- Der Malgrund, ist verhärtet,
gewellt und weist drei durch einen spitzen Gegenstand hervorgerufene Löcher
auf, die bis durch das Doublierungsgewebe gehen.
- Die Bildoberfläche, wie auch der Keilrahmen und die Doublierungsleinwand sind
durch Feuchtigkeit geschädigt. An vielen Stellen des Bildes ist die Farbe
flächig abgewischt, bzw. durch frühere scharfe Reinigungsmittel verputzt.
- Der letzte Firnis ist in Partien auf der rechten Bildseite krepiert, stark nachgedunkelt
und berieben. Der ursprüngliche Firnis
besteht aus sehr hartem Kopallack, der ebenfalls leicht nachgedunkelt ist.
Er überzieht das Bild an den unbeschädigten Stellen vollkommen.
- Der Keilrahmen ist total von Wurmfraßgängen durchzogen, an wenigen
Stellen ebenfalls die nicht mehr haftende Doublierleinwand, die zudem durch den
verfaulenden Mehlkleister geschädigt war.
- Hauptsächlich an den Rändern und den Ecken links oben und rechts unten,
sind grobe, großflächige Übermalungen durch häufige
"Restaurierungen" aus verschiedenen Zeiten zu erkennen.
- Die Originalleinwand ist an einigen Stellen bis auf 2,5 cm in die Darstellung hinein,
ausgerissen und fehlt dort vollkommen.
- Die wichtigsten Originalfarben sind vermutlich: Terra pozzuoli, Bleiweiß, Kasseler Erde,
Rebschwarz und Ocker, rote Bolusgrundierung.
Maßnahmen:
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Die Leinwand wurde vom Keilrahmen genommen und durch einen
neuen, sehr stabilen aus Erle ersetzt. Da sich keine weiteren großen Beschädigungen
nachweisen ließen, und die Originalleinwand stabil genug erschien, entschloß
ich mich, das (wie sich erwies, unnötig aufgebrachte) Doubliergewebe zu entfernen.
- Auf dem Vakuumtisch ist die Originalleinwand über einen längeren Zeitraum
geglättet worden. Anschließend wurden die Löcher
mit Glasfasergewebe hinterlegt und die Fasern der Leinwand miteinander verklebt.
- Um das Gemälde wieder auf einen Keilrahmen zu spannen und die ausgerissene
Leinwand zu ergänzen, mußten die
Bildränder auf einer Breite von ca. 7 cm hinterlegt werden (Striplining)
- Nach dem Aufspannen ist das Bild von diversen Übermalungen, Firnisschichten
und neueren Retuschen (teilweise mit dem Skalpell) befreit worden. Über große
Flächen konnte der sehr harte Originalfirnis (der nur leicht nachgedunkelt war)
erhalten werden.
- Die nach der Farbabnahme auftauchenden alten Auskittungen warfen das Problem auf, ob man
sie ebenfalls entfernen oder aber in eine neue Restaurierung mit einbeziehen soll.
Ich habe mich für Letzteres entschieden, da eine Abnahme eine neuerliche
Schädigung der Leinwand bedingt hätte.
- Die Fehlstellen in der Grundierungsschicht sind mit einer, der Originalgrundierungsfarbe
angepaßten Füllmasse ausgekittet worden.
Vor der anschließenden dünnen, leicht reversiblen Farbretusche,
ist das Bild mit einem Zwischenfirnis versehen worden, um das
Einschlagen von Farben zu verhindern und um eine homogenere Fläche zu erhalten.
- Schlußfirnis matt, dünn gespritzt.
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