INTERVIEW
mit dem Regisseur

JAN DE BONT

Jan De Bont wurde 1943 in eine Großfamilie hineingeboren. Seine Heimatstadt ist Eindhoven (die Stadt, in der auch Theo van Rock zu Hause ist, der Tonmeister und Produzent der Rollins Band, yeah!). De Bont erweist seiner Heimat die Ehre und benannte nach ihr in Speed 2 den dicken Öltanker, den er schlussendlich ins Nirvana explodieren lässt, die Stadtväter werden es ihm danken. Bereits mit 12 Jahren griff der Junge zu einer 8mm-Kamera und nahm Aufträge bei Hochzeitsveranstaltungen an. Nach so viel Romantik muss sich ein junger Filmemacher nach Action sehnen. Später studierte De Bont an der Filmakademie von Amsterdam. Die Niederlande waren damals im Ausland vorwiegend für ihre Dokumentarfilme bekannt, und so arbeitete der Holländer bereits während des Studiums als Dokumentarfilmer fürs holländische Fernsehen. Auch seine allererste Kameraarbeit war für einen Dokumentarfilm (Body and Soul, 1966). Sein erster Spielfilm, Paranoia von Adriaan Ditvoorst (1967), hatte damals auf den Berliner Filmfestspielen großen Erfolg. An der Uni lernte De Bont Paul Verhoeven kennen, die beiden arbeiteten von Anfang an zusammen. Jan De Bont stand sowohl für Verhoevens ersten Kurzfilm (De Worstelaar) hinter der Kamera, als auch für dessen offiziell ersten Film, betitelt Wat zien ik? (1971). Der berühmteste frühe Film der beiden war jedoch Turks fruit von 1973. Auch als bereits beide in Amerika Fuß gefasst hatten, verloren sie sich nicht aus den Augen. De Bont führte die Kamera sowohl für Flesh & Blood (1985) als auch bei Basic Instinct. Jan De Bont drehte mit den Besten, er setzte Bruce Willis in Die Hard (1988) ins Bild, er drehte mit Ridley Scott Black Rain und in Richard Donners Lethal Weapon 3 (1992) kann man ihn kurz in einem Cameo als holländischen Kameramann sehen. 1994 entschloss De Bont sich endgültig, seine eigenen Visionen auf die Leinwand zu bringen. Mit seiner Inszenierung von Speed verlieh er dem Action-Genre gleichsam neue Impulse.

Queer View: Erst neulich konnten wir in den Nachrichten ein Boot sehen, das in ein Pier gerast ist. Haben sie davon gehört?

Jan De Bont: In New Orleans, ja. Das war natürlich schon etwas gruselig. Als ich diese Szene geplant habe, dachte ich nicht im Traum daran, dass so etwas tatsächlich passieren würde. Das Schiff war sogar noch größer als das im Film und es zerstörte ein Einkaufszentrum. Es war ganz ähnlich, das Schiff kam einfach nicht zum Stehen.

QV: Einen Film wie Speed noch überbieten zu wollen, ist ein wirklich mutiges Projekt. Wenn man Actionfilme wie Con Air, Speed, Speed 2 oder Face/Off ansieht, hat man das Gefühl einer ständigen Steigerung. Immer mehr Action, mehr Explosionen, mehr Spezialeffekte. Wo soll das alles enden? Gibt es nicht einen Punkt, an dem keine Steigerung mehr möglich sein wird?

Jan De Bont: Sie wären überrascht, zu sehen, wie einfallsreich Autoren sind. Oft denkt man, man sei am Ende angelangt, weiter könne man nicht gehen, aber dann geht es eben doch. Ich denke, es wird in der nahen Zukunft vor allem Actionfilme geben, die sich stark auf die Story konzentrieren, auf die Dramaturgie. Titanic ist dafür ein gutes Beispiel, und der Film, den ich als nächstes plane, auch. Filme mit einer sehr dramatischen Story werden erfolgreich sein, wo es viele Effekte geben wird, die nur der Unterstützung der Handlung dienen.

QV: Seit den 80er Jahren fußt die Filmindustrie in Hollywood vor allem auf Remakes und Sequels. Wie groß war der Druck, den man auf sie ausübte, damit sie Speed 2 drehen, bzw. wie sehr müssen sie jetzt dagegen ankämpfen nicht auch noch "Speed 3" machen zu müssen?

Jan De Bont (lacht): Ja, die wollten unbedingt eine Fortsetzung haben. Ich meine, so ist das immer: Wenn ein Film Erfolg hat, dann soll es eine Fortsetzung geben. Ich war tatsächlich nicht sehr interessiert daran, von Speed ein Sequel zu drehen. Ich sah in dem Film kein Potiental für eine Fortsetzung. Eine Kopie des ersten Teiles sollte es ja auch nicht werden. Man bot mir eine Menge Drehbücher an, die meisten waren dem Original sehr ähnlich, Imitationen eben. Statt in dem Bus spielte das dann in einer U-Bahn, einem Zug oder auf einem Motorrad. Keines dieser Drehbücher hat mich überzeugt. Ich wollte auch mit den Darstellern etwas anderes machen, der Meinung war auch Sandra. Ich wollte mein Augenmerk mehr auf die zwischenmenschliche Beziehung richten. Speed 2 fängt genau damit an. Im ersten Teil gab es das überhaupt nicht.

QV: Wie muss ein Actionfilm aussehen?

Jan De Bont: Es gibt keine exakte Definition. Jeder würde diese Frage wahrscheinlich anders beantworten, die Erwartungen an einen Actionfilm sind auch sehr unterschiedlich. Ich denke, ein Actionfilm sollte vor allem unterhalten. Außerdem sollte jeder Film einen eigenen, überraschenden Ansatz haben. Ein großes Überraschungspotential ist wichtig. Man kann nicht einfach eine Kopie drehen, genügend Effekte und Explosionen einbauen und dann denken, der Film wird dann Erfolg haben. Das funktioniert nicht. Alles hängt davon ab, wie die Charaktere sich in einer bestimmten Situation verhalten. Nur wenn es einem gelingt, hier etwas Einzigartiges zu schaffen, dann sind die Chancen groß, erfolgreich zu sein.

QV: Mich überrascht eines: Nehmen wir die Actionfilme des letzten Jahres, besser noch aus diesem Jahr: Titanic ist von James Cameron, einem Kanadier. Anaconda wurde von einem Peruaner, Luis Llosa, gedreht. Air Force One hat Wolfgang Petersen als Regisseur. Face/Off ist von John Woo. Vulcano und Con Air wurden von Briten, Mick Jackson und Simon West, gemacht. Das sind alles Ausländer.

Jan De Bont: Mit James Cameron habe ich darüber bereits ein paarmal gesprochen. Wahrscheinlich hängt das damit zusammen, dass wir alle sehr hart zu kämpfen hatten, um dahin zu kommen, wo diese Filme gemacht werden. Man muss sehr viel Enthusiasmus mitbringen, wenn man in dieses Land kommt. Wenn man immer in Amerika war, läuft das alles viel selbstverständlicher ab. Man besucht die Filmhochschule, dann arbeitet man sich langsam hoch. Wenn man von außen kommt, bringt man zudem die Vision einer anderen Kultur mit. Sei sie chinesisch, europäisch oder kanadisch, die Visionen sind nicht die eines Amerikaners. Diese Vielfältigkeit birgt die Chance, andere Filme zu machen.

QV: Warum gilt ihre Leidenschaft gerade diesem Genre?

Jan De Bont: Man muss eine Passion haben, sonst kann man solche Filme gar nicht machen. Es ist viel zu schwierig und arbeitsaufwendig. Man muss ganz und gar daran glauben. Der Actionfilm ist ein eigenes Genre. Man kann Komödien und Tragödien nicht miteinander vergleichen, ebensowenig wie Thriller mit Action- oder Abenteuerfilmen. Jeder Film besitzt seine eigenen Schwierigkeiten. Daher ist es selten, dass ein Regisseur von Dramen einen Actionfilm dreht, oder umgekehrt. Man macht das, worin man gut ist. In einer Welt, in der man sich hervortun muss, sollte man sich auf das konzentrieren, was man beherrscht. Ich möchte natürlich nicht immer wieder den gleichen Film drehen.

QV: Sie waren das zehnte von 17 Kindern. Hat sie ihre Kindheit auf die Arbeit am Set vorbereitet?

Jan De Bont (lacht): Wahrscheinlich ist es hilfreich, dass ich immer viel mit Menschen zu tun hatte. Ich weiß nicht. Wenn man eine Crew von bis zu 600 Leuten anführt, dann tritt man fast wie ein Manager auf. Diese Filme werden heute auch anders gemacht als früher. Meine Filme mache ich eigentlich in der Zeit vor der Vorproduktion. Dann habe ich die Zeit nachzudenken, kreativ zu sein, kann die Einstellungen festlegen. Danach weiß ich, was genau im Einzelnen zur Realisierung zu tun ist. Erst dann fängt der eigentliche Prozess des Filmschaffens an. 80% der Zeit verwendet man darauf, Probleme zu lösen. Die Arbeit mit den Schauspielern umfasst nur die restlichen 20%. Nach der kreativen Phase beginnt der eigentliche Dreh, und der ist unglaublich harte Arbeit.

QV: Worin bestand die größte Herausforderung bei der Arbeit an Speed 2, was war am schwierigsten?

Jan De Bont: Die komplexeste Szene ist natürlich die, bei der das Schiff auf den Pier läuft und alles zerstört. Das klingt sehr einfach, wenn man es aufschreibt. Der Autor braucht dafür zehn Sekunden. Nun, 15 Millionen Dollar später sind diese fünf Sätze auf die Leinwand gebracht. Es ist schwer, das zu realisieren. Nichts von alledem ist vorher jemals so gedreht worden. Es wäre unmöglichlich gewesen, diese Szenen mit Miniaturen zu verfilmen, allein schon wegen des Maßstabs. Auch der Computer kam nicht in Frage, weil dreidimensionale Animationen, die in Interaktion zu realen Dingen treten, bisher noch nicht realisierbar sind. Wir mussten diese Effekte gleichzeitig einsetzen.

QV: Wie ähnlich sind sich Keanu Reeves und Jason Patric, was unterscheidet die beiden?

Jan De Bont: Beide sind sehr private Menschen. Jason ist ein sehr intelligenter, ein sehr intensiver Schauspieler. In allen seinen bisherigen Filmen stellt er sehr dunkle und intensive Charaktere dar. Es war nicht einfach für mich, einen Gegenpart zu Sandra zu finden. Es ist wichtig, eine besondere Chemie zwischen den Charakteren zu erzeugen. Eine Beziehung wie zwischen Nick Nolte und Julia Roberts zum Beispiel, da stimmt einfach nichts. Das genügt nicht. Sandra und Jason trafen sich beide in London. Sofort spürte man etwas Familiäres zwischen den beiden. Sie fingen sofort an, sich zu streiten wie ein Ehepaar, das sich seit 20 Jahren kennt. (Jason diskutiert sehr gerne.) Die beiden sahen sich zum ersten Mal, ich war sehr verwundert. Ich dachte, dass das dem Film zugute käme, es bestärkte mich in meiner Wahl. Ich wusste allerdings nicht, ob er die physischen Aufgaben wird bewältigen können.

QV: Sandra Bullock hatte erheblichen Anteil an dem Erfolg von Speed. Warum weist ihr das Drehbuch von Speed 2 nur eine zweitwichtige Rolle zu und behält die besten Szenen Jason Patric vor?

Jan De Bont: Das sehe ich anders. Jason spielt vor allem in Actionszenen. Dagegen hat Sandra die besseren Dialogszenen. Sie wollte das so haben. Sie hat regelrecht darauf bestanden, mehr bringen zu dürfen, als reine Actionszenen. Sandra hat sich schauspielerisch sehr verbessert, und SchauspielerInnen wollen zeigen, was sie können.

QV: Speed hat aus Sandra Bullock einen Star gemacht. War es diesmal anders (abgesehen von der Lohntüte), war es nun schwerer, sie ins Bild zu setzen?

Jan De Bont: Sicher hat sich einiges geändert. Bei Speed kam sie allein zum Set, bei Speed 2 hatte sie ein Team von zehn Leuten mitgebracht. Wenn man so viel Geld verdient wie Sandra, und zur Zeit ist sie Amerikas bestbezahlte Schauspielerin, dann bringt das Veränderungen mit sich. Ihr Leben hat sich dramatisch verändert. Menschlich ist sie die Alte. Unsere Zusammenarbeit läuft wie früher, sehr freundschaftlich und kooperativ.

QV: Was bedeutet ihnen Narration? Die Story von Speed 2 ist kurz erzählt. Der Film besteht hauptsächlich aus Action und Technik. Ist die Narration für sie nur Rhythmus?

Jan De Bont: Die Handlung von Speed war sogar viel kürzer. Diese Geschichten müssen relativ simpel sein. Es passiert soviel an Action, der Zuschauer muss das alles aufnehmen können, und doch muss er jederzeit wissen, worum es gerade geht. Ein Thriller kann verschiedene Handlungstränge verfolgen und komplexe Charaktere entwickeln. Filme wie Speed 2 können sich nicht auf die Charaktere konzentrieren. Das Ganze gleicht mehr einem Zirkus, es ist die magische Kreation auf einer Leinwand, der Zuschauer wird für zwei Stunden perfekt unterhalten. Das mag sehr einfach erscheinen, aber das ist es nicht. Wir sind sehr verwöhnt. Wenn ich daran denke, was ich in den letzten zehn Jahren gesehen habe... Nun das Publikum hat bereits alles gesehen, und es will immer noch mehr sehen. Etwas anderes, etwas Neues. Wenn es einem dann gelingt, einen Film zu machen, der die Leute zwei Stunden lang wirklich unterhält, dann ist das enorm. Das ist es doch, was das Kino erreichen will, man hofft, dass das Publikum am Ende eine gute Zeit gehabt hat.

QV: Mit Speed haben sie einen neuen Standard gesetzt. Zum ersten Mal ging es der ZuschauerIn so, so sagte man damals, dass man einatmet, den Film sieht, und dann erst wieder ausatmet. Wer, welche Filme haben sie beeinflusst?

Jan De Bont: Jeder Film, den ich sehe, inspiriert mich. Das kann alles mögliche sein. Trainspotting genauso wie The Bridge of River Kwai. Auf eine bestimmte Weise beeinflussen mich alle Filme. Die Filme, die man selbst macht, müssen einem jedoch nahe sein. Ich mag offensichtlich schnelle Filme, die eine ungeheure Spannung besitzen, die dem Publikum bis zur letzten Szene keine Ruhe gönnen.

QV: Als Student fuhren sie mit ihren Kommilitonen oft nach Paris, zum Beispiel, um Jean-Luc Godard reden zu hören. Was haben sie von den Franzosen damals gelernt?

Jan De Bont: Vor der Nouvelle Vague waren französische Filme oft reine Studiofilme. Das war absolut einzigartig, Menschen in reellen Situationen zu filmen, und die Kameras auf die Straße zu bringen. Ich wollte die Welt da draußen auf die Leinwand bringen. Diese neue Art Filme zu drehen, war ein Schock zu für mich, die Nouvelle Vague der Franzosen und der New Wave in England beeinflusste damals den Film. Wenn man sich meine Filme aus den 60ern und meine neuen Filme ansieht, dann findet man eine Menge Ähnlichkeiten.

QV: Ihr Debütfilm sollte eigentlich ein Projekt sein, so habe ich es in einem amerikanischen Magazin gelesen, dass dem Film Empire of the Sun von Steven Spielberg ähnelte. Damals wurde dieser aus genau diesem Grund auch nicht realisiert. Dieser Film, basierend auf der Geschichte eines Freundes von ihnen, sollte sehr warmherzig, sehr menschlich werden. Eigentlich keine Basis für einen Actionfilm, oder?

Jan De Bont: Die Geschichte hatte durchaus das Potential für einen Actionfilm, eben für einen handlungsorientierten. Ich bin ohnehin der Meinung, dass der Actionfilm der Zukunft ein großes Gewicht auf die Handlung legen wird. Dann wird es um Menschen in Extremsituationen, Menschen in außergewöhnlichen Umständen gehen. Was passiert in solchen Situationen, das finde ich spannend. Dieser Film hätte viel davon enthalten.

QV: Woran krankt ihrer Meinung nach das europäische Kino?

Jan De Bont: Weiß ich nicht. Ehrlich gesagt, kenne ich es nicht besonders gut. Ich habe im letzten Jahr für die Europäische Filmakademie einen Workshop (Time In Action) geleitet. Damals ist mir aufgefallen, dass alle Studenten, all die jungen Regisseure darüber klagten, wie schwierig es für sie sei, einen Film zu machen, wie ich sie drehe. All diese Regisseure aus ganz Europa hatten ein gewisses Maß an Erfahrung und sie waren enttäuscht, dass es keine Geldgeber gibt für Filme, die auf Action basieren, die Erlebniskino sind. Die Finanzierung sei für einen künstlerischen Film leichter zu realisieren. Man darf sich aber nicht auf ein Genre beschränken. Ich habe mit diesen Leuten gearbeitet. Ich habe mit ihnen einige Szenen gedreht, und es wurde deutlich, dass in ihnen sehr viel Talent steckt, das nur noch gefördert werden muss. Wichtig ist, dass jemand an die jungen Regisseure glaubt und ihnen die nötige finanzielle Unterstützung bietet.

QV: Ihr nächster Film wird ein Science-Fiction-Film sein. Wie gehen sie an das Genre Science Fiction heran?

Jan De Bont: Das wird ein Science Fiction, der in der Vergangenheit spielt. Er heißt Ghost Riders in the Sky. Die Handlung ist in der Zeit zwischen 1860 und 1870, also nach dem (amerikanischen) Bürgerkrieg, angesiedelt. Die Eisenbahngesellschaften und Siedler erschlossen den Westen und verdrängten dabei die Indios. Für eine kurze Zeit versuchten Aliens, den Indios zu helfen. Die Geschichte hat durchaus etwas mit der Wirklichkeit zu tun, das basiert tatsächlich auf amerikanischen Legenden. Es gibt eine Menge Literatur über die sozialen Strukturen und die Lebensweise der amerikanischen Indios. Sie lebten in dem absoluten Glauben an himmlische Geister, sogenannte Himmelsmenschen, die sie in der Nacht schützen. Man kann diese Wesen auch in ihren Büchern abgebildet sehen. Diese Legenden sind wunderschön, es geht vor allem um ein Leben in Harmonie mit der Natur. Als wir in den Westen kamen, war das erste, was wir taten, zu zerstören. Wir haben die Prärien niedergebrannt und die Büffel getötet. Wir haben alles verändert, während die Indios in vollkommener Harmonie mit der Natur lebten und sie akzeptierten, wie sie war.

QV: Wieder einmal wenden sie sich der Natur zu. Hat das was mit ihrer Vergangenheit als Dokumentarfilmer zu tun?

Jan De Bont: Ehrlich gesagt, habe ich darüber noch gar nicht nachgedacht. Ich war einfach nur von dieser Landschaft, wie es sie im mittleren Westen gibt, fasziniert. Und wenn man das Leben der Indios sieht, dann könnte man fast an diese Wesen in ihren Zeichnungen glauben. Die Indios halten das ja nicht für Science Fiction, das ist Teil ihres Glaubens. Ich versuche das nun in meinem Film glaubhaft darzustellen, das gefällt mir. Außerdem spielen die Filme gerade alle in der Gegenwart oder in der Zukunft. Wenn so etwas je geschehen wäre, dann vor 1000 oder vor 100 Jahren. Ich möchte mir vorstellen, wie die Leute damals reagiert haben könnten, wenn sie etwas heranfliegen gesehen hätten.

en, Berlin
Foto ©: 1997 Twentieth Century Fox

Filmbesprechung

Das Interview wurde von Alexander Müller (Filmzeit), Gregor Wossilus (News Talk Berlin), Branka Somen (Kroatien) und Elisabeth Nagy (Queer View) geführt.

copyright: Queer View, 15. Juli 1997