Erich Mielke - Freund und Genosse

An dieser Stelle wollen wir das Lebenswerk von Erich Mielke würdigen, ihm natürlich danken für 40 Jahre Frieden und 10 DDR-Meistertitel.

Erich Fritz Emil Mielke wurde am 28.12.1907 als zweites von vier Kindern in revolutionäres Weddinger Arbeitermillieu hineingeboren. Seine Mutter Lydia war Näherin, sein Vater Erich Stellmacher. Vermutlich wurden hier schon die Weichen gestellt für ein kämpferisches Leben an der Seite der Genossen, seit 1921 war der Erich ein solcher, zunächst im KJVD, ab 1925 in der KPD.

Zum ersten Mal in Kontakt mit technischen Apparaturen kam er 1927 während seiner Beschäftigung bei der "Automatischen Fernsprechanlagen-Bau GmbH" des Siemens-Konzerns. Leider wurde er 1931 entlassen, weil er utopische Lohnforderungen vertrat. Daß diese jedoch berechtigt waren, weil er im Umgang mit Telefonen ordentlich Bescheid wußte, zeigt seine Entwicklung nach 1945.

Nach verschiedenen Tätigkeiten u.a. bei der "Roten Fahne", dem Arbeitsamt Kreuzberg und der ehrenamtlichen Beschaffung von zwei freien Planstellen bei der Polizei am Bülow-Platz 1931, die anschließend in der Stammkneipe des Rot-Front-Bundes "Lichtenberger Hof" mit den Worten "Heute wird ein Ding gefeiert, das ich gedreht habe!" gebührend gefeiert wurde, ging Erich 1931 in die Sowjetunion.

Von 1932 bis 1936 als militärpolitischer Lektor in Ausbildung und auch tätig, nahm er von 1936 bis 1939 als Fritz Leissner am Spanischen Bürgerkrieg teil. Nach seinem illegalen Frankreich-Aufenthalt 1940-1945 brach die neue Zeit an.
 

Gestählt durch die Kampferfahrung wurde er Leiter der Polizeiinspektion Berlin-Lichtenberg (06/45), Referent für Polizei und Justiz beim ZK der KPD (10/45) und Vizepräsident der Deutschen Verwaltung des Innern (DVdI, 09/46 - 04/49), als im Februar 1947 ein Haftbefehl gegen ihn wegen seiner 1931er Aktion eintraf, der jedoch als ungerecht entlarvt und ebenso behandelt wurde.  Ab 08/47 war er verantwortlich für die Entnazifizierung in der DDR. Auch in seiner eigenen Verwaltung (DVdI) riß er den bislang unerkannten Klassengegnern mit Notizen wie "notorische Querulantin, geschwätzig", "gute Fachkraft, gibt jedoch ihren Neigungen zum Flirt häufig Ausdruck" und "es besteht der Verdacht, daß der Verlobte Mitglied der SPD ist" die Maske vom Gesicht. Ab April 1949 war er Leiter der "Hauptverwaltung zum Schutze der Volkswirtschaft".

Mit Gründung des MfS am 08.02.50 wurde er Stellvertretender Minister, mit Gründung der SV Dynamo am 01.03.1952 deren 1. Vorsitzender. Nach den Aktionen des "Volkes" von 1989/90 wurde er kurz inhaftiert, nach einigen Monaten jedoch aus gesundheitlichen Gründen entlassen. Von seiner leidenschaftlichen, dem Volke stets aufs Engste verbundenen Tätigkeit zeugen seine Auszeichnungen, alle aufzuzählen, fehlt hier der Platz:

 


- 08.04.1954:
  Ehrennadel der SV Dynamo

- 03.10.1959:
  Eintragung in das Ehrenbuch der FDJ im MfS

- 06.10.1963:
  Ehrennadel der DSF in Gold

- 28.12.1967:
  Verdienstmedaille der Deutschen Reichsbahn Stufe III (Gold)

- 10/1968:
  Ehrentitel "Verdienter Dzierzynski-Sportler der SG Dynamo Adlershof"

- 08.02.1975:
  Verdienter Eisenbahner der DDR

- 06/1981:
  Auszeichnung für den Dienst im MdI der Republik Kuba

- 15.10.1987:
  Verdienter Werktätiger der Land- und Forstwirtschaft der DDR


Am 21.05.2000 hörte sein Kämpferherz auf zu schlagen.