Michael Collins und Harry Boland sind die besten Freunde.
Als sie auf einem kleinen Bahnhof in der Provinz aus dem Zug steigen, blicken
beide sehnsüchtig einem Hochzeitspaar hinterher. Es ist Harry Boland,
der die Spannung auflöst, indem er seinem Freund zuscherzt: "Du
willst mich heiraten?" Bald darauf verlieben sich beide in die gleiche
Frau, wie das bei guten Freunden so üblich ist. Historisch belegt,
braucht der Queer Watchlion daran nicht zu rütteln.
Wirklich schlimm an diesem Film ist die deutsche Synchronisation. Wir
empfehlen also, sich Michael Collins im Original anzuschauen. Sonst
hat man gar nichts von den irischen Akzenten (zumal Neil Jordan
mit größtenteils irischer Besetzung und Stab drehte. Als kleines
Bonbon bescherte uns die deutsche Fassung noch einen Lacher im Abspann.
Da sitze ich also im Kino, heule mir bei der Bestattungsszene die Augen
aus, und dann verdirbt mir Warner die Stimmung ganz gründlich. Erklären
sie doch in einem eingeblendeten Text: "so waren Engländer und
Briten für kurze Zeit in Trauer vereint." Da hat wohl jemand
was verwechselt. So sie es bis zum Start nicht doch noch ausbügeln,
erzähle ich das lieber schon jetzt, damit frau sich bereits vorher
vor Lachen schütteln kann.