43. FRBr
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FuTA-4301
Galerie

Fla-Raketen in BE-Gatow

Die  43. Fla-Raketenbrigade (43. FRBr) bestand aus 10 Fla-Raketenabteilungen (FRA), 4321 - 4325 "Wolchow" und  4331 - 4335 "Newa", der TA-4320, FuTA-4301, der Fla-Raketenabteilungsgruppe (FRAG)"Wega" 431 und der FRA 4351 "Angara".
 

Letzter Kommandeur:

Punkt (175 Byte)

1989

Oberst Spakowski

Der zentrale Gefechtsstand der 43. FRB war in Rövershagen - von hieraus wurden sämtliche FRA geführt (Übungen, Manöver, DHS usw.).

Die Struktur der 43. FRBr war wie folgt:

1.   Stab der 43. FRBr in Sanitz mit nachgeordneter Nachrichtenkompanie (Teile davon im Wald Nahe Dänschenburg untergebracht, gleichzeitig Wechsel-Gefechtsstand) und einer Transport- und Instand-setzungskompanie (TIK)
2.   TA - 4320 Technische Abteilung, ebenfalls in Sanitz
3.   Zentraler Gefechtsstand der FRBr in Rövershagen
4.   FuTA - 4301 Funktechnische Abteilung, dem Kommandeur der FRBr unterstellt, Standort ebenfalls Rövershagen
5.   Fla-Raketenabteilungen mit dem FRK "Wolchow"
a. FRA - 4321 Abtshagen
b. FRA - 4322 Barth
c. FRA - 4323 Hinrichshagen
d. FRA - 4324 Retschow bis 1988
c. FRA - 4325 Neuenkirchen (Rügen)
6.    Fla-Raketenabteilungen mit dem FRK "Newa"
a. FRA - 4331 Barhöft
b. FRA - 4332 Nienhagen
c. FRA - 4333 Bastorf
d. FRA - 4334 Kirchdorf
c. FRA - 4335 Dranske
7.   Fla-Raketenabteilungsgruppe mit FRK "WEGA"
FRAG - 431 Prangendorf mit zwei FRA (Kanäle)
8.   Fla-Raketenabteilung mit FRK "Angara" S-300 PMU (60R6)

Die Strukturen bei den Fla-Raketenregimentern war die gleiche, Standort des Stabes war auch gleichzeitig Standort der Technischen Abteilung sowie Nachrichtenkomp. und TIK. Der Standort des Gefechtsstandes des FRR - 13 war Dargelütz und FRR - 23 Stallberg.

Ebenfalls gehörte die FRAG-431, Prangendorf / Cammin (heute Landkreis Bad Doberan, Bundesland Mecklenburg- Vorpommern) dazu. Die FRAG-431 war mit dem Raketensystem "Wega" S-200 WÄ (NATO-Code: SA-5 "Gammon") ausgerüstet. Das ganze Areal in Prangendorf umfaßte in etwa eine Ausdehnung von 2 km x 1 km. Der pioniermäßige Ausbau erfolgte ausnahmsweise, was für Fla-Raketen völlig untypisch war, durch strukturmäßige Pioniertruppen des Ministeriums für Nationale Verteidigung.


Informationen zur Truppenfahne der 43. FRBr bzw. FRR-18
(Text von Bernd Kirchhainer)

Truppenfahne
Erinnerungsfoto. Bei der Truppenfahne handelt es sich nicht um ein Original, sondern um einen „Nachbau“.

Übergabe der Truppenfahne am 06.10.1963 durch Oberstltn. Manfred Barthel an den ersten Kommandeur, Major Otto Hering, Sportplatz Gr. Lüsewitz bei Sanitz, Inschrift: Fla-Raketenregiment 18
01.12.1971-Umbennung des FRR-18 in 43.Fla-Raketenbrigade, Kommandeur Oberstltn. Peter Prottengeier (später Oberst)
06.10.1972-Verleihung Ehrenname „Erich Weinert“

Dazu insgesamt 7 Ehrenschleifen zur Truppenfahne.
7 EHRENSCHLEIFEN ZUR TRUPPENFAHNE der 43.FRBr sind:
Verleihung Truppenfahne 1963
Namensgebung 43.FRBr 1971
Ehrennamen Erich Weinert 1972
Bester Truppenteil 3. LVD 1983
Vaterländischer Verdienstorden in Gold 1984
Bester Truppenteil 1987
Bester Truppenteil 1989

02.10.1990-letzter NVA-Appell, Einrollen der Truppenfahne, Abgabe an das Armeemuseum Dresden
25.08.2012-Eintreffen der Kopie der Truppenfahne in Sanitz nach unserer vorheriger Bestellung/Anfertigung anläßlich der Ausstellung „50 Jahre Garnisonsort Sanitz“ am 01.09.2012
Von den 7 Ehrenschleifen zur Truppenfahne haben wir bisher 3 nachmachen lassen (43.FRBr, Erich Weinert, Vaterländische Verdienstorden in Gold)

Matthias Richter
"Ich habe von 1986 bis 1987 meinen Grundwehrdienst in Prangendorf bei der FRAG 431 »S200 Wega« abgeleistet. Dort war ich bei der B-Betankung der Raketen. Zum Betankungstraining mussten wir nach Badingen fahren. Das Trainig für O-Betankung war bei uns in Prangendorf. Man wollte damit Raketen sparen, die ja spätestens 2 Jahre nach dem Betanken verschossen werden mussten."

Rechts seht ihr....

.... die sog. K-1 Hügel, d.h. die Kabinen K-1 (HF-Teil der Zielaufhellstationen).
Die "Riesenbowiste" wurden von Lüftern aufgeblasen und waren für den Wartungszustand der Antennen ideal. Der Grund lag allerdings in der Geheimhaltung, welche aber die Reichweite der Funkmeßstation erheblich verringerten.

Der Hügel mit dem grünem Aufbau beheimatete den Bunker mit Gefechtsstand der FRAG.

t-fl-04.jpg (1746 Byte)
 
t-fl-01.jpg (1574 Byte)
 
.... die Rampe in Transportlage. Zugmittel waren KRAZ-LKW. t-fl-02.jpg (1960 Byte)
.... die Rakete auf der Rampe. Bei genauem Hinsehen sieht man links Gleise die zu einem Bunker führen in dem zwei Lademaschinen mit je einer Rakete bestückt standen. Mit diesen konnte die Rampe ferngesteuert aus der Kabine K-3 (Leitkabine der Startbatterie, steuerte die Zielsuchköpfe von 6 Fla-Raketen) beladen werden.
 
 
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Zu jeder FRAG konnten bis zu vier Schießkanäle gehören. Die NVA-FRAGs hatten alle zwei. Der Standort Prangendorf (sowie Gransee und Apolda) mit "WEGA" (S-200 / SA-5) wurden in die Bundeswehr übernommen. Das System ist in der Bundeswehr nicht mehr im Dienst. Die endgültigen Schicksale von "DWINA" (NVA Reserve), "WOLCHOW" und "NEWA" sind bekannt: was nicht verschrottet wurde, wurde verkauft.

Die "Wolchow" FRA 4324 (Retschow) wurde 1988 umbenannt in die FRA 4351. In Retchow war bis 1986/88 ein Fla-Raketenkomplex (FRK) mit dem Raketensystem "Wolchow", S-75M (NATO-Code: SA-2 "Guidline") stationiert. Ab ca. 1986 wurde der FRK mit dem streng geheimen Raketensystem "Angara", S-300PMU ausgerüstet und etwa 1988 in den Truppendienst übernommen. Im DHS war die FRA-4351 damit nicht, denn es gab kein Zusammenwirken mit den anderen FRA. Der 1988 begonnene pioniermäßige Ausbau des Standortes Retschow für das neue Waffensystem, fand als so genannter Truppeneigenleistung der Brigade statt, d.h. in diesem Zusammenhang wurde aus allen Einheiten der Brigade Personal abkommandiert.

Die FRA - 4351 verfügte (noch) nicht über die Radarstation ST-68U. Eine befand sich lediglich auf dem Gefechtsstand (meines Wissens im Bestand der FuTA - 4301).

Die gesamte Technik des FRK S-300 PMU übernahm der Personalbestand der Abteilung im Frühjahr 1989. Die Inbetriebnahme und Ausbildung erfolgte aber ausschließlich in der Feuerstellung der FRAG - 431 (wegen der gleichen Geheimhaltungseinstufung). Der Personalbestand der FRA sowie eine Reihe Stabsoffiziere wurden von August bis Dezember 1988 in der UdSSR auf diesem FRK ausgebildet (theoretisch und praktisch), einschließlich von Manövern aus der Bewegung. Anfang 1989 begann die Vorbereitungen für das Gefechtsschießen der Brigade auf dem Schießplatz Aschulk in der SU.  Im Juni 1989 musste sich die Abteilung dann einem realen Raketenschiessen in der UdSSR stellen (das letzte in der Geschichte der NVA) und erfüllte es mit sehr guten Ergebnissen. Diesem Schiessen ging keine Manöverbewegung voraus. Geschossen wurde aber aus keiner pioniertechnisch ausgebauten Stellung. Dabei hat die Brigade mit allen vier Waffensystemen: Wolchow, Newa, Wega und Angara ein automatisiertes Gefechtsschießen absolviert. Das heißt die verschiedenen Fla-Raketenkomplexe waren durch das System "Senesh" über Richtfunkverbindungen vernetzt, dieses System gehörte zur Ausstattung des Gefechtstandes der Brigade und war auch relativ neu und Nachfolger der Systeme "Asurk" und "Vector". Mit diesen Systemen wurden alle FRA, im Feuerkampf, vom Brigadekommandeur vom Gefechtsstand aus geführt. Dabei führte der Brigadekommandeur seine Abteilungskommandeure über eine Sprechverbindung und gleichzeitig waren die Waffensystem-Rechner der Abteilungen mit dem zentralen Rechner von Wostock verbunden dieser analysierte die Luftlage und machte Vorschläge zur Zuweisung der Ziele an die FRA, seine Informationen zur Luftlage erhielt dieses System von einem ähnlichen System mit dem die FuTA 4301 ausgestattet war. Nach meinen Informationen waren die LSK/LV die einzige Streitkraft des Warschauer Vertrages die neben der Sowjetunion über diese Waffensysteme verfügte.
 

Die S-300 sind noch vor der Vereinigung als sogenannte "sensitive Technik" von der UdSSR zurückgefordert und übergeben worden!

Ein zweiter FRK S-300 war Gerüchten zufolge in der 51. FRB (1. LVD) stationiert. Tatsächlich war "nur" eine Stationierung des FRK-200 in der FRAG-511 geplant. Der pioniertechnische Aufbau dafür erfolgte ab 1984. Der erste Personalbestand wurde II/88 einberufen. Die Ausbildung der Offiziere fand in Badingen statt. Technik wurde aber keine mehr disloziert, die Einheit wurde aufgelöst. Am Standort Eckolstädt befand sich zur Deckung der FRAG noch die FRA-5125, ausgerüstet mit dem Komplex "Wolchow".

 

Funkorter auf der P-12 in Sievertshagen
von Hans-Peter Bartz

Ich war 1967/68 als Wehrpflichtiger bei der FLA Raketenabteilung 4321 in Abtshaben. Genau war ich Funkorter auf der zugehörigen RBS (eine P 12) in Sievertshagen. Es war eine recht interessante Arbeit und ich habe schon damals gestaunt welche anspruchsvolle Ausbildung so ein einfacher Soldat erhalten hat. Kann mich aber nicht mehr erinnern, wo der Funkorter-Lehrgang stattfand.

Fakt war, daß ich als letzter auf der RBS eintraf und mich deshalb um die noch nicht versorgten Kaninchen !!!!! kümmern mußte, d.h. Futter sammeln usw. Ich war froh, als zu einem RBS-Fest die Kaninchen in die Pfanne wanderten. Wenn Du die Bilder ansiehst, wirst Du glauben, daß es in diesem "Objekt" oft mehr wie im Kleingarten zuging als bei der Armee....

P-12 in Sieversdorf P-12 in Sieversdorf
P-12 in Sieversdorf P-12 in Sieversdorf

Nachruf auf den langjährigen Kommandeur der 43.Fla-Raketenbrigade „Erich Weinert“ Sanitz Oberst a. D. Peter Prottengeier:
http://ddr-luftwaffe.blogspot.de/2014/09/nachruf-zum-ableben-von-oberst-ad-peter.html

verwendete Literatur,
weitere Infos / Fotos stammen von Jörg Böhme, Thomas Lepinski, H., Wolfgang Fiedler und Jörg Speer

az.gif (899 Byte) Buch über die 43. Fla-Raketenbrigade

 



Militärflugplätze der NVA