Der Arbeitskreis "Jazz in der Kirche"


"God must be a boogieman" besingt Joni Mitchell den Geburtstag von Charlie Mingus. God must be a boogieman könnte auch das Motto des seit Februar 1997 bestehenden Arbeitskreises "Jazz in der Kirche" sein. Für den Initiator Thomas Klatt, der während seines Vikariats den Arbeitskreis in Rheinland-Pfalz gründete, stellt der Jazz die höchste Form der Verbindung von Glaube und Musik dar. In keiner anderen Musikform der westlichen Welt steht die freie Improvisation so im Vordergrund wie beim Jazz.

"Der Geist weht wo er will" sagt die Bibel. Klatt ergänzt:"Der Geist weht wo der Mensch und Musiker ihn auch läßt!"
Der Arbeitskreis Jazz in der Kirche will sowohl konzertant als auch liturgisch im Gottesdienst sein Können anbieten. Dazu arbeiten die Musiker gemeinsam Programme aus. Das erste lautete "Traumjazz - Jazz-Träume", in dem Motive aus Thomas Manns Tetralogie Joseph und seine Brüder bearbeitet wurden.

Wie Sunny Rollins hielt der Arbeitskreis im Sommer 1997 Brücken-Konzerte unter den Ahrtal-Brücken ab. In der Bibel gibt es nicht eine einzige Brücke, weder im Paradies noch beim Jüngsten Gericht! Jesus hat nie eine Brücke betreten. Jesus nahm immer ein Boot oder lief ganz einfach über's Wasser. Wer die Brücke hat, hat die Macht. Damals die Römer, heute die Straßenmeisterei. Schon immer gingen die Mächtigen und Reichen über Brücken, die Armen schliefen darunter. Brücken sind Musik und Krach! Oben der Autolärm, darunter spielen die Musiker! Brücken bieten unter sich eine einmalige Akustik, ein freier Konzertraum.


Weiter ist die Beschäftigung mit demJazz im Dritten Reich ein Schwerpunkt des Arbeitskreises.


Seit 1998 ist der Arbeitskreis in Berlin beheimatet. Zum ersten Mal bietet er einen bundesweiten Workshop mit Hannes Zerbe an.


Der Arbeitskreis Jazz in der Kirche ist über dasEvangelische Journalistenbüro Berlin stets zu erreichen.


Ev.JournBKlatt@snafu.de