Der Korea-Krieg, 25. Juni 1950
Am 25. Juni 1950 begann der Korea-Krieg zwischen der Koreanischen
Demokratischen Volksrepublik und der Republik Korea. Er dauerte drei Jahre und endete am
27. Juli 1953 mit Unterzeichnung eines Waffenstillstandabkommens. Sieger gab es in diesem
Krieg keine, der 38. Breitengrad bildete weiterhin die Grenze. Verlierer waren die
Menschen Koreas. Trotzdem ist immer noch nicht ganz klar, wer der Aggressor und wer der
Verteidiger in diesem Krieg war.
So liest es sich beim ehemaligen Tagesschau-Sprecher, Herrn Friedrichs:
Truppen der Volksrepublik Nordkorea dringen über den 38. Breitengrad nach Südkorea
vor und beginnen den Koreakrieg. Ich möchte mit
diesem Beitrag etwas Licht ins Dunkel bringen.
Fest steht, am Morgen des 25. Juni 1950 dringen gegen
05.00 Uhr süd-koreanische Truppen auf das Territorium Nordkoreas vor.
Bereits einen Tag vor der Invasion betonte der US-Botschafter
bei der UNO, Warren Austin, daß diese Grenze weder "de jure" noch "de facto"
eine Existenzberechtigung habe. Nach sowjetischen Angaben, sah die Idee der
Operationsführung der südkoreanischen Truppen vor, mit zwei Korps überraschende
Schläge auf Pjöngjang [der Hauptstadt] und Wönsan [eine bedeutende Hafenstadt] zu
führen und zur gleichen Zeit an der West- und Ostküste, im Hinterland der koreanischen
Volksarmee [KVA] Seelandungskräfte anzulanden und anschließend das gesamte Territorium
Nordkoreas einzunehmen. Nach Angaben der Fliegerrevue überschritten
die Südkoreaner in Bataillonsstärke die Grenze.
Fraglich ist nur, ob es sich bei der massiven Grenzverletzung
tatsächlich um einen Angriff mit dem letztlichen Ziel Nordkorea zu besetzen oder um eine
gewöhnliche Grenzprovokation handelte. Nach GROEHLER verletzten
südkoreanische Truppen in den ersten neun Monaten des Jahres 1949 allein 432 die Grenze,
71mal drangen Flugzeuge nach Nordkorea ein. Zudem war die südkoreanische Armee von 60.000
Mann Anfang 1949 auf 181.000 Ende Mai 1950 verstärkt worden. Der Norden hielt im
Juni 1950 etwa 135.000 Mann unter Waffen.
Sicher ist, die südkoreanischen Truppen liefen in eine Falle:
Die Regierung der KDVR [Koreanischen Demokratischen Volksrepublik] hatte bereits im
Mai 1950 glaubwürdige Informationen über die Invasionsvorbereitungen erhalten und einen
Plan ausgearbeitet, der vorsah, den Gegner in Verteidigungsgefechten auszubluten und ihn
anschließend mit einer Gegenoffensive zu zerschlagen und Südkorea zu befreien. Die Südkoreaner
trafen, nicht wie erwartet auf schwache Grenzposten, sondern auf die fünf kampfbereiten
Divisionen der KVA. Die Überraschung und das günstige Kräfteverhältnis ermöglichte es
der KVA, nach 30minütiger Artillerievorbereitung, gegen 11.30 Uhr zum Gegenangriff
überzugehen.
Nach dem klassischen Völkerrecht gilt derjenige nach dem
Anschein des ersten Augenblicks - als Aggressor, der den ersten Schuß abgibt. Er hat aber
die Möglichkeit sich zu rechtfertigen. Das hat die Republik Korea m.W. nie versucht, sie
hat stets den ersten Schuß geleugnet.
Das die Truppen der KVA am Morgen des 25. Juni 1950
ihr Land verteidigten steht m.E. fest, ob ihr Versuch Südkorea zu befreien
durch die historischen Gegebenheiten und die fortgesetzten Grenzprovokationen
gerechtfertigt war, kann ich nicht beurteilen.
Spitzen-Info's, trotz US-Sicht und Englisch ;-) auf:
http://www.globalsecurity.org/military/ops/korea.htm
Sehr detailliert, trotz Propaganda-Sprache:
http://www.kdvr.de/geschichte/geschichte02.html