Im intensiven monokulturellen Anbau sind Bananen sehr anfällig. Sie werden deshalb regelmäßig gedüngt und mit agrochemischen Produktenbehandelt.
Anzahl und Menge der Behandlungen hängt von Faktoren wie Bodenverhältnisse, Klimaoder Jahreszeit ab. Die Mehrzahl der Agrochemikalien stammt aus den USA, Deutschland undder Schweiz. Viele der Bananeros sind an Augen, Haut, Magen oder Leber erkrankt.
- Nematizide werden direkt an den Pflanzen auf den Boden aufgebracht, um Würmer an den Wurzeln zu bekämpfen. Die Wirkstoff-Gruppe der Organophosphate etwa wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als "extrem gefährlich" eingestuft. Der dazu zählende Wirkstoff Terbufos
ruft bei Kontakt mit Haut, Atemwegen oder über den Mund akute Vergiftungen hervor, die in
kürzester Zeit zum Tod führen können. Durch das Nematizid DBCP sind in den siebziger Jahren
in Zentralamerika etwa 2.000 ArbeiterInnen in den Plantagen steril geworden.
- Mit Insektiziden sind die Plastiksäcke beschichtet, in denen die Fruchtbüschel heranreifen. Zu ihnen zählen Stoffe wie das "mäßig gefährliche" (WHO) Chlorpyrifos.
- Herbizide machen der Bodenvegetation den Garaus. Zu ihnen zählt Glyphosat das chronisch schädigt und das auch als "chemische Machete" beschriebene Paraquat, ein Wirkstoff aus der Gruppe des "Dreckigen Dutzend". Damit wird eine Gruppe von gefährlichen Chemikalien bezeichnet, für die das weltweite Pestizid-Aktionsnetz PAN seit Jahren ein Verbot fordert.
- Fungizide werden weitflächig aus dem Flugzeug gesprüht und in der Packstation eingesetzt. Sie machen das Gros der Pestizide in den Plantagen aus. Der Wirkstoff Propiconazol etwa gegen den Pilz Sigatoka Negra gilt als "mäßig gefährlich" (WHO). Thiabendazol gegen die Kronenfäule verursacht chronische Schäden. In den Packstationen klagen die Frauen besonders über Dermatitis und Augenschmerzen.
Abdruck (auch auszugsweise), Vervielfältigung, Zitat nur in Absprache mit der Autorin.
Homepage