GHOMEPAGE UHRZEIT....   V. 1.99 G

Die Uhr- Zeit ist eine vom Menschen selbst Geschaffene Konstruktion, die auf der von ihm wahrgenommene Bewegung der Sonne und der Sterne beruht. Unsere derzeitigen Methoden der Zeitmessung lassen sich bis auf die von den Astronomen - Priestern des alten Mesopotamiens begründeten Zeitsegmente zurückverfolgen. Doch hat die Zeit selbst keine einzige oder allein richtige Definition, da der vom Menschen ausgewählte Bezugsrahmen an sich instabil ist. Die Erde schwankt um ihre Achse und ihre Umdrehungsgeschwindigkeit nimmt ständig ab.


Datum : G Zeit: G

Trotz allem suchen Philosophen und Mathematiker weiter nach der absoluten Zeit. Plato begriff die Zeit als die ewige Brücke zwischen dem Materiellen und dem Ideellen. Hermann Mikowski, der die Relativitätstheorie Einsteins weiterentwickelte, postulierte, daß die Zeit ein Koeffizient des Raumes sei. Absolute Zeit sei die vierte Dimension, in der Zeit und Raum unauflöslich miteinander verknüpft seien. Ereignisse, so argumentierte er, passieren nicht, sondern wir begegnen ihnen auf unserer Reise durch diese Dimension des Raum- Zeit- Kontinuums.

Was ist die Physik der vierten Dimension? Falls, wie einige Kosmologen behaupten, entfernte Quasare " weiße Löcher " - oder die andere zeitliche Seite schwarze Löcher - darstellen, könnten wir dann möglicherweise durch die Struktur der vierten Dimension in eine andere Zeit, ja sogar einen anderen Raum hineingleiten? Wenn ein derartiges Vorgehen möglich wäre, würde unser jetziges Konzept der Zeitmessung seinen Bezugsramen verlieren. Das wäre das Ende der Zeit, so wie wir sie heute verstehen.

(Kristen Lippincott - Leiterin Navigationswissenschaften Curator of Astronomy / Old Royal Observatory Greenwich )


Laut der Modernen Philosophie hat das Zeitkonzept vor dem Beginn des Universums keine Bedeutung. Es fing alles, so glauben wir heute, mit dem Urknall vor etwa 20 Milliarden Jahren an, als sich ein urzeitlicher Feuerball unvorstellbarer Temperatur und Dichte bildete. Im Alter von 0,01 Sekunden hatte das Universum eine Temperatur von ca. 100 Milliarden Grad. Es dehnte sich weiter aus und Kühlte dabei in ungefähr 14 Sekunden auf 3 Milliarden Grad ab. Erst als es nach 3,75 Minuten etwa 900 Millionen Grad erreicht hatte, bildeten die ersten Protonen und Neutronen stabile Atomkerne.

Etwa 700.000 Jahre lang war das sich weiter ausdehnende Universum heiß und opak (undurchsichtig). Strahlung wurde von Teilchen zu Teilchen gestreut. Als die Temperatur schließlich auf 3.000 K gefallen war, begannen die Elektronen und Atomkerne, sich zu stabilen Wasserstoff- und Heliumatomen zu verbinden. Dies beseitigte die freien Elektronen, die für die Streuung der Lichtphotonen verantwortlich waren, und das Universum wurde transparent. Es wird angenommen, daß die Masse des Universums zu rund 75 Prozent aus Wasserstoff und zu rund 25 Prozent aus Helium besteht. der größte Teil des Universums - etwa 98 Prozent - ist leer.

Unsere scheibenförmige Galaxis, die Milchstraße, besteht aus rund 100 Milliarden Sternen. Die Sonne, die sich vor ungefähr 5 Milliarden Jahren bildete, befindet sich an der Innenseite eines Spiralarms, der etwa 300 Millionen Milliarden Kilometer vom Mittelpunkt entfernt liegt. Da sie für eine Umrundung 225 Millionen Jahre braucht, hat die Sonne den Mittelpunkt der Milchstraße in ihrem bisherigen Dasein erst 25 Mal umkreist. Als riesiges Kernschmelz - Kraftwerk liefert die Sonne der Erde jede Sekunde mehr als 100 Millionen Milliarden Joules Energie.

Die Erde, vor ungefähr 4.600 Millionen Jahre, um auf eine Temperatur unter der von Kochendem Wasser abzukühlen. Erst dann begannen die Regenfälle, die die warmen, nährstoffreichen Seen bildeten, aus deren fruchtbarem Milieu schließlich das erste Leben hervorging. Die erste Spezies, die Blaualge, erschien vor ca. 600 Millionen Jahren. Etwa 465 Millionen Jahre Später beherrschten die Dinosaurier die Erde. Die ersten menschenähnlichen Wesen tauchten erst vor nur 3 Millionen Jahren auf.

Schaltjahre wurden eingeführt, um der Tatsache Rechnung zu tragen, daß das Sonnenjahr mit 20.926 Sekunden fast einen Vierteltag länger ist als 365 Tage. Nach unserem derzeitigen System wird dem Monat Februar daher in all den durch vier teilbaren Jahren und Jahrhundertjahren ein ganzer Tag hinzugefügt. Unser jetziger Kalender ist zwar nicht ganz vollkommen, erfordert jedoch bis zum Jahre 5000 keine Weiteren Anpassungen.

Ein Sonnenjahr ist der Zeitraum, den die Erde für eine Umrundung der Sonne braucht. Sie hat dabei eine Geschwindigkeit von 30 km pro Sekunde, während sie sich gleichzeitig einmal alle 24 Stunden um ihre eigene Achse dreht. Auf seiner Reise von der Sonne zu uns legt das Sonnenlicht die Entfernung von 150 Millionen Kilometern in 8,5 Minuten zurück. Jareszeitliche Veränderungen wie das Gefrieren und das Abschmelzen der polaren Eiskappen beeinflussen die Erdrotation. Infolgedessen schwankt die Dauer des Tages in jedem Jahr um etwa ein Tausendstel einer Sekunde. Darüber hinaus wird der Tag durch die allmähliche Verlangsamung der Erde zunehmend länger. Fossile Funde deuten darauf hin, daß der Tag vor 600 Millionen Jahre weniger als 21 Stunden gedauert hat.

Gewisse Anzeichen lassen vermuten, daß die Fähigkeit des Menschen, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu unterscheiden - und damit das flüchtige Wesen der Zeit zu begreifen - eines der wichtigsten ihm und allen anderen Lebewesen ist. Frühe Hölenmalereien lassen erkennen, daß der primitive Mensch schon vor 20.000 Jahren die Möglichkeit des Eintretens zukünftiger Ereignisse zu erwägen in der Lage war. Im Rammen der sprachlichen Entwicklung veranschaulicht die zunehmende Bedeutung unterschiedlicher Zeitformen die Weiterentwicklung des menschlichen Zeitgefühls.

Das Konzept des zyklischen Zeitverlaufs, das in den frühen Kulturen vorzuherrschen schien, gründete sich wahrscheinlich auf dem immer wiederkehrenden Rhythmus der Jahreszeiten und der Bewegung von Sonne und Mond. Aus diesem Glauben entwickelten sich Rituale, die Naturkatastrophen abwehren sollten, sowie der Mythos der ewigen Wiederkehr. Höchstwahrscheinlich durch ihre Beobachtung angeregt, daß alle Lebewesen unwiderruflich altern, glaubten einige Religionen an ein lineares Zeitkonzept. Während dies jedoch für die ein Weg zur sozialen Evolution war, bedeutete es für die Azteken und die jüdisch- christlichen Glaubensgemeinschaften die endgültige Zerstörung der Welt.

Während der gesamten Frühgeschichte waren Astronomie und Religion eng miteinander verknüpft. Für die alten Zivilisationen war die Zeit selbst eine Gottheit, und die Götter bewegten sich in einer streng geordneten zeitlichen Abfolge über das Firmament hinweg. In den Kulturen der Mayas und der Azteken besaßen jedes Jahr, jeder Tag und jede Stunde eine himmlische Identität, während die Zeit selbst der Sonnengott war. Der Mensch führte also einen Kalender der religiösen Ereignisse und der sich ihm offenbarenden Omen für die Zukunft, indem er die Bewegungen der Himmelskörper studierte.

Die frühesten astronomischen Aufzeichnungen stammen aus den großen Zivilisationen Chinas, Mesopotamiens und Ägyptens sowie den Völkern der Inkas und der Mayas. Zahlreiche Zeugnisse der frühen Fähigkeiten der Menschen, die Gestirne zu deuten, bestehen bis zum heutigen Tag. Stonehenge in Großbritannien, die Medizinräder Nordamerikas und mindestens eine der ägyptischen Pyramiden sind alle nach den Sternen ausgerichtet.

Archäologische Funde lassen darauf schließen, daß der Mensch schon vor 35.000 Jahren primitive Kalender führe. Meist beruhten die Kalender der Antike auf natürlichen Phänomenen wie dem zu - und abnehmenden Wasserstand des Nils und den Bewegungen der Sterne und Planeten. Zunächst schien der monatliche Zyklus des Mondes eine bequeme Methode, das Jahr zu unterteilen. Mit nur 364 Tagen im 12-monatigen Mondkalender gerieten die Kalender der Vorzeit jedoch schnell aus dem Gleichschritt mit den Jahreszeiten. Unsere moderne Vorstellung von einem Jahr, in dem die Monate in keinerlei Beziehung mehr zur Mondphase stehen, läßt sich über die Römer auf die alten Ägypter zurückverfolgen.

Mit einer Fehleinschätzung des Jahres von nur 11 Minuten und 14 Sekunden war der Julianische Kalender schon sehr viel genauer als die frühen Mondkalender. Etwa 15 Jahrhunderte nach seiner Einführung hatte jedoch diese scheinbar geringfügige Abweichung das Datum der Frühjahrssonnenwende um nicht vertretbare 10 Tage verschoben. Die Lösung war ein neuer Kalender mit weniger Schaltjahren: der Gregorianische Kalender. Er ist bis zum heutigen Tag im Gebrauch, traf allerdings im Großbritannien des 18. Jahrhunderts auf überraschende Reaktionen. Denn als ihnen mitgeteilt wurde, daß seine Einführung das Überspringen von 11 Kalendertagen bedeute, protestierten die Menschen auf der Straße, weil sie überzeugt waren, daß sich ihr Leben um diesen Zeitraum verkürzen würde.

Durch die Schräglage der Rotationsachse der Erde im Verhältnis zu ihrer Umlaufbahn und durch die Auswirkung, die dies auf den Winkel hat, mit dem die Sonnenstrahlen in jeder geographischen Breite auftreffen. Am 22. Juni scheint die Sonne am direktesten auf die nördliche des Äquators leben, ist das die Sommersonnenwende und der längste Tag des Jahres. Während am Nordpol 24 Stunden am Tag die Sonne scheint, herrscht innerhalb des südlichen Polarkreises die ewige Dunkelheit der Wintersonnenwende. Sechs Monate später, am 22. Dezember, ist die Situation umgekehrt und die Sommersonnenwende tritt südlich des Äquators auf.

Schattenuhren, oft mit einem einfachen Stock hergestellt, waren die ersten und einfachsten Techniken der Zeitmessung. Im Laufe der Jahrhunderte wurde das schattenprinzip auf die Sonnenuhr angewandt, eine Erfindung, die den alten Ägyptern zugeschrieben wird. Für die Zeitmessung in der Dunkelheit erfanden die Ägypter die Wasseruhr, die sich während des gesamten Mittelalters ebensolcher Beliebtheit erfreute wie die Sanduhr und das "Astrolabium", eine islamische Erfindung, mit der man am Tag und bei Nacht die Zeit durch Beobachtung der Sonne oder eines Sterns bestimmen konnte. Bis ins 17. Jahrhundert blieb jedoch die Genauigkeit der Sonnenuhr durch mechanische Uhren unerreicht.

Der Entwicklungsweg der mechanischen Uhr, die zuerst etwa im 13. Jahrhundert auftauchte, bleibt ein Rätsel. Es kann jedoch keinen Zweifel daran geben, welch enormen Beitrag sie zur industriellen Revolution geleistet hat. Sie hat den niemals endenden Arbeitsrhythmus in Gang gesetzt, der unseren westlichen Lebensstil heute kennzeichnet. Obwohl der Nullmeridian der Welt, der die Längengrade und die Zeit bestimmt, immer noch durch die alte Sternwarte von Greenwich verläuft, werden mittlerweile die Zeitsignale der Welt vom Bureau International de I´Heure koordiniert. Diese basieren auf dem Durchschnittswert von etwa 80 Atomuhren in 24 Ländern. Eine einzige Cäsium-133-Uhr hat eine Ganggenauigkeit von nur einer Sekunde Abweichung in 3 Millionen Jahren.

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All unsere physikalischen Gesetze basieren auf den Grundkonzepten von Raum und Zeit, denn wir empfinden diese als die Ordnungskriterien für alles, was in unserer Umwelt geschieht. So stark war die intuitive, intellektuelle Überzeugungskraft de von Euklid propagierten dreidimensionalen Raums, in dem eine Gerade die Zeit darstellt, daß diese zentralen Konzepte der klassischen, westlichen Physik als Beschreibung der wirklichen Welt bis zum Jahre 1905 Gültigkeit behielten. Dann war es Albert Einstein, der erkannte, daß das Maß der Zeit - wie das des Raumes - immer relativ zum Beobachter gesehen werden muß. In unserer tagtäglichen, klassisch geprägten Welt sind wir uns dieses Effekts nicht bewußt, weil die hohe Geschwindigkeit des Lichts uns vorgaukelt, daß wir die Dinge genau in dem Augenblick sehen, in dem sie sich ereignen. Wenn wir selbst uns jedoch mit der hohen Geschwindigkeit eines sub- atomaren Teilchens im Verhältnis zum beobachteten Ereignis bewegen, wäre die zeitliche Diskrepanz zwischen dem tatsächlichen Ereignis und unserer Wahrnehmung davon ganz beträchtlich. Das heißt: Wenn zwei Beobachter sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten fortbewegen, ist die zeitliche Perspektive, in der sie ein bestimmtes Ereignis wahrnehmen, eine völlig andere. Die Relativitätstheorie hat uns also gezwungen, die Vorstellung eines universal gültigen Zeitrahmens aufzugeben. Zeit ist keine eigenständige Größe mehr. Sie ist eng und untrennbar in einem Vierdimensionalen Raum- Zeit- Kontinuum mit dem Raum verbunden, der wiederum durch die ihm innewohnende Verteilung von Masse und Energie gewissen Verwerfungen unterliegt.

In diesem Jahrhundert ist das westliche Weltbild eines deterministischen Universums, das sich unaufhörlich entlang der Zeitachse weiterbewegt, durch die Theorien der Quantenmechanik und der Relativität zerstört worden. Tief in die Welt der sub- atomaren Materie vordringend, hat unsere Forschung uns gelehrt, daß Teilchen nur mit Mitteln der Wahrscheinlichkeitsrechnung definiert werden können und daß schon allein der Vorgang des sie Beobachtens Veränderungen ihres Wesens ergründen vermögen. In Verbindung mit dem relativistischen Raum- Zeit- Konzept zeichnet dieses Wissen ein neues Weltbild, das nach Meinung einiger Philosophen dem östlichen Mystizismus gleichkommt.

Zentraler Bestandteil der Philosophien des Hinduismus, Buddhismus und Taoismus ist ja die Erkenntnis, daß alle Dinge und Ereignisse eins sind und gegenseitig voneinander abhängen. Für einige steht dieser Gedanke eines kosmischen Ganzen in Harmonie mit der westlichen Entdeckung, daß Objekte im sub- atomaren Bereich untrennbar miteinander verbunden sind und daß Wesen zum Teil als Auswirkung des Beobachtungsvorgangs verändert wird. Außerdem sind die Philosophen der Meinung, daß die östlichen Mystiker durch ihr Bemühen, eine höhere Bewußtseinsebene zu erreichen, sich einen Raum- Zeit- Begriff zu eigen gemacht haben, der dem der Relativitätstheorie nicht unähnlich ist.

Die Computervernetzung hat ein Zeitalter eingeläutet, in dem die Vorgänge der Konstruktion und der Fertigung zunehmend von intelligenten, flexiblen, miteinander verknüpften Maschinen unterstützt werden. Immer mehr Menschen bearbeiten ihre Finanziellen Routinetransaktionen mit elektronischen Geräten, während andere die Möglichkeit begrüßen, mit diesen Geräten von zu Hause aus arbeiten zu können. Heute versprechen uns neue Entwicklungen wie zum Beispiel Parallelverareitung oder optische Speichermedien noch höhere Geschwindigkeiten in der Informationsverarbeitung und im Informationsaustausch.

Seit der Frühzeit des elektrischen Telegraphen so um das Jahr 1840 hat die Telekommunikation das Wesen unserer Gesellschaft revolutioniert. Jede Facette unseres Lebens wird heutzutage beherrscht vom schnellen und pausenlosen Informationsfluß. Es war die Erfindung des Telefons etwa 1870, die direkte Kommunikation von Mensch zu Mensch den Massen zugänglich machte und damit eine Infrastruktur schuf, auf deren Grundlage Wolkenkratzer und moderne Großstädte überhaupt erst funktionieren konnten. Im 20. Jahrhundert brachten dann Radio und Fernsehen die Ereignisse und Bilder der Welt unmittelbar in unser Heim, während die Technologien der Hochgeschwindigkeits - Datenverarbeitung und Datenübertragung das Wesen der Wirtschaft von Grund auf umgewandelt haben.

Unser Zeitgefühl, das sich als ein Muster regelmäßiger Impulse darstellt, ist aus der Natur abgeleitet. Seit Äonen beziehen wir unsere Meßwerte für die Zeitdauer aus den Gestirnen, den Jahreszeiten und den Lebenszyklen. Mit zunehmendem Wissen über das Universum und die Materie, aus der es besteht, hat jedoch unsere Fähigkeit, die vielfältigen Rhythmen der Natur zu verstehen, immer weiter abgenommen. Als Beispiel seien die Flügelbewegungen eines Kolibris genannt. Mit bis zu 80 Flügelschlägen pro Sekunde ist ihre Geschwindigkeit phänomenal. Jeder Flügelschlag dauert nur geringfügig länger als eine Hundertstel Sekunde. Aber das ist nichts im Vergleich zur Lebensdauer eines sub- atomaren Teilchens. Wenn eines der Kürzlich entdeckten Z° Partikel ununterbrochen leben und sterben würde, durchliefe es seinen natürlichen Lebenszyklus 125 Tausend Milliarden Milliarden Mal während nur eines Flügelschlags des Kolibris.

Nach dem Rhythmus seiner Uhr nutzt der Mensch die Ressourcen der Erde. Durch sein Verständnis des Konzepts Zeit wurde der einzigartige Fortschritt unserer Technologie überhaupt erst möglich gemacht. Doch während die Industrie größeren Wohlstand und eine höhere Lebensqualität schafft, kann sie gleichwohl den Lauf der Zeit nicht aufhalten. Über die Grenzen von Kulturen hinweg teilen wir das gemeinsame Wissen um unseren zeitliche begrenzten und als Einzelmenschen unterschiedlich langen Aufenthalt auf Erden, während sich beim Konzept eines ganzheitlichen Universums eine größere Gemeinsamkeit ergibt. Wenn wir die gegenseitige Abhängigkeit aller Dinge akzeptieren, dann müssen wir über die Folgen unseres Strebens nach materiellem Wohlergehen nachdenken. Denn jede unserer Handlungen hallt nach durch Zeit und Raum. Und da wir allein unter allen Kreaturen mit einem Gefühl für Zeit und Zukunft ausgestaltet sind, obliegt es uns, die Rolle des Beschützers für den Planet Erde zu übernehmen.

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Kalender und Chronologie. Von GEB.

1. Vorbemerkung
Ich habe mir vorgenommen, zumindest die wichtigsten Fakten über die drei implementierten Kalendarien aufzuschreiben.
Allerdings kann dabei kein Lehrbuch zur Chronologie entstehen - falls Sie wirklich harte Hintergrundinformationen benötigen, verweise ich auf das Buch "Kalender und Chronologie" von Heinz Zemanek, erschienen im Oldenbourg - Verlag.

2. Begriffserklärung Zunächst einige Begriffserklärungen:
CHRONOLOGIE bezeichnet eine bestimmte Methode der Zeitrechnung. Unsere Chronologie ist der gregorianische Kalender.
EPOCHE ist der Beginn einer Zeitrechnung. Die Epoche des gregorianischen Kalenders ist der 15.10.1582 .

3. Julianischer Tag und Julianisches Jahr
Da es ja zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Gegenden der Erde auch unterschiedliche Chronologien gab, bereitet das zuverlässige Bestimmen eines Ereignisses oftmals Schwierigkeiten. Daher wird oftmals die Chronologie Joseph Scaligers benutzt.
Dieser hat es geschafft, die verschiedenen Zyklen, von denen die Chronologien fast alle auf irgendeine Art abhängig sind (Sonnen-, Mond-, Finsterniszyklen) unter einen recht gut sitzenden Hut zu bringen.
Der Beginn dieser Zeitrechnung wurde auf den 1.1.4713 v. Chr. gelegt. Ab diesem Datum lassen sich die Tage und Jahre abzählen und mit Nummern versehen, so daß jedem Tag eine Nummer zugeordnet werden kann, die das Datum eindeutig bestimmt.
Es haben sich die Abkürzungen JD für jul. Tag und JJ für jul. Jahr eingebürgert.

4. Der julianische Kalender
Die Epoche des julianischen Kalenders liegt, wie auch die des heute benutzten gregorianischen, auf dem 1.1.1 n. Chr.
Wann die Wochentage eingeführt wurden, ist nicht bekannt, doch ist es üblich, diese beliebig weit zurückzurechnen. Selbst die gregorianische Kalenderreform hat die Abfolge der Wochentage nicht gestört - auf Donnerstag, den 4.10.1582(jul) folgte Freitag, der 15.10.1582(greg).
Der julianische Kalender entspricht dem gregorianischen bis auf die Regel zum Einlegen von Schaltjahren.
Nach dem julianischen Kalender ist jedes Jahr, das sich ohne Rest durch vier teilen läßt, ein Schaltjahr und somit einen Tag länger.

Ach ja, noch was wichtiges:
Auf den 31.12.1 v. Chr. folgt der 1.1.1 n. Chr. - das Jahr Christi Geburt gibt es also gar nicht. Mag da jeder seine Schlußfolgerungen draus ziehen...

Jedenfalls folgt daraus, das neune Jahrzehnt beginnt erst am 1.1.1991, und das neue Jahrtausend folglich am 1.1.2001!

5. Der gregorianische Kalender
Die Schaltregel des julianischen Kalenders war zwar eine recht gute Näherung, doch dauert ein Umlauf der Erde um die Sonne etwa 674 Sekunden weniger, als ein julianisches Jahr im Durchschnitt lang ist.
Das sind immerhin 11 Minuten pro Jahr, und im Laufe der Jahrhunderte wich der Kalender immer mehr von den Jahreszeiten ab.
Deutlich wurde dies beim Osterfest, das eigentlich auf den ersten Sonntag nach dem ersten Frühjahrsvollmond fallen soll (heute existiert da eine Ausnahme).
Nach langen Diskussionen wurde der gregorianische Kalender in Rom mit dem 15.10.1582 eingeführt. Dies bedeutete nun keineswegs, daß auf der ganzen Welt nach dieser Chronologie gerechnet wurde. In Rußland ließ man sich bis zum Jahre 1917 Zeit, weshalb die Oktoberrevolution heute im November gefeiert wird.
Die Schaltregel wurde dahingehend erweitert, daß die vollen Jahrhunderte nur dann Schaltjahre sind, wenn sie sich ohne Rest durch 400 teilen lassen.
Die Jahre 1600 und 2000 sind demzufolge Schaltjahre, die Jahre 1700, 1800 und 1900 hingegen nicht.

6. Der Kalender der französischen Revolution
Die französischen Revolutionäre wollten scheinbar alles anders machen, und so haben sie sich auch einen ganz besonderen Kalender einfallenlassen.
Dieser enthielt 12 Monate, die entsprechend den jahreszeitlichen Verhältnissen benannt wurden.
Die Monate waren 3 Wochen lang, jede Woche beinhaltete zehn Tage, die einfach durchnummeriert wurden.
Der Beginn des Jahres wurde auf die Herbst - Tag- und Nachtgleiche gelegt, denn die Ausrufung der Republik war an einem solchen Tag erfolgt.
12 Monate * 3 Wochen * 10 Tage ergibt 360 Tage.
Die fehlenden fünf Tage (in Schaltjahren 6) wurden einfach hinter den zwölften Monat gehängt und erhielten besondere Namen. Ob ein Jahr ein Schaltjahr war oder nicht, hing daher von der herbstlichen Tag- und Nachtgleiche ab. Dieser Kalender wurde mit dem 24.11.1793 eingeführt, allerdings mit der Epoche 22.9.1792 - dem Tag der Ausrufung der Republik. Schade um die viele Mühe - mit dem 31.12.1805 wurde dieser Kalender von Napoleon wieder außer Kraft gesetzt.

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Deborah Marshall, ZANDERS FEINPAPIERE AG, 8vo London

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Zuletzt geändert am: 08.01.2000 (26.11.98)