Historische Zaubertricks

Inhaltsverzeichnis von Zaubertricks


Die hier erklärten Tricks sind natürlich nicht von mir entschlüsselt, sie kommen aus verschiedenen Büchern bzw. Fernsehsendungen.

Der indische Seiltrick

Einen Türken bauen

Auf glühenden Kohlen laufen

Leichter Kasten, schwerer Kasten

Pistolenkugel mit den Zähnen aufschnappen

Die zersägte Jungfrau

Der indische Seiltrick

In Cartoons, Märchen, Werbung etc. wird dieser Trick erwähnt bzw. parodiert. Angeblich soll er folgendermaßen gelaufen sein: Der Fakir wirft ein Seil in die Höhe, es bleibt stehen. Er läßt einen Assistenten (kleiner Junge) darauf klettern, welcher oben verschwindet. Der Fakir wird wütend, steigt auch auf, verschwindet, Körperteile fallen herunter. Der Fakir kommt herunter, sammelt die Teile ein, tut sie in einen Korb, schließt ihn, öffnet ihn wieder: der Assistent kommt heraus.

All dies beruht auf Berichten von Reisenden aus den vergangenen Jahrhunderten. Nun, in der Zeit, wo von Al Gore’s "information super highway" noch nicht die Rede war, haben einige Leute ihre Berichte etwas geschönt. Noch im Jahr 1890 war ein Artikel in der Chicago Tribune von einem S.Ellmore zu lesen, daß der Autor das Ganze fotografiert hätte, aber auf dem Foto saß der Fakir auf dem Boden, mit zusammengerolltem Seil (also Massenhypnose). Es stellte sich jedoch später heraus, daß das Ganze frei erfunden war (siehe Namen des Autors !).

Von etwas bescheideneren Weltreisenden wurde das Ganze folgendermaßen erzählt:
Der Trick wurde kurz vor Sonnenuntergang vorgeführt, und zwar so, daß der Zuschauer durch die untergehende Sonne geblendet wurde. Außerdem ließ der Fakir noch Rauch aufsteigen. Ein an der Vorführung nicht Teilnehmender konnte sehen, daß das Seil mit Hilfe eines Hakens an einem anderen Seil befestigt wurde, das zwischen zwei Häusern gespannt war. Der Junge verschwand nicht, sondern hüpfte im Gegenlicht auf ein Baum. Ein anderer Reisender sah eine ähnliche Vorführung; als wachsamer Tourist merkte er jedoch auch, daß ein kleiner Junge versuchte, die Fotoausrüstung eines Mitreisenden zu stehlen (also nix Massenhypnose) !

Zu Anfang des Jahrhunderts haben Fachleute insgesamt 10000 englische Pfund (damals eine Menge) ausgesetzt für die Vorführung des Tricks im Freien. Keiner hat sich je gemeldet.

Historische Zaubertricks

Einen Türken bauen

Der Ursprung des Wortes ist in der Rokoko-Zeit zu suchen, und zwar im Automatenbau. Hofrat Baron Wolfgang von Kempelen (1734 - 1804) baut 1769 einen Schachautomaten, welcher aus einer Art Kommode besteht, an der eine prachtvoll türkisch gekleidete, lebensgroße Puppe aufgebaut ist. Vor einer Schachpartie zeigt der Hersteller im Inneren des Automaten ein undurchschaubares Räderwerk. Die Leistung des Automaten ist hervorragend: Er spielt zügig und gewinnt fast immer, insbesondere gegen die Prominenten von damals.

Tatsächlich befindet sich in dem Automaten ein Schachmeister, welcher durch Magneten im Boden der Figuren und unterhalb der Felder die aktuelle Spielposition erkennen kann, und über eine Hebelvorrichtung seine eigenen Figuren bewegen kann.

Andere Berichte meinen, daß der Spieler selbst teilweise in der Puppe war und einen Arm bewegte.

Historische Zaubertricks

Auf glühenden Kohlen laufen

Immer wieder liest man bewundernde Berichte über Völker, bei denen die Einwohner sich in "Trance" begeben und dann ohne Probleme über glühende Kohlen laufen. Auch in Deutschland gibt es Seminare (Bildungsurlaub ?), bei denen dies das Endziel ist. Der Kurs wird in allerlei Mysteriöses verpackt, und am Ende klappt es tatsächlich.

Überrascht war ich vor einigen Jahren beim Sehen einer Folge von "Die Knoff-Hoff show". Der Moderator Joachim Bublath behauptete nämlich, jeder könnte dies tun, es reiche aus, daß die Füße wirklich trocken seien. Die Fußsohlen seien dick genug, um die Hitze einigen Sekunden von den Nerven fernzuhalten. Prompt wurde das auch während der Sendung vorgeführt, wobei zusätzlich noch eine Art Sonde in die Fußhaut eingeführt wurde, welche die Behauptung bewies.

Zugegeben, es ist trotzdem nicht jedermanns Sache, ähnlich wie Fallschirmspringen...

Historische Zaubertricks

Leichter Kasten, schwerer Kasten

(Trick von Jean-Eugène Robert-Houdin). Auf die Bühne wird ein Kasten gestellt, der leicht hochzuheben ist. Der Magier erzählt, daß dieser Kasten sowohl leicht als auch schwer sein könne. Ein kräftiger Zuschauer konnte auch zunächst den Kasten heben; nach einem Zauberspruch gelang dies jedoch nicht mehr.

Elektrizität war damals noch nicht jedermann’s Sache. Robert-Houdin verwendete einen starken Elektromagneten, der unter der Bühne installiert war. Der Kasten hatte einen Metallboden. Außerdem bestand noch die Möglichkeit, einen elektrischen Schlag in den Tragegriff abzusetzen, da manche Zuschauer so kräftig waren, daß der Kasten auseinander zu brechen drohte.

Robert-Houdin zeigte diesen Trick u.a. im Auftrag der französischen Regierung auch vor einem Algerischen Wüstenstamm, der mit Aufstand drohte. Es sollte beweisen, daß Frankreich größere Kräfte besaß.

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Pistolenkugel mit den Zähnen aufschnappen

Eine Pistolenkugel wird von einem Zuschauer mit einer Aufschrift markiert. Die Kugel wird in eine Pistole eingelegt, auf den Magier abgefeuert, der (natürlich) nicht stirbt, sondern die Kugel mit den Zähnen fängt. Später wird festgestellt, daß die Aufschrift stimmt.

Aus gutem Grund wird dieser Trick nicht im TV gezeigt: Kinder könnten versuchen, es nachzumachen.

Dieser Trick wird immer wieder erzählt, bzw. parodiert, jedoch meistens nicht erklärt. Es kommt darauf an, die Kugel "unauffällig" verschwinden zu lassen und vorher in den Mund zu nehmen, bzw. eine andere Kugel in den Mund zu nehmen und beim (selbst) Herausnehmen diese mit der markierten Kugel zu vertauschen. Abgefeuert wird eine "falsche" Ladung, bzw. es wird zwar eine Kugel eingelegt, aber abgefeuert wird Pulver in einer Nebenkammer.

Angeblich sind bei diesem Trick mindestens ein Dutzend Magier umgekommen. Einer kam dadurch um, daß durch einen Riß in der "heißen" Kammer sich in der "kalten" Kammer langsam eine Ladung aufgebaut hatte, welche irgendwann los ging.

Quellen: , und

Historische Zaubertricks

Die zersägte Jungfrau

Der Trick wurde in den dreißiger Jahren erfunden von Horace Goldin, der ihn sogar patentieren ließ, und dann fleißig seine Konkurrenten verklagte. Zauberer lassen sich offensichtlich von ihren Kollegen nicht so leicht beeindrucken, d.h. ein Zauberer kommt leicht hinter den Trick eines anderen Zauberers.

In der ursprünglichen Version war die zweite Jungfrau in dem Tisch versteckt, auf dem die zwei Kisten gestellt wurden. Die Kopf-Kiste war trotzdem dick, weil sich darin die eigentliche Jungfrau zusammenklappen mußte. Die "versteckte" Jungfrau steckte zum richtigen Zeitpunkt ihre Füße heraus.

Später wurde von jemandem ein Trick vorgeführt, bei dem mit einer Kreissäge in eine Jungfrau hineingesägt wurde. (Fotos werden in vielen Büchern gezeigt, aber ohne Erklärung). Die Erklärung: Die Jungfrau trägt ein Korsett, welches die Bauchdecke an der Sägestelle stark eindrückt. Es entsteht somit eine Rille, und die Säge kann weitgehend durch.

Buchquellen für beides: und

In einem s/w Film habe ich eine Version von Harry Blackstone Senior gesehen. Da wurde in den Rücken der Jungfrau gesägt, die dabei sogar in Ohnmacht fiel. Die Bildqualität war jedoch einfach zu schlecht. Erklärt wird dieser Trick jedoch in .

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