Werner Friedrichs ist ein
künstlerisches Multitalent

Susanne Geese

 

 

Neben seinem vielschichtigen graphischen Werk sind es vor allem die Gemälde, die begeistern.
Betrachtet man die Gesamtheit der Bilder, scheint sich ein Gang durch die Kunstgeschichte abzuzeichnen, und doch entwickelt Friedrichs daraus seine eigene, ganz persönliche Bildsprache. In seinen Kompositionen stellt er meist verschiedene figurale Motive in eine Form der Kommunikation miteinander, die von intensiv bis verstörend alle Facetten enthalten kann.

Menschen und Tiergestalten, bevorzugt Vögel, tauchen in unterschiedlicher Absicht auf. Sie erscheinen entfremdet, maskenhaft, typisiert oder gar skulptural, wie erstarrt.
Die oftmals verzerrte Perspektive von Motiv und Hintergrund trägt maßgeblich zum Eindruck der Verfremdung bei.
Eingebettet in unterschiedlichste Himmelsdarstellungen sowie in Landschaftsszenerien, die klar, blühend, öde, traumhaft oder gar grotesk wirken können, findet die Bildidee ihre Vollendung.

Diese in altmeisterlich anmutender Malweise entstandenen Werke enthalten neben der nicht immer sofort erkennbaren Lust zur Verfremdung häufig Momente der Überraschung,
die Friedrichs auch immer wieder mit einer humoristischen Note zu akzentuieren weiß.

Herbert Glossner | Arnim Juhre | Susanne Geese | Peter Dering
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Werner Friedrichs

Vielfältig ist auch die Bandbreite der Themen von Werner Friedrichs.Sie reicht von der Darstellung historischer Persönlichkeiten, zeremonieller Handlungen bis hin zu Sujets mit antikisierenden Titeln sowie der Visualisierung zwischenmenschlicher Verhaltensweisen.

Um seine Bildinhalte zu finden, skizziert Friedrichs zunächst eine Idee, die er im zeichnerischen Prozess zum Bildmotiv entwickelt. Im darauf folgenden malerischen Vorgang trägt Friedrichs zunächst die Umrisse mit Kohle auf Leinwand auf, überdeckt sie anschließend mit lasierenden Farbschichten und feilt an Form- und Farbausdruck so lange, bis ihm in bestechender Präzision Kontraste und Abstufungen der kräftigen Töne gelungen sind. So entstehen auch die Schattierungen und die Kannelierungen, welche die Oberflächen seiner Bilder strukturieren.

Genaues Hinsehen ist also Voraussetzung und Vergnügen zugleich beim Betrachten der Bilder von Werner Friedrichs.