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So startete vor rund 20 Jahren ein Filmmärchen, das damals, ebenso wie heute, Millionen von Menschen in seinen Bann zog. Die galaktische Geschichte vom Kampf von Gut gegen Böse hat seit ihrem Start allein in den USA über 300 Mio. Dollar eingespielt und avancierte so zum zweiterfolgreichsten Film aller Zeiten (nach E.T.). |
George Lucas setzte 1977 mit einem (auch damals nicht hohen) Budget von 10 Mio. Dollar einen tricktechnischen Meilenstein in Cinemascope und Dolby Stereo, der Legionen von Filmen zur Nachahmung diente. Das Publikum konnte in dem von Lucas geschaffenen Filmkosmos voll und ganz eintauchen, und so entstanden sehr schnell Fanclubs auf der ganzen Welt, die auch heute noch existieren.
Der Film stellt jedoch für die heutige junge Generation ein Problem dar. Wer jünger als 30 ist, hat den Film wahrscheinlich niemals im Kino auf einer großen Leinwand gesehen (wo er hingehört). Dieses Problem erkannte auch George Lucas und so entschloss er sich, den Film zu restaurieren und technisch auf dem Stand der Zeit wiederaufzuführen. Dazu kam, dass er mit der damaligen Fassung nie ganz zufrieden war. Geld- / Zeitmangel und damals noch nicht ausgereifte Tricktechnik zwangen ihn zu vielen Kompromissen. Lucas gab seiner sich inzwischen als Marktführer behauptenden Trickeffektschmiede ILM wiederum 10 Mio. Dollar, um den Film mit den heutigen Mitteln der Digitaltechnik zu überarbeiten. In dreijähriger Kleinarbeit wurde jeder Meter des ursprünglichen Filmmaterials gereinigt, digital qualitätsverbessert und mit THX - und Digitalton aufgepeppt. Außerdem wurden damals nicht realisierbare Szenen nachträglich eingefügt oder visuell verbessert.
Doch wie ist nun das Ergebnis:
Kurzum, es haut einen aus den Socken. Es ist, als würde man einen neuen Film sehen. Schon vor 20 Jahren war der Film ein Erlebnis, doch heute ist er wirklich gigantisch geworden.
Aber betrachten wir den Film einmal ganz nüchtern.
Zu dem bestehenden Film wurden 4 min. neues Material hinzugefügt. Dieses besteht hauptsächlich aus kleinen Szenen (wie z. B. den von Mos Eisley startendem „Millenium Falcon"), aber auch aus einigen längeren Passagen, wie ein Zusammentreffen von Han Solo und Jabba, oder eine erheblich längere Kamerafahrt durch die Straßenschluchten von Mos Eisley. Aber auch viele schon bestehende Szenen wurden digital verbessert oder mit neuen Elementen angereichert. Mehr sei an dieser Stelle aber nicht verraten. Es wurden aber auch Konzessionen an den heutigen Zeitgeist gemacht. Zum Beispiel die Szene, wo Han Solo auf den Kopfgeldjäger Greedo trifft. War es vor 20 Jahren anscheinend noch akzeptabel, dass Solo den Kopfgeldjäger eiskalt erschießt, muß heute erst Greedo den ersten (Fehl-)Schuss abfeuern bevor Han Solo schießt. Political Correctness der Gegenwart.
Wir bekommen hier mit der Special Edition von Star Wars einen nahezu neuen Film geliefert, der auch heute noch, audiovisuell auf den Stand der Technik gebracht, genauso zu begeistern weiß wie bei seiner Uraufführung.
Möge die Macht mit euch sein!
ott, Berlin
Laufzeit: 125 min., Farbe Cinemascope; Dolby Digital, DTS, SDDS, THX
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Porträt: John Williams