Restaurierung |
	Handel |
	Ausstellung |
	Forum |
	Satire |
	Adresse
	
 | 
	
	Restaurierung / Index |
	Mikrochemische Analysen |
	Makro-/Mikrophotographie |
	Infrarot / Index |  
	Beispiele / Index |
	  
	 
	
 | 
| 
 
	
	xiv)   Gefälschte oder verfälschte Signaturen und gefälschte Gemälde  | 
| 
	 Leider gewährten mir bis dato weder Besitzer noch Eigentümer von ge- oder verfälschten Kunstwerken eine Erlaubnis, ihre Werke auf dieser Seite zu veröffentlichen. Deshalb einstweilen dieser Text. 
	Man kann sie ja verstehen, diese Vorbehalte getäuschter Sammler und Händler, aber man muß sie nicht unbedingt billigen.
	Fälschungen und vor allem deren Erkennungsmöglichkeiten, sollte man doch veröffentlichen dürfen.
	Sammler, Kunsthändler und Auktionatoren sollten, im Sinne eines ehrlichen Handels ihre Objekte prüfen lassen.
	Sie sollten (letztlich zu eigenem Nutzen) Fälschungen nicht in Archiven verschwinden lassen oder dem Kunstmarkt 
	wieder zuführen, was oft genug geschieht. Sie, die (entschuldigen Sie den Ausdruck) "naiven" Sammler sollten, 
	auch wenn es weh tut, nach einem entdeckten Betrug daraus etwas lernen und zukünftig naturwissenschaftliche Kriterien 
	(vor dem Erwerb eines neuen Werkes) in ihre Überlegungen einbeziehen. Von einem Verkäufer muß dieses Recht 
	der naturwissenschaftlichen Prüfung eingefordert werden, auch wenn es dann vielleicht etwas mehr kostet oder etwas 
	länger dauert. 
	(Dazu ein hervorragender Artikel
	von Julia Voss und Niklas Maak in der "Frankfurter Allgemeine" vom 18. Juni 2011  Nr. 140, Seite 33) 
	Die Entscheidungen einiger Museen, ihre "früheren" Erwerbungen in 
	ihren Sammlungen, wenigstens in Fachbüchern und Ausstellungen, als Fälschungen zu dokumentieren, ist gut und
	richtig. Es zeugt von "Format", zuzugeben, daß man betrogen wurde, denn auch Museen konnten und können 
	getäuscht werden. 
	Zu tadeln sind Medien, vertreten durch fachfremde Journalisten, die aus Unkenntnis oder willentlich, vielleicht sogar mit einem 
	zwinkernden Auge, den meist miserablen Kopisten und Fälschern auch noch Platz in ihren Zeitungen und im Fernsehen 
	einräumen. Sie (die Betrüger und Urkundenfälscher) werden als "Meisterfälscher" (wie in der Berliner Zeitung
	vom 16. 9. 2011, S. 27) oder gar als 
	"Könige der Fälscher" bezeichnet, obgleich sie mit ihren Machwerken nur Menschen simplen 
	Gemütes täuschen können. Am 11. 12. 2008 erschien in der Illustrierten "Stern" auf der letzten 
	Seite wieder ein Interview, das einem charakterlosen und zudem noch schlechten, ehemaligen Fälscher Raum für 
	seine unerträglichen Selbstgefälligkeiten bot. 
	Als wesentlich bedeutenderer Künstler erfundener, aber optisch ähnlich erscheinender 
	Kunstwerke, darf sich ein Fälscher im "Spiegel" in einem Interview vom 5. 3. 2012 gerieren. 
	In diesem Gespräch und auch im vorhergehenden Prozeß gegen den Fälscher wurde sichtbar, daß bedenkenlos dessen Machwerke
	auch durch den Auktionshandel (mit Hilfe von naiven "Experten") in den Markt geschleust wurden, die letztlich durch eine einzige 
	naturwissenschaftliche Pigmentuntersuchung durch einen verunsicherten Käufer decouvriert wurden. 
	Ein weiterer Aspekt einer "kritiklosen Wertschätzung" eines 
	mittelmäßigen Fälschers, liegt in der ebenso mittelmäßigen Urteilsfähigkeit
	der Rezipienten. Damit sind selbstverständlich auch Museumsdirektoren, Ankaufskommissionen und deren nur theoretisch 
	ausgebildete Mitarbeiter angesprochen, die sich selbst, durch die Stilisierung von Pfuschern zu "Meisterfälschern", als
	"meisterlich getäuscht" etwas wohler fühlen dürfen.
	Zudem gilt das Fälschen von Kunstwerken bei einem großen Teil der Gesellschaft immer noch 
	als "akzeptabel", das Fälschen von Testamenten oder Zahlungsmitteln aber als verwerflich. 
	Trotzdem sollten wir uns klarmachen, daß intelligente Fälscher entweder nie, oder erst nach ihrem Tod 
	"entdeckt" werden, und auch das nur, weil man ihre Machwerke nie einer gründlichen Untersuchung 
	unterzogen hat, bzw. die aus den Ergebnissen hervorgegangenen Schlußfolgerungen negierte. 
	Wirklich gute Fälscher schweigen, aber naturwissenschaftliche Untersuchungen können entlarven - man muß sie
	aber auch anwenden wollen.  | 
