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»… lautloses irren, ways of worldmaking, too …«
Harm Lux, Berlin, Februar 2003
Wir orientieren uns an Gesetzen und Regeln, verrichten tagtäglich Milliarden kleiner Handlungen, interpretieren schriftliche und
verbale Mitteilungen, vollziehen alltägliche Rituale. Das Interpretieren und Handeln innerhalb unseres hochdifferenzierten
Regelnetzwerkes schafft Gemeinschaft, verbindet uns. Doch trotz dieser Einbettung ist bei vielen das Bedürfnis nach einer
Orientierung vorhanden, die die Ordnungsstruktur unserer gesellschaftlichen Zusammenhänge übersteigt.


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In den Neunzigern wurde Beschleunigung als persönliche und gesellschaftliche Konstante, die Optimierung von Kommunikation und
wirtschaftlichem Wachstum als Gegebenheit erfahren, doch leider nicht als positive Erfüllung eines Begehrenshorizontes.
Die unaufhörliche Forcierung des ständigen Dabei- und Erreichbarseins wurde zu einer disziplinierenden Normalität, die
ökonomische Entwicklung und ihre Geschwindigkeit zwangsläufig zur wichtigsten Orientierung. Dann platzte die Seifenblase der
new economy und die Aktien fielen in den Keller. Trauer, Fassungslosigkeit und Lethargie sind die bestimmenden Gefühle in
dieser Situation, aus dem Überfluss von gestern ist das Sich-überflüssig-fühlen von heute geworden.
Ist dies das Ende der Spektakelgesellschaft?


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