SOUNDTRACK


(Polydor)

Stark ist der Film Bandits immer dann, wenn die Akteure schweigen und die Musik spricht. Da der Clip zu Catch Me bei den Musikkanälen bereits rauf und runter läuft, ist der Erfolg des Soundtracks schon vorprogrammiert. Die Nummer ist eine der kräftigsten auf dem Album und auch gleich zweimal vorhanden. Die lange Version ist dabei die bessere. es stellt sich allerdings die Frage, warum noch eine editierte Fassung nötig war und auch Puppet zweimal präsentiert werden muss. Dylan scheint derzeit mal wieder richtig inzu sein. Nachdem wir schon Knockin' on Heaven's Door von Seelig (zum gleichnamigen Til Schweiger-Film) zu hören bekamen, sind nun die Bandits mit All along the Watchtower dran. Gesungen von Jasmin Tabatabei der passende Opener für den Film und in jedem Fall besser als das Original. Witzig ist die rotzige Version des traditionellen Volksliedes Wenn ich ein Vöglein wär... Katja Riemann, Nicolette Krebitz und Jasmin Tabatabei waren maßgeblich an der Entstehung und Produktion der Musik beteiligt. Einzig Jasmin Tabatabei hatte Erfahrungen mit dem Musikmachen, immerhin spielt sie schon einige Jahre in diversen Bands, u.a. bei Even Cowgirls Get the Blues. Aus ihrer Feder stammt auch das erste Stück der CD Puppet, mit einer kräftigen Baseline. If I Were God kommt punking trashing und steht im krassen Gegensatz zum melodischen Another Sad Song. Crystal Cowboy, entstanden nach einer Idee von Nicolette Krebitz, die auch die Vocals übernahm, ist bluesig angehaucht und der ideale Background für eine Verführungsszene.

Die Musikstile sind bunt gemischt und doch ist eine einheitliche Bearbeitung erkennbar, sozusagen der typische Bandits-Sound. Darum sei es den Frauen auch gegangen, als sie sich zusammensetzten, um an der Musik zu arbeiten. So jedenfalls berichteten Katja von Garnier (Regie) und auch Jasmin Tabatabei in diversen Interviews. Ob kräftig oder gefühlvoll, melancholisch oder voll Harmonie, auf Bandits ist für jede was dabei.

ch, Düsseldorf

Filmbesprechung

Buchbesprechung

movie review

copyright: Queer View, 17. Juli 1997