SOUNDTRACK


(Araucaria/InAkustik)

Die Toda kennen keine Instrumente, nicht einmal die Trommel, obwohl sie durchaus rhythmisch mit den Händen klatschen. Sie verwenden nur das erste und älteste Instrument der Welt, die menschliche Stimme. Ihr Gesang, der durchaus Melodie besitzt, gleicht einem fließenden, wellenförmigen Singsang. Es ist ein sich wiederholendes Auf und Ab, das durchaus hypnotisch wirken kann, und sich bei jedem neuen Anhören neu entschlüsselt. Für die/den westlichen ZuhörerIn klingt das gewiß ungewohnt, doch werden ZuschauerInnen der Filme von Clemens Kuby sicherlich wissen, worauf sie sich einlassen, und auch die nötige Offenheit besitzen, sich neben dem Film auch die eigenständige Soundtrack-Veröffentlichung anzuhören.

Die eigentliche Musik zu Clemens Kuby´s Film hätte allein keine Soundtrack-Veröffentlichung gerechtfertigt. Also arbeitete der Komponist die Themen noch einmal um, bzw. komponierte noch weitere Stücke. Ausgangspunkt war für Büdi Siebert jedoch ausschließlich der Gesang der Toda. Zum ersten Mal verwendete er nicht nur ethnische Instrumente, sondern fügte neben Flöte und Marimba auch die Geige von Dorothea Ferber, die Gitarre von Label-Kollegen Ralf Illenberger und seine Arbeit am Synthesiser mit ein. Er baute die Stimmen der Toda-Frauen und -Männer (sie singen getrennt und sehr oft erinnert ihr Singen mich an indianische Traditionen) mit der modernen technischen Hilfsmöglichkeiten in seine Kompositionen ein und baute daraus richtige Songs. Als Gegenpunkt zu den Gesängen bat er Dorothea Ferber ihre Stimme mit einbinden zu dürfen. Oft ahmt Siebert die Geräusche der Natur (Wälder, Flüsse) in seinen Kompositionen nach, als Hommage an die Naturverbundenheit der Völker, zu welchen auch die Toda gehören. Die Songs gehen durch ihre Eingängigkeit leicht ins Blut über, und sie betören durch eine Anmut, die jede Einordnung in World-Music oder New Age Lügen Strafen würde.

en - Berlin

Interview mit Büdi Siebert

Filmkritik