gelungen war, das Flugzeug von der Stadt Anklam wegzusteuern, um schlimmeres zu verhindern
Die beiden hatten Verbandsflug geübt, auf der Strecke über Neubrandenburg, Neukahlen usw. sie hätten die Strecke abbrechen können und z.B. in Neubrandenburg landen können. Da die L-39 aber nie große Probeme mit dem Triebwerk hatte, wurde davon abgesehen.
Ursache für den Triebwerksausfall war ein unterbrochener Schmiermittelfluß, aufgrund Verstopfung der Filter durch Metallabrieb. Als Folge lief das Hauptlager der Turbinenachse fest und das Triebwerk geriet in Brand. Löschversuche schlugen fehl. In Auswertung der Katastrophe wurden bei den L-39 der NVA Warnleuchten "Schmiermittelfilter verstopft" geschaltet. Es wurde auch erst bei dieser Auswertung bekannt, daß bei zu großem Sturzwinkel sich der Weg des Katapultsitzes (Parabel) zu sehr verkürzt, so daß er nicht mehr ordentlich öffnen kann. Mehr dazu: Absturz der 156

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Begriffsklärung entspr. der DV über Flugvorkommnisse und Ansätze zu Flugvorkommnissen:

Katastrophe: Zerstörung des Flugzeuges mit Todesfolge von Personen (nicht nur Besatzungsmitglieder)
Havarie: Flugvorkommnis mit totaler Zerstörung des Flugzeuges (keine tödlich Verletzten)
Bruch: Beschädigung von Flugzeugtechnik, die mit einem definierten Aufwand wieder herzustellen ist.
Ansatz zum Flugvorkommnis: Ausfall von bestimmten Flugzeugbaugruppen und -geräten zwischen dem Anlassen des Triebwerkes vor dem Start bis zum Abstellen des Triebwerkes nach der Landung, Ausfall von definierter Sicherstellungstechnik während der Flugschicht, Verstöße gegen Sicherheitsbestimmungen durch fliegendes, technisches oder Sicherstellungspersonal, Ladehemmung der Bordkanone bzw. Nichtabgang von Raketen u.ä.

 


Militärflugplätze der NVA