BIO

STEFAN WOLF
Autor der erfolgreichen Jugendbuchreihe sowie der gleichnamigen Hörspielserie ,,TKKG" - Tarzan, Karl, Klößchen, Gaby -

Geboren wurde er am Ostersonntag 1938, ,,als der Schnee meterhoch vor meinem Harzer Elternhaus lag. Seitdem reagiere ich empfindlich auf Kälte". Woraus sich ergab, daß Garmisch-Partenkirchen - der Ort mit dem längsten Winter und schneereichsten Sommer - seine Wahlheimat wurde.

Als Kleinkind bestand sein Wortschatz hauptsächlich aus anschaulichen Kraftausdrücken, ,,die heute leider nicht mehr anwendbar sind" - jedenfalls nicht seit es Kontrollorgane für Jugendschutz gibt. In der Grundschule weigerte er sich hartnäckig, Rechtschreibung zu erlernen - eine günstige Voraussetzung für seinen späteren Traumjob.

Im Gymnasium fiel er durch Ideenreichtum auf - war er doch um eine Ausrede nie verlegen. Da ihn Schulbücher langweilten, er aber geistiges Futter brauchte, wandte er sich zwangsläufig Karl May zu und konnte mit 12 Jahren Winnetou, Band 3, auswendig - auch rückwärts - aufsagen.

Diese Meisterschaft war allerdings nur dem damaligen Mangel an Flutlicht- anlagen zuzuschreiben, was Fußballspielen nach Einbruch der Dunkelheit unmöglich machte. Als Halblinker - was sich auf den Schußfuß bezog - war er natürlich überragend. Trotzdem gab er nach mehreren verpatzten Elfmetern den Vorsatz, Fußballstar zu werden, auf. Er entschloß sich zu etwas überaus Solidem: dem Kunsthandwerk der Schriftstellerei.

Beinahe wäre er dann doch Jurist geworden - als Kompromiß zur Zahnheilkunde, zu der ihn sein - gleichartig tätiger - Vater überreden wollte. Aber die Stimme der Berufung war lauter, und er volontierte bei einer Tageszeitung mit dem Berufsziel: Journalist.

Schon als Azubi zeichneten sich seine Beiträge aus - vor allem dadurch, daß sie packender waren als das, was sich tatsächlich ereignet hatte. Das er forderte nicht nur stilistische Brillanz, sondern auch sanfte Korrekturen der Tatsachen. Die Leser waren ihm dankbar. Aber sein Chefredakteur meinte:
,,Sie sollten für ... arbeiten oder Schriftsteller werden".

Stärker noch als der Drang zu journalistischer Karriere war der zu seiner Jugendliebe. Indes - Ehe und Zeitungmachen erwiesen sich als miteinander unvereinbar: wegen des damals noch selbstverständlichen 24-Stunden-Dienstes - pro Tag - eines rasenden Reporters.


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