SOUNDTRACK
Score
(Varèse Sarabande / Colosseum)
Ein
Film wie Set It Off braucht natürlich die Unterstützung
durch die richtige Musik. Da die vier Hauptdarstellerinnen Afro-Amerikanerinnen
sind, versteht es sich fast von selbst, dass auch auf dem Soundtrack etwas
Soul wiederzufinden ist, und zwar in Form von Balladen, gesungen von Lori
Perri. Auch ein Score muss nicht langweilig sein, das zeigen Stücke
wie das ruhige Your-One und Toupee Soufle, oder das groovige
Q For a Day. Leider ist der Hit von En Vogue Don´t
let go (love) nicht auf dieser CD. Der Score von Christopher Young
beherrscht das Album, das durch das Intro und den letzten Titel, ebenfalls
von Lori Perri, eingerahmt wird. Das Booklet zur CD ist leider wenig
informativ und enthält nur einige Photos der Darstellerinnen. Wer
bei Set It Off einen starken Soundtrack erwartet hat, der
wird enttäuscht sein. Aber Youngs abwechslungsreicher Score entschädigt.
ch, Düsseldorf
Songs
(Elektra/East West)
Bei
Set It Off werden der FilmmusikliebhaberIn zwei Alben angeboten.
Die eine CD enthält die Filmmusik, den sogenannten Score, die andere
die Songs zum Film. Das macht durchaus Sinn. Vielleicht kann einer nichts
mit Christopher Youngs Musik anfangen, findet aber die diversen
Songs sehr hörenswert. Genauso funktioniert es umgekehrt. Nicht jede
Filmmusikfan möchte sich die diversen Popstücke anhören.
Jedoch ist Set It Off nicht nur ein unterhaltsamer Film,
sondern auch die CDs sind hörenswert, ja unterhaltsam. Das Album mit
den Songs beginnt natürlich mit dem Titelstück, vorgetragen von
Organized Noize, featuring Queen Latifah, die in dem Film
von F. Gary Gray eine der vier tragenden Rollen spielt. Sie singt
übrigens noch ein weiteres Stück: Name Callin´.
Größere Namen sind natürlich Seal und Simply
Red (letztere sind zwar nicht schwarz, fügen sich trotzdem positiv
ein). Es überrascht angenehm, dass die Songs überwiegend von
Frauen gesungen werden. Gladys Knight, Chaka Khan, Brandy,
viele Namen kennen wir bereits von Soundtracks wie dem zu Waiting
to Exhale – Warten auf Mr. Right. En Vogue konnte mit ihrem
Song Don´t Let Go (Love) sogar die Hitparade besetzen. Die
monotoneren Stücke, ja die Rap und Hip Hop-Songs sind traditionell
öfter mit männlichen Vocals besetzt, doch auch hier gibt es wieder
weibliche Chöre im Hintergrund. Bluelight, Busta Rhymes
sind dafür gute Beispiele. Das Booklet zu dem Song-Album ist übrigens
weitaus ausführlicher als das des Scores. Bis ins Kleinste werden
die Credits angegeben, und wer von zum Beispiel Ray J oder Billy
Lawrence noch mehr hören möchte, bekommt den notwendigen
Hinweis auf die aktuelle CD (wie praktisch, wenn man auf dem gleichen Label
veröffentlicht).
en, Berlin
copyright: Queer View, 3. August 1997