5b)   Materialproben / Entnahme Um mikrochemische oder mikroskopische Untersuchungen durchzuführen, sind Probeentnahmen unbedingt notwendig, jedoch darf das Kunstwerk nie durch überflüssige weitere Beschädigungen in seinem Erhaltungszustand beeinträchtigt werden. Das Untersuchungsmaterial sollte (wenn möglich) an einer Stelle entnommen werden, die frei von späteren Übermalungen und Retuschen ist. Vorzuziehen ist die Entnahme an bereits beschädigten, vielleicht abgesplitterten Farb- und Grundierungsschichten oder an den Rändern, wenn diese nicht, wie in vielen Fällen, bereits im Laufe der Jahre retuschiert wurden. Geben Sie bitte auch den Farbton an, aus dessen Umgebung Sie die Proben entnommen haben - da diese nur in sehr kleinen Mengen vorliegen, sind Angaben zur Herkunft und selbstverständlich Ihre präzisen Fragestellungen zu möglichen Inhaltsstoffen sehr wichtig. Sollten Sie diese Arbeit selbst vornehmen wollen, kennzeichnen Sie bitte die Entnahmestelle und die Probe mit jeweils identischen Bezeichnungen. Das ist für die eindeutige Beurteilung der Untersuchungsergebnisse wichtig. Probleme einer präzisen mikrochemischen Pigmentzuordnung können sich durch Farbmischungen auf dem Originalgemälde ergeben. Hilfreich kann hier auch eine mikroskopische Bestimmung der Pigmente sein. Bitte achten Sie auch auf mögliche Verunreinigungen der Proben durch ungeeignete Werkzeuge oder Transportbehälter. Objektträger mit eingeschliffenen Linsen sind in Fachgeschäften für Laborbedarf zu erhalten und gut geeignet, in deren Hohlräumen das Untersuchungsmaterial zu transportieren.

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